Es ist schon einige Jahre her, da habe ich ein Buch gelesen mit einem Mann, der ein Regengott war, ohne es zu wissen. Egal, wo dieser Mann hinging, Regenwolken folgten ihm auf Schritt und Tritt. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, von welchem Autor das Buch war, aber dieser Regengott ist bei mir hängengeblieben. In den letzten Tagen musste ich recht oft an diese Figur denken, denn egal wie gut das Wetter war, solange ich im Haus war: Sobald ich einen Fuß vor die Tür setzte, fing es an, in Strömen zu regnen.
Am Mittwoch hatte ich das Glück, dass ich auf den Pannendienst, der meinem Auto Starthilfe geben sollte, noch im Sonnenschein warten konnte. Sobald ich aber auf der Autobahn war, zogen tiefdunkle Wolken auf und ich fand mich inmitten eines zwischen Hagel und Starkregen schwankenden Wolkenbruchs wieder. Nicht gerade mein liebstes Wetter, um einige Kilometer durch die Gegend zu düsen, damit die Batterie sich wieder aufladen kann.
Auch am Donnerstag ging ich aus dem Haus und alles war trocken und friedlich – nur um wenige Minuten später (natürlich war ich zu dem Zeitpunkt schon wieder auf der Autobahn) dicken Regen zu bringen. Dummerweise lerne ich ja nicht aus meinen Fehlern, so dass ich weiterhin im T-Shirt aus dem Haus gehe und dann schnell bis auf die Haut nass werde, wenn ich mein Auto verlassen muss. (Bei Busfahrten ist es in den letzten Wochen übrigens ähnlich gewesen: Zum Bus komme ich noch bei trockenem Wetter, nach der Busfahrt lande ich im strömenden Regen … ) Mit zwei Katzentransportkörben in den Händen gibt es natürlich auch keine Gelegenheit, einen Regenschirm zu tragen, so dass ich so langsam wirklich darüber nachdenke, ob ich nicht doch eine Regenjacke benötige. Auf der anderen Seite ist dieses „Winterwetter“ ja bald auch vorbei und wir landen bei dem deutlich berechenbareren Aprilwetter, das dann wieder ein halbes Jahr andauert. 😉
Apropos Katzentransportkörbe: Unsere beiden Samtpfoten durften gestern mal wieder einen Ausflug zum Tierarzt machen. Nach einem freundlichen „Ich dachte schon, Sie hätten den Tierarzt gewechselt, weil ich Sie so lange nicht gesehen habe!“ durfte mir der Doktor bestätigen, dass es Baltimore zur Zeit erstaunlich gut geht. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem der Tumor verhindert, dass er weiter fressen kann, und an dem er so geschwächt sein wird, dass wir eine endgültige Entscheidung treffen müssen, aber noch scheint dieser Tag überraschend weit weg zu sein. Baltimore frisst relativ gut, auch wenn er nur bestimmte Futtersorten ohne große Anstrengungen aufnehmen kann und es für ihn das einfachste ist, wenn wir ihm Sachen in die Schnauze stecken. Und der Tumor hat sich in den vergangenen acht Wochen auch nicht so radikal entwickelt, dass wir alarmiert sein müssten. Wenn ich überlege, wie schlecht es dem Kater im vergangenen Jahr teilweise ging, so ist es wirklich unglaublich, wie gut er sich zur Zeit hält!
Christie hingegen fühlt sich momentan nicht ganz so wohl, sie hat irgendwelche undefinierbaren Hautprobleme und hat sich an inzwischen vier Stellen blutig gekratzt. Der Tierarzt vermutet, dass es eine Futterallergie ist, aber da wir in den letzten sechs Monaten in der Hinsicht eigentlich nichts verändert haben, können wir nicht so schnell den Finger darauf legen, was diese Allergie ausgelöst haben könnte. Erst einmal hat sie einen Medikamentencocktail bekommen, der den Juckreiz unterdrücken und die Heilung der Haut beschleunigen soll. Wenn es damit in den nächsten Tagen gut verheilt, müssen wir sie in den nächsten Wochen nur im Auge behalten, ob es wiederkommt. Es könnte theoretisch aber auch sein, dass wir Glück haben und es nur eine einmalige Sache ist. Wir werden sehen … Abgesehen von dem Juckreiz geht es der Madame allerdings gut. Sie ist so rund wie nie zuvor, liegt den Großteil des Tages auf der Heizung, wo sie sich die Wampe wärmt, und mischt ab und an den armen Baltimore auf, der zu gutmütig ist, um sich gegen sie zu wehren.
Ansonsten gibt es eigentlich gar nichts zu erzählen. Ich wusel so vor mich hin, mein Mann und ich testen an den Wochenenden immer wieder Carsharing-Autos, weil unser Wagen den TÜV-Termin am Ende des Jahres nicht mehr überleben wird und wir schon mal überlegen, wie es dann weitergeht, und die ersten Leute kündigen ihre Besuchsabsichten für dieses Jahr an und wollen Termine absprechen. Langweilig wird es vermutlich in den kommenden Monaten nicht … 😉
Der Regengott ist in Douglas Adams Per Anhalter durch die Galaxie.
(Habs einlig, sorry.)
Ah! Ich war mir nicht mehr sicher und hatte neben Douglas Adams auch noch Tom Holt in Verdacht. Den Anhalter habe ich auch schon viel zu lange nicht mehr gelesen …
(Also alles wie immer! :D)
Gerade habe ich bei mir geschrieben, dass ich schon so lange nichts mehr von dir gelesen habe, und schon erscheinst du endlich wieder in meinem Feed-Reader. Schön von dir zu hören und schön, dass es Baltimore so gut geht. 🙂 Das freut mich!
Hier hat es auch geregnet, geregnet, geregnet. Ich hoffe, dass wir bald mal ein bisschen Frühlingssonne bekommen, das täte dem Gemüt mal ganz gut!
Alles Liebe, Tine
@Tine: In den letzten Tagen haben sich die angefangenen Blogbeiträge gesammelt, da wurde es Zeit auch wieder zu bloggen. 😉 Baltimore macht uns gerade wirklich viel Freude, der Tierarzt kann gar nicht fassen, wie gut es dem Kater geht. Wobei "gut" relativ ist. Aber für einen Kater mit einem Tumor im Mundraum geht es ihm großartig und wir können gerade hoffen, dass das noch eine Weile so bleibt!
Ich hoffe ja immer noch auf richtige Kälte – auch wenn sie zu spät im Jahr nicht mehr kommen darf, weil dann meine Magnolie nicht blüht. Aber die Minustemperaturen haben mir in diesem Winter richtig gefehlt …
Klingt ja nervig mit dem Regen – ich hab manchmal auch so ein Pech, dass es gerade losgießt, wenn ich aus dem Haus gehe. Allerdings habe ich meistens sowieso eine Regenjacke an, wenn es entfernt nach dunklen Wolken aussieht. 😉
Ich hoffe, Christies Hautprobleme sind nur eine einmalige Sache. Schön, dass es Baltimore gerade so gut geht. Das gibt mir ein wenig Hoffnung, da der Kater meiner Familie auch einen Tumor im Mundraum hat.
@Neyasha: Es ist auf jeden Fall großes Pech. 😉 Ich trage bei den Temperaturen keine Jacke, dafür ist es mir (solange ich mich bewege) zu warm. Immerhin bin ich in den letzten Tagen vom T-Shirt zum langärmligen Shirt gewechselt, weil das bei Regen dann doch angenehmer ist. 😀
Das hoffen wir auch! Immerhin hat sich Christie seit dem Tierarztbesuch nicht mehr gekratzt, soweit wir das sagen können. 🙂
Oh, das tut mir leid! Das ist wirklich eine verflixte Sache! Wir geben Baltimore täglich Traumeel (übers Futter gebröselt), um einer Entzündung vorzubeugen, und so kommen wir (noch) um Antibiotika rum, die den Appetit zügeln würden. Dass er sein Gewicht hält und keine Schmerzen hat, sind gerade die Schwerpunkte der Behandlung. Bis vor kurzem reichte es, wenn er alle zwei Tage Schmerzmittel bekam, jetzt sind wir bei einer täglichen Portion, und er bekommt alles zu fressen, was er mag. Das bedeutet auch, dass wir gerade eine große Auswahl an Futtersorten verschiedener Konsistenz im Haus haben. Die eher grobfaserigen Dosenfuttersorten, die Huhn mit etwas Reis und Brühe enthalten, frisste er besonders gut. Außerdem haben wir relativ großes Trockenfutter (für Katzen über 12 Jahre), das er gut packen kann, und natürlich gibt es noch die Rindfleischsticks, die wir in Stückchen brechen und ihm in die Schnauze schieben. Alles, was er auflecken müsste, geht gar nicht mehr, da stört ihn der Tumor eindeutig. Ich drücke die Daumen, dass euer Familienkater noch eine Weile ein gutes Leben führen kann!
Irgendwie klingt es so wie bei mir. Nichts wirklich Weltbewegendes, aber der Alltag hält einen trotzdem auf Trab. Und das mit dem Regengott ist ausgesprochen lustig. Wer weiß, vielleicht hängt dir so ein Fluch an.
(Gut, dass es Baltimore augenblicklich so gesund ergeht…) LG mila
@Mila: Das fasst es gut zusammen! Die Idee eines solchen Regengottes fand ich auch lustig, aber ich hoffe trotzdem, dass mich so ein Fluch nicht getroffen hat. Wenn doch, dann würde ich ihn gern gegen ein Schneegottdarsein austauschen! ;D
Keine Sorge, das war wohl einfach nur Pech. Ich kenne jemanden, vom Hören/Sagen, der diesen Fluch tatsächlich hat. 😀 Niemand will mehr mit ihm in Urlaub, weil es einfach IMMER regnet, wenn er dabei ist. Die haben es selbst in trockenen Gebieten Afrikas versucht. Die Einwohner hatten sich über den aufkommenden Regen gefreut, die Urlauber weniger… 😀
Schön, dass die Katzen halbwegs munter sind. Ich glaube, ohne irgendwelche krankheitlichen Probleme durchs hohe Alter zu kommen, ist beinahe schon unmöglich. Selbst bei Menschen klappt das ja nicht.
Im T-Shirt gehst du raus?! Ich dachte erstmal, ich lese nicht richtig.^^ Ich würde vor Kälte sterben. ;D
Ohje, unser Auto hat den TÜV auch nicht überstanden. 🙁 Aber zum Glück haben meine Eltern direkt ein Neues gekauft…
Haha, BücherFähe, ich bin beruhigt, dass dich das mit dem T-Shirt auch schockiert hat. Gerade ist es wirklich warm und sonnig, aber ich bin trotzdem noch mit Winterjacke und Halstuch unterwegs. 😉
@BücherFähe: Man sollte die Person dafür bezahlen, dass er von Dürre geplagte Gebiete bereist! 😀
Ja, da hast du recht. Und insgesamt hatten wir in all den Jahren relativ viel Glück mit den Katzen, wenn es um die Gesundheit ging. Nur Shandy hat schon früh Sorgen gemacht, der Rest war immer überraschend fit.
Wir haben um zehn Grad! Da wäre alles andere wirklich zu warm für mich. Wobei ich auch betonen muss, dass ich selten lange draußen stehe. Wenn ich gehe ist es definitiv warm genug und in Bussen, Bahnen, Arztpraxen oder Supermärkten wird ja immer mehr als gut geheizt.
Ein neues Auto lohnt sich für uns eigentlich nicht. Wobei es schon einige Sachen gibt, die wir neu organisieren müssen, wenn wir kein eigenes Auto mehr haben. Allein das Entsorgen des Grünmülls wird dann schon eine logistische Herausforderung, weil bei fünf Gärten und sechs Mitparteien eine grüne Tonne immer Sommer nie ausreichend ist …
@Neyasha: Für mich braucht es schon deutlich unter 0 Grad und wenn möglich noch schneidenden Wind, damit ich zu Wintermantel und Schal greife. 😀 Dafür leide ich eben vom Frühling bis Herbst unter Temperaturen, die ihr gerade mal als angenehm empfindet.
@Neyasha: Ich aber auch! Ich mag es gar nicht, wenn es auf den Hals zieht… 😀
Und zu mir sagen alle immer schon, ich leide an Hitze, weil mir schneller warm ist, als anderen. Aber Winterkatze ist da nicht zu toppen. 😀
@Winterkatze: Wirst du deswegen eigentlich manchmal angesprochen?
Im Sommer ist es mir ja manchmal peinlich, wenn ich berets in kurzen Hosen und T-Shirt rausgehe und die Leute um mich herum lange Sachen tragen, nur weil es bewölkt ist (aber trotzdem warm!). Da komme ich mir immer vor wie ein Alien.
Achso, ja gut, das klingt problematisch. Wir haben 2 Autos und kommen gefühlt gerade so zurande. Man wird einfach verwöhnt, wenn die Möglichkeit da ist. 😉
Ohja, ich liebe den Sommer! Ab 25 Grad gehts mit meiner Stimmung berauf. 😀
@BücherFähe: Nur von Leuten, die mich häufiger sehen. Aber angeschaut werde ich schon! Vor allem dann, wenn ich nicht nur leichter bekleidet bin als alle anderen, sondern auch noch sichtbar schwitze, weil mir immer noch viel zu warm ist.
Unsere Gärten sind halt auch zu klein für einen Komposter, wir überlegen gerade, ob wir einen Häcksler anschaffen, dann kann der Grünabfall auf den Beeten bleiben. Und Baumarktbesuche mit sperrigen Einkäufen mache ich auch nicht so gern mit einem Wagen, der nicht mir gehört. In der Regel passiert zwar nichts und es bleibt auch kein Dreck, aber man muss halt so viel mehr aufpassen. Ich finde es aktuell schon irritierend, wenn ich vor jedem Start das Mietauto auf Schäden kontrollieren und Sitz und Spiegel komplett anpassen muss. Aber nun gut, du hast recht, da bin ich einfach verwöhnt, weil ich eigentlich immer ein eigenes Auto hatte.
Und ich – und meine Stimmung – hocken dann im Keller und hoffen, dass die Hitze bald vorbei ist.
Ha, da lobe ich es mir, das ich mir im November eine schöne, warme, wasser- und winddichte Winterjacke gekauft habe. Gut, darunter trag ich meistens auch nur ein Shirt, aber beim Radeln ist das Teil schon sehr praktisch. 😉
Schön, das es deinen Katzen so gut geht – ich hatte fast schon ein bisschen Schiss, als ich nach so langer Abwesenheit deinen Blog geöffnet habe. 😉
@Hermia: Ich glaube, ich bin das letzte Mal vor zwanzig Jahren mit dem Rad gefahren. 😉 Aber als ich noch jeden Tag mit Bus und Bahn unterwegs war und stundenlange Wartezeiten damit verbunden waren, war ich auch regengerechter angezogen.
Deine oder meine Abwesenheit? 😉 Den Katzen geht es wirklich gut – Christie hat in den letzten zwei Tagen sogar brav die Krallen von ihrer Haut gelassen! *freu*
Ich drücke die Daumen, dass es nur eine Hautreizung bei Christie ist, die durch die Medikation wieder abklingt?! Und ich freue mich, dass Baltimore weiterhin frisst und seine Zeit mit Euch verbringen kann.
Das mit dem Auto ist blöd. Hoffentlich ist die Car-Sharing-Methode praktikabel.
Und toi,toi, toi, dass Du nicht mehr vom Regengott o.ä. verfolgt wirst!
@Natira: Danke! Im Moment sieht es bei Christie gut aus. Solange sie nicht wieder einen Kratzanfall bekommt, würde ich sagen, dass wir das erst einmal als erledigt ansehen können. (Baltimore hingegen "erfreut" uns heute mit duftigem Durchfall. *seufz*)
Ich hoffe, dass das Auto noch bis zum Herbst durchhält. Wenn die Batterie nicht zu oft schlappmacht, dann sollte es hinhauen. Eine neue Batterie würde sich hingegen definitiv nicht mehr lohnen, dann käme das Car Sharing früher als erwartet. Bislang haben wir drei von vier möglichen Automodellen ausprobiert und sind so gemischt zufrieden. Aber so grundsätzlich geht es – zumindest bei geplanten Fahrten – recht gut.
Toi, toi, toi bei Christie und ich hoffe, dass das bei Baltimore tatsächlich "nur" eine Arztbesuch-Stressreaktion ist!
Nun, wenigstens ist das CarSharing eine grundsätzliche Option…
@Natira: Ja, das ist es. 🙂