Wie schon angekündigt, beteilige ich mich auch in diesem Jahr wieder an Arianas Adventslesen und stelle deshalb an jedem Sonntag einen Beitrag online, in dem ich über die gelesenen Geschichten schreibe und von meinen – hoffentlich gemütlichen – Adventssonntagen berichte. Weitere Teilnehmer findet ihr bei Ariana unter diesem LINK.
In diesem Jahr habe ich ungewöhnlich früh und schon ziemlich viele „Weihnachtsgeschichten“ gelesen, weil ich im November nach Geschichten gesucht habe, die simpel und wohltuend sind. Trotzdem fühle ich mich noch nicht übersättigt, werde aber in den kommenden Wochen eher zu Märchen und märchenhafter Fantasy greifen, weil das für mich auch in die Winter-(Weihnachts-)Zeit gehört und ich mir extra ein paar Bücher dafür „aufgespart“ habe.
Außerdem haben wir es in diesem Jahr so eingerichtet, dass wir keine größeren Termine oder Vorhaben mehr haben und es uns einfach gemütlich machen können – und das sollte zu so einigen Lesestunden führen. Die vergangenen Monate waren in mehrfacher Hinsicht etwas anstrengend und nun wird es Zeit, etwas zu Ruhe zu kommen. Die Katzen genießen es auch, wenn wir nicht nur anwesend, sondern auch entspannt und schmusebereit sind. 🙂
Nachdem ich seit Mittwoch gar nichts mehr gelesen habe, weil ich von all der Auswahl etwas erschlagen war und mich nicht entscheiden konnte, geht es heute mit „Snow White and Rose Red“ von Patricia C. Wrede los. Die Autorin hat das Märchen in England angesiedelt (so gibt es auf den ersten Seiten schon einen Verweis auf London und die Themse und das Vorwort spricht vom elisabethanischem England) und zu Beginn lernt man die Witwe Arden und ihre beiden hübschen Töchter kennen, die zu dritt in einem kleinen Ein-Zimmer-Cottage am Rande eines Waldes leben. Die Tatsache, dass die Frauen für sich bleiben, auch wenn sie jeden Sonntag in die Kirche gehen, und so nah am Wald leben, sorgt für einige Gerüchte im Ort. Es wird sogar von Hexerei geredet – wobei das auch darauf zurückzuführen ist, dass die Witwe ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Kräutern verdient und schon mehrere Heiratsanträge für ihre Töchter abgelehnt hat. Gerade Letzteres kommt bei den Nachbarn (mit den abgewiesenen Söhnen und den weniger begehrten Töchtern) nicht so gut an. 😉
Update 13:45 Uhr
Ich bin noch etwas unschlüssig, wie mir das Buch gefällt. Ich kann sagen, dass mir die Grundidee und die Figuren in „Snow White and Rose Red“ sehr zusagen, aber ich habe eindeutig ein Problem mit der Sprache, denn vor allem die Dialoge sind sehr „Shakespeare-isch“ und das führt dazu, dass ich mir regelmäßig Sätze lautmalerisch vorstellen muss, um den Inhalt mitzubekommen. Bei Shakespeare selber habe ich da weniger Probleme, durch den Rhythmus finde ich seine Texte erstaunlicherweise verständlicher …
Immerhin kann ich erzählen, dass der Wald, an dessen Grenze die Witwe und ihre beiden Töchter leben, einen Durchgang zur Feenwelt besitzt – und dass die beiden Schwestern einen Großteil der Kräuter, die ihre Mutter verkauft, in dieser Feenwelt sammeln. Außerdem scheint der Vorwurf der Hexerei nicht ganz so unbegründet zu sein … 😉
Update 23:00 Uhr
Seit dem letzten Update habe ich weiter in „Snow White and Rose Red“ gelesen. Der (reale) Hofastrologe der Königin spielt eine Rolle in der Geschichte und selbst seine Position hat ihn in der Vergangenheit nicht davor bewahrt, der Hexerei bzw. Zauberei angeklagt zu werden, auch wenn sie ihn immerhin davor bewahrt hat, dass er verurteilt und verbrannt wurde. So ist es kein Wunder, dass die Witwe Arden befürchtet, dass irgendwann Gerüchte bezüglich ihrer Tätigkeiten und des Wissens ihrer Tochter gestreut werden könnten. Außerdem bin ich zwei Zauberern begegnet, deren Meinung von ihren Fähigkeiten deutlich höher waren als ihr gesunder Menschenverstand, ich habe mehrere Wesen aus dem Feenreich kennengelernt und zwei Prinzen, die einander zwar nahe stehen, aber nicht verstehen. Patricia C. Wrede verwendet bei diesem Buch wirklich viele keltische Sagenelemente und ich fürchte bei all den düsteren Elementen sehr um die beiden Schwestern und ihre Mutter.
Dann habe ich noch – dank Baltimore – am Nachmittag ein Sofaschläfchen eingelegt. Eigentlich war ich nicht müde, aber da er heute besonders häufig und besonders heftig im Schlaf vom Sofa gefallen ist, habe ich ihn in die Arme genommen und solange beschmust, bis er auf mir eingedöst ist. Tja, und da lag ich da und hatte die Arme voll Kater und nichts um mich zu beschäftigen und so fielen auch mir die Augen zu. 😉 Ich wünschte, wir würden einen Weg finden, um ihn von der Sofalehne fernzuhalten, aber da schläft er – gerade wenn die Heizung an ist – besonders gern und besteht hartnäckig darauf, dass er immer wieder dort seinen Platz findet. Er versteht einfach nicht, dass er inzwischen zu alt und zu schwach ist, um an einem Ort sicher zu schlafen, von dem er im Tiefschlaf fallen kann …
Ansonsten habe ich heute noch Abendessen für mich gekocht (Bulgur mit Paprika und Tomatenmark), Teig für das morgige Fladenbrot angesetzt und mit meinem Mann die letzten beiden Folgen der dritten „Pretender“-Staffel geschaut. Ich finde es so wunderbar, wie in der Serie die Figuren dargestellt werden und in dieser Staffel ist mir besonders ins Auge gefallen, wie sehr mit Miss Parkers Make Up gespielt wird, um ihre Charakterveränderungen und ihren Gemütszustand zu unterstreichen.
Jetzt drehe ich noch eine Kommentarrunde und dann geht es für mich auch schon ins Bett. Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche! 🙂
Och, wie schön, dass ihr euch die Zeit so freischaufeln konntet. Ich habe immer das Gefühl, dass im Dezember doppelt so viel los ist als sonst, ans Freischaufeln ist bei mir nicht zu denken, da wird höchstens draufgeschaufelt.^^
Ich habe mir ja eigentlich „Anna Karenina" aufgespart, aber ich bezweifle, dass ich noch die Zeit haben werde, danach zu greifen und zu viel Parallellesen will ich auch nicht, weil ich ja auch noch für die Uni einiges lesen muss…
Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Buch, die Ausgangssituation klingt ja schonmal vielversprechend. 🙂
Ich habe früher auch immer sehr viel Stress in der Weihnachtszeit gehabt. Besonders lustig waren die Jahre, die ich im Buchhandel gearbeitet habe und in denen wir in der Regel erst um 16 Uhr am 24. Dezember aus dem Laden kamen – und wo ich dann zu meinen Eltern gefahren bin, um den Baum zu schmücken, beim Kochen zu helfen und letzte Hand an meine Geschenke zu legen.
Als ich dann mit meinem Mann zusammenzog, haben wir von vornherein klargestellt, dass wir nicht die Feiertage mit der einen oder anderen Familie verbringen werden, weil das immer mehrere hundert Kilometer Fahrt bedeutet hätte, sondern gemütlich für uns feiern werden. Und so haben wir auch unsere Adventszeit im Laufe der Jahre immer mehr "entschleunigt". 😉
Danke! 🙂
Immer wenn ich Snow White lese, ist mein erster Gedanke "Schneewittchen" – und das bringt mich glatt zu "Indexing", zumal ich mich zu erinnern glaube, dass dort Schneeweißchen und Schneewittchen thematisiert wird…
Vielleicht brauchst Du nur noch ein klein wenig länger, bis Du im Duktus des Romans ganz drin bist.
@Natira: Was mich wiederum darauf bringt, dass die Fortsetzung von "Indexing" im Januar erscheint und von mir schon vorbestellt wurde. *hüpf* Und ja, Schneewittchen und Schneeweißchen werden dort thematisiert. 🙂
Ich hoffe, dass ich da noch den Dreh finde, sonst werden das überraschend anstrengende 266 Seiten.
Tatsächlich ist "Indexing" eines der Bücher, bei dem ich über das Erscheinen der Fortsetzung informiert bin, lach. Ich muss mich dann nur entscheiden, wann ich es in welcher Form erwerbe. 😉
Bestimmt findest Du den Dreh!
@Natira: Oo Wer sind Sie und was haben Sie mit Natira gemacht? ;D
lach
Mich hat die Hörbuchfassung sehr gut gefallen und das war der Anlass, immer mal wieder nach einer Fortsetzung zu schauen. 😀
@Natira: Okay, das erklärt es. 🙂 Ich hoffe sehr, dass es irgendwann auch ein neues Hörbuch mit weiteren Velveteen-Geschichten geben wird, die fand ich so großartig! Ich verkneife mir extra das Lesen der neuen Geschichten auf ihrer Homepage, weil ich auf das Hörbuch hoffe.
Märchen gehören für mich auch in die Weihnachtszeit.
Habe der Liebsten gerade einen Andersen-Sammelband geschenkt, den sie vorhin glatt gelesen hat, obwohl ich mir erst nicht sicher war, ob sie das vielleicht doof findet.
Aber Weihnachten ist Wunderzeit. Und wo passieren schönere als im Märchen!?
Bin gespannt, wie sich Deine Geschichte entwickelt. Ich finde, sie klingt toll!
Hab weiterhin viel Spaß!
JED
Poah, an Weihnachten arbeiten? Das muss ja ein Vergnügen sein!
Liefen dann klischeemäßig ein Haufen Männer hektisch durch den Laden für ein Last-Minute-Geschenk oder war es durchmischt? ;D
Ich glaube, das machen aber auch viele, oder? Wenn man dann mit seinem Mann zusammenwohnt, kann man ja (glücklicherweise) auch eigene Regeln aufstellen.^^
Bei euch ist es ja aber nochmal besonders, wenn die Familien so weit weg sind…
Wir sitzen hier alle auf einem Haufen, sozusagen, man sieht sich in der Weihnachtszeit auf jeden Fall seeeehr oft. Was aber auch schön ist. 🙂
Ach und: "Außerdem scheint der Vorwurf der Hexerei nicht ganz so unbegründet zu sein … ;)"
Wie überraschend. 😉 ;D
Leider komme ich erst jetzt zu einer kleinen Blogrunde … Dein Wochenende klingt sehr schön und entspannt – ein guter Auftakt fürs Adventslese Viel Spaß weiterhin und einen schönen Abend!
@JED: Manche Märchen sind aber auch ganz schön düster, aber auch das gehört mit in die Weihnachtszeit. 😉
Bislang bin ich ganz zufrieden mit der Entwicklung in meinem Roman. Sehr nah am Märchen, aber trotzdem ganz neu und anders. Das macht das Lesen spannend!
@BücherFähe: Überleg mal, wie viele Leute an Weihnachten arbeiten! Das gehört eben dazu. Und weil so viele andere frei haben und die letzten Stunden vor dem Weihnachtsabend für Einkäufe oder gemütliche Stadtbummel nutzen, bedeutet das auch, dass man definitiv keinen Urlaub bekommt. 😉 (Oh, und in der ersten Woche des neuen Jahres wartet dann noch die Inventur auf die meisten armen Buchhändler … )
In meinem ersten Jahr im Buchhandel hat man am Weihnachtstag wirklich die letzten Ladenhüter verkaufen können. Im Laufe der Jahre wurde das anders, die Leute kritischer und überlegter – was theoretisch angenehm gewesen wäre, wenn dazu nicht immer mehr gekommen wären, die nach einer Beratung nach Hause liefen, um dann online die Sachen zu bestellen. Oh, und es waren nicht nur Männer bei den Last-Minute-Käufern!
Meine Schwiegereltern wären da gar nicht so gewesen, aber meine Eltern wären beleidigt gewesen, wenn wir da nicht einen regelmäßigen Rhythmus gehabt hätten. Und auch wenn es sich hart anhört, so bin ich ganz froh, dass ich nicht mehr mit meiner Familie die Feiertage verbringen muss. Das war selten heimelig, während es mit meinem Mann immer sehr schön ist.
@Ariana: Danke! Ich versuche diese Entspanntheit den Rest des Monats aufrecht zu erhalten. 😉
Ich bin gespannt, wie dir dein Buch weiterhin gefällt, es scheinen ja viele interessante Elemente enthalten zu sein ("Schneeweißchen und Rosenrot" habe ich als Kind noch auf Platte rauf und runter gehört; dazu dann keltische Mythologie, Zauberer und eine originelle Sprache…). Mal sehen, wie dein Fazit am Ende lautet.
Ich versuche auch, die kommenden Wochen entspannt zu gestalten. Da ich Geschenke meist im Internet bestelle (ich Böse) und mir Plätzchen lieber schenken lasse als sie selbst zu backen, klappt das eigentlich auch üblicherweise ganz gut.
ich mag deine Lese-Eindrucks-Berichte… Und kann mich ja jetzt auf regelmäßige Wochenend-Lektüre bei dir freuen. (Dieses Wochenende war für mich lesetechnisch mal richtig erfreulich – ich habe ein altes Buch noch einmal gelesen – ja, ja ich komme jetzt in das Alter – und ein neues immerhin zur Hälfte durchgelesen…) Lg mila
@Kiya: Ich bin auf jeden Fall ganz fasziniert davon, wie die Autorin die Geschichte angepackt hat.
Tsts, böse! 😉 Bei uns ist es so schön einfach, es gibt Bücher, Bücher, Gutscheine und Bücher. Okay, ab und an auch eine CD oder ein Stofftier, aber die CDs für meinen Mann gibt es eh nur als Japanimport und das Stofftier für die Schwägerin haben wir im September gekauft. 😀 Kekse backe ich das ganze Jahr über, also macht das auch keinen Stress. Ich wünsche dir eine entspannte Zeit mit vielen geschenkten Plätzchen! 🙂
@Mila: Das freut mich. 🙂 Und ja, bis Weihnachten gibt es jeden Sonntag Beiträge zum Adventslesen. 🙂 Was heißt hier "altes Buch" und "Alter"? Wenn ein "noch einmal lesen" einen alt macht, dann war ich als Kind deutlich älter als heute! 😀 Was hast du denn gelesen? Auf jeden Fall ist es schön, dass du dir so viel Zeit für Bücher nehmen konntest. 🙂
Das klingt nach einem schönen Plan, dass ihr es euch in der Weihnachtszeit gemütlich machen könnt! Ich habe das in diesem Jahr auch geplant, umso mehr, da ich an den Weihnachtsfeiertagen arbeiten muss und also die Zeit vorher wenigstens genießen muss.
Aktuell ist es zwar noch stressig, aber irgendwie finde ich die Prüfungen doch nicht so schlimm wie der Stress, der DURCH Weihnachten entsteht (z.B. früher auch mein anderer Job, wenn sie uns vor Weihnachten alle die Bude eingerannt haben, um Gutscheine zu kaufen).
"Snow White and Rose Red" klingt interessant – das behalte ich mal im Hinterkopf für Lynes Märchen-Challenge. 🙂
@Neyasha: Das finden wir auch. 😀 Eigentlich hatten wir gehofft, dass mein Mann seinen Resturlaub auch noch vor Weihnachten nehmen könnte, aber das klappt leider nicht. Aber so wird es auch gemütlich.
Schön, dass du deine aktuelle Prüfungsphase nicht ganz so stressig empfindest! Es ist wirklich ein Unterschied, ob man sich seine Adventszeit – mehr oder weniger – selber einteilen kann oder von den Weihnachtsvorbereitungen anderer erschlagen wird.
Ich bin fast durch mit dem Roman und bin immer noch sehr angetan von dieser Märchenadaption, auch wenn ich das Englisch stellenweise herausfordernd finde.
Hast Du für Baltimore mal an so eine Heizungsliege gedacht? Meine Helden haben sie früher benutzt, aber jetzt hängt sie ungenutzt herum, leider hier und nicht bei Dir zum Austesten.
Das Nachmittagsschläfchen hat Dir sicherlich gut getan *denkt an die täglichen Aufstehzeiten*.
@Natira: Er könnte eigentlich auf der Kratztonne liegen, die hatten wir an die Heizung gerückt. Aber das ist ihm wohl nicht nah genug bei mir. Die Heizungsliegen sind eher tiefer als unser Sofa und das mag er gerade auch nicht. Das alles plus die Tatsache, dass die Coon die letzten zwei Heizungsliegen innerhalb kürzester Zeit kaputt bekommen haben, spricht eher dagegen.
Oh, meine Aufstehzeit ist gerade super! Da Baltimores Diabetis weg ist, darf ich wieder ausschlafen! Jetzt gibt es nur noch Medikamente ins Futter (was er kaum frisst) und abends welche in die Schnauze bzw. in den Hintern verabreicht. Wobei die Spritzen gerade wirklich eine Herausforderung sind, selbst wenn mein Mann auf dem Kater liegt, um ihn ruhig zu stellen. Ich bin also nicht mehr so extrem übermüdet, trage dafür hübsche Kratzer an Händen, Ärmen und Bauch … 😉
Nun, Menschenwärme ist in der Tat ja auch etwas anderes als Heizungswärme. 😉
Ah, Du wankst frühmorgens nicht mehr halbschlafend durch die Wohnung , musst Dich dafür aber abends verarzten, hm, was für ein Tausch.
@Natira: Definitiv! Mir ist es auch ganz lieb, wenn er auf mir schläft, dann fällt er zumindest nicht vom Sofa. 😀
Jupp, so ist es! Ausgeruht bin ich immerhin ziemlich gut im Verarzten und die feineren Kratzer heilen ja recht schnell (und die anderen ignorieren wir einfach).