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Peter Falk: Just One More Thing – Stories from my Life

Nachdem Natira uns schon vor einiger Zeit die komplette „Columbo“-Box geliehen hat, gab es kurz darauf noch „Just One More Thing – Stories from my Life“ als Leihgabe. Das Buch ist keine Biografie des Schauspielers, sondern eine Ansammlung von Anekdoten, die in seiner Schulzeit beginnen, sich aber natürlich vor allem auf seine Zeit als Schauspieler beziehen. Ich habe all diese kleinen Geschichten sehr gern gelesen und hatte dabei die ganze Zeit seine Stimme im Ohr. Es war faszinierend zu sehen, wie viele Elemente die Figur des Columbo mit Peter Falk gemeinsam hat – und welche Unterschiede es zwischen diesen beiden Charakteren gibt.

Doch noch spannender fand ich all die Dinge, die der Schauspieler zum Beispiel über die Phase in seinem Leben schrieb, in der er keine Ahnung hatte, was er mit seinem Leben anfangen sollte, und deshalb die abwegigsten Jobs annahm. So hat er als Schiffskoch gearbeitet, Steine in Jugoslawien geschleppt und viele andere Sachen gemacht. Schon allein die Überschriften zu den einzelnen Geschichten haben mich häufig schmunzeln lassen, wie „i have never been arrested in the united states but i have been arrested in …“. Lustig fand ich häufig auch die Beweggründe, die er für einige seiner Entscheidungen anführt, oder all die kleinen und größeren Begebenheiten, die an Filmsets passiert sind und die einen kleinen persönlichen Einblick in das Business oder in den Charakter eines Schauspielers bieten.

Ich habe beim Lesen häufig kichernd dagesessen, während mein Mann mich warnte, dass ich ihm nichts vorlesen oder erzählen dürfte, weil er das Buch auch noch lesen möchte – und ich muss zugeben, dass der Drang doch recht groß war, nur eben eine kurze Geschichte nachzuerzählen. Eigentlich ist das Buch perfekt, wenn man zwischendurch eine amüsante kleine Auszeit benötigt, denn die einzelnen Passagen sind recht kurz und unabhängig voneinander zu lesen. Obwohl ich schon die Reihenfolge einhalten würde, da man manche Sachen besser einschätzen kann, wenn man schon weiß, welches Verhältnis Peter Falk zu einer bestimmten Person hatte oder auf welchem Weg er zum Beispiel zur Schauspielerei oder zur Malerei gefunden hat.

Das größte Problem ist eigentlich, dass mich die Kürze der Geschichten häufig verlockte, „nur noch eine weitere“ zu lesen – und dann kam ich doch erst wieder nach Mitternacht ins Bett. Außerdem habe ich beim Lesen ständig das Bedürfnis gehabt, einen der erwähnten Filme (noch) einmal zu sehen, um mir bestimmte Szenen oder Schauspieler noch einmal bewusst anzuschauen – oder einfach, um Peter Falk als Schauspieler noch einmal genießen zu können. Erstaunlich viele der erwähnten Filme kenne ich zwar, aber da es in den letzten Jahren kaum noch einen davon im Fernsehen gab – früher waren da immerhin die dritten Programme noch eine zuverlässige Quelle für Wiederholungen – sind meine Erinnerungen oft nur noch sehr vage. So habe ich das Buch wirklich genossen, fürchte aber, dass meine DVD-Wunschliste dadurch spontan explodiert ist. Es gibt allerdings Schlimmeres, als eine Sammlung alter Filme zu besitzen … 😉