Kategorie: Diverses

Was schön war (1): Überraschungspaket

Es ist schon wieder eine ganze Weile her, seitdem es hier einen „Was schön war“-Beitrag gegeben hat. Aber in den vergangenen Monaten gab es auch relativ wenig herausstechende Momente, bei denen es sich gelohnt hätte, sie hier festzuhalten. Umso netter war es, dass wir in den vergangenen Tagen ein Überraschungspaket von einem Freund meines Mannes erhalten haben – voller Leckereien und Aufmerksamkeiten für uns beide.

Im Hintergrund links ist ein Karton, in dem eine braune Tom-Nook-Tasse und weitere Sachen zu erahnen sind, daneben lehnt ein Notizbuch an der Wand mit Animal-Crossing-Figuren-Design, vor dem Notizbuch eine Schachtel Merci und davor zwei Tassen - einmal eine gelbe Melinda-Tasse und eine türkise Tom-Nook-Tasse, daran lehnt ein Untersetzer mit Animal-Crossing-Design. Davor liegt ein weiterer Untersetzer mit Melinda-Design. Außerdem sind ist noch eine Tüte mit italienischem Schokoladengebäck, eine Tafel Ritter Sport Olympia, zwei Packungen Reese's und eine Packung mit Jelly Straws.

Irgendwie hege ich den Verdacht, dass unser beider Schwäche für „Animal Crossing“ ein kleines bisschen beim Zusammenstellen des Pakets berücksichtigt wurde. 😉 Wir haben uns auf jeden Fall sehr über die Tom-Nook- und Melinda-Tassen gefreut. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich noch keine Ahnung habe, wie ich unsere neuen Tassen in unseren überfüllten Küchenschränken unterbringen soll … *g*

Ich habe gerade zwei Probleme … ;)

Ich habe gerade zwei Probleme mit meinen Büchern, die beide miteinander in Zusammenhang stehen. Das eine Problem entsteht dadurch, dass ich momentan immer wieder radikal Bücher aussortiere. Was dazu führt, dass ich nun lauter Bücherstapel in der Wohnung habe, die in kein Regal gehören.

Ein Stapel mit Büchern auf einem Sessel, im Hintergrund sind weitere Bücher zu erkennen, die aufrecht an der Sessellehne stehen, im Vordergrund liegen ein Putzlappen und ein Staubbesen.

Einen Teil der Bücher werde ich in den Öffentlichen Bücherschrank stopfen, aber da der zur Zeit sehr voll ist, kann ich da gerade nur wenige Bücher auf einmal loswerden. Was bedeutet, dass es einige Wochen dauern wird, bis ich alle Bücher, die hier für den Öffentlichen Bücherschrank bereit liegen, losgeworden bin. Einen anderen Teil der Bücher werde ich erst einmal Freunden und Verwandten anbieten, was bedeutet, dass ich die auflisten und fotografieren muss. Und bis ich dann Rückmeldung bekomme, liegen hier weitere Stapel herum – sortiert nach „könnte XY interessieren“. (Und wie ich mich kenne, werden diese Stapel dann noch eine Weile bleiben, bis ich den Versand der gewünschten Titel auf die Reihe bekommen habe. *g*)

Ein Regalausschnitt, der neun Fächer zeigt. Eins der Fächer ist fast leer, die anderen sind zum Teil so sehr vollgestopft, dass die Bücher rausragen und quer übereinander gestapelt wurden.

Mein zweites Problem hängt indirekt auch mit dem Aussortieren von Büchern zusammen und betrifft den Zustand meiner Bücherregale. Stellenweise gibt es inzwischen Fächer, in denen kaum noch Bücher stehen, während in andere Fächer die Bücher nicht nur dreireihig stehen, sondern auch kreuz und quer darüber gestopft wurden. Und ich kann mich nicht zum Umräumen aufraffen, solange ich nicht alle Regalfächer mal durchgeschaut und ausgemistet habe. Da aber das Aussortieren momentan eher in anfallartigen Schüben erfolgt und nicht gerade ein systematischer Prozess ist (weil ich in den vergangenen Wochen ständig das Gefühl hatte, ich habe eigentlich gar keine Zeit dafür), wird das wohl auch noch eine Weile so bleiben.

Immerhin ist es spannend zu sehen, welche Bücher bleiben dürfen und welche ich hemmungslos aussortiere – Van Gogh darf zum Beispiel gehen, Mucha und Palladio dürfen (noch) bleiben, obwohl ich seit Jahren nicht in die Bildbände geschaut habe …

Habt ihr noch Lust auf Lese-Sonntage?

In den vergangenen vier Jahren gab es an jedem dritten Sonntag im Monat den Lese-Sonntag bei mir auf dem Blog, an dem es darum ging, gemeinsam einen möglichst gemütlichen und erholsamen Sonntag zu verbringen und darüber zu bloggen. Ich persönlich mag diese Lese-Sonntage immer noch und plane sie als „Veranstalterin“ seit 2018 fest in meinen Monat ein (und wer mich persönlich kennt, weiß in der Regel auch, dass ich an diesen Tagen schon „verabredet“ bin). Wenn ich aber sehe, wie die Lese-Sonntage im vergangenen Jahr gelaufen sind, dann habe ich das Gefühl, dass so ein fester monatlicher Termin nicht mehr in euren Zeitplan passt. Unser aller Leben hat sich in den vergangenen Jahren geändert – es wäre ja auch unheimlich, wenn es bei uns allen jahrelang immer gleich laufen würde – und einige Leute, die früher regelmäßig mitgelesen haben, haben sich schon lange vom Bloggen (und Bloglesen) verabschiedet. Ich möchte nicht, dass dieser Tag zu einer „Pflichtveranstaltung“ wird oder dass ihr denkt, dass ihr meinetwegen daran festhalten müsstet, obwohl euch so ein fester Lese-Sonntag eigentlich zu viel wird.

Deshalb also hier zum Jahresbeginn die Frage, ob ihr überhaupt noch Lust auf die monatlichen Lese-Sonntage habt? Wenn nicht, ist es vollkommen okay, und wenn doch, dann würde ich gern wissen, ob alles bleiben soll wie immer oder ob euch vielleicht ein anderer Tag oder ein anderer Rhythmus besser passen würde.

Kommt gut ins neue Jahr!

Nachdem ich vor einem Jahr um diese Zeit noch so hoffnungsvoll war, dass die Impfungen die Wende in der Pandemie bringen würden, weiß ich gar nicht so recht, was ich in diesem Jahr zum Jahreswechsel schreiben soll …

Vielleicht beschränke ich mich einfach nur auf ein paar wenige Wünsche für die kommenden Stunden: Ich hoffe, ihr könnt es euch heute Abend gemütlich machen und entspannt und ohne allzugroße Sorgen ins neue Jahr wechseln. Ich hoffe, dass diejenigen von euch, die in diesem Jahr Verluste erlitten haben, sich an die schönen Momente mit denjenigen, die nun fehlen, erinnern können. Ich hoffe, dass ihr in den vergangenen Monaten Beschäftigungen oder Dinge für euch entdecken konntet, die euch gut tun und für die ihr auch im kommenden Jahr Zeit finden werdet. Passt gut auf euch und eure Lieben auf und gönnt euch Auszeiten, wann immer es die Möglichkeit dafür gibt!

Frohe Feiertage!

Im Vordergrund ist ein Teller voll mit unterschiedlichen Plätzchen zu sehen, im Hintergrund ist links ein kleiner Stapel mit Geschenken und rechts eine größere weiße Sturmlaterne mit einer brennenden Kerze zu sehen.

Die Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür, und während ich im vergangenen Jahr um diese Zeit noch verhalten optimistisch war, dass die Impfung eine Wende in der Pandemie bringen könnte, muss ich zugeben, dass mich dieses Jahr ziemlich desillusioniert hat. Zusätzlich hatte ich in den letzten Monaten ziemlich viel um die Ohren und bin inzwischen überraschend urlaubsbedürftig. Weshalb ich mich gerade sehr auf die kommenden Feiertage freue, die wir auch in diesem Jahr wieder gemütlich zu zweit verbringen werden. Mein Mann und ich werden uns wie immer einigeln und ein paar entspannte freie Tage mit Spielen, Büchern und Comics verbringen und so diese Zeit hoffentlich rundum genießen können.

Euch wünsche ich frohe Feiertage und hoffe sehr, dass auch ihr euch in diesen Tagen Zeit für die Dinge nehmen könnte, die euch guttun und die euch nach diesem anstrengenden Jahr Erholung bieten. Macht es euch so gemütlich wie möglich und passt weiterhin gut auf euch und eure Lieben auf!

Stapel angefangener Bücher

In den letzten Wochen habe ich immer wieder Bücher (und Comics) angefangen und mir beim Lesen gedacht, dass ich da eine tolle Geschichte in den Händen halte und dass es nett sein wird, wenn ich darüber auf dem Blog schreiben kann. Und als nächstes habe ich ein anderes Buch angefangen, ohne den vorherigen Titel zu beenden. So langsam wird es hier bei mir mit den angefangenen Büchern etwas unübersichtlich, aber da sie sich auf dem Tisch hinter meinem Sofa verstecken und ich sie selten bewusst wahrnehme, stören mich die Stapel mit angefangenen Büchern überraschend wenig.

Zwei Stapel mit Büchern, von denen man nur den unteren Buchschnitt sehen kann. Insgesamt sind es 22 Bücher und Comics.

Was mich allerdings stört, ist die Tatsache, dass ich all diese Buchanfänge wirklich genossen habe und gar nicht genau sagen kann, wieso ich nach dem ersten Anlesen nicht weitergelesen habe. Ich habe zwar gerade wenig Zeit (und Konzentration), aber ich habe in dieser Woche wieder regelmäßig vor dem Schlafengehen gelesen – nur eben nicht die Bücher, die ich im Laufe des Tages angelesen habe. Stattdessen greife ich momentan zum eReader und lese eine Urban-Fantasy-Reihe, die ich „nett“ finde. Die „Death Before Dragons“-Geschichten von Lindsay Buroker haben unterhaltsame Dialoge, eine wenig überraschende Handlung, nette Charaktere, die nach einer ersten Einführung immer wieder vorkommen, und sonst gibt es eigentlich nichts dazu zu sagen. Die Bücher sind halt nett und kurz und beanspruchen nicht besonders viel Kapazität von meiner Seite, was ja in Ordnung ist, aber insgesamt etwas unbefriedigend, wenn noch so viele tolle Titel darauf warten, dass ich sie endlich weiterlese. Mal schauen, ob es am kommenden Lese-Sonntag besser läuft, oder ob ich euch dann nur erzählen kann, was ich Neues angefangen (und nicht weitergelesen) habe. 😉

Was schön war (5)

Eine Dose mit drei Sorten Plätzchen (links Orangen-Schneebälle, mittig Mandel-Schoko-Haferflocken-Plätzchen, rechts Schoko-Zimt-Schneebälle)

Die ersten „Adventsplätzchen“ des Jahres backen
und damit einer Freundin eine Freude bereiten können.

 

Eine große Schachtel Pralinen von der Konditorei "Cron&Lanz" in Göttingen und davor steht ein großes Glas, das mit der Animal-Crossing-Figur Tom Nook bedruckt ist.

Ein Überraschungspäckchen zu bekommen,
dessen Inhalt mir viel Freude bereitet
(und ein paar schöne Erinnerungen weckt).

 

Zwei Teller mit unterschiedlichen Kuchenstücken. Links Donauwelle, rechts Maracuja-Quark-Kuchen.

Nach einem stressigen Tag
mit der ersten Autofahrt seit zwei Jahren
und diversen Stationen,
um Sachen zu spenden und richtig entsorgen zu können,
ein entspannter Tag mit Café-Kuchen und indischem Lieferessen.

Eine Schale mit Reis und Malai Kofta, links daneben steht ein kleiner Teller mit zwei Stücken Naan.

 

Viele, viele neue Bücher
geschenkt zu bekommen.

Zwei Bücherstapel, zwischen denen vier weitere Bücher eingeklemmt sind. Insgesamt sind 19 Bücher auf dem Foto zu sehen.

In 80 Tagen durch den SuB?

So ganz passt der Beitragstitel nicht, weil ich natürlich nicht in 80 Tagen meinen gesamten SuB abbauen werde. Das will ich auch gar nicht, denn ich mag es sehr, dass ich da ein Regal voller ungelesener Bücher habe, aus dem ich mir jederzeit eine neue Lektüre aussuchen kann. Aber in diesem Jahr ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie viele Titel auf dem SuB liegenbleiben, obwohl ich sie doch „eigentlich sofort“ lesen will, wenn sie bei mir ankommen. Oft ertappe ich mich dabei, dass ich von einem Buch denke, dass ich es gerade erst bekommen habe, und wenn ich dann auf meine Liste gucke, stelle ich fest, dass es schon seit über einem halben Jahr (oder gar länger) ungelesen da liegt.

Obwohl ich gerade ziemlich viel um die Ohren habe, lässt mich der Gedanke nicht los, dass ich mir an Neyasha ein Beispiel nehmen und versuchen könnte, meine Neuzugänge des Jahres bis zum Jahresende zu lesen. Vom 13. Oktober bis zum 31. Dezember sind es 80 Tage – 80 Tage, in denen ich versuchen will, die Bücher zu lesen, die zwischen dem 1. Januar 2021 und dem heutigen Tag auf meinem SuB gelandet sind und noch nicht von mir gelesen wurden. Ich werde mir da keinen Druck machen, aber ich werde mich (hoffentlich) in den kommenden 80 Tagen mehr auf meinen SuB konzentrieren. Dabei klammere ich die Bücher aus, die ich vermutlich zum Geburtstag und Weihnachten geschenkt bekomme, denn das wäre nicht nur ein hoffnungsloses Vorhaben, sondern ich würde den Geschichten dann auch nicht die angemessene Aufmerksamkeit schenken können.

Um einen Überblick über die noch zu lesenden Bücher zu haben (und euch die Möglichkeit zu geben, mir ein bisschen auf die Finger zu schauen), gibt es hier eine Liste mit Titeln, die ich in diesem Jahr noch lesen will:

  1. Damaris Young: The Switching Hour
  2. Amy Wilson: Angel and Bavar
  3. Kate Milford: The Thief Knot
  4. Gwenda Bond/Christopher Rowe: The Supernormal Sleuthing Service 1 – The Lost Legacy
  5. Michelle Harrison: A Tangle of Spells
  6. Celine Kiernan: The Little Grey Girl
  7. Benjamin Dean: Me, My Dad and the End of the Rainbow
  8. Rebecca Roanhorse: Race to the Sun
  9. Wendy McLeod MacKnight: The Copycat
  10. Barbara Sleigh: The Kingdom of Carbonel
  11. Seanan McGuire: Angel of the Overpass (Ghost Roads 3)
  12. Molly Guptill Manning: When Books Went to War
  13. Bea Koch: Mad and Bad – Real Heroines of the Regency
  14. Jo Spurrier: Daughter of Lies and Ruin
  15. Tamsyn Muir: Gideon the Ninth
  16. Taylor Simonds: Collateral Damage
  17. Dominique Valente: Starfell – Willow Moss and the Vanished Kingdom
  18. Phil Hickes: The Bewitching of Aveline Jones
  19. Kelly Yang: Front Desk
  20. Jessica Townsend: Hollowpox – The Hunt for Morrigan Crow
  21. B.B. Alston: Amari and the Night Brothers

Das ist definitiv eine Anzahl, die ich schaffen sollte, und eine gute Mischung aus Reihenfortsetzungen und neuen Autor.innen. Einige der Bücher scheinen mir perfekt für den Herbst zu passen, weshalb ich mir die eh für die kommenden Wochen bereitgelegt hatte. Etwas „Sorgen“ machen mir die beiden Sachbücher, denn in diesem Jahr habe ich kaum Sachbücher gelesen. Aber genau genommen habe ich „Mad & Bad“ schon halb durch und ich weiß, dass es gut geschrieben ist. Ich muss den Titel nur mal wieder aus einem der Stapel neben dem Sofa kramen …

Was schön war (4)

Auch wenn ich in den letzten Wochen recht still war,
so gab es doch den einen oder anderen erinnerungswürdigen Moment in meinem Leben.

 

Eine weiße Vase, die mit etwas wild und zerrupft aussehenden Wiesenblumen gefüllt ist und vor einer orangen Wand steht.

Dass die Nachbarin
nach einem Fahrradausflug bei uns klopfte,
um sich mit einem selbstgepflückten Blumenstrauß
für all die angenommenen Päckchen der letzten Monate zu bedanken.

***

Eine Auswahl an indischen Essen. Auf einem Teller im Hintergrund kann man eine Portion Reis mit Tandoori-Chicken, in der Mitte steht ein Teller mit Samosas und Naan, links davon ein Schälchen mit Tamarindsauce und in einer Schale im Vordergrund sieht man Reis mit Mandel-Curry.

Die gemeinsamen Urlaubstage mit meinem Mann,
obwohl wir gar nicht so viel anders gelebt haben
als die vergangenen Monate …
Aber das ständige Kontrollieren des Arbeitslaptops fiel weg,
ebenso wie das Gefluche über den Job. 😉

***

Zwei Teller mit Kuchenstücken. Links ein Stück Zitronencreme-Kuchen, der mit bunten Mini-Marshmallows dekoriert ist und rechts ein Stück Minz-Schoko-Torte, die recht unspektakulär aussieht.

Am selben Tag den vollständigen Impfschutz
– dank einer zwei Wochen vorher stattfindenden kurzfristigen J&J-Impfaktion der Stadt –
und den 15. Hochzeitstag feiern zu können … 🙂

Was schön war (3): Japanisches Filmfestival (Teil 2)

Da der Beitrag über das diesjährige japanische Filmfestival in der vergangenen Woche schon lang genug war, gibt es hier jetzt den zweiten Teil mit den Filmen, die wir zwischen Freitag und Montag gesehen hatten.

Was unseren Start in den Freitag anging, so weiß ich immer noch nicht so recht, was ich von „Sayonara TV“ (Regisseur: Koji Hijikata) halten soll. Oder genauer gesagt weiß ich nicht, was ich davon halten soll, dass man den Film für den „Nippon Docs Award“ (der für Dokumentationen vergeben wird) bewerten sollte. Denn es wird zwar die ganze Zeit über so getan, als ob der Alltag eines Nachrichtensenders (inklusive prekärer Arbeitsverhältnisse und ethisch fragwürdiger Nachrichtenpräsentation) dokumentiert würde, am Ende wird aber deutlich, dass es keine richtige Dokumentation ist. Und selbst wenn „Sayonara TV“ eine Dokumentation gewesen wäre, würde sich der Film im Vergleich zu „i – Documentary Of The Journalist“, eine Dokumentation über die Arbeit von Isoko Mochizuki, die wir im vergangenen Jahr bei der Nippon Connection gesehen hatten, unbefriedigend und nicht kritisch genug anfühlen. Am Ende bleibt bei mir wirklich nur das Wort „unbefriedigend“ hängen, wenn ich daran denke …

Danach folgte mit „Our 30-Minute Session“ (Regie Kentaro Hagiwara) ein eher entspannter und netter Film über einen extrem introvertierten jungen Mann (Sota), der dank eines alten Walkmans den Geist eines vor einem Jahr verstorbenen und sehr extrovertierten Musikers (Aki) herbeibeschwören kann. Für 30-Minuten-Sequenzen (die Lauflänge einer Kassettenseite) kann Aki Sotas Körper übernehmen. Dies will er nutzen, um nicht nur seine alte Band wieder zusammenzubringen, sondern auch seine Freundin Kana wieder glücklich zu machen. Die Handlung war ziemlich vorsehbar und der Film etwas länger, als ihm gutgetan hat, aber insgesamt war das eine niedliche und ganz unterhaltsame Geschichte. Kein Film, der mir lange in Erinnung bleiben wird, aber ich habe einen netten Abend damit verbracht.

„Ainu Neno An Ainu“ (Regie: Laura Liverani und Neo Sora) ist ein Film, der im Prinzip als Nebenprodukt eines Fotoprojekts über die indigene Bevölkerung Nordjapans entstanden ist. Wir hatten im vergangenen Jahr schon eine Dokumentation („Ainu – Indigenous People Of Japan“) gesehen, die zeigte, wie die heutigen Ainu seit den 1970er Jahren versuchen, ihre Kultur und Sprache wiederzubeleben, nachdem die japanische Regierung ihnen beides seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verboten hatte. In „Ainu Neno An Ainu“ gab es auf der einen Seite ein Wiedersehen mit den älteren Ainu, die wir schon aus der letztjährigen Dokumentation kannten, und auf der anderen Seite kamen überraschend viele jüngere Ainu zu Wort, die heute von ihren Eltern und Großeltern ihre Sprache und Traditionen lernen und sich dafür engagieren, ihre Kultur zu erhalten. Der Aufbau der Dokumentation war nicht ganz so gelungen, das Ganze wirkte etwas willkürlich zusammengestückelt, aber es war schön zu sehen, wie die jüngeren Generationen ihre Identität als Ainu ausleben können und wollen.

Auf den Film „Special Actors“ von dem Regisseur Shinichiro Ueda hatten wir uns eigentlich sehr gefreut, weil die Beschreibung eine amüsante Handlung zu versprechen schien. Die Geschichte dreht sich um den erfolglosen Schauspieler Kazuto, der in stressigen Situationen immer in Ohnmacht fällt – was für seine Karriere natürlich nicht sehr förderlich ist. Auf Anregung seines Bruders lässt sich Kazuto als „Special Actor“ engagieren, um zukünftig auf Beerdigungen die Reihen der Trauergäste aufzufüllen oder ähnliche „alltägliche“ Jobs als Darsteller anzunehmen – und natürlich läuft bei einem der größten Aufträge der Special-Actor-Firma eine Menge schief. Ich habe die Grundidee des Films wirklich geliebt und mochte jeden einzelnen Nebendarsteller, und ich hätte liebend gern einen Film über diese verschiedenen Personen, die für eine ganz besondere Schauspieler-Agentur arbeiten, verfolgt. Womit ich ein riesiges Problem hatte, war der Hauptdarsteller Kazuto Osawa, der mich einfach nicht überzeugen konnte (obwohl ich gelesen habe, dass die Figur Kazuto auf persönlichen Problemen und Erfahrungen des Schauspielers basiert).

Nachdem wir von Dienstag an zwei Filme pro Tag gesehen hatten, waren wir am Sonntag ein bisschen film-müde und hatten uns auf „his“ von dem Regisseur Rikiya Imaizumi beschränkt. „his“ erzählt die Geschichte von Shun und Nagisa, die während ihrer Studienzeit eine Beziehung hatten. Jahre später lebt Shun als Selbstversorger zurückgezogen in einem kleinen Dorf, als Nagisa ihn gemeinsam mit seiner kleinen Tochter aufsucht. Nachdem Nagisas Versuch in einer heterosexuellen Beziehung zu leben gescheitert ist, streitet er nun vor Gericht mit seiner Ex-Frau um das Sorgerecht für die Tochter. Es war schön zu verfolgen, wie die beiden Männer sich wieder näherkamen und wie selbstverständlich Nagisas Tochter Shun als Familienmitglied akzeptierte. Und es gab wunderbare Szenen mit der (überalterten) Dorfgemeinschaft, die deutlich weniger Probleme mit der Homosexualität der beiden Männer hatte, als Shun und Nagisa erwartet hätten. Insgesamt mochte ich es, dass der Film weniger auf Drama setzte, als darauf zu zeigen welche alltäglichen Probleme es mit sich bringt, wenn man in Japan nicht der vermeintlichen Norm entspricht. Dabei wurde es auch wunderbar vermieden, einem der Charaktere Schuld für das Scheitern einer Beziehung, die Probleme beim Aufziehen eines kleinen Kindes oder ähnliches zuzuschieben. Stattdessen wurde versucht, den vielen verschiedenen Perspektiven gerecht zu werden, ohne das Leben der Figuren zu bewerten. Der Film ist übrigens auch Gewinner des Nippon Cinema Award, der von den Zuschauern vergeben wird.

Um das Filmfest bis zum letzten Tag auszunutzen, hatten wir dann am Sonntagabend noch einen Film für den Montag gebucht, dessen Beschreibung sich ganz amüsant anhörte. In „The Stormy Family“ (Regie: Masahide Ichii) treffen sich die vier Geschwister der Suzuki-Familie, um eine Trauerfeier für ihre vor zehn Jahren nach einem Banküberfall spurlos verschwundenen Eltern abzuhalten. Im Rahmen der Trauerfeier werden alte Konflikte und Kränkungen wieder hervorgeholt und gemeinsam über die Frage nachgedacht, wieso ihr Vater damals eine Bank überfallen hat. Es gab ein paar skurril-amüsante Momente in der Geschichte, aber insgesamt konnte uns der Film nicht so recht überzeugen, da die Handlung – trotz der eigentlich ganz reizvollen Ausgangsidee – recht vorhersehbar und wenig ungewöhnlich war.

***

Insgesamt waren also die Filme, die wir in diesem Jahr gesehen haben, von eher gemischter Qualität. Aber ich muss zugeben, dass die Tatsache, dass wir selten vorhersagen können, ob ein Film unseren Erwartungen entsprechen wird oder nicht, auch einer der spannenderen Aspekte der Nippon Connection für mich ist.