Irgendwie sind meine Tage gerade immer kürzer als meine To-do-Listen, was auch an dem Handwerker liegt, der die Wohnung über uns für die neuen Nachbarn renoviert. Das fleißige Kerlchen hat nämlich auch am Wochenende durchgearbeitet und somit dafür gesorgt, dass ich auch in diesen Tagen nicht so viel auf die Reihe bekommen habe, wie ich ursprünglich wollte. Diese permanente Geräuschkulisse finde ich wirklich aufreibend und konzentriertes Arbeiten kann ich daneben vergessen. Und wenn er dann doch mal einen Tag nicht da ist, habe ich das dringende Bedürfnis mich zu erholen und die Seele baumeln zu lassen. 😉
So habe ich den gestrigen Montag nach dem wenig erholsamen Wochenende zum „Sonntag“ erklärt, bin lange im Bett geblieben und habe meine Verpflichtungen auf ein Minimum reduziert. Stattdessen habe ich mich auf dem Sofa eingerollt, das Netbook offline gelassen, ganz viel heißen Tee getrunken und in einem Zug „Shadowblade – Dunkle Fesseln“ gelesen.
Hässliches Cover, scheußlicher Titel, aber eine solide Urban-Fantasy-Handlung. Ich mag es ja, wenn UF- Romane sich mehr um Kämpfe drehen als um Romantik. 😉 Und die Welt, die Diana Pharaoh Francis sich da ausgedacht hat, finde ich spannend genug, um die Augen nach den Folgebänden der Reihe aufzuhalten. Manchmal braucht es eben keine qualitativen Geschichten, sondern nur interessanten Weltenbau, Charaktere mit Ecken und Kanten und Action, Action und Action, damit ich mich gut unterhalten fühle. 😉
Sehr schön finde ich übrigens das aktuelle Wetter. Es stürmt und regnet, in diesem Moment blitzen ein paar Sonnenstrahlen durch dicke graue Wolken und ich finde es herrlich! Ich liebe es, wenn mir der Wind draußen den Kopf freipustet. Ich mag es, wenn morgens der erste Frosthauch zu spüren ist – und ich genieße den Anblick einer Kerze auf dem Fensterbrett, während die Dämmerung einbricht.
Lustigerweise erwacht bei diesem Wetter auch mein „Nestbautrieb“. So arbeite ich brav an meinen UFOs, habe Bilderrahmen fürs Schlafzimmer gekauft und mit Bildern bestückt (aufgehängt werden sie aber erst, im Januar, wenn der Kalender, der an der Stelle hängt, abgelaufen ist), schmiede diverse Pläne für weitere Näharbeiten (die meine Liste der geplanten Dinge ins Unendliche wachsen lassen), wälze im Kopf Baupläne für Regale (was gar nichts bringt, solange ich nicht in den Baumarkt fahre und mir die dortigen Materialen angucke – extra bestellen möchte ich dafür nämlich nichts) und färbe Handtücher …
Seit Jahren ärgere ich mich darüber, dass ich so zusammengewürfelte Handtuchbestände habe. Alles Sachen, die ich von meiner Mutter oder anderen Verwandten geerbt oder als Kind geschenkt bekommen habe. Sehr viele sind rosa – was ich wirklich scheußlich finde – oder haben Muster, die selbst in den 80er nur auf den Wühltischen angeboten wurden. Aber gute Handtücher sind nicht billig und irgendwie gab es immer wichtigere Anschaffungen als neue Handtücher. Vor ein paar Wochen hat mich unsere kunterbunte Handtuchsammlung mal wieder so richtig geärgert und deshalb beschloss ich den ganzen Kram jetzt einfach mal radikal umzufärben.
Der gewählte Ton musste dunkel genug sein, dass er all die Muster überdeckte, und außerdem sollte er zu unseren scheußlich-braunen Badezimmerfliesen passen. Am Ende haben wir uns für ein dunkles „Tannengrün“ entschieden und gerade mal 18 Euro für Textilfarbe (inklusive Porto, da die umliegenden Geschäfte die Farbe nicht im Angebot hatten und wir deshalb direkt beim Hersteller bestellt haben) ausgegeben. Hier und da schimmert noch ein Streifen im Grün, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis – jetzt ärgere ich mich nur, dass ich das nicht schon vor zehn Jahren gemacht habe. 😉
(Ich sehe gerade, dass das Beitrag Nr. 800 ist! Cool … 🙂 )
Das mit dem Handtücher färben ist ja eine super Idee! Ich hab auch so eine zusammengewürfelte Sammlung, die mich ziemlich nervt. Hält die Farbe denn dann auch, wenn man die Handtücher bei 60 Grad wäscht?
Handwerker im Haus sind echt nervig. Ich hatte mal einen ganzen Sommer lang eine Baustelle direkt unterm Fenster. Den ganzen Tag gings da rund und nachts wurde dann oft auch noch an den Straßenbahngleisen gearbeitet. Ich bin schier wahnsinnig geworden!
Ich hoffe, die Renoviererei über dir ist bald abgeschlossen.
Jupp, die Farbe hält! 🙂 Da ich mit den Handtüchern auch immer die Putzlappen wasche, die ich für die Katzenunfälle nehme, muss das bei mir auch mal richtige Temperaturen aushalten. Und da man direkt nach dem Färben noch einmal in "normaler" Kochtemperatur die Maschine laufen lässt, blutet die Farbe auch nicht aus, wenn man die Handtücher danach mit anderen Sachen zusammen wäscht.
Ich habe die gleiche Farbe auch benutzt, um die Hose zu färben, die ich zu unserer Hochzeit angezogen habe – die hält die Farbe heute noch und dabei ist das ein paar Jahre her. 😀
Auch wenn sich das komisch anhört: Dieser Handwerker klingt total unfähig! Der läuft sehr viel hin und her, dann bohrt er an einer Stelle, dann zieht er die Leiter in einem anderen Raum hinter sich her, dann knallt er im nächsten Raum was auf den Fußboden. Der treibt mich in den Wahnsinn! Außerdem hat er einen bescheidenen Handyklingelton und ich kann jedes seiner Telefonate mithören … So ein individueller Lärm ist für mich fast schlimmer als eine Dauerbaustelle (die hatten wir ein halbes Jahr in der alten Wohnung, als die Kanäle neu gemacht wurden). Bei dem Kindergarten hinterm Haus fällt mir das auch oft auf: Allgemeiner Kinderlärm ist erträglicher als die Stimme der einzelnen "Erzieher", die man deutlich aus der Masse herausbrüllen hört. 😉
ohoh, das hört sich so an, als würdest du noch länger was von dem handwerker hören, wenn er so , hm, unkoordiniert ist, wie es scheint… ich drücke die daumen, dass er nicht mehr viel zu tun hat!!!
Das mit den Handwerkern klingt extrem nervig. Ich kenn das auch, bei uns waren dieses Jahr sooo viele: Erst wurde ne Wohnung komplett saniert, dann in einer anderen wochenlang (!) Parkett verlegt, im Sommer das Dach gemacht, vor Kurzem die Heizung erneuert und nächste Woche folgen neue Fenster im Flur. Zu Hause arbeiten hat definitiv Nachteile.
Dieses Wetter findest du gut? Ich HASSE es. Ich hab ja nix gegen eine trockene Kälte oder Herbststürme, aber dieser Dauerregen nervt mich. Und dass es den ganzen Tag nicht hell wird, schlägt mir echt auf die Stimmung. Für mich könnte gern jemand die Uhr vordrehen, vielleicht auf Februar, besser noch März! Bei dem Wetter jagt man doch keinen Hund vor die Tür! Geschweige denn eine Katze! 😉
@Natira: Ich hoffe, dass das nicht der Fall ist und dass er wirklich irgendwann zu einem Ende kommt! Wobei dann ja die Frage im Raum steht, wie viel Lärm unsere neuen Nachbarn so machen. 😉
@Irina: Bei uns geht es auch seit vier Jahren rund. Die Nachbarn nebenan haben die komplette Wohnung saniert, die im Dachgeschoss ebenfalls und ansonsten haben wir diverse neue Dächer, neue Fenster und Dachausbauten mitgehört. Die Wohnung direkt neben uns steht auch noch aus, aber da müssen die Kinder des Besitzers erst mal zu einer Einigung kommen. Daheim arbeiten hat in der Beziehung wirklich einige Nachteile! Die Fenster in eurem Flur dauern hoffentlich nicht so lange. Bei unseren Nachbarn waren das in der Regel pro Wohnung zwei Tage … 🙂
Jupp, ich liebe das Wetter! Aber ich hasse es ja auch, wenn es wieder wärmer wird und mich die Wärme erschlägt. Diese Katze liebt Regen und Stürme (und die heiße Dusche nach dem Durchpusten da draußen). 🙂