Dies und Das (8)

Elena hat mir in den letzten Tagen ein paar Fragen rund um das Lesen und das Bloggen zukommen lassen, meine Antworten könnt ihr hier lesen: Teil 1 und Teil 2

Dabei musste ich 1. meine Vermutung revidieren, dass Elena nur reine Buchblogger interviewt, und 2. hatte ich mich vorher gefragt, ob Elena mir auch die Genre-Frage stellen würde – und wenn ja, welches Genre sie als mein „Hauptgenre“ annehmen würde. Ich persönlich scheitere nämlich immer an der Frage, was ich denn besonders gern lese. 😉

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Ich habe in den letzten Tagen festgestellt, dass ich dazu neige, Kataloge, die mir ins Haus flattern, an drei verschiedenen Orten zu sammeln, weil ich sie „später in Ruhe anschauen will“. Natürlich kommt es so gut wie nie dazu – und sowieso schau ich in der Regel eher direkt im Geschäft oder online, ob ich dort Sachen finde, die meinem Bedarf entsprechen. Das hat dazu geführt, dass ich in der letzten Woche einen insgesamt 50 cm hohen Stapel mit Klamotten-, Möbel-, Handarbeits- und Werzeugkatalogen dem Papiermüll zugeführt habe. Erschreckenderweise habe ich viele dieser Kataloge schon mehrfach abbestellt, und trotzdem lande ich ständig wieder von Neuem im Verteiler. Das ist nicht nur eine immense Rohstoffvergeudung, sondern auch ungemein lästig.

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Durch meine Timeline fallen mir auch immer mal wieder interessante Modeblogs auf, obwohl mich das Thema eher wenig interessiert. Auf jeden Fall habe ich in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen, dass auf Modeblogs gerade „weniger ist mehr“ das große Thema ist. Nicht weniger Stoff am Körper, sondern weniger Kleidung im Schrank. Statt vieler Shirts für wenig Geld lieber ein qualitatives Stück für etwas mehr Geld. Grundsätzlich finde ich diese Tendenz natürlich sehr gut, es wundert mich aber immer wieder, dass es für einige Menschen so eine große Erkenntnis ist, dass sie ihre Unmengen an Kleidung gar nicht tragen können und dass sie damit auch nicht zufrieden sind.

Vielleicht liegt es daran, dass meine Mutter auch so eine „Schnäppchenkäuferin“ ist, die sich immer wieder günstige Sachen gekauft hat, die sie am Ende nicht getragen hat, weil die Farbe nicht richtig war/der Schnitt doch nicht gefiel/sie nichts hatte, was sie damit hätte kombinieren können/sie ein ähnliches Kleidungsstück viel lieber mochte usw. Als Teenager habe ich regelmäßig mit meiner Mutter ihren Schrank ausgemistet, während sie hingegen ständig versuchte, mich zu neuen Kleidungsstücken zu überreden.

Aber ich mag meine vertrauten Kleidungsstücke. Ich habe ein T-Shirt im Schrank, das ich 1996 gekauft habe und immer noch heiß und innig liebe. Es ist vielleicht etwas enger geworden, die Knöpfe sind ausgebleicht und die Farbe ist nicht mehr ganz so intensiv wie früher, so dass ich es vor allem nutze, um es im Winter unter anderen Shirts zu tragen, aber ich finde es immer noch hübsch. Ich verbinde viele Erinnerungen mit dem Shirt und der warme Braunton gehört immer noch zu meinen Lieblingsfarben. Ich muss nicht jede Saison neue Sachen kaufen, wenn ich genügend Kleidung im Haus habe, die ich mag und die mir steht. So einfach ist das. 😉

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Am Dienstag ist mir übrigens mal wieder aufgefallen, dass es Dinge gibt, die ich beruflich super hinbekomme und privat nur ganz schlecht. Dabei sind die Bedingungen für beides gleich, da ich doch von Zuhause aus arbeite. Wenn ich beruflich etwas verschicke, dann mache ich den Brief oder das Paket sofort fertig und bringe es entweder direkt zur Post oder nehme es mit, wenn ich mittwochs oder samstags eh unterwegs bin.

Wenn ich privat etwas verschicken will, dann lege ich das Ganze erst einmal zur Seite und nehme mir vor, spätestens am nächsten Tag einen Umschlag rauszukramen oder nach einem passenden Karton zu schauen. Dann möchte ich oft noch eine Karte dazulegen – was natürlich bedeutet, dass ich schauen muss, ob ich noch eine passende im Haus habe oder vielleicht eine besorgen muss. Außerdem brauche ich natürlich noch etwas Polstermaterial, damit alles auch heil ankommt und oft ist es so, dass ich nur noch eben ein Buch lesen müsste, um das auch noch zu verschicken. Natürlich nehme ich mir dann vor, dass ich das Buch als Nächstes lesen werde, was dann doch nicht so schnell passiert. Außerdem könnte ich ja, wenn ich eh schon zur Post fahren muss, auch noch eine weitere private Sendung mitnehmen – nur müsste ich dafür ja vorher noch … Nun, ihr könnt es euch vermutlich denken.

Immerhin bekomme ich es in der Regel auf die Reihe, pünktlich Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke auf den Weg zu bringen. Was dann auch endlich dazu führt, dass ich all die anderen aufgeschobenen Sendungen gleich mitnehmen kann … 😉

16 Kommentare

  1. BücherFähe

    Das mit dem Hauptgenre hatte ich mich auch immer gefragt! 😀 Weil das bis jetzt fast immer Fantasy war, wenn ich richtig gelesen habe? Ebenso die Sache mit der Harry Potter- Welt. Weiß gar nicht, wieso alle da hinwollen. Aber gut, kenne die Bücher auch nicht.^^

    Ich stöbere manchmal auch ganz gerne auf Modeblogs. Besonders gut finde ich die, wenn die auch wirklich tragbare Mode zeigen und nicht so "Showroom-Schnickschnack".
    Was den Trend angeht: auch ich besitze relativ alte Sachen, muss aber zugeben, dass ich die nicht so gerne trage. Meist trage ich ein Teil eine Saison lang ganz gerne, aber mir werden die Oberteile doch recht schnell ziemlich langweilig. Da ich aber nicht so oft zum Shoppen komme und außerdem nicht im Geld schwimme, läuft es trotzdem meist darauf hinaus, dass ich immer wieder dasselbe trage.^^

    Ein kleiner Fall von Aufschieberitis? 😀 Der Vergleich zwischen beruflich und privat ist ein Klassiker. 😀 Manchmal frage ich mich sogar, ob ich mich für meine privaten Angelegenheiten nicht lieber ins Büro setzen sollte, dann würden die wenigstens mal gemacht werden…

  2. Ich möchte zu meiner Verteidigung vorbringen, dass es auch ganz oft Young Adult als Lieblingsgenre gibt. Nur in letzter Zeit häuft sich die Fantasy. Hängt natürlich auch damit zusammen, dass mich vor allem Blogs mit Fantasy- und YA-Schwerpunkt interessieren. Winterkatze war natürlich ein besonders schwieriger Fall, ich hatte auch Contemporary und Krimis unter anderem in Erwägung gezogen. Aber die Frage einfach weglassen fände ich schade.

    Und was Harry Potter angeht: Nachdem in den ersten sechs (oder so) Interviews nach Einführung der Frage als Antwort immer Harry Potter und Hogwarts kam, habe ich diese Einschränkung eingeführt. Ich glaube, bisher wollten nur drei Leute von vornherein nicht nach Hogwarts 😉

  3. BücherFähe

    @ Elena: Tut mir Leid, das sollte jetzt kein Angriff von mir sein. Macht natürlich Sinn, dass es viel Fantasy und YA ist, wenn dein Interesse auch in diese Richtung geht. Mir ist das nur gehäuft aufgefallen, deswegen hatte ich das erwähnt. Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit ist Fantasy generell wieder im Kommen (wenn es denn jemals weg war).
    Bei Winterkatze wüsste ich aber auch nicht genau, was ich da angegeben hätte, das ist wirklich eine bunte Mischung.

  4. Ich fürchte, meine Antwort klang schärfer als beabsichtigt, die Frage war ja durchaus legitim 🙂 Und ich glaube auch, dass Fantasy derzeit wieder auf dem Vormarsch ist. Nachdem die Urban Fantasy so einen Boom hatte, scheint es mir auch wieder mehr in Richtung Epic Fantasy zu gehen. Immerhin wurden erst letztens massenhaft Rezensionsexemplare von "Steelheart" von Brandon Sanderson verschickt, wobei das Buch selbst jetzt keine epische Fantasy ist, aber der Autor ja ein sehr erfolgreicher Schreiber in diesem Bereich.

  5. @BücherFähe: Die Harry-Potter-Welt ist schon bezaubernd und voller liebevoller Details, aber für mich nichts soooo besonderes. Ich glaube, die Begeisterung für die Romane kommt daher, dass sie eben von einer Generation entdeckt wurden, die wenig Kontakt mit klassischer britischer Jugendfantasy hatte oder die vor dem großen Hype nicht zu Fantasybüchern griff, weil das ja eh alles "Schund" ist. Letzteres kann ich angesichts der Fantasycover der 70er und 80er Jahre sogar verstehen, aber man kann ein Buch eben nicht nach dem Cover beurteilen. 😉

    Ich mag Blogs, die sich auch mit Upcycling beschäftigen oder eben mal einen ungewöhnlichen Weg gehen. Sehr spannend fand ich auch Meike Winnemuths Blog "Das blaue Kleid" (http://www.daskleineblaue.de/?page_id=5) – wo sie ein Jahr lang nichts anderes als ein blaues Kleid trug und ausprobierte, wie man es trotzdem spannend und abwechslungsreich machen kann.

    Hm, vielleicht findest du ja irgendwann Oberteile, die dir langfristig gefallen, oder eine Möglichkeit zum Upcyclen, um die "langweiligen" Stücke wieder zu tollen Sachen zu machen. 🙂

    Ein riesiger Fall von Aufschieberitis – und die ganze Zeit juckt das schlechte Gewissen, weil es ja oft Leihgaben sind, die ich so lange bei mir behalte. Ich muss da endlich mal etwas mehr Disziplin und Ordnung hinein bekommen.

  6. @Elena: Vor einigen Jahren hättest du auch noch Thriller, Historische Romane und phasenweise sogar Liebesromane als Genre rauspicken können. 😀 Nur Horror lese ich so wenig, dass das niemals als Lieblingsgenre in Frage käme. 😉

  7. Hast du keine Liste für die Post, liebe Winterkatze? Das mit dem beruflichen und privaten Gap, das kenne ich nur zu gut.
    (Übrigens finde ich, dass du unbedingt nächsten Monat 5000 Bücher lesen MUSST – über den "Ver-schreiber" habe ich sehr gelacht. Und beide Interviewteile sind sehr unterhaltsam.) LG Mila

  8. @Mila: Die Postliste habe ich nur im Kopf – und manchmal landen Bücher oder Punkte wie "Päckchen packen" auf der to-do-Liste. 😀

    Um 5000 Bücher in einem Monat zu lesen, würde ich großzügige Spender benötigen, die mir die dementsprechende Anzahl an Bilderbüchern zur Verfügung stellen. *g*

  9. Oh ja, was du über berufliche/private Zeitplanung und so schreibst, kenne ich nur zu gut. Ich hab ja auch die Home-Office-Situation, ist bei mir also exakt dasselbe wie bei dir – mit genau denselben Erkenntnissen.
    Seit der letzten Lektüre eines Zeit- und Selbstmanagement-Buches packe ich immer wieder private Sachen auf meine eigentlich dienstliche To-do-Liste (wobei man ja gar keine getrennten Listen haben dürfte), dadurch klappt es ein bisschen besser. Aber im Zweifelsfall bleibt das Private bei mir auch immer liegen. Ich denke, da ist einfach der Druck nicht groß genug. Da verärgert man keine Kunden, sondern nur sich selbst oder seine Freunde/Familie. Und die verzeihen das halt eher. Eigentlich verrückt, weil man genau diesen Leuten ja eigentlich besonders viel Wertschätzung entgegenbringen sollte …

  10. @Ariana: Ich fürchte, ein Listenwechsel funktioniert bei mir nicht. Ich weiß ja nur zu gut, was ich schieben kann und was nicht. 😉

    Meine Freunde sagen in der Regel auch, dass es nicht schlimm sei, dass ich so lange brauche – und sie bieten mir immer wieder Leihgaben an! Aber das macht es trotzdem nicht besser. 😉

  11. Ich fürchte, das Buch "Der Zauderberg" von Piers Steel habe ich inzwischen der Bücherei gespendet, sonst hätte ich es Dir ja mal rüberschicken können. Als weitere Leihgabe … *kicher*

    Dass mit den Katalogen kenne ich auch, aber ich habe es im letzten Vierteljahr geschafft, sie immer wochenweise durchzusehen und wegzutun, jawoll.

    ps
    schönes Interview

  12. @Natira: Lass mich erst einmal die verbleibenden Leihgaben lesen, bevor du mit Büchern drohst, die ich gar nicht "beantragt" habe (und die du zum Glück nicht mehr in deinem Besitz hast)! *hilfe*

    Bei den Katalogen habe ich das Gefühl, es wird auch mit jedem Jahr mehr. Früher habe ich von einem Klamottenladen viermal im Jahr einen bekommen, inzwischen kommen mindestens vier pro Monat – und das immer wieder von neuem, obwohl ich die ständig abbestelle.

  13. Es werden auch immer mehr, nicht nur aktuelle, sondern gleich Vorschauen für die nächste Saison (natürlich im extra Katalog), inzwischen sogar auch noch in Folie eingeschweißt (schwachsinnige weitere Umweltverschmutzung). Ich erinnere mich noch an zwei (dicke) Kataloge pro Jahr … 😉

  14. Eingeschweißt sind bei mir zum Glück nur recht wenige, aber die Folien ärgern mich auch immer wieder. Die ganze dicken Katalogzeiten kenne ich nur aus Kindertagen – die fand ich immer erschlagend, weil das die Versandhändler waren, bei denen man einfach alles bekommen konnte.

  15. Den Unterschied zwischen beruflichen und privaten kenne ich auch. Bei der Arbeit bin ich superpenibel, was Ordnung angeht. Wenn ich davon auch nur ein bisschen mit nach Hause nehmen könnte. Aber ich scheine meine Ordnungsliebe in der Umkleide abzugeben. 😉

    Ich könnte bei dir übrigens kein Lieblingsgenre nennen. 😉

  16. @Hermia: Du hast wenigstens eine Umkleide zum Ablegen, die Entschuldigung fehlt mir. *g* Ich wäre so gern privat disziplinierter, aber es gibt einfach zu viele Ablenkungen in meinem Leben. 😉

    Vielleicht sollte ich das mal als Herausforderung auf den Blog stellen: Nenne Winterkatzes Lieblingsgenre! 😀

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