Kategorie: Diverses

Offline

Da ich in den kommenden Wochen anderweitig eingespannt sein werde, werde ich einige Zeit offline sein. Ich habe keine Ahnung, wann es bei mir (und hier) wieder normal weitergeht, melde mich dann aber mit einem Blogbeitrag zurück.

Eventuell wird das Ganze dann auch dafür sorgen, dass der Lese-Sonntag im Mai nicht auf meinem Blog stattfinden kann. Das kann ich noch nicht genau sagen, versuche mich dann aber hier zumindest kurz zu melden …

Was schön war (1): Bastelstunde ;)

Ende März haben mein Mann und ich eine lang erwartete Brettspiel-Lieferung bekommen, und da wir schon vorher wussten, dass die vielen Komponenten bei diesem Spiel etwas schwierig im Karton unterzubringen sind, hatten wir uns schon ein Insert-Set besorgt, das noch zusammengebastelt werden musste.

Ein Tisch, der mit Zeitungsblättern abgedeckt ist. Auf den Blättern steht eine Flasche mit Weißleim, davor liegen eine Bastelanleitung und mehrere Einzelteile aus Sandwichpappe. Im Hintergrund sind weitere Einzelteile zu sehen und ein paar Papertücher.

Also haben wir uns zwei Nachmittage frei genommen und den ersten davon damit verbracht, die Inserts zusammenzubasteln. Dabei haben wir schnell gemerkt, dass das am einfachsten geht, wenn ich die Einzelteile aus den verschiedenen Stanzbögen zusammensuche, heraustrenne und testweise zusammenstecke, während mein Mann dann das Ganze sorgfältig zusammenkleben durfte. Am Ende hatten wir sechzehn Inserts aus Sandwichpappe, die darauf warteten, gefüllt zu werden.

Ein Tisch, der von oben fotografiert wurde und auf dem 14 zusammengebastelte Inserts stehen.

 

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Ein großer Stapel mit Stanzbögen, darauf liegen eingeschweißte Kartenpäckchen. Dahinter sind ein kleines Messer und Anleitungsbögen zu erahnen, ebenso eine Box für Spielbrett-Elemente. Rechts davon stehen leere Inserts, die darauf warten gefüllt zu werden.

Mit der Aufteilung der Komponenten auf die verschiedenen Inserts haben wir dann unseren zweiten Nachmittag gefüllt. Die Papp-Elemente mussten erst einmal aus ihren Stanzbögen gelöst werden, bevor sie sortiert werden konnten, während die Kartenstapel in die verschiedenen Kategorien aufgeteilt werden mussten. Zum Glück gab es eine gute Anleitung dafür, sonst wäre das deutlich herausfordernder geworden.

Mehrere Inserts, die mit Karten gefüllt wurden. Die Karten werden durch Trenner aufgeteilt.

Sehr viele kleine Stapel mit Monster-Aufstellern, sowie ein paar Inserts, die teilweise gefüllt wurden.

Eine Übersicht über alle Komponenten, die zu Frosthaven gehören inklusive gefüllter Inserts, Umschlägen und Schachteln mit Miniaturen.

Am Ende hatten wir gut gefüllte Inserts, die wir dann nur noch in den Karton packen mussten – und ja, auch dafür gab es eine Anleitung. Wobei ich zugeben muss, dass ich sehr gespannt darauf bin, wie lange wir die noch brauchen werden, wenn wir erst einmal anfangen, das Spiel regelmäßig zu spielen.

Ein sehr großer Karton, dessen unteres Drittel zur Hälfte mit Umschlägen und Inserts gefüllt wurde.

Ein bis zum Rand gefüllter Karton voller Brettspielelemente. Es sind unterschiedliche Karten, Zählschreiben, Pappaufsteller für Monster und diverse andere Dinge zu sehen.

Ich fand es überraschend entspannend und zufriedenstellend, ein paar Stunden gemeinsam mit meinem Mann die verschiedenen Inserts zusammenzubauen und am nächsten Tag dann die zahlreichen Teile in die dafür vorgesehenen Fächer zu sortieren. Wir haben uns über vorherige Brettspielrunden unterhalten, neue Komponenten angeschaut und uns über die detailierten Miniaturen für die Start-Charaktere gefreut.

Ein sehr großer Karton mit der Aufschrift "Frosthaven", dessen Cover eine Gruppe Abenteuer zeigt, die in einer Schneelandschaft gegen ein Monster kämpft. Rechts von dem Karton steht eine sehr dicke Mappe, mit der Aufschrift "Frosthaven Map Archive", davor liegt ein Umschlag mit einem Frosthaven-Sticker-Set.

Doch bevor wir mit „Frosthaven“ anfangen, müssen wir erst einmal „Gloomhaven: Jaws of the Lion“ und „Gloomhaven“ beenden. Zum Glück haben wir nach (zwei Jahren Gloomhaven-Spielpause und) unseren beiden Basteltagen mit „Frosthaven“ wieder richtig viel Lust auf diese Art von Brettspiel bekommen, und nun bin ich gespannt, wie lange es dauern wird, bis wir unsere erste „Frosthaven“-Runde drehen werden.

Cozy Leseeindrücke …

… oder so ähnlich. 😉

Ich habe in den letzten Wochen ein paar Bücher gelesen, die in irgendeiner Form als „cozy“ belabelt waren und zu denen ich nicht genug zu sagen habe, dass es für eine Rezension reichen würde, zu denen ich aber ein paar Gedanken und Eindrücke festhalten mag. Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass die ersten beiden Titel zu einem ganzen Haufen von eBooks gehören, die bei einer Werbeaktion der Autor*innen umsonst herunterladbar waren. Insgesamt habe ich mir bei der Aktion sechzehn „cozy (paranormal) mysteries“ besorgt, von denen ich vermutlich in den nächsten Jahren noch was haben werde. 😉

Rosie Reed: Murder At Magic Cakes Cafe (English Village Witch 1)
Ich fand, dass die Inhaltsangabe ganz nett klang, laut dem die Protagonistin nach einem Blitzschlag herausfindet, dass sie eine Hexe ist, und kurz darauf erfährt, dass ihre – ihr bis dahin unbekannte – Mutter ermordet wurde. Deshalb will sie in einem kleinen englischen Dorf, in dem eine eng miteinander verknüpften übernatürlichen Gemeinschaft besteht, den Mörder ihrer Mutter finden, während sie sich gleichzeitig um das geerbte Café kümmern muss. Aber die Protagonistin war so schrecklich ignorant gegenüber sämtlichen (offensichtlichen!) Hinweisen und voller Vorurteile gegenüber fast allen Personen, dass ich nur noch aggressiv auf sie reagieren konnte. Dazu kam, dass Rosie Reed sich entweder mitten während des Schreibens überlegt hatte, dass die Magie in ihrer Geschichte doch anders als geplant funktionieren soll, oder sie hatte sich allgemein gar keine großen Gedanken darüber gemacht, was zu einander widersprechenden Informationen führte. Alles in allem hat mich das Lesen dieses Romans mehr frustriert als unterhalten …

Amorette Anderson: Post-op and Potions (Midlife Medicine 1)
Dieser recht kurze „Witch Cozy Mystery“ (ca. 150 Seiten) war für mich deutlich erträglicher als „Murder at the Magic Cakes Café“, obwohl auch dieser Roman ein paar Schwächen hatte. Die Protagonistin ist eine Krankenschwester, deren erwachsener Sohn in Europa lebt und deren Freund vor Kurzem mit einer anderen Frau etwas angefangen hat. Auf der Suche nach einem Neustart landet sie in einer kleinen magischen Ort, wo sie als Gemeindeschwester nicht nur dem Arzt zur Seite steht, sondern auch als örtliche Ermittlerin eventuelle Verbrechen aufklärt. Ich mochte die Protagonistin, die nicht nur an ihren Alltag und ihre Arbeit recht pragmatisch herangeht, sondern mit der selben Haltung auch darauf reagiert, dass Magie existiert und dass sie für ihren neuen Job den Umgang damit lernen muss. Dazu kamen noch einige sympathische Charaktere und wirklich nette Ideen rund um die Eigenheiten eines versteckten magischen Ortes in den heutigen USA. Was für mich dann nicht so überzeugend war, war die Identität der Person, die die Verbrechen in der Geschichte verübt hatte, und einige Details rund um das Leben in dem kleinen Ort (die Gemeinde ist angeblich vollkommen autark und alle verwendeten Dinge werden vor Ort hergestellt, aber trotzdem kauft die Protagonistin ständig Plastikflaschen, und die Erklärung, dass diese Selbstständigkeit des Ortes funktioniert, weil dort z. B. riesig dimensioniertes Obst und Gemüse wachsen, finde ich auch nicht gerade überzeugend … oder gar appetitlich.)

Rebecca Thorne: A Pirate’s Life for Tea (Tomes & Tea Cozy Fantasy 2)
„A Pirate’s Life for Tea“ ist die Fortsetzung von „Can’t Spell Treason Without Tea“ und ich kann im Prinzip alles, was ich zum ersten Teil geschrieben habe, hier noch einmal wiederholen. Rebecca Thorne lässt sich auch in diesem Band viel Zeit, um die Welt bzw. den Teil der Welt, in dem sich die beiden Protagonistinnen dieses Mal aufhalten, vorzustellen, und als dann der actionreichere Teil losging, hatte ich nicht einmal wirklich das Gefühl, dass jemals eine Person wirklich in Gefahr schweben würde, obwohl es zu einigen Verwundungen kam. Aber Kianthes Magie und Reynas Fähigkeiten lösten die meisten Situationen im Handumdrehen, und wenn das mal nicht der Fall war, dann war zumindest klar, dass sie kurz vor einer Lösung standen. Was mir auch dieses Mal wieder sehr gut gefallen hat und dafür sorgt, dass ich mich schon jetzt auf den dritten Band freue, sind die (vertrauten und neuen) Charaktere. Ich mag all die liebenswerten Eigenheiten, die Rebecca Thornes Figuren aufweisen, und es ist schön zu lesen, wie all diese Personen miteinander umgehen und wie Kianthe und Reyna immer wieder an ihrer Beziehung arbeiten, um sicherzugehen, dass die jeweils andere auch wirklich glücklich ist.

Karen Healey: Bespoke and Bespelled (Wellywood Magic 1)
„Bespoke and Bespelled“ war ein sehr süßer, kurzer (ca. 120 Seiten) Liebesroman rund um die stitch-witch Marnie Taylor und den erfolgreichen Schauspieler Rider Adams. Die Handlung beginnt damit, dass Marnie als Costume Supervisor für einen Filmdreh in Neuseeland engagiert wird, bei dem so gut wie alles schiefläuft, was schieflaufen kann. Außerdem besteht zwischen ihr und dem Hauptdarsteller des Films von Anfang an eine unübersehbare Anziehung, der beide – aus Gründen der Professionalität – nicht nachgehen wollen. Ich mochte all die Elemente rund um Marnies Magie, und ich habe mich über all die sympathischen Nebenfiguren gefreut. Außerdem war Neuseeland mal ein schöner Schauplatz für so eine Geschichte und mir gefiel es, dass sich Marnie und Rider (nach einem etwas holprigen Anfang) erst einmal besser kennenlernen, bevor sie einander in die Arme sinken. Den Teil rund um die Sabotage der Dreharbeiten fand ich nicht ganz so überzeugend, aber alles in allem habe ich mich von der Geschichte gut unterhalten gefühlt und einen wirklich netten Abend damit verbracht. Wenn es irgendwann einen weiteren Band von Karen Healey über eine der neuseeländischen Hexen geben sollte, werde ich mir den auf jeden Fall anschauen.

Jahresanfang

Die erste Januarwoche ist schon wieder vorbei, der „Weihnachtsurlaub“ ist zu Ende, und ich versuche ab heute wieder in meinen normalen Rhythmus zu finden, ohne dabei zu sehr an die beiden OP-Termine zu denken, die in diesem Monat noch für zwei Familienmitglieder anstehen. Wenn das alles vorbei und (hoffentlich!) gut gelaufen ist, habe ich vielleicht auch wieder mehr Energie für ein paar Extra-Dinge, die sich in den letzten Monaten aufgehäuft haben. (Ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon vorhabe, ein paar Sachen versandfertig zu machen, ohne dass ich das auf die Reihe bekomme …)

Immerhin kann ich vermelden, dass ich in den letzten Tagen wieder gelesen habe. Wobei ich mich dabei ertappt habe, dass ich beim Beenden von „Before the Coffee gets cold“ von Toshikazu Kawaguchi dachte, wie schön es doch ist, dass ich endlich ein Buch gelesen habe – nur um dann festzustellen, dass ich für den Januar schon zwei beendete Romane auf meiner Liste stehen hatte. Und dann musste ich erst einmal darüber nachdenken, wieso die sich für mich nicht als „richtige“ Bücher angefühlt haben, so dass ich vollständig vergessen hatte, dass ich sie überhaupt gelesen habe. Ein Grund war, dass ich „Storm Forged“ von Lindsay Buroker schon im vergangenen Jahr angefangen hatte, aber das war es nicht allein.

Sowohl „Storm Forged“, als auch „Gladiator Bear“ von Murphy Lawless (eines der vielen Pseudonyme von C.E. Murphy) waren nette und unterhaltsame Romane, aber keiner von beiden hatte irgendwelche Elemente, die dafür sorgten, dass ich mich (beim Lesen oder danach) damit hätte beschäftigen müssen. Beide Geschichten haben sich hervorragend im abgelenkten Zustand lesen (oder eben auch nach wenigen Absätzen unterbrechen) lassen, ohne dass ich das Gefühl hatte, ich würde irgendwas verpassen. Beide sind perfekte Bücher für Phasen, in denen ich mich einfach nur etwas unterhalten lassen will, aber die Handlung ist vorhersehbar. Die amüsanten Szenen wiederum sind sehr nett zu lesen und die Figuren sind vertraute Stereotype mit ein paar netten Eigenschaften, die dafür sorgen, dass ich sie gern einige Seiten lang begleite. Alles in allem also keine besonders erinnerungswürdigen Romane, auch wenn sie ihren Zweck definitiv erfüllt haben.

Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir zwischen Weihnachten und dem vergangenen Wochenende ziemlich intensiv „Mechs vs. Minions“ gespielt haben, dass ich die beiden Bücher so schnell so gründlich verdrängt hatte. Das Brettspiel haben wir nach einigen Jahren Pause wieder rausgesucht, weil wir beide überraschenderweise Lust darauf hatten. Und so haben wir uns an zwölf von fünfzehn Urlaubstagen am frühen Nachmittag hingesetzt und versucht, mit unseren gezogenen Karten eine „Befehlskette“ zu programmieren, die unseren Mechs im Kampf gegen eine Horde von Minions möglichst viele Alternativen gab. Das war stellenweise überraschend anstrengend und fordernd, aber es hat auch viel Spaß gemacht (vor allem, da wir nach der vierten Mission als Hausregel eingeführt hatten, dass es kein Zeitlimit beim Ziehen der Karten mehr geben wird). Nachdem wir am Samstag die letzte Mission hoffnungslos verloren hatten, hatten wir schon befürchtet, wir müssten das Spiel für diese Woche wegräumen, ohne siegreich zu sein, aber am Sonntag lief es dann so gut, dass wir nicht einmal eine Stunde brauchten, um den Endboss zu besiegen.

Ich hoffe, ihr habt euren Jahresanfang auch recht geruhsam verbringen und die vorherigen Feiertage genießen können! Mal schauen, was uns dieses Jahr so bringt …

Jahresendspurt-Leseliste

Ich hatte mir im vergangenen Dezember vorgenommen, dass ich mir ein Beispiel an Neyasha nehmen und versuchen wollte, meine Neuzugänge zeitnah zu lesen. Genau genommen wollte ich die Bücher, die ich zwischen dem 01.01.2022 und 31.10.2022 neu bekommen würde, bis zum 31.12.2022 gelesen haben. Die Neuzugänge von November und Dezember habe ich bei diesem Vorhaben von vornherein ausgeschlossen, denn selbst wenn ich den Dezember durchgehend lesen würde, wäre es wohl schwierig, alle meine Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke in gut einem Monat zu lesen. 😉

Um mich mal selbst ein bisschen anzuspornen und mir einen Überblick zu verschaffen, gibt es hier heute also eine Liste der Bücher, die ich gern noch bis zum Jahresende lesen möchte. Da alle Vormerkungen, die im Oktober erscheinen sollten, bei mir eingetroffen sind, müsste die Liste vollständig sein. Allerdings bedeutet das Lesen von „Faith – Greater Hights“ von Julie Murphy, dass ich vorher noch den ersten Band lesen müsste, und bei „Mixed Magic“ von Diana Wynne Jones muss ich mir überlegen, ob ich vorher noch die beiden englischen Crestomanci-Titel lesen will, die ich bislang nur auf Deutsch kenne und die deshalb mit im SuB-Regal liegen. Insgesamt sind es also 18 (+1) Bücher, die ich in den kommenden 80 Tage lesen müsste, um mein Vorhaben zu schaffen.

Einige Titel habe ich in den vergangenen Monaten schon angefangen, dann aber wegen Sommerhitze oder unpassender Lesestimmung erst einmal liegengelassen, und um da deutlich zu machen, dass sie auf dem Stapel mit angefangenen Büchern liegen, habe ich sie grün markiert.

  1. Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin – Die Geschichte einer Rettung in Berlin
  2. Jennifer Kloester: Georgette Heyer’s Regency World
  3. Seanan McGuire: Spelunking Through Hell (InCryptid 11)
  4. Diana Wynne Jones: Mixed Magic
  5. Sophie Anderson: The Thief Who Sang Storms
  6. L.D. Lapinski: The Strangeworlds Travel Agency 3 – The Secrets of the Stormforest
  7. Kelly Barnhill: The Ogress and the Orphans
  8. Julie Murphy: Faith 2 – Greater Hights
  9. Sharna Jackson: The Good Turn
  10. Bernadette Banner: Make, Sew and Mend
  11. Kelly Barnhill: When Women Were Dragons
  12. Xiran Jay Zhao: Zachary Ying and the Dragon Emperor
  13. Julie Abe: Eva Evergreen and the Cursed Witch
  14. Alyssa Colman: The Gilded Girls (Gilded Magic 1)
  15. Janelle McCurdy: Mia and the Lightcasters (Umbra Tales 1)
  16. Leslye Penelope: The Monsters We Defy
  17. Patrice Lawrence: The Elemental Detectives
  18. James Nicol: The Spell Tailors

Während ich gerade so richtig in Herbststimmung bin …

… und von gemütlichen Nachmittagen mit Tee und Buch auf dem Sofa träume, wird gerade vor dem Haus die Straße aufgerissen. Immerhin sollte diese Baustelle an den Wochenenden pausieren – im Gegensatz zu den Gleisarbeiten in der Nähe, die seit Wochen dafür sorgen, dass wir 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche einen Alarm hören können, der ausgelöst wird, sobald ein Zug durch die Baustelle fährt. Nicht gerade die passende Hintergrundkulisse für gemütliche Lesezeiten. 😉

Zwei Stapel mit insgesamt dreizehn Büchern, links davon steht ein Buch mit dem Titel "The Lost Ones", rechts davon ein angeschalteter eReader auf dem das Cover von "Curse the Day" zu sehen ist.

Mein aktueller „Herbst-Lesestapel“ – mal schauen, wie viele von diesen 15 Büchern ich in diesem Jahr auch wirklich lese. *g*

Was dazu führt, dass ich momentan viel Zeit mit meinem aktuellen Spiel („Wylde Flowers“ – sehr entspannte Mischung aus Farming und Hexenausbildung mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen, aber angenehm diversen Charakterdesign) verbringe. Außerdem ziehe ich zur Zeit ständig Bücher aus dem Regal, die ich lesen will, wenn es denn endlich ruhiger wird! Also gleich nachdem ich all die angefangenen Kinder- und Jugendbücher beendet habe, die sich hinter dem Sofa stapeln, und die Sachbücher, die auf dem Stapel daneben liegen … Nur gut, dass Bücher nicht schlecht werden. *g*

Ankündigung: Herbstlesen im Oktober 2022

Auch in diesem Jahr wird es auf meinem Blog wieder das „Herbstlesen im Oktober“ geben, an dem ich (hoffentlich mit ein paar Mitleser*innen) an den Wochenenden viel Zeit mit den Dingen verbringen möchte, die mir Freude bereiten. Wie schon 2021 stehen uns dafür ganze fünf Wochenenden zur Verfügung, und da ich normalerweise recht lange Beiträge pro Tag zusammenbekomme, gibt es von mir wieder einen Beitrag pro Herbstlesen-Tag (also je einen Post an jedem Samstag und an jedem Sonntag im Oktober). Wer sich mir anschließt, muss natürlich nicht so viel bloggen, wie ich es tue – es reicht auch ein Sammelbeitrag pro Wochenende oder Ähnliches. Wichtig ist mir nur, dass ihr an den Tagen, an denen ihr euch mir anschließt, einen Kommentar mit einem Hinweis auf eure Teilnahme unter meinem aktuellen Beitrag hinterlasst, damit ich euch verlinken kann. Der Austausch mit den anderen „Herbstlesern“ ist schließlich immer einer der nettesten Aspekte dieser Aktion, und wenn es einen zentralen Ort gibt, an dem alle Links gesammelt werden, geht das am besten.

Herbstlesen-Logo, das herbstlich verfärbte Bäume vor blauem Himmel zeigt und im Himmel steht der Text "Herbstlesen im Oktober 2022".

Wie immer geht es beim Herbstlesen weniger darum, möglichst viele Stunden mit Lesen zu verbringen, als sich bewusst für die Dinge, die einem Freude bereiten, gemütliche Auszeiten zu gönnen und diese dann über den Blog mit anderen zu teilen. Für meinen Herbstlesen-Oktober habe ich mir neben einem ganzen Stapel mit Büchern auch wieder einige Brettspielrunden mit meinem Mann vorgenommen – es wird definitiv Zeit, dass wir mal wieder etwas längere Sachen in Angriff nehmen! Außerdem habe ich ein paar Spiele für die Switch, die ich gern etwas intensiver spielen würde, und große Lust aufs Handarbeiten habe ich gerade auch wieder. Ich werde die Oktober-Wochenende also gewiss rundum mit schönen und erholsamen Tätigkeiten gefüllt bekommen.

In diesem Jahr geht es mit dem Herbstlesen 2021 am 1. Oktober (Samstag) los, und der letzte Herbstlesen-Tag wird der 30. Oktober (Sonntag) sein. Ich würde mich freuen, wenn ihr euch mir wieder (oder neu) anschließen mögt, und bin schon neugierig darauf, womit ihr euch die Wochenenden im Oktober „schön und erholsam“ gestalten werdet.

Sommerpause!

Ich hatte eigentlich gehofft, ich käme in diesem Jahr ohne Sommerpause aus, da der Juli bislang gar nicht soooo schlimm war. Aber die Temperaturen in den vergangenen Tagen haben mich so fertig gemacht, dass ich in den kommenden Wochen froh sein werde, wenn ich die nötigsten Pflichtaufgaben auf die Reihe bekomme. Also gibt es hier auch in diesem Sommer eine Blogpause, die vermutlich bis Ende August anhalten wird. Je nachdem, wie sich das Wetter so entwickelt …

In den kommenden Wochen gibt es auf dem Blog also nur den üblichen Monatsanfang-SuB-Beitrag und – selbst wenn ich dann noch pausiere – es wird auf jeden Fall den Lese-Sonntags-Beitrag im August geben! Ich genieße diese Tage zu sehr, um sie ausfallen zu lassen.

Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Sommer! Passt so gut es geht auf euch auf! 🙂

Was schön war (2)

Auch in diesem Jahr haben wir uns Urlaub genommen, um das japanische Filmfest, das jährlich in unserer Stadt stattfindet, genießen zu können. Da wir uns bei dem Gedanken unwohl fühlten, dass wir stundenlang in schlecht gelüfteten und voll besetzten Kinosälen sitzen würden, haben wir uns wieder auf das Online-Angebot beschränkt. Was bedeutete, dass wir nicht alle Filme des Festivals zur Auswahl hatten, aber insgesamt haben wir zwischen dem 31. Mai und 06. Juni eine bunte Mischung japanischer Filme genießen können.

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Am ersten Abend haben wir „They Say Nothing Stays the Same“ geschaut, weil ich hoffte, dass uns das Regiedebüt von Joe Odagiri nicht nur schöne Landschaftsaufnahmen, sondern auch eine nette Geschichte rund um einen alten Fährmann präsentieren würde. Die Handlung spielt Ende des 19. Jahrhunderts und dreht sich darum, dass der Bau einer Brücke den Fährmann Toichi (Akira Emoto) in absehbarer Zeit arbeitslos machen wird. Der Kern der Handlung ist natürlich, dass es keinen Stillstand gibt und sich alles ständig ändert, und eine gewisse Melancholik ist bei dem Thema natürlich zu erwarten, vor allem, wenn die Handlung aus Sicht einer Person erzählt wird, die durch den Wandel ihren Lebensunterhalt verliert. Dummerweise erzählt Joe Odagiri seine Geschichte voller Plattheiten und Wiederholungen, und seine einzige Aussage scheint „früher war alles besser“ zu sein. Außerdem greift er in seinem Film nicht nur auf Handlungselemente zurück, die unnötig brutal sind, sondern er scheint seine Zuschauer auch für begriffsstutzig zu halten, so dass er seine Botschaften immer wieder wiederholt und am Ende sogar mehrfach von den diversen Figuren aussprechen lässt. Ich muss gestehen, dass ich bis zur Hälfte des Films noch die Hoffnung auf überraschende Elemente und Wendungen hatte, die das Ganze vielleicht hätten retten können, außerdem waren die Naturaufnahmen wirklich wunderschön und haben mich bis dahin über die nervigeren Elementen hinweggetröstet. Aber insgesamt wuchs meine Frustration mit dem Film im Laufe des Abends immer mehr und mein Mann meinte am Ende, dass er es wirklich bedauert, dass er für so etwas mehr als zwei Stunden seiner Urlaubszeit aufgewandt hat.

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Am zweiten Tag haben wir den Film „Ninja Girl“ geschaut – für uns beim Anschauen des Programms der vielversprechendste Film, aber leider war diese Satire dann doch ein Enttäuschung. Die Grundidee klang nett (junge, schüchterne Beamtin bekommt von ihrem Großvater auf dem Sterbebett erzählt, dass sie von einer Ninja-Familie abstammt, und den Auftrag erteilt, seinen Kampf gegen die rassistische Stadtverwaltung weiterzuführen) und ich denke immer noch, dass sich daraus ein sehr cooler Film hätte machen lassen können. Aber am Ende war ich richtig frustriert beim Angucken, weil es so unendlich viele unlogische Handlungselemente in dem Film gab (sowohl was die Motive der Figuren anging, als auch bei so einfachen Dingen wie zeitliche Abfolge der Ereignisse) und wir so oft das Gefühl hatten, dass Yu Irie (der für Drehbuch und Regie verantwortlich war) sich einfach nur gefragt hat, welche Szenen er gern in seinem „Ninja-Film“ sehen würde, ohne sich darüber Gedanken gemacht zu haben, wie diese Szenen in die Gesamthandlung passen würden.

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Nach einem Tag Pause, damit wir uns etwas von den Enttäuschungen erholen konnten, haben wir uns an „The Sunday Runoff“ gewagt und damit zum Glück genau die Art von Film präsentiert bekommen, die wir davon erwartet hatten. Die Handlung dreht sich um Tsutomu Tanimura (Masataka Kubota), der als Privatsekretär für den Politiker Shohei Kawashima im Unterhaus des japanischen Parlaments arbeitet. Als sein Chef einen Schlaganfall erleidet, wird dessen älteste Tochter Yumi (Rie Miyazawa) als Nachfolgerin ausgewählt – vor allem, weil die Parteikollegen davon ausgehen, dass die Frau leicht manipulierbar sein wird. Doch Yumi Kawashima ist alles andere als eine gefügige Marionette, und sowohl ihre verwöhntes Wesen als auch ihre unberechenbare Art machen Tsutomu das Leben ziemlich schwer. „The Sunday Runoff“ ist eine sehr solide gemachte Komödie über die Korruption in der (japanischen) Politik, über die Machenschaften der etablierten Politiker und die Geschäftsmänner und Lobbyisten, die hinter diesen Personen stehen, und wir haben uns beim Anschauen sehr gut unterhalten gefühlt. Ich weiß nicht, wie viel ich langfristig von dem Film noch in Erinnerung behalten werde, aber die fast zwei Stunden, die wir mit den Charakteren verbracht haben, haben viel Spaß gemacht (und in mir immer wieder Erinnerungen an die Dokumentation „i – Documentary Of The Journalist“ geweckt, in der viele alte japanische Politiker gezeigt werden, die sich ihrer Macht und Position nur allzu gewiss sind).

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Der letzte Film des japanischen Filmfestivals in diesem Jahr war für uns „Salaryman“ von der costa-ricanischen Künstlerin und Fotografin Allegra Pacheco, die damit ihr Debüt als Dokumentarfilmerin vorlegte. Ich muss gestehen, dass mich ein paar der Bilder im Trailer etwas misstrauisch gemacht hatten, weil ich fürchtete, dass diese Dokumentation sich mehr um die Regisseurin als ihr Thema drehen würde (und ja, es gab auch wirklich mehr Szenen und Informationen über Allegra Pacheco, als meiner Meinung nach notwendig gewesen wären), aber auf der anderen Seite haben mich die Aussagen der „Salarymen“ über ihre Arbeit und ihre Stellung in ihren Firmen sehr neugierig gemacht. All die Interviews mit den – in der Regel männlichen – Büroangestellten, die sich Tag für Tag als gesichtslose Masse in schwarzen Anzügen durch japanische Großstädte bewegen und auf Kosten ihrer Gesundheit und ihres Familienlebens die Wirtschaft am Laufen halten, und die dann nach der Arbeit im Kollegenkreis saufen bis zum umfallen, fand ich sehr spannend. So viele hoffnungslose und (alkohol-)kranke Männer, so viele ältere Männer, die sich eingeredet haben, dass sie sich ja immerhin am Wochenende um ihre Familien gekümmert haben, so viele Männer, die glauben, dass ihre Firma zusammenbricht, wenn sie nicht 70 bis 100 Stunden pro Woche arbeiten, während sie sich gleichzeitig durchaus darüber im Klaren sind, dass sie für ihre Arbeitgeber jederzeit ersetzbar sind.

Auf der anderen Seite diejenigen, die versuchen einen Weg zu finden, um trotz ihrer Arbeit ihre Lebensfreude (einer von diesen Salaryman verwendete sogar den Begriff „Menschlichkeit“) nicht zu verlieren und dabei zum Beispiel so etwas wie „extreme commuting“ betreiben. Was in diesem Fall bedeutete, dass eine Gruppe von Kollegen einen internen Wettbewerb darüber laufen hat, wer die spannendsten und ungewöhnlichsten Aktivitäten (wie z.B. Kanu- oder Riesenrad fahren, Surfen, Sehenswürdigkeiten abklappern, Onsen besuchen u.ä.) zwischen Aufwachen und Arbeitsbeginn auf die Reihe bekommt. Dazu mochte ich noch erwähnen, dass die Regisseurin auch über die weiblichen Büroangstellten sprach und einige von ihnen zu Wort kommen ließ. Kaum eine der interviewten Frauen war wirklich eine „Salarywoman“, aber ihr Arbeitstag ist nicht weniger lang und hart als die der Salaryman und auch unter ihnen ist „Tod durch Überarbeitung“ oder „Selbstmord aufgrund von Überarbeitung“ ein großes Risiko. Am Ende war ich zwar von der Art und Weise, in der Allegra Pacheco diese Dokumentation aufbereitet hat, nicht ganz glücklich, fand aber all die Interviews spannend zu verfolgen.

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Da wir in den vergangenen Tagen immer wieder an frühere Filme, die wir beim Filmfestival gesehen haben, denken mussten, werden wir wohl in der kommenden Wochen unsere Urlaubstage weiterhin mit dem einen oder anderem japanischen Werk verbringen. Zumindest hat mein Mann schon die BluRays von „The Woodsman and the Rain“, „Uzumasa Limelight“, „Beyond the Infinite Two Minutes“ und „Shin Godzilla“ rausgekramt … Ich weiß nicht, ob es ein Glück (für unseren Geldbeutel und Regalplatz) oder Pech ist, dass so wenige Filme, die uns beim japanischen Filmfestival gefallen haben, später auf BluRay oder DVD erhältlichlich sind, aber die, die wir in unseren Besitz haben, genießen wir doch immer wieder.