Vom Dreißigjährigen Krieg und To-do-Listen

Schon wieder über eine Woche her, seitdem ich das letzte Mal einen Blogpost geschrieben habe. Irgendwie sind meine To-do-Listen gerade länger als meine Tage und ich habe ständig das Gefühl, all meinen Verpflichtungen und Vorhaben hinterherzurennen. Wenn ich mich dann hinsetze und mir etwas Lesezeit gönne, verbringe ich diese Zeit mit „Verwüstung“ von Peter Englund – wobei ich zugeben muss, dass ich mich gerade in meiner Nachmittagspause regelmäßig dabei ertappe, wie mir das Buch aus den Händen rutscht, während ich ein Nickerchen einlege. *g*

Eigentlich ist „Verwüstung“ gut geschrieben und ich lerne eine Menge über den Dreißigjährigen Krieg, aber es ist eben kein Buch, in dem man mal eben ein bisschen liest. Auch merke ich mal wieder, dass ich für Sachbücher einfach Ruhe benötige, so dass ich diesen dicken Schinken abends und an den Tagen, an denen mein Mann frei hat, gar nicht erst in die Hand nehmen muss. Jetzt aber habe ich nur noch drei Tage, um „Verwüstung“ zu lesen. Ab Freitag hat mein Mann wieder Urlaub, ab Dienstag haben wir Besuch und spätestens am Mittwoch muss das Buch wieder zurück zur Bibliothek. Ich werde also versuchen, in den kommenden drei Tagen neben Garten, Arbeit, Haushalt und Kranken-Kater-Verwöhnen so viel Lesezeit wie möglich herauszuschlagen, damit ich „Verwüstung“ noch rechtzeitig beendet bekomme.

Sonst habe ich gar nicht so viel auf meiner To-do-Liste … Nur noch ein Sauerteigbrot-Rezept, das ich unbedingt ausprobieren muss. Wobei es mich ein wenig irritiert, dass ich dafür 15 g gekochte Kartoffeln benötige. *g* Dann nähe ich noch an den Ersatzüberzügen für die beiden Sofas … und ich habe einen ganzen Haufen Kanthölzer im Keller, aus denen irgendwann eine Bank für den Balkon werden soll. Dafür muss ich sie nur erst einmal hobeln und schleifen und sägen und zusammenschrauben und mehrfach lackieren … Eine Rankhilfe für meine Gurke wollte ich auch noch bauen, wobei ich wirklich hoffe, dass es in den kommenden Monaten auf meinem Balkon für die Gurke warm genug ist. Außerdem stört es mich zur Zeit sehr, dass die Wohnzimmerwände dank der vielen erlegten Kleidermotten dringend gestrichen werden müssten. Aber das kann definitiv warten, bis der Besuch wieder abgereist ist. Wenn ich aber dann schon mal alles zum Streichen rauskrame, könnte ich eigentlich auch noch das kleine Zimmer ausräumen und schon mal weiß grundieren. Das will ich in diesem Jahr ja auch noch streichen und endlich ein paar Schränke dafür bauen …

Wenn das so weiter geht, dann wird es auch den Rest des Monats noch ungewöhnlich ruhig hier auf den Blog bleiben. Aber solche Phasen kennt ihr ja von mir schon. 😉

18 Kommentare

  1. Nicole/Frau Frieda

    Also das Sauerteig Rezept hätte ich auch gerne ;)) im Ernst. Ich bin schon lange auf der Suche nach dem Richtigen.. und wer weiß? Vielleicht machen es ja die 15 g Kartoffeln aus! Ganz liebe Grüße, Nicole (die Dir eine schöne Zeit wünscht!)

  2. Wenn das Brot morgen gut gelingt, gebe ich das Rezept gern weiter. Es soll ein "Paderborner Landbrot" werden. Für mich ist das eine Kindheitserinnerung und ich hoffe sehr, dass es so schmeckt wie "früher". 🙂

  3. Das mit dem Hinterherrennen kommt mir gerade auch bekannt vor – meine To-Do-Liste ist irgendwie auch mal wieder länger als meine Tage. Deshalb leihe ich gerade auch so gut wie keine Bücher aus, was mir allerdings doch auch fehlt. Sobald es etwas ruhiger wird, muss ich unbedingt mal wieder ausgiebig in der Bücherei stöbern …
    Aber wenigstens sitzt mir auf diese Weise kein Rückgabetermin im Nacken. Konntest du das Buch denn noch auslesen?

    Bemerkenswert übrigens, was du gerade alles so an Projekten hast. Ich hoffe, du kommst in der nächsten Zeit gut voran bei all deinen Werkeleien.

  4. @Neyasha: Das ich gerade jetzt all die Bibliotheksbücher in die Finger bekomme, die ich Anfang des Jahres vorgemerkt hatte, ist einfach Pech. Aber nachdem ich mehrere Monate darauf gewartet habe, versuche ich natürlich trotzdem sie zu lesen. *g* Noch bin ich nicht fertig, aber ich habe ja noch heute und morgen zum Lesen. Das müsste klappen. 🙂

    Brot backe ich ja regelmäßig, meine Nähprojekte für die Wohnung nehmen auch irgendwie nie ein Ende und die Bank war eine relativ spontane Entscheidung, nachdem ich feststellte, dass sie mich beim Selberbau nur um die 35 Euro (inklusive Holzschutz und Farbe) kosten wird, wenn ich Bauholz nehme. Das muss ich zwar noch selber hobeln, aber ich investiere lieber Zeit als Geld für so ein Projekt. 😉

  5. BücherFähe

    Rate mal, was ich gemacht habe, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe… – habe sofort eine To-Do-Liste geschrieben! 😀 Vielen Dank für die Motivation! Unglaublich, aber es hat sogar schon geholfen.
    Du hast ja einiges „Großes" auf deiner Liste stehen. Ich muss meine Balkonmöbel nicht selber bauen, sondern nur kaufen – und selbst dafür finde ich keine Zeit. 😀

  6. @BücherFähe: Das freut mich! Ich hoffe, deine Liste ist nicht länger als dein Tag! 😀 Solche Listen können aber wirklich motivierend sein, es ist so befriedigend, wenn man wieder einen Punkt durchstreichen kann, weil man was geschafft hat. Kleine Dinge habe ich auch auf meiner Liste, aber "Staubsaugen", "Balkonkästen gießen" und z.B. für heute "Rasen mähen und Hecke schneiden bevor der Regen kommt" sind dann doch nicht so erwähnenswert. *g*

  7. Oh weh, To-Do-Listen… meine hat momentan nur Sachen drauf, die ich nicht wirklich machen will, aber eigentlich erledigen müsste. ^^'

    Und du bist so voller Tatendrang, dass das glatt ansteckt. Allerding kieg ich jetzt auch Lust, eher wieder zu werkeln, statt anderer, wichtiger Dinge… Schlimm, schlimm. *gg*

    Ich wünsche dir eine schöne Zeit und lass dich von deiner Liste nicht unterkriegen. 😉

    Liebe Grüße

  8. @animasoul: Bei mir ist es vor allem der Garten, für den ich mich gerade überwinden muss. Wobei ich da meine Motivation dadurch angefeuert habe, dass ich mir ein paar neue Pflänzchen für das große Beet gegönnt habe. Vielleicht findest du ja auch noch etwas, womit du dich anfeuern kannst. 🙂 Also lass dich anstecken – und das Werkeln kannst du ja schon mal planen und dann verwirklichen, wenn die Prüfungen vorbei sind. 😉

    Danke! Im Moment versuche ich noch so viel wie möglich bis Montagabend zu schaffen, dann kommen die Tage mit dem Besuch und am Montag danach geht es mit den To-do-Listen weiter. 😉

  9. [Total off topic. Ich hab hier: http://www.vorspeisenplatte.de/rezepte/schuedi-luxemburger-butterkuchen.htm die wundervolle Schuedi gefunden, ooooooooooohhh! Ich backe das Teil jetzt zum dritten Mal innerhalb einer Woche, meine Nachbarn rennen mir die Bude ein, meine ansonsten mehr als mäklige bessere Hälfte macht permanent Hundeaugen und ich habe es aufgegeben, über die Kalorien nachzudenken. Hab beim zweiten Mal die Variante mit einem Ei von Paules Blog genommen und die Schuedi mit Äpfelschnitzen gespickt. Göttlich! Da brauche ich wirklich keinen aufwändigen Kuchen, frisch gemahlener und gebrühter Kaffee dazu, das Leben kann so schön sein. Danke für diese tolle Anregung, ich hab den Kommentar hier geschrieben, weil ich aus Erfahrung weiß, dass Kommentare unter älteren Beiträgen manchmal in der Versenkung verschwinden. Deinen Backbereich erkunde ich auf jeden Fall weiter. PS. Ich hab auch ein wenig mehr Zucker genommen.)

  10. @Devona: Da ich für jeden Kommentar eine Mailbenachrichtung bekomme, ist es von mir aus egal, ob du bei einem älteren Beitrag kommentierst. Allerdings müsste ich deinen Kommentar dann per Hand freischalten, weil ich ältere Beiträge moderiere. 🙂

    Schön, dass dir das Rezept so zusagt. Das könnte ich auch wirklich mal wieder backen! Ich liebe simple und leckere Rezepte! 😀 Die besten Kuchen habe ich vermutlich in all den Plauderbeiträgen zu den Leseaktionen verlinkt. Dieser hier wird von mir z.B. sehr oft gebacken, weil er so lange frisch hält und so unglaublich lecker ist: http://1bigbite.com/2013/05/lemon-pound-cake/ Und über dieses Rezept wirst du bei mir auch immer wieder stolpern: http://www.kuriositaetenladen.com/2012/05/rhabarber-clafoutis.html

  11. Ohhhhhh, die probiere ich beide und zwar zeitnah…habe in diesem Jahr mein Herz für Rhabarber entdeckt und Buttermilchkuchen liebe ich sowieso. Ich finde einfache Kuchen auch meist am leckersten. Die Schuedi ist fast alle, mich starren hier nur noch ein paar Reste an und ich vermute, die werden die nächste Stunde auch nicht überleben. Prima, jetzt kann ich morgen nochmal backen. 🙂

  12. @Devona: Dann hoffe ich, dass sie dir so gut schmecken wie uns. 😀 Den Clafoutis mache ich auch gern im Herbst mit Birnen. Eigentlich funktioniert jedes Obst mit dem Teig – so lecker! 🙂 Den Buttermilchkuchen würde ich an deiner Stelle ruhig am Tag vor dem Essen machen, dann zieht er schön durch und der üppige Guss kann trockener werden.

  13. Ist das Brot nun gelungen?
    Und mich erinnert Deine To-Do-Liste daran, dass bei mir der Balkon ansteht.Nun, immerhin habe ich inzwischen ein neues Katzenschutznetz hier, ich könnte also theoretisch demnächst damit anfangen, die alte Blumenkiste auseinander zu nehmen …

  14. @Natira: Jupp, ist es! 😀 Ich hätte noch ein bisschen mehr Salz reingeben können (bei so kleinen Grammangaben ist meine Waage nicht sehr genau, also schätze ich da eher). Aber auch so war es lecker und sogar am fünften Tag noch erstaunlich frisch. 🙂 Ich würde dir ja eins backen, aber ich befürchte, dass wir am Mittwoch andere Dinge vorhaben, als eine Viertelstunde Teig zu kneten.

    Ich habe vor einer halben Stunde die letzte Naht an den Ersatz-Sofaüberwürfen beendet. Irgendwie kann ich gerade nicht stillhalten, was zwar etwas anstrengend, aber immerhin auch befriedigend ist. 😉 Was deinen Balkon angeht: Wann willst du das denn noch machen? Dein Tag ist doch schon vollkommen durchgeplant! Oo

  15. Was den Mittwoch angeht: Du hast eindeutig Recht. 😉 Aber viell. haben wir ja ein anderes Mal Gelegenheit, das Brot zu testen.

    Ich dachte, ich könnte damit viell. in der weiteren Urlaubswoche anfangen, sonst bliebe nur eine Wochenendhauruckaktion. 😉

  16. @Natira: Unsere "irgendwann mal kochen/backen-Liste" wird immer länger. Vielleicht sollten wir mal einen kulinarischen Urlaub planen. 😉

    Ich bin mir nicht sicher, ob du das Konzept von "Urlaub" richtig verstanden hast … Oo

  17. Es gibt schlechtere Ideen als einen kulinarischen Urlaub. 😀

    Was das andere angeht: Ich muss einfach versuchen, die Balkonarbeit als Entspannungsarbeit zu sehen…

  18. @Natira: Das stimmt wohl. 🙂

    Nun, das ist auch eine lohnende Sichtweise. Vielleicht hilft es – und du kannst dir danach auf deinem neu gestalteten Balkon einen Cocktail gönnen.

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