Auch auf diesem Blog: Stöckchen

Da Tanja vom Lese-Leuchtturm das aktuell umhergeisternde Bücher-Stöckchen in meine Richtung geworfen hat, kommen auch von mir Antworten auf folgende Fragen:

Gebunden oder Taschenbuch?
Das ist mir vollkommen egal, solange die Bindung gut genug ist, um die Seiten viele Jahre lang zu halten, auch wenn das Buch immer wieder gelesen wird. Vor langer Zeit gab es mal von Bastei Lübbe gebundenen Bücher, bei denen schon beim ersten Aufschlagen die Seiten in der Mitte lose herumflogen – das kann mir die Freude an einem gebundenen Buch schnell verderben. Bei Taschenbücher habe ich allerdings das Gefühl, dass sie (solange sie nicht zu dick sind) nicht ganz so schwer in der Hand liegen und dass ich sie deshalb länger lesen kann, ohne einen Krampf zu bekommen.

Amazon oder Buchhandel?
Sowohl als auch. Als ehemalige Buchhändlerin will ich den örtlichen Buchhandel unterstützen. Außerdem stöbere ich gern in einem gutsortierten und atmosphärischem Laden. Solche Buchhandlungen habe ich allerdings an meinem aktuellen Wohnort bislang kaum gefunden – und die, die ich gefunden habe, erfordern eine längere Bus- und U-Bahnreise, so dass es dann doch viel zu häufig wieder auf Amazon rausläuft.

Lesezeichen oder Eselsohr?
Absolut niemals Eselsohr! Ich mache meine Bücher doch nicht bewusst kaputt! Lesezeichen benutze ich, wenn ich sie bei der Hand habe, ansonsten merke ich mir einfach die Seite, bei der ich aufhöre.

Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
Erst wird nach Genre geordnet, dann nach Autor, dann nach Serienreihenfolge, Erscheinungsdatum (ältere Bücher eines Autors haben oft eine andere Stimmung als die neueren Werke) bzw. Beliebtheit. Und obwohl ich gerade den Großteil meiner Bücher noch in Umzugskartons habe, sind sie auch darin einigermaßen geordnet. So gibt es eine Liste, die dann so zu lesen ist: Karton 1 (Fantasy A-B), Karton 2 (Fantasy B-D) … Karton 66 (Kinderbücher gemischt) … Ich freu mich schon auf den Tag, an dem ich meine Bücher wieder aus den Kartons holen und in Regalen verstauen kann.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten, verschenken und verkaufen – wegwerfen bringe ich hingegen nicht fertig, es gibt doch immer noch jemanden, der sich über das ungeliebte Buch freut. Früher habe ich so gut wie jedes Buch behalten, aber das sprengte irgendwann den vorhandenen Platz. Inzwischen versuche ich Bücher, die ich nicht noch einmal lesen werde, zu verkaufen oder gebe sie gleich als Buchgeschenk an die örtliche Bibliothek oder an eine gemeinnützige Organisation.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten! Wer wirft denn sowas weg?

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Mit Schutzumschlag lesen – wenn ich den abmachen würde, würde ihm in meinem Katzenhaushaltschaos bestimmt was passieren, während ich es beim Lesen mit Umschlag noch nicht geschafft habe ihn zu beschädigen.

Kurzgeschichte oder Roman?
Lieber Romane, auch wenn ich früher ganz gern Kurzgeschichten gelesen habe, um Autoren anzutesten. Aber so recht liegen mir so kurze Handlungen nicht.

Aufhören wenn man müde ist oder wenn das Kapitel zu Ende ist?
Hängt davon ab wie müde ich bin – oder wie weit es noch bis zum Ende des Kapitels ist. Aber normalerweise versuche ich schon Kapitel zuende zu lesen und dann erst das Buch aus der Hand zu legen.

„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?
Sowohl als auch – ich lasse mich nicht gern auf einen Bereich festlegen.

Kaufen oder leihen?
Sowohl als auch. Gerade bei Büchern und Autoren, bei denen ich nur antesten will, ob sie mir zusagen könnten, bin ich sehr dankbar, dass es nette Menschen (und Bibliotheken) gibt, die Bücher verleihen. Bei Autoren, die ich seit Jahren lese und liebe, und bei Büchern, die mich beim erste Lesen so sehr beeindruckt haben, dass ich sie gewiss noch mehrfach lesen werde, da wird auf jeden Fall gekauft.

Neu oder gebraucht?
Lieber neu als gebraucht. Ich bin da etwas eigen und vor allem der Geruch von gebrauchten Büchern kann mich beim Lesen wirklich stören. Ein Roman aus einem Raucherhaushalt kann dann auch schon mal ein Fall für die Mülltonne sein, ein Hauch von Muff lässt mich selbst den schönsten Roman schnell wieder aus der Hand legen. Aber bei manchen Titeln, die ich schon seit Jahrzehnten suche, bin ich sogar bereit für ein gebrauchtest Buch in sehr schlechtem Zustand ein Vermögen auszugeben, wenn ich es nur endlich in meinem Besitz habe.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Bestsellerlisten tangieren mich gar nicht – oder schrecken mich eher vom Lesen ab (ich kultiviere da auch gern meine Vorurteile). Ich stöbere gern in Verlagsprogrammen und versuche so früh wie möglich eine Entscheidung für oder gegen ein Buch zu treffen. Denn wenn ich erst einmal Rezensionen zu einem Titel gesehen habe, dann juckt mich die Neugier und ich lasse mich schnell zu Büchern verführen, von denen ich doch eigentlich weiß, dass sie gar nichts für mich sind.

Deshalb leihe ich mir Bücher, auf die ich über Rezensionen aufmerksam geworden bin, auch lieber aus oder werfe bei Freunden einen Blick hinein, um erst einmal festzustellen, ob das was für mich ist. Empfehlungen nehme ich nur von einer Handvoll Leuten entgegen, die mich gut genug kennen, um einschätzen zu können, ob ein Buch meinen Geschmack treffen würde. Und in Buchhandlungen würde ich zu gern mal wieder stöbern, aber das ist halt gerade schwierig …

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Normalerweise bevorzuge ich ein abgeschlossenes Ende, aber ein gut gemachter Cliffhanger kann deutlich befriedigender sein als lesen zu müssen, dass eine Geschichte mit aller Gewalt irgendwie zu einem Ende gebracht wurde. Also bin ich auch hier für alles offen … 😀

Morgens, mittags oder nachts lesen?
Das hängt immer von meinem aktuellen Lebensrhythmus ab. Zur Zeit kann ich meinen Tag – in der Regel – selber einteilen und dann lese ich vor allem am späten Nachmittag. Dann habe ich meine Arbeit erledigt, aber mein Mann ist noch nicht wieder zuhause, sodass ich Ruhe und Zeit habe, um in einer Geschichte zu versinken. Je mehr mich ein Roman packt, desto mehr Zeit verbringe ich mit Lesen – und wenn mein Arbeitspensum es erlaubt, dann eben auch mal vom Aufstehen bis zum Schlafengehen.

Einzelband oder Serie?
Gern beides – ich habe gern eine abgeschlossene Geschichte, aber ich kehre auch gern zu vertrauten Figuren zurück. Allerdings treibt es mich in den Wahnsinn, wenn eine Serie in zu großen Abständen erscheint. Ein Jahr oder gar zwei kann ich noch verkraften und verstehen, aber wenn ich nach Jahren feststellen muss, dass endlich mal wieder ein neuer Band auf den Markt gekommen ist, dann greife ich inzwischen lieber nicht zu der Neuerscheinung. Es sei denn, es ist ein Autor, der mich wirklich gepackt hat …

Lieblingsserie?
Das kann ich so nicht sagen. Bei Krimis würden mir spontan die Roman von Deborah Crombie einfallen, bei Jugendfantasy die „Circle of Magic“-Titel von Tamora Pierce oder die „The Enchanted Forest“-Bücher von Patricia C. Wrede und dann gibt es noch ein paar alte Fantasyreihen, die ich immer wieder lesen mag, wie die „Elenium“-Saga von David Eddings oder … Ich glaube, es ist ganz gut, dass ich gerade keinen Blick auf meine vollständige Büchersammlung habe.

Lieblingsbuch von dem noch nie jemand gehört hat?
“Töchter des Mondes“ von Margaret Mahy – das scheint außer mir kaum einer zu kennen.

Lieblingsbuch das du letztes Jahr gelesen hast?
Ein Lieblingsbuch?! Nee, das ist gemein, das kann doch keine ernstgemeinte Frage sein! Aber ich habe im letzten Jahr sehr viel Freude mit den „Bridgerton“-Büchern von Julia Quinn gehabt.

Welches Buch liest du gegenwärtig?
Bei mir ist wieder paralleles Lesen angesagt: „Die Rache-Agentur“ von Annie Sanders, „Nebelsturm“ von Johan Theorin und „Vampirdämmerung“ von Sharon Ashwood.

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Wieder so eine schreckliche Frage – wie soll man sich denn da für ein Buch entscheiden? Ich lese seit Jahren immer wieder „Die Schattenhand“ von Agatha Christie, die „Alanna“- und die „Circle of Magic“-Bücher von Tamora Pierce und viele andere, die seit langer Zeit ihren festen Platz in meinem Besitz haben.

Lieblingsautoren?
Tamora Pierce, Jane Austen, David Eddings, Dorothy Sayers, Charlotte McLeod, Jean Little, Raymond Chandler, Dashiell Hammett und Lois McMaster Bujold

Ich werde das Stöckchen nicht gezielt weiterwerfen, da ich es schon auf sehr vielen Blogs gesehen habe. Aber wer es noch nicht hat – und die Fragen gern beantworten mag -, der darf es gern aufsammeln und mir dann einen Link in den Kommentaren hinterlassen!

12 Kommentare

  1. Da kann ich ja froh sein, dass mich noch keins erwischt hat… Deine Antworten habe ich gerne gelesen, auch wenn für dich wohl ein paar fiese Fragen dabei waren. 😉 Und du liest drei Bücher parallel? Hier liegen auch drei herum, aber das Leserundenbuch geht vor – glücklicherweise. Vielleicht magst du das Mammut ja auch mal kennenlernen? 😉

  2. @Seychella: Dich hat es noch nicht erwischt? Na, dann fühl dich mal offiziell mit diesem Stöckchen beworfen! 😀 Ich habe ein bisschen den Überblick verloren, auf welchen Blogs ich das schon gesehen hatte. 😉

    Jaha, ich lese gerade drei Bücher parallel. Keins packt mich so richtig, also lese ich – je nachdem wo ich gerade bin – von jedem hier und da ein paar Seiten. Vor allem hoffe ich, dass mich eins davon dann doch noch so weit erwischt, dass ich es dann in einem Zug beenden werde.

    Auf das Mammut bin ich schon neugierig, aber leider hat die Bibliothek nichts davon auf Lager. Und kaufen möchte ich gerade nicht, da ich bis Ende März doch noch einiges weglesen will …

  3. Oha! *schnell vom Bildschirm weg sprintet*
    Das sollte eigentlich kein Aufruf zum Stöckchen-werfen sein. 😉 Obwohl die letzten Fragen… Hm, mal sehen.

    Schade, dass dich keins deiner Bücher so recht packen kann. Wenn ich mal eins erwische, das mich nicht erwischt, finde ich das schon schlimm – aber gleich bei allen dreien! Arme Winterkatze! Meine drei fesseln mich alle, auch wenn ich hauptsächlich mein Leserundenbuch lese und mir nur manchmal ein paar Seiten Elfenlicht gönne. Trotzdem bin ich irgendwie schon auf Seite 284 gelandet, merkwürdig…

    Ach ja, deine Weglese-Pläne! Die wollen wir natürlich nicht stören… Aber das Mammut mag bestimmt auch noch im April zu dir kommen. 😉

  4. @Seychella: Hihi, jetzt hat es dich aber erwischt! 😀 Guck mal, ob du das Stöckchen beantworten magst. 🙂

    Und ich war heute Nachmittag brav und habe zumindest "Die Rache-Agentur" ausgelesen – und nachdem ich erst einmal drin war, war es ganz nett. 😉 Ich habe das Gefühl, ich bin zur Zeit etwas lesemüde und so packen mich Bücher nicht so schnell. Wenn ich aber einfach ranbleibe, dann bin ich irgendwann soweit in der Geschichte drin, dass ich auch wieder Spaß am Lesen habe. 🙂

    Und es ist wirklich merkwürdig, dass du mit so wenigen Seiten ab und an schon wieder auf SEite 284 bist. *tststs* 😀

    Du böse Mammut-Verführerin! 😉

  5. @Lisa: Ach, das ist fein – dann flitze ich doch mal rüber und gucke mir deine Antworten an. 🙂

    Beim parallelen Lesen klappt es für mich ganz gut, wenn ich mir die Bücher für unterschiedliche Zeiten vornehmen. Den heiteren Frauenroman zum Frühstück, wenn ich noch nicht so ganz wach bin, den einen Krimi, wenn ich Nachmittags Tee trinke und bereit bin mich auf etwas mir Mitdenken einzulassen und abends (wenn mein Mann im Hintergrund eine Geräuschkulisse produziert) ist es Zeit für etwas Urban Fantasy. 😉

  6. Dann nimmt die böse Mammut-Verführerin (immerhin doch mal eine Abwechslung!) das zugeworfene Stöckchen mal ganz brav mit. Vielleicht setze ich mich auch gleich dran, von der Putzerei tun meine Hände nämlich schon wieder weh. 🙁 Also ist jetzt Abwechslung angesagt, warum dann nicht auch ein wenig Ablenkung…

    Und wieso ich in Elfenlicht schon wieder so weit bin… Ich weiß es nicht! Sollte mir das unheimlich werden? Aber seit einigen Tagen habe ich da nicht eine Seite gelesen. *brav*

  7. @Seychella: Erfolgreicher könntest du mich ja verführen, wenn die Bibliothek die Bücher bei der Hand hätte. 😉 Und ich bin eh immer verwundert wie brav du bist! Als ich noch alleine mit meinen Katzen wohnte, habe ich deutlich weniger Zeit in den Haushalt gesteckt als du es anscheinend tust – und dafür mehr Lesestunden genießen können. 😉 Aber ich bin ja eh der Meinung, dass man im Alltag ruhig mal unvernünftige Prioritäten setzen kann … *dumdidum*

    Ich freu mich auf jeden Fall schon auf deine Beantwortung der Stöckchenfragen. 🙂

  8. Antworten: http://www.fantastische-buecherwelt.de/?p=3201

    Wirke ich so brav? Dabei habe ich mich schon ein gutes Stück vom Putz-Wahn meiner Oma entfernt. Aber was will man machen, wenn die älteste Katze ständig Mist baut? Hier bleibt genug liegen, weil ich lieber etwas lesen oder bloggen möchte. Von meinen selber-etwas-schreiben-Versuchen ganz zu schweigen. 😉 Viel besser wäre aber weniger zu zweifeln und Zeit in Tiefs zu verschwenden… *den Schalter sucht*

  9. Ah, die Antworten, dann geh ich gleich mal gucken. 🙂

    Und was das Putzen angeht: Manche Sachen kann man einfach mal bis zum nächsten Tag liegenlassen. 😉 Und den Schalter musst du dir wohl leider selber bauen. Manchmal gehört dann eben auch dazu, dass man etwas mehr Gelassenheit lernt, gut auf sich aufpasst und herausfindet, was einem gut tut. Und das sollte man dann oft genug anwenden, um gar nicht erst in ein Tief zu fallen. 😉

  10. @tboley: Wie spannend, dass dieses alte Stöckchen noch einmal wiederbelebt wird! 🙂 Dann schau ich doch gleich mal nach deinen Antworten.

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