Über „Flesh which is not flesh“ von Jessica Verday bin ich bei Darkstar gestolpert. Ich hatte zwar 2011 davon gehört, dass eine Autorin ihre Geschichte für eine Anthologie lieber zurückgezogen hat, statt die Protagonisten – wie von den Herausgebern gefordert – in ein heterosexuelles Liebespaar umzuschreiben, hatte mir aber nicht den Namen der Autorin gemerkt. Durch Darkstars Beitrag hatte ich Lust die Geschichte einmal zu lesen und muss zugeben, dass ich nun neugierig auf weitere Werke der Autorin geworden bin. Durch die Inhaltsangabe weiß man schon lange vor Cam (Cameron), was seinem Liebsten vor einem Jahr zugestoßen ist, aber das ist nicht schlimm, da es eher darum geht Cams Weg in die Handlung mitzuerleben. Mir hat es sehr gut gefallen wie Jessica Verday mit der düsteren Seite der Feengeschichten umgeht und welche Lösung Cam am Ende findet, um Wesley aus der Gewalt der „Königin der Herzen“ zu befreien.
Lori Shepard soll sympathisch sein, sie hat einen großen Freundeskreis, einen netten Ehemann, zwei Kinder, die kaum eine Rolle spielen, und mischt sich ständig in das Leben aller Menschen in ihrem Umkreis ein. Dabei soll Lori charmant sein mit ihren voreiligen Schlüssen und dem Wissen darum, dass sie unheilbar neugierig ist – immerhin ist sie dabei ja auch immer hilfsbereit und verurteilt die Leute nicht für ein eventuell ungewöhnliches Leben … oder so … Ich persönlich habe das Gefühl, dass Lori mit jedem Buch dümmer und unverschämter wurden und niemand setzt ihr je Grenzen. Stattdessen sind alle so nett und verständnisvoll, weil Lori es ja immer gut meint. Bei aller Entspannung, die die Bücher bringen, das war es wohl mit mir und Tante Dimity.
„Photographs and Phantoms“ von Cindy Spencer Pape – eine 64seitige Kurzgeschichte zu der Gaslight-Chronicles-Reihe der Autorin. Davon hatte ich den ersten Band vor einiger Zeit gelesen und mich über ein paar Wissensplitter gefreut, die mir die Geschichte gebracht hat. Allerdings war ich nicht ganz so glücklich mit der Liebesgeschichte in dem Roman und das hat sich auch bei „Photographs and Phantoms“ fortgesetzt. Eigentlich finde ich die Welt, die die Autorin entwickelt hat, wirklich toll. Magie und Mechanik arbeiten nebeneinander (und manchmal zusammen), der Orden bekämpft Verbrechen, die durch Magie begangen wurden, und all die technischen Entwicklungen der Zeit sorgen für eine Aufbruchsstimmung. Auch die Charaktere finde ich sympathisch. Wenn sie nicht ihrer Zeit entsprechend agieren, dann gibt es dafür in der Regel eine gute Erklärung, und sie haben häufig genug Ecken und Kanten, um sich beim Lesen realistisch anzufühlen. Die Liebesgeschichte hingegen, die sich unweigerlich zwischen der männlichen und der weiblichen Hauptfigur entspinnt, geht mir zu schnell, ist mir zu oberflächlich und endet innerhalb weniger Tage in einer Hochzeit, selbst wenn gesellschaftliche Regeln oder seit Jahren gepflegte Vorsätze dagegen sprechen. Das ärgert mich, weil ich das Gefühl habe, dass die Autorin so viel mehr aus ihrer Welt machen könnte.
Na huch, du kennst Darkstar? *lach*
Die Welt is so klein. Und das Internet erst, dat's noch viel kleiner.
Jedenfalls würde mich jetzt interessieren, da du schon diese spezielle Geschichte ansprichst, ob du ein paar schöne Tipps in diesem Bereich hättest für mich.
Liebe Grüße die Key von den Lesekatzen
Ähm, ich lese viel Fantasy – natürlich kenne ich Darkstars Blog. 😉
Da ich aber recht wenig Liebesgeschichten lese und noch weniger Gayromance (es ergibt sich einfach nicht), würde ich dich mal an Hermia (http://phelmas.com/) verweisen. Wenn du in das Suchfeld "Gayromance" eingibst, bekommst du einen Haufen Leseeindrücke und Rezensionen zu dem Genre. Oder suchst du speziell fantastische Gayromance? Da gibt es keine besonders große Auswahl, fürchte ich. Die Sachen, die mir da untergekommen sind, hat Darkstar eigentlich schon in seiner Freitagsreihe erwähnt. 🙂
Deine Erfahrungen mit Nancy Atherton sind interessant… ich habe die ersten drei Bücher der Reihe und habe inzwischen den ersten gelesen. Den fand ich soweit in Ordnung, wenn man in der passenden Stimmung ist. Hat eben mit Krimi wirklich fast nichts mehr zu tun, darauf muß man sich einstellen. Mal sehen, wie ich mit den nächsten Bänden zurechtkomme – bisher hatte ich vermutlich noch nicht die Chance, den Charakter über zu haben…
@Kiya: Ich mag die Bücher ja eigentlich, sonst hätte ich ja nicht so viele davon gelesen. Und dass es kein Krimi, sondern … ähm … nette Dorfgeschichten sind, ist für mich auch vollkommen in Ordnung. Aber ich mag jede Figur lieber als Lori und so sollte es ja eigentlich nicht sein, oder? Den Anfang mit Lori fand ich übrigens auch noch nicht so unangenehm, ich finde, sie entwickelt sich nicht zum Positiven.
Ach ja,Jessica Verday. Ihre Romane reizen mich immer noch nicht, aber die Kurzgeschichte fand ich ja sehr schön, wenn auch viel düsterer, als gedacht!
Von den "Tante Dimity" Büchern habe ich noch nichts gelesen – irgendwie stehen die bei mir auf der Liste "Bücher, die ich vielleicht mal lesen will, aber wenn nicht, ist es auch nicht schlimm". 😉
@Hermia: Nach der Kurzgeschichte bin ich neugierig geworden, ich habe mich aber noch nicht weiter nach der Autorin umgeschaut. 🙂
Die Listenbezeichnung ist sehr passend für die Tante-Dimity-Bücher – für mich sind das eindeutige Bibliothekstitel, aber ich werde sie in Zukunft nicht mehr gezielt ausleihen.