Über Logan hatte ich schon auf Soleils Blog geschrieben. Er ist es auch, dessen schöne Augen für mein altes Blog-Logo herhalten mussten. 🙂
Als Logan zusammen mit seinem Bruder Baltimore bei uns einzog, sah er ziemlich jämmerlich aus. Seine Vorbesitzer hatten ihn an dem Vormittag beim Tierarzt scheren lassen, und so bekamen wir einen nackten und bewusstlosen Kater, der von der Schermaschine nicht wenig Schrammen am Leib hatte. Immerhin hat er so die mehrstündige Fahrt bis zu unserem Zuhause verschlafen, und ihm blieb wenigstens dieser Stress erspart.
Die ersten Stunden in unserer Wohnung verbrachte Logan bewusstlos auf dem Badezimmerfußboden, während immer einer von uns bei ihm lag und ihn wärmte. Während Baltimore sich innerhalb kürzester Zeit wohl fühlte, sahen wir Logan nur, wenn er von Versteck zu Versteck schlich. Ernährt hat er sich in der Zeit von den Trockenfutterbrocken, die wir ihm unter die Kommoden und Schränke geworfen haben, unter die er sich zurückgezogen hatte.
Seine Vorbesitzer hatten ihn scheren lassen, weil der Kater in ihren Augen so wild war. Er würde sich nicht anfassen oder gar bürsten lassen, und wenn man das doch einmal versuchen würde, dann würde einem „das Blut die Arme hinunterlaufen“. Es stimmt schon, dass wir in den vergangenen Jahren die eine oder andere Verletzung von Logan verpasst bekommen haben. Aber nicht, weil unser Kater so wild und aggressiv ist, sondern weil er ein kleiner Angsthase ist, der von einem Moment auf den anderen panisch vom Schoß springt, wenn ihn ein unvertrautes Geräusch aufschreckt.
So nach und nach wuchs sein Fell wieder, und sobald ein paar Millimeter zu sehen waren (und er nicht sofort vor uns weglief), haben wir ihn immer wieder sanft gestreichelt oder mit einer weichen Bürste bearbeitet. Irgendwann war es soweit, dass er ruhig sitzen blieb, wenn ich an ihm vorbeiging. Da habe ich dann angefangen, ihn immer mal wieder spontan hochzuheben und ein Stückchen weiter wieder auf den Boden zu setzen, bevor er noch realisiert hatte, was ich da mit ihm machte.
Inzwischen ist Logan derjenige, der seine Streicheleinheiten besonders energisch einfordert. Mit seinem zarten Maine-Coon-Stimmchen sitzt er neben einem und quietscht so lange, bis man ihn auf den Schoß nimmt und kräftig durchknuddelt. Es vergeht kaum eine Nacht, in der er nicht am Fußende unseres Bettes schläft, und sogar das Bürsten klappt inzwischen prima! Natürlich gefällt es ihm nicht, wenn wir seine ungewöhnlich dichte und schnell filzende Unterwolle bearbeiten, aber in der Regel liegt er geduldig da und lässt sich auch an unangenehmen Stellen das Bürsten gefallen.
Innerhalb unserer Viererbande ist er der heimliche Boss. Während Baltimore und Shandy sich immer mal wieder um die Chefposition raufen, muss Logan nur kurz anzeigen, was er will, und schon hat er seinen Willen durchgesetzt. Ansonsten ist es ihm egal, was die anderen drei so machen, solange er nur seine Ruhe und manchmal einen Spielkameraden hat.
Oh, da wir seinen Namen nach seinem Vermittlungsfoto ausgesucht hatten – und da noch dachten, dass wir einen wilden und unzähmbaren Kater bekommen würden -, heißt er nach der Comicfigur Wolverine. Nun, immerhin die Größe seiner Krallen passt zu seinem Namensgeber, auch wenn sein Gemüt soviel sanfter ist …
Wie alt war Logan, als er zu Euch gekommen ist? Ein geschorener Kater muß ein gruseliger Anblick sein, das tut mir schon vom Lesen her leid.
Das Angsthasen-Phänomen ist mir von Marlowe auch bekannt…
Ich weiß nicht, ob es bei einer MainCoon wirklich effektiv ist und ihr habt das oder ein ähnliches Teil vermutlich schon:
Aber ich habe gute Erfahrungen mit dem Perfect Cure Furmaster gemacht (z.B. bei zooplus – auch für Katzen -: http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundepflege/kaemme_trimmer_scheren/113426 ) gemacht. Allerdings sind meine Jungs ja Kurzhaar, wenngleich Marlowe auch dichtes Unterfell hat.
Und was den Kratzbaum angeht: Ich habe bestimmt 2 Monate regelmäßig im I-Net herumgesucht, erst hatte ich auch über Eigenbau nachgedacht, aber dazu bin ich nicht geschickt genug. Und immer das umentscheiden, weil Vollholz ja doch teuer ist. Also viel Erfolg beim Schauen! Falls in Eurer Nähe mal Katzenausstellungen sind: Da sind manchmal auch Kratzbaum-Hersteller werbemäßig dabei, zum "Anfassen" ja auch nicht schlecht…
Hallo Natira!
Logan und Baltimore waren schon gut sechs Jahre alt. Die beiden stammen aus einem Wurf, den die Vorbesitzer auf Anraten ihres Tierarztes gezüchtet hatten, weil die Mutter sich "komisch" benahm (was sich nach der Schwangerschaft bessern sollte, aber letztendlich dazu geführt hat, dass die Mutter kurz darauf abgegeben wurde) . O_o
Und der Anblick war wirklich schrecklich (vielleicht finde ich in einer der Umzugskisten mal ein altes Foto davon). Als sich Logan dann schon wohler fühlte, hatte es aber auch ein bisschen was putziges, da er ausschaute wie ein seltsamer Pudel. 😉
Danke für die Kamm-Empfehlung! Wir haben in den letzten vier Jahren eine Menge ausprobiert, sogar ein Entfilzungsmesser hatten wir schon dabei. Aber letztendlich hat sich ein Kamm mit beweglichen Zinken bewährt. Der macht Logan am wenigsten Angst und holt die Unterwolle auch hervorragend raus! Vor allem hat er den Vorteil, dass er am wenigsten im Weg ist und ich so mit den Finger kann, wo das Problem sitzt und wie ich die verflizten Stellen am besten rausholen kann. Und wenn es mal wieder darum geht den großen Jungs die Hose zu beschneiden, dann ist der auch praktisch. 😉
Mein Kratzbaum-Eigenbau war für Shandy und seinen Bruder das Größte, aber ich hatte den halt auf meine damalige Wohnung zugeschnitten. Die Tonne war auch erst einmal nur eine Behelfslösung, hat sich aber auf Dauer erstaunlich gut bewährt. Zusammen mit den Kratzbrettern reichte das zum Krallenschärfen und bot noch ein schönes Versteck für Logan. Die obere Plattform lieben alle, vor allem, da sie mit den Menschen auf dem Sofa auf einer Augenhöhe sind.
Aber da wir nun die Bücherregale in ein seperates Zimmer packen werden, und ich die Katzen eigentlich auch nicht mehr zwischen den Regalbrettern rumtoben sehen will, braucht es jetzt endlich einen "richtigen" Kratzbaum.
Auf einer Ausstellung war ich schon seit Jahren nicht mehr, ich wurde immer ungeduldiger mit den Leuten, die ihre Tiere dahingeschleppt haben. 😉 Aber du hast recht, ich sollte mal die Augen aufhalten, ob ich dort nicht mal ein paar Bäume anfassen kann. 🙂
Ist ja doch eine Menge Geld – und eigentlich haben die Katzen schon einige Tobeflächen, während ich zur Zeit ohne eine Küche lebe … Aber irgendwie kauf ich doch eher was für die Pfoten als für mich. >g<
Eine herzzerreissende Geschichte!
Es hat sicherlich einen Grund, daß Logan so war wie er war! 🙁
Auch ich habe "solche" Katzen bei mir aufgenommen und habe mich ihnen genauso gegenüber verhalten wie du.
Prima habt ihr das gemacht!
Logan muss irgend etwas schlimmes erlebt haben, denn er hatte eindeutig kein Vertrauen zum Menschen mehr.
Schön, daß die "Geschichte" so endet! 🙂
Liebe Grüße,
Sylvia
Ich glaube nicht mal, dass die Vorbesitzer sich bewusst schlecht verhalten haben, sie hatten nur kein Einfühlungsvermögen. Obwohl es uns schon sehr zu denken gab, dass Logan große Angst vor Schuhen hatte. Auch heute noch ist er unruhig, wenn jemand mit Schuhen in der Wohnung rumläuft, obwohl er eigentlich eher Angst vor meinen besockten Füßen haben sollte. Ich bin so manchmal etwas unkoordiniert unterwegs und stolpere dann auch schon mal über die Puschelkatzen. 😉
Das Aufnehmen von Katzen … Ganz ehrlich, kurz nachdem die Coons bei uns eingezogen sind, habe ich aufgehört Vermittlungsseiten oder -foren anzugucken, habe die Tierschutzorganisationen gemieden und keine Vermittlungssendungen mehr geguckt. Vier sind genug für uns, mehr Tieren könnten wir nicht gerecht werden. Aber zu sehen, dass es soviele gibt, die ein gutes Plätzchen suchen, hat mich kaputt gemacht. Vor allem nachdem ich sah, wie wenig nötig war, damit es Logan besser ging … Nun beschränke ich mich darauf hier und da mal eine Bemerkung fallen zu lassen, dass auch Rassetiere in Tierheimen sitzen, wenn man schon keine Feld-Wald-und-Wiesen-Katzen oder kunterbunte Mischlingshund haben will.
Ich nehme an, dass es sich bei den "Brüdern" um die zwei wunderbaren Wuschels handelt oder? Kannst du gern los schicken 😀
@Katrin: Da nimmst du richtig an – allerdings waren sie gestern dann wieder so süß, dass ich mich doch so schnell nicht von ihnen trennen kann. Aber wenn ich das nächste Mal eine Auszeit von ihnen brauche, dann weiß ich ja, zu wem ich die in Pension schicken kann. 😀
@Winterkatze: Gernegernegerne 🙂 Die sind echt süß. Und Logan heißt auch noch wie der Schnuckel aus Gilmore Girls *schwärm*
Ich hab im Bekanntenkreis nur zwei Katzen im Angebot. Und zwar Fluse und Maui, die von meinem Papa. Sehe ich ab und zu, hatte ich auch schon in Pflege, aber trotzdem haben mein Freund und ich schon fest geplant uns zwei zuzulegen wenn wir nach meinem Studium zusammen ziehen 🙂
@Katrin: Mal gucken, ob du auch noch so begeistert bist, wenn du die beiden Plüschies mal ein paar Tage betreuen musstest. *g* Und Logan heißt nach Wolverine! *ernsthaft mit dem Finger in der Luft wedel*
Ach, ich drücke euch die Daumen, dass es mit den Katzen nach dem Studium klappt! Wenn du Katzenberatung brauchst, dann melde dich! *g* Bei mir hatte es nach dem Studium noch über ein Jahr gedauert, bis endlich Shandy bei mir einziehen konnte. Schon allein die Wohnungssuche mit der Frage "Dürfte ich auch Katzen halten?" hat das ganz schön rausgezögert …
Ach das liebe gute Bürsten.. Beim Kater zum Glück kein Ding, da wuschelt man einmal mit der Bürste drüber und gut ist..
Aber die Katze.. Sie hat ein furchtbares Fell! Wohl von der Mutter geerbt, die sah nur noch viel schlimmer aus.
Ständig hat sie überall Verfilzungen am Bauch und die Alternative zum Trimm-Messer wäre nur die Nagelschere und min. eine Stunde ruhig liegen bleiben..
Ich weiß echt nicht was sie immer mit ihrem Fell anstellt.
Und die Rückenhaare sind auch nicht gerade schick.
Ich habe ernsthaft schon überlegt sie für den Sommer scheren zu lassen >.<
Jetzt nicht nackig sondern nur ein bisschen kürzer, ihr Fell macht mich wahnsinnig..
Ich finde es echt schön deinen Blog zu durchstöbern, man entdeckt so viele Parallelen^^
lg
@Mikage: Schön, dass du dich hier wohlfühlst. 😀
Ohje, scheren lassen. Manche Katzen stecken das ja angeblich gut weg, für unseren Logan war dafür eine Vollnarkose nötig – und die finde ich für die Fellpflege doch etwas riskant.
Bei meinem Tierarzt (der sich auf Katzen spezialisiert hat) kommen regelmäßig Leute vorbei, um ihre Tiere bürsten zu lassen. Das bedeutet für die Katzen zwar auch Stress, aber sie sind in der Regel so eingeschüchtert beim Arzt, das die Fellpflege kein Problem ist. Vielleicht ist das ja für euch für den schlimmsten Fall eine Lösung.
Ansonsten geht es mit Logan inzwischen, dafür habe ich aber seinen Kamm auch fast immer bei der Hand und kann mich jeden Tag ein Stück weiter vorarbeiten. 😉
Och, das bürsten ist ja kein Problem, je nach Bürste liebt sie es ja sogar.
Manchmal denke ich nur, "alles ab und nochmal von vorne anfangen".
Vollnarkose nur für's scheren käme aber auch bei uns nie in Frage.
Ich habe genug von Tieren in Vollnarkose (nach 7 Ratten…), es war jedes Mal furchtbar wie sie total wackelig auf den Beinen waren und halb weggetreten..
lg^^
"Alles ab" hilft halt auch nur für ein paar Monate und dann hast du wieder den gleichen Zustand wie vor dem Scheren. 😉
Oh, Ratten müssen regelmäßig in Vollnarkose? Warum? *neugierig*
Ja, das stimmt wohl *seufz*
Nun ja.. Ratten fangen halt schon sehr früh in ihrem Leben an Tumore zu bilden. Und wenn man ein bisschen länger als nur 1 1/2 Jahre etwas von ihnen haben möchte, kann es durchaus vorkommen, dass man eine Ratte 2x in ihrem Leben operieren lässt..
Von meinen 7 Ratten ist im Übrigen auch keine eines natürlichen Todes gestorben.. Sie mussten alle eingeschläfert werden.
Die besten Haustiere der Welt, wenn diese blöden Tumore + Mycoplasmose nicht wären >.<
Oh, ich wusste, dass Ratten zu Tumoren neigen, dass sie aber so häufig vorkommen, hätte ich nicht gedacht. Sehr traurig …