Schlagwort: M. M. Kaye

[Figurenkabinett] Amethyst Alexandra Augusta Araminta Adelaïde Aurelia Anne von Phantasmorania

Ich habe Amethyst Alexandra Augusta Araminta Adelaïde Aurelia Anne von Phantasmorania schon häufiger auf meinem Blog erwähnt, auch wenn die meisten von euch sie unter diesem Namen wohl nicht erkennen würden. Als ich die Prinzessin kennenlernte, war sie noch ein rosiges, blondgelocktes, blauäugiges und zuckersüßes Baby, doch dies sollte sich am Tag ihrer Taufe ändern. Denn natürlich hatten ihre Eltern zur Geburt ihrer siebten Tochter auch daran gedacht, dass so eine kleine Prinzessin Patentanten benötigt, die sie mit den nötigen Eigenschaften ausstatten, doch dass eine Fee ihre Tochter mit Gewöhnlichkeit beschenken würde, das kam unerwartet!

Für Amy – wie Amethyst nicht nur von ihren sechs Schwestern Diamant, Opal, Smaragd, Saphir, Kristall und Perle genannt wird –, war es allerdings das beste Geschenk, das ihr passieren konnte. Sie störte es nicht, dass sich schon seit frühester Kindheit Sommersprossen auf ihrer Nase tummelten, dass sich ihre goldblonden Locken zu mausbraunen Strähnen entwickelten und dass graue Augen nicht gerade das sind, was man bei einer Prinzessin erwartet. Überhaupt ist Amy klug genug, um zu sehen, dass so manche Sachen, die allgemein von Prinzessinnen erwartet werden, einfach nur dumm sind.

Stattdessen gefällt es ihr, draußen herumzustromern, und als sie alt genug ist, um einen Weg über die Mauer aus dem Schlossgarten zu finden, nutzt sie ihn, um durch den Wald zu streunern. Dabei findet sie sogar eine Möglichkeit, um sich ein robusteres Kleid zu besorgen, damit sie nicht immer ihre schöne Hofgarderobe dreckig und kaputt macht und dafür dann Rede und Antwort stehen muss. Allein dafür könnte ich Amy in mein Herz schließen! Doch als Amy alt genug ist, um verheiratet zu werden, beginnen für die Prinzessin die Schwierigkeiten. Egal, wie sehr die Maler ihr Abbild schönen, es interessiert sich einfach kein Prinz für eine so gewöhnliche Königstochter.

Ehrlich gesagt kann Amy darüber auch sehr froh sein, denn all die Prinzen sind doch recht langweilige und humorlose Gesellen, und bestimmt wäre es grauenhaft, mit ihnen verheiratet zu sein. Während ihre Eltern immer verzweifelter werden, weil sie ihre Tochter nicht an den Mann bringen können, läuft Amy davon. Und auf der Suche nach einer Unterkunft für die Wintermonate und einem Job, mit dem sie neue Kleidung finanzieren könnte, findet sie auf ihre ganz eigene praktische und vollkommen gewöhnliche Art letztendlich sogar den perfekten Mann für sich.

Ich glaube, dass ich nach dieser Beschreibung gar nicht mehr groß begründen muss, warum mir Amy so ans Herz gewachsen ist. Aber sie ist auf jeden Fall dafür verantwortlich, dass ich eine große Schwäche für Prinzessinnen wie z. B. Cimorene von Linderwall habe, die nicht dem Klischee entsprechen. Wer nun Lust hat, Amethyst Alexandra Augusta Araminta Adelaïde Aurelia Anne von Phantasmorania persönlich kennenzulernen, der sollte auf den diversen Gebrauchtmärkten oder Tauschplattformen die Augen nach folgendem Buch aufhalten:

„Die gewöhnliche Prinzessin“ von M. M. Kaye