An einem sonnigen (und viel zu warmen) Januartag
in die Innenstadt fahren und eine Ausstellung besuchen,
bevor diese ihre Pforten schließt.
Die Ausstellung „Meisterstücke – Vom Handwerk der Maler“ im Historischen Museum Frankfurt
hatte zwar leider etwas weniger Handwerkshintergründe zu bieten,
als ich mir nach dem Text der Ausstellungsbeschreibung erhofft hatte,
aber es war trotzdem interessant, die verschiedenen Exponate zu sehen.

„Ein Stück von allerhand Wildvögeln“, Andreas Held (vor 1700) / Ein Ausschnitt aus „Verkündigung an die Hirten“, Johann Heinrich Roos (1668) – um mal die Bandbreite der Kunstwerke zu zeigen

Kein „Meisterstück“, aber eine der wenigen Frauen, die in dieser Ausstellung einen Platz fand – wenn auch nur, weil Ursula Magdalena Reinheimer einen anderen Maler porträtierte
Immer wieder wurde dabei betont,
dass ein „Meisterstück“ nicht unbedingt auch ein „Meisterwerk“ sein muss,
da der Maler schließlich nicht seine Qualitäten als Künstler damit beweisen sollte,
sondern die Tatsache, dass er sein Handwerk beherrscht
– beide Punkte waren bei dem einen oder anderen Ausstellungstück unübersehbar. 😉
Lustigerweise gab es immer wieder Momente,
wo mich die Exponate an meine eigene Ausbildung oder mein Studium erinnerten.
So ein Malstock war das erste Werkzeug, das ich während der Ausbildung angefertigt habe,
und die ganzen – eher technisch anmutenden – Perspektivzeichnungen kamen mir auch überraschend vertraut vor.

Halber Harnisch – Meisterstück des Ätzmalers Hans Keiser im Jahr 1610 (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum)
Was ich besonders nett fand, war, dass nicht nur die Gemälde,
die als Meisterstücke in Frankfurt (und anderen Städten) eingereicht wurden, zu sehen waren,
sondern auch (Meister-)Stücke anderer Schwerpunkte der Malergilden
oder gar anderer Handwerksbereiche.
Abgerundet habe ich dann meinen Musumsbesuch
– ganz traditionell – mit einem Stück Kuchen
und mir wieder einmal vorgenommen,
dass ich doch häufiger all die Museumsangebote der Stadt nutzen möchte.
Hach, ich muss unbedingt auch mal wieder in ein Museum! Ob ich kurzfristig/spontan noch die Van Gogh-Ausstellung schaffe? Wahrscheinlich eher nicht (immerhin habe ich letztes Jahr Tizian geschafft :-))
Die Van-Gogh-Ausstellung habe ich für die kommende Woche im Auge, mal schauen, ob ich das hinbekomme. Sonst wird es eng, da sie ja nur noch bis Mitte Februar im Städel zu sehen ist. Online wird schon davor gewarnt, dass es zu Wartezeiten vor der Kasse kommen kann.
Scheint eine interessante Ausstellung gewesen zu sein! Und dass ich die Museumsangebote der Stadt mehr nutzen möchte, denke ich mir auch immer wieder. Es gibt einige Museen in Wien, die ich praktisch seit Jahren auf meiner „muss ich mir mal ansehen“-Liste habe – und noch immer habe ich sie nicht besucht.
Es war auf jeden Fall mal ein ungewöhnlicher Blickwinkel auf die Malerei. Für mich persönlich hätte es die ganzen Informationen über die Gilden gar nicht benötigt, aber das Museum kann natürlich nicht davon ausgehen, dass die Besucher wissen, dass einige Künstler wie Handwerker organisiert waren. 😉
So eine Liste habe ich in den vergangenen zehn Jahren auch geführt und immer war da dieses „ach, das Museum läuft ja nicht weg“-Gefühl, dass dafür gesorgt hat, dass ich dann doch nie in eins gegangen bin. Ende letzten Jahres habe ich dann einfach mal geschaut, welche Ausstellungen gerade in der Stadt so sind, und mir dann eine Liste mit den für mich interessanten Themen gemacht. Jetzt versuche ich die Ausstellungen auf die Reihe zu bekommen, bevor sie wieder geschlossen werden, und ich hoffe, dass dadurch dann auch meine „Aufschieberitis“ etwas gemildert wird, wenn es um Museumsbesuche geht. Wenn ich schon mal an einem Ort war, kehre ich eher dahin zurück … 😉
Sonderausstellungen sind durchaus ein gutes Mittel gegen Museums-Aufschieberitis. 😉 Bei mir stehen auf der Liste einige kleine Museen, bei denen es halt nur eine Dauerausstellung gibt, was natürlich das „es läuft ja nicht weg“-Gefühl verstärkt. Immerhin habe ich nun zu Weihnachten eine Jahreskarte fürs Kunsthistorische Museum bekommen, zu dem auch noch eine Reihe von weiteren Museen gehört, die ich schon längst mal besuchen wollte. Das spornt mich dieses Jahr hoffentlich etwas an. Sonst muss ich eine Museumschallenge auf meinem Blog ankündigen – wenn ich mir etwas „öffentlich“ vornehme, ist die Chance immer größer, dass ich es durchziehe. *g*
Eine Jahreskarte ist doch schon mal ein guter Anfang! Vielleicht klappt es ja damit wirklich, dass du häufiger in Museen gehst. 🙂
Ich hatte schon im vergangenen Jahr vor, dass ich einmal im Monat in ein Museum (oder endlich mal in den Zoo) gehe. Wenn ich alle interessanten Sonderausstellungen mitnehme, sollte das auf jeden Fall zu schaffen sein. Wobei ich mich ja im Sommer immer zu nichts aufraffen kann, wenn es so heiß ist. Da hilft es auch nicht, dass Museen in der Regel gut klimatisiert sind, der Weg ist ja immer noch anstrengend und viel zu warm. 😉
Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob es bei dir zu einer Museumschallenge kommt oder ob du deine Jahreskarte in den kommenden Monaten intensiv nutzen wirst. 🙂
Du hattest ja schon erzählt, dass du dir diesen Tag gegönnt hast. Wirklich schön zu sehen, wie gut er dir getan hat. Und dass du ihn mit einem Stückchen Kuchen abgerundet hast, finde ich auch sehr sympathisch. 😀
Ich bin nicht so die Museumsgängerin, aber ich erinnere mich immer noch sehr gut an die Fotoausstellung von Albert Watson „14 Days in Benin“. Die hat mich damals sehr nachhaltig beeindruckt.
Ich dachte auch immer, ich bin nicht so die Museumsgängerin, aber wenn ich mir in den vergangenen Jahren so einen Tag gegönnt hatte, habe ich immer lange daran zurückgedacht. Also schaue ich mal, ob ich das regelmäßiger auf die Reihe bekomme und genieße. 😉
Eine Fotoausstellung, die mich vor vielen Jahren sehr beeindruckt hatte, war von Edward S. Curtis, der es sich um 1906 zur Aufgabe gemacht hatte das ursprüngliche Leben der Native Americans festzuhalten, bevor diese Lebensweise verschwindet.