Katrin von den BuchSaiten startet auch diese Jahr zum Jahresende eine Blogparade, bei der fünf Fragen rund ums Buch beantwortet werden sollen. Normalerweise drücke ich mich um solche Fragen, denn die bedeuten ja, dass ich mich für einen (oder ein paar) Titel entscheiden muss. Und das fällt mir im Buchbereich verflixt schwer! Es gab so einige Romane, die ich erwähnen könnte, aber ich habe jetzt mal beschlossen, dass ich mich auf die konzentrieren werde, die mir als erstes einfallen (und die anderen Titel werde ich mal tapfer ignorieren). 😀
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)
Wenig versprochen hatte ich mir von „Arkadien erwacht“. Ich mag zwar Mafia-Geschichten und habe weder etwas gegen fantastische Elemente oder gar Liebesromane, aber bei Kai Meyer habe ich oft ein kleines Problem mit seinen Büchern. Was ich bislang von ihm gelesen habe, das fand ich nett und unterhaltsam, aber es hat mich nicht mitgerissen. Und ohne diesen Funken, der mich dazu bringt mitzufiebern und um das Leben der Figuren zu bangen, vielleicht die eine oder andere Träne zu vergießen und auch mal mit einem breiten Grinsen vor dem Roman zu sitzen, da fehlt mir einfach was.
Somit blieb ich recht gelassen als „Arkadien erwacht“ veröffentlicht wurde, obwohl man kaum noch einen Blog besuchen konnte, ohne mit der Nase auf das Buch zu stoßen. Tja, und dann hat Irina – trotz ihrer gerade herrschenden Jugendbuchunlust – den Roman gelesen und war begeistert. Und wenn Irina nervt … äh … den höflichen Überredungsmodus einschaltet, dann bekommt sie mich doch meistens dazu, dass ich einen Blick in das dementsprechende Buch werfe. Es hatte auch nur ein paar Wochen gedauert bis ich es aus der Bibliothek bekommen habe und dann las ich es an einem Nachmittag durch. Ich kann noch immer nicht die überschäumende Begeisterung der meisten Leser teilen, aber ich habe mich deutlich besser dabei unterhalten gefühlt, als ich vorher gedacht hätte – und inzwischen sogar brav die Fortsetzung gelesen …
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)
Viel versprochen wäre übertrieben, aber ich hatte mir von „Café Eden“ eindeutig mehr versprochen als ich bekam. Wobei ich mich da vom Klappentexte in die Irre führen ließ. Denn der klang nach einer netten Liebesgeschichte, die vermutlich rund um ein atmosphärisches Café spielen würde. Irgendwie hatte ich etwas erwartet, das an „Chocolat“ erinnert, doch stattdessen gab es eine etwas langatmige Familie-Saga, die immer wieder durch die Biografien von Nebenfiguren unterbrochen wurde. Weder die Rezepte, noch die ganze Geschichte hat mich besonders angesprochen, auch wenn es einige interessante und ganz unterhaltsame Aspekte an dem Buch gab. Vor allem den Teil rund um die Stummfilmzeit und die Western in Amerika fand ich spannend, aber ein Sachbuch hätte mir da wohl mehr Informationen gebracht.
Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Wieder etwas, an dem Irina Schuld ist, denn sie hat die Bridgerton-Reihe der Autorin so begeistert besprochen, dass ich mir Julia-Quinn-Romane zulegen musste. Vor ungefähr zwanzig Jahren haben ich die Regency-Bücher von Georgette Heyer geliebt – und wann immer ich etwas Geld übrig hatte, dann habe ich in der Bahnhofsbuchhandlung einen Roman von ihr gekauft, damit ich auf der Heimfahrt im Zug was neues zu lesen hatte. Andere historische (Liebes-)Romane haben keine solche Begeisterung bei mir auslösen können und so habe ich das Genre dann schnell wieder ignoriert – natürlich abgesehen von den Heyer-Büchern, die ich immer mal wieder aus dem Regal nahm und las.
Tja, und dann habe ich meine Nase in „Wie erobert man einen Duke?“ gesteckt und war hingerissen. Julia Quinn schreibt amüsant und mitreißend und bislang haben mich alle Bridgerton-Teile, die ich gelesen habe, sehr gut unterhalten. Ein paar der Titel habe ich in diesem Jahr sogar schon zweimal gelesen, weil es einfach so eine nette Lektüre für einen gemütlichen Nachmittag ist – und inzwischen fehlt mir nur noch der letzte Band der Bridgerton-Reihe. Und danach hoffe ich sehr, dass noch andere Bücher von ihr im nächste Jahr (in schönen Ausgaben) auf den deutschen Markt geworfen werden. Sonst muss ich doch mal wieder anfangen regelmäßig auf Englisch zu lesen …
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Ein Lieblings-Cover gibt es bei mir nicht. Ich achte überhaupt recht wenig aufs Cover, das habe ich mir abgewöhnt, als ich zur einer Zeit Fantasy las, zu der man vor allem halbnackte Frauen und fellbehängt Barbaren auf den Covern dieses Genre abbildete. Und wenn ich heutzutage hingucke, dann rege ich mich nur immer wieder auf, weil ich schon wieder was mit Weichzeichner, einem Mädchengesicht und geschwurbelten Linien sehe. 😉
Aber trotz dieser biestigen Zeilen, gibt es doch das eine oder andere Cover, das mir positiv ins Auge gesprungen ist – und „Der Monstrumologe“ gehört eindeutig dazu. Das Cover ist ungewöhnlich und gleicht keinem anderen, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Es passt sowohl von der angewandten Technik, als auch von der Darstellung an sich hervorragend zum Inhalt (wenn man davon absieht, dass da alles viel zu ordentlich ist) und ich mag den Lineolschnitt-artigen Charakter.
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2011 lesen und warum?
Unbedingt lesen – in die Kategorie fallen recht wenige Bücher, seitdem mein SuB mir so viel Auswahl bietet, dass ich recht gelassen auf Neuerscheinungen blicken kann. Aber ich werde auf jeden Fall „Smaragdgrün“ lesen, wenn die Bibliothek das irgendwann nicht mehr in „Einarbeitung“ hat und zum Vormerken zur Verfügung stellt – und „Hochzeitsglocken für Lady Lucy“ sind schon vorbestellt.
Denn auch wenn ich abwarten kann bis „Smaragdgrün“ über die Bibliothek zu bekommen ist, so bin ich doch neugierig auf das Ende der Geschichte. Vor allem, da mir „Rubinrot“ und „Saphirblau“ wirklich Spaß gemacht haben. Und „Hochzeitsglocken für Lady Lucy“ ist der letzte Teil der Bridgerton-Reihe, den ich mir nach all den schönen Stunden mit den ersten sieben Bänden nicht entgehen lassen kann. Auf beide Bücher freue ich mich sehr – genauso wie auf all die Neuerscheinungen, die im nächsten Jahr veröffentlicht werden und die dafür sorgen, dass mein SuB wohl niemals schrumpfen wird.
Vielleicht wage ich mich auch mal an die Bridgerton Reihe, das werde ich dann sehen.
Wenn du amüsante Regency-Romane magst, dann kann ich dir die wirklich empfehlen. Ich fühle mich von denen sehr gut unterhalten. 🙂
Vor etlichen Jahren den einen oder anderen Heyer Roman gelesen.
Julia Quinn ist weniger altmodisch (kein Wunder *g*) und dafür hat sie ein paar Bettszenen in ihren Geschichten. Aber sonst finde ich die Autorinnen durchaus vergleichbar, was den Humor und die Art und Weise angeht, wie sie eine Geschichte aufbauen. 😉
Gleich zwei Schuldzuweisungen, oh je! *lach*
Ernsthaft: Ich freu mich, dass du mit meinen Tipps was anfangen kannst. Ich glaube, nachdem du meinen Geschmack inzwischen ziemlich gut einschätzen kannst, ist die Treffsicherheit wahrscheinlich recht hoch! 🙂
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Ich hab keinen einzigen Bridgerton-Roman rezensiert, nur diverse andere Quinn-Bücher. Von den Bridgertons hab ich nur in höchsten Tönen geschwärmt.
@Irina: Wundert dich das? ;D Ich kann deinen Geschmack noch gar nicht so gut einschätzen, aber ich kann anhand deiner … äh … Beschreibungen einschätzen, ob es mir gefallen würde. 😉
Stimmt, du hast keinen Bridgerton rezensiert (kein Wunder, dass ich auf die Schnelle gestern keinen Text von dir dazu fand *kicher*), aber du hast in Kommentaren (und per Mail und Chat und … 😉 ) unübersehbar geschwärmt. *g*
Die Bridgertons schwatz ich eigentlich allen auf, die wenigstens mäßiges Interesse für historische Lieberomane zeigen und mit dem Gedanken spielen, doch mal einen auszuprobieren. Ich bin nämlich nach wie vor davon überzeugt: Wer diese Bücher nicht mag, für den sind historische Liebesromane einfach nichts.
Aber … du kannst tatsächlich meinen Geschmack nicht einschätzen? Das wundert mich jetzt doch sehr!
Hm, bekommst du inzwischen von Mira Prozente? Verdient hättest du sie, bei all der Werbung, die du für die Romane machst. 😉
Deinen Geschmack kann ich nicht immer einschätzen, gerade bei den "seichten" LiRos und einigen Jugendbüchern erzähle ich dir dann lieber detaillierter, damit du selber überlegen kannst, ob das was ist. 😉