Digital vs. Print

Angesicht der Büchermassen, die ich gerade in Kartons stecke, und der immer wieder überraschenden Erkenntnis, wie wenige Bücher doch in einen Karton passen, ist es wohl kein Wunder, dass ich zur Zeit immer wieder über die Vor- und Nachteile von eBooks nachdenke. Dieser Umzug wäre so viel einfacher (und günstiger), wenn ich meine Bücher zum größten Teil als Daten auf dem eReader hätte. Vor allem, da ich ja inzwischen auch regelmäßig eBooks lese und auch ein paar Vorteile daran entdeckt habe, würde es sich theoretisch in Zukunft anbieten, in erster Linie Dateien zu kaufen.

Ich mag zum Beispiel, dass ich die Schriftgröße so weit erhöhen kann, dass ich auch in der Dämmerung oder mit müden Augen noch gut lesen kann. Außerdem kann ich mit dem eReader auch Bücher lesen, während ich stricke, weil ich das Buch nicht mit der Hand geöffnet halten muss und mit einem einfachen Tastendruck umblättern kann. (Ja, mein eReader ist so alt, dass er Tasten hat, und ich liebe ihn dafür! So kann ich ihn z.B. auch nutzen, wenn ich mir gerade die Hände eingecremt habe, was ich nicht machen würde, wenn ich über den Bildschirm wischen müsste, oder wenn eine Katze so auf mir liegt, dass ich gerade noch ein Fingerzucken auf die Reihe bekomme, aber keine größere Geste.) Ich habe auch keine Hemmungen, den Reader mit zum Kochen in die Küche oder mit ins Badezimmer zu nehmen, während ich meine gedruckten Bücher lieber nicht irgendwo rumliegen lasse, wo sie Wasserflecken oder Ölspritzer abbekommen könnten.

Trotz all dieser Vorteile sind mir meine gedruckten Bücher aber viel zu wichtig, um auf eBooks umzusteigen. Dabei geht es mir nicht darum, den Hamster in mir zu befriedigen, dem es einfach gefällt, wenn er vor gefüllten Regalen steht, oder mich an besonderen Ausgaben zu erfreuen. Denn – und da muss ich ehrlich sein – so schön ich ein ordentliches Bücherregal finde, so sehen meine Regale selten ordentlich aus (da ich immer zu viele Bücher pro Regalbrett reinstopfen muss), und es ist auch nicht gerade besonders ästhetisch, wenn man von einem Autor vier nicht zueinander passende Ausgaben einer Reihe nebeneinander stehen hat, weil das nun mal die einzige (oder günstigste) Möglichkeit war, die Bücher zu bekommen. Mir geht es vor allem um mein Leseverhalten, das bei gedruckten Büchern nun einmal anders ist als bei eBooks.

Ich lese viel und ich lese schnell, weshalb es gut ist, dass ich häufig Romane mehrfach lese. Es gibt Bücher in meinem Bestand, die ich (unter normalen Umständen) jedes Jahr wieder in die Hand nehme und genieße. Andere fische ich mir gern aus dem Regal, blättere zu meinen Lieblingsstellen und lese die noch einmal, um Erinnerungen aufzufrischen oder einfach eine bestimmte Passage noch einmal zu genießen. Und während ich dieses Blättern bei einem gedruckten Buch in wenigen Sekunden auf die Reihe bekomme, muss ich beim eBook mühsam zwischen Inhaltsverzeichnis (wenn überhaupt vorhanden) und den Kapiteln wechseln und blättern, blättern, blättern, bis ich an der richtigen Stelle bin. So dauert es länger, zu der gesuchten Passage zu kommen, als ich zum Lesen brauche. Das finde ich überaus lästig.

Auch das Nachschlagen von Personennamen (mein Namensgedächtnis ist nun mal grauenhaft) zum Beispiel für Rezensionen ist nervig bei einem eBook – und ich habe keine Lust, beim Lesen vorsichtshalber schon mal jede vorkommende Person zu notieren, nur weil ich sie eventuell in einer meiner Rezensionen erwähnen wollen könnte. (Wer mal drauf achten mag, wird feststellen, dass ich bei eBook-Rezensionen deutlich seltener Nebenfiguren mit Namen benenne als bei gedruckten Büchern. *g*) Überhaupt fällt mir bei eBooks immer wieder auf, wie oft ich normalerweise beim Lesen zurückblättern würde, um etwas nachzuschauen oder eine Passage noch einmal mit dem Wissen um die spätere Handlungsentwicklung zu lesen, und es ärgert mich, dass ich mir dieses Nachschlagen und Genießen bei einem eBook in der Regel verkneife, weil es eben nicht so einfach möglich ist.

Auch merke ich immer wieder, dass ich bei eBooks weniger Geduld habe, wenn ich einen Titel in die Finger bekomme, der etwas mehr Aufmerksamkeit beansprucht. Mir fehlt das Gefühl für den Seitenumfang, für das Voranschreiten der Geschichte und die Ermutigung bei etwas zäheren Passagen, die dadurch entsteht, dass ich sehen kann, dass ich nur noch ein Drittel des Buches vor mir habe und deshalb vermutlich das Ganze bald anziehen wird. Bei Büchern, die mich sehr fordern, nehme ich mir oft eine feste Seitenzahl pro Tag vor, was mit den Prozentzahlen, die mir mein Reader anzeigt, für mich nicht funktioniert. Wenn man dann noch bedenkt, wie wenige „herausfordernde“ Bücher ich im vergleich zu fluffigen Romanen lese, befürchte ich, dass ich auf diese bewussten Herausforderungen ganz verzichten würde, wenn ich auf eBooks umsteigen würde.

Außerdem stelle ich fest, dass ich eBooks viel seltener noch einmal lese. Was – wie ich zugeben muss – auch damit zusammenhängt, dass ich auf meinem Reader mehrere Ordner habe, in denen die Titel alphabetisch nach Autorenname aufgelistet sind. Erst einmal ist diese Auflistung nicht immer korrekt, weil bei manche Dateien der Autorenname nicht richtig angegeben wurde (also nicht so, dass das Gerät den Nachnamen auch eindeutig als solchen erkennt), dann scrolle ich nun einmal nicht so gern durch Listen, um mir Inspiration für meine nächste Lektüre zu suchen, und zwischen den Ordnern zu wechseln ist auch deutlich lästiger als mal eben einen Schritt zur Seite zu machen, um ein anderes Genre im Regal ins Auge zu fassen. Das Ganze wäre vermutlich nicht ganz so schlimm, wenn ich eine Regalansicht mit Covern auf meinem Gerät hätte, aber wirklich reizvoll finde ich so eine Ansicht auch nicht, wie ich dank der diversen Plattformen mit eBook-Angeboten sagen kann.

Zuletzt ist es noch so, dass ich wirklich gerne gedruckte Bücher in den Händen halte. Selbst die dicken Wälzer, die auf Dauer zu schmerzenden Handgelenken führen und die man nur längere Zeit am Stück lesen kann, wenn man sie auf der Sofalehne oder einem Tisch ablegt, finde ich angenehmer als den dünnen Reader zu halten. Dabei ist mein altes Gerät im Vergleich zu neueren Readern sogar verhältnismäßig dick und schwer, aber er liegt trotzdem nicht so gut in der Hand wie die meisten Bücher es tun. Außerdem ich finde es erholsam, wenn ich, nachdem ich jeden Tag Stunden vor dem Bildschirm verbringe, auf Papier blicken kann, statt schon wieder von einem Bildschirm angestrahlt zu werden (selbst wenn mein Reader keinen beleuchteten Bildschirm hat).

So bleibt es wohl auch in Zukunft dabei, dass ich versuche, irgendwie genügend Regalplatz in der Wohnung zu schaffen und bei jedem Umzug über all die Kartons entsetzt bin. Und dabei habe ich bei all den Gedanken zum Thema eBooks nicht mal über Comics, Manga und Spiele geredet, ebensowenig wie über die Tatsache, dass mein Mann nicht nur großteils ähnliche Hobbies hat wie ich, sondern auch noch eine Sammlung von Schallplatten und Brettspielen …

26 Kommentare

  1. Fragmentage

    Ich habe tatsächlich damals als der erste Kindle bei mir eingezogen ist den Beschluss gefasst, neue Bücher nur noch im e-Format zu kaufen. Hauptsächlich aus Platzgründen, den unsere Wohnung ist nicht sehr groß und es stehen auch immer mal wieder Umzüge an. Außerdem haben wir hier ein Riesenproblem mit Staub und ich könnte eine größere Bibliothek beim besten Willen nicht in Ordnung halten (hier habe ich mal darüber geschrieben). Trotzdem kommen immer wieder "echte" Bücher dazu, 2nd Hand, geschenkt etc.., weswegen ich im Gegenzug regelmäßig andere freilasse. Aber wie gesagt, neue Bücher im Buchladen kaufe ich nicht mehr, nur noch Kindle ♡

    LG,
    Hadassa

  2. Eva-Maria H.

    Liebe Winterkatze,
    ich lese, viele Bücher auf dem ipad wenn ich da denn mal Bücher lese. Da kann ich auch nachschlagen, da ist bestimmt aber auf den Readern auch so.

    Zudem ist alles schön groß. Aber es geht mir halt nix um ein Buch und da ich meist eben Sachbücher lese, weiß ich, wo sie stehen und kann da auch mal nachschlagen, weil ich mir immer Zettel in die Bücher lege, die alle bei mir "Zungen" haben. Sieht komisch aus, aber ich lebe damit.

    Allerdings der Platz, das ist das Problem, ich weiß nicht mehr, wo ich die Bücher lagern soll. Da es ja meistens Bücher zum Nachschlagen sind, möchte ich sie um mich haben.

    Neulich war ich in einem Wohnzimmer total ohne Bücher, ich weiß auch nicht, das ganze Haus hatte keine Bücher, doch zwei Stück als Dekoobjekt nun denn. So ist das, wenn man einen Reader hat, wurde mir gesagt.

    Einen schönen Sonntag
    LG Eva

  3. @Hadassa: Das Platzproblem kann ich wirklich nachvollziehen und ich sehe ja auch, dass eBooks eine Menge Vorteile haben, aber die Nachteile überwiegen für mich immer noch. Es ist einfach nicht das Gleiche und gerade die Möglichkeit mal eben etwas Nachzuschlagen und das Gefühl für die Seitenzahl fehlt mir extrem bei eBooks.

    Freilassen ist bei mir auch immer ein Thema. Gleich wandern wieder eine Rucksackladung und eine Leinentasche voll in die Bibliothek und eine weitere Leinentasche voll Bücher wird in den Bücherschrank davor gestopft. Aber es bleiben halt im Laufe der Jahre trotzdem einige Bücher im Bestand, von denen ich mich nicht trennen kann. (Die Jahre als Buchhändlerin haben da auch nicht geholfen. *g*)

  4. @Eva: Die Schriftgröße habe ich bei eReadern auch zu schätzen gelernt – meine Schwester hat beim ersten Blick auf meinen Reader einen Lachanfall bekommen, weil die Schriftgröße bestimmt dreimal so groß war wie bei ihrem. 😉 Aber das Nachschlagen geht für mich gar nicht bei eBooks und mir geht es wie dir, ich möchte meine Sachbücher bei der Hand haben, um etwas nachschlagen zu können.

    Deine "Bücherzungen" sehen bestimmt nicht komisch aus, sondern sagen einfach nur aus, dass du dich intensiv mit dem Buch beschäftigt hast. 😉 Bei mir gibt es keine Zettel im Buch, dafür kann ich mit einem Blick eine Seite beim schnellen Durchblättern "scannen", wenn ich etwas suche, was auch sehr schnell geht (und eben beim eBook nicht möglich ist).

    Der Platz ist wirklich ein Problem. Auf der anderen Seite finde ich es auch gemütlich, dass ich wirklich in jeder Ecke der Wohnung (vom Schlafzimmer abgesehen) auf Bücher zugreifen kann.

  5. Ich habe bei meinem Kindle die Schriftgröße tatsächlich noch nie geändert. Sie stört mich nur, wenn ich doch mal ein PDF zu lesen versuche… Ich habe übrigens auch noch ein Exemplar mit Knöpfen, wobei die Tasten ziemlich schwer gehen, finde ich 🙂 Er hat nicht mal Hintergrundbeleuchtung, aber ein neuerer ist mir für die paar ebooks, die ich lese, dann doch (noch) zu teuer.

    Hach ja, Umzug mit Büchern – wir sind mit um die 200 Kartons umgezogen *lach* Aber mit 15 Helfern war trotzdem alles schnell erledigt, und letztlich sind es nicht die stapelbaren Kartons, die die Helfer nerven, sondern kompiziert geformte Möbelstücke ^^

  6. @Kiya: Ich hatte ganz am Anfang damit mal rumprobiert und dabei eine Schriftgröße gefunden, die man auch aus etwas Entfernung gut lesen kann – und bin irgendwie dabei gelesen. Für müde Abende oder das Stricken finde ich es angenehm, weil ich da nicht so viel Text scannen muss, um wieder einzusteigen.

    Jaha, wir haben auch erst mal 200 Kartons beim Umzugsunternehmer angemeldet. Es werden nicht so viel werden, aber ich wollte lieber mit etwas Puffer den Kostenvoranschlag haben, als dass er uns später noch was extra berechnet. Immerhin haben wir in den letzten sieben Jahren eigentlich immer relativ radikal ausgemistet (auch wenn jetzt immer noch genügend Dinge zum Aussortieren auftauchen). So hat mein Mann seine Comicsammlung im vergangenen Jahr halbiert. Aber ist immer noch viel. *g*

    15 Umzugshelfer klingt traumhaft! Wir "begnügen" uns mit fünf Profis und hoffen, dass alles schnell und reibungslos klappt, obwohl wir lustige Extraaufgaben in den Auftrag eingebaut haben. 😉 Ach ja, Möbelstücke haben wir immer noch nicht viel – und die drei alten Kommoden und die Sofas werden jetzt auch zum Speermüll wandern, weil man sie in dem Zustand wirklich nicht mehr weiterreichen kann.

  7. Ich möchte dazu nur anmerken, dass vieles, was du an deinem eReader bemängelst bei neueren Exemplaren angenehmer gelöst ist.

    Ich habe einen Kindle Paperwhite und da kann ich sehr viel einfacher Dinge nachschlagen, als bei meinem alten Kindle Keyboard. Außerdem gibt es einfacher zugängliche Inhaltsverzeichnisse und sogar eine Funktion mit der ich mir handelnde Personen anzeigen lassen kann (die ich allerdings nie nutze).

    Und es gibt eine Funktion, mit der ich mehrere Seiten auf einen Blick sehen kann, das erleichtert das Finden von Stellen in Sachbüchern ungemein und gibt auch einen schnelleren Überblick darüber, wie lang das Buch noch ist.

    Ich mag es auch besonders, wenn meine eBooks Seitenzahlen haben und dann kann ich mir anzeigen lassen, dass ich gerade auf Seite 104 von 328 bin…

    Obwohl ich eBooks viele lieber lese, werden die Papierbücher aber wohl nicht so schnell aus meinem Leben verschwinden. Manches liest sich auf Papier schöner.
    Romane, die ich nicht als eBook habe, bleiben bei mir aber dummerweise immer ewig im Regal, den Kindle habe ich immer und überall dabei, beim Papierbuch muss ich erst ein Lesezeichen holen und es bleibt nicht offen liegen und dann habe ich nur eines dort, wo ich bin, aber nicht noch die anderen vier Bücher, die ich parallel lese.

    Du wirst sehen, dass fünf Profis beim Umzug eine richtig große Hilfe sind. Viel schneller und geschickter als Amateure…

  8. Das witzige ist, dass es bei mir genau umgekehrt ist: Ich lese lieber auf dem Reader (auf jeden Fall lieber als in unhandlichen Wälzern), habe bei e-Ink auch eigentlich nicht das Gefühl, auf einen Bildschirm zu schauen, habe bei eBooks mehr Geduld und finde dank Suchfunktion darin einzelne Szenen oder Personen viel schneller wieder. Das simple Tippen (auch ohne Tasten reicht ja eine simple kurze Berührung) zum Umblättern finde ich auch speziell praktisch, wenn ich z.B. beim Essen lese.
    Bei mir landen auch eBooks nur ganz selten überhaupt auf dem SuB, weil ich die meist sofort lese, während gedruckte Bücher eher länger bei mir liegen bleiben. Aber ich erfreue mich immer sehr an hübschen Ausgaben und schaue zu gern meine Bücherregale an, als dass ich ganz auf eBooks umsteigen würde. Beim letzten Umzug und der Kartonschlepperei (auch Treppen rauf und runter) habe ich mir zwar wieder vorgenommen, hauptsächlich nur noch eBooks zu kaufen, aber nun ja … gerade in letzter Zeit habe ich wieder recht viele Printausgaben gekauft.

    Ich ändere das übrigens immer in den Metadaten, falls in den Dateien der Name falsch angegeben ist – sowas mag ich überhaupt nicht!

  9. @Susanne: Das hatte ich schon vermutet, aber so wenig wie ich eBooks lese (und so ungern wie ich Geld für eBooks ausgebe) lohnt ein neuer Reader für mich einfach nicht. Mein altes Schätzchen habe ich ja auch schon gebraucht gekauft.

    Meine eBooks lese ich wirklich deutlich seltener als meine Papierbücher. Ich nehme den Reader mit, wenn ich unterwegs bin, und ich lese darauf regelmäßig Kurzgeschichten, die auf Autorenseiten kostenlos angeboten werden. Sonst greife ich auf den Reader nur zurück, wenn ein Buch überraschenderweise besonders packend ist und ich es deshalb doch in einem Zug beenden mag, oder wenn ich den Titel unbedingt lesen will und es ihn nicht (bezahlbar) in gedruckter Form gibt.

    Ich hoffe sehr, dass das mit den Profis gut macht. Das erste Gespräch lief gut, das Angebot ist preislich wirklich okay und auf unsere "wir haben noch ein paar Probleme gefunden, die terminliche und preisliche Anpassungen erfordern könnten"-Nachricht gab es ein beruhigendes "abwarten, wir versuchen erst Mal den Preis zu halten und terminlich bekommen wir auch alles zeitnah hin". Uff!

  10. @Neyasha: Ich finde es wirklich witzig, dass wir das alle so unterschiedlich empfinden. 😀 Und ich kann viele Argumente wirklich nachvollziehen, aber mir reicht das trotzdem nicht, um den eBooks den Vorzug zu geben. 😉

    Ändern in den Metadaten? Wie macht man das? Oo (Du redest mit der Frau, die erst einen Hinweis von Hermia benötigte, um sich daran zu erinnern, wie man überhaupt einen Titel vom Reader löscht! *g*)

  11. Metadaten zu manipulieren ist in der Tat meistens nicht so schwierig, wenn man erst einmal das Prinzip durchschaut hat. Aber bei eBooks habe ich mich da noch nicht mit beschäftigt.

    Ein interessantes Thema. Ich hätte vor fünf Jahren drauf gewettet, dass ich fast nur noch digital lese. Aber derzeit geht der Trend bei mir dann doch mehr zum Taschenbuch. Ich glaube aber, dass es ein sich selbst verstärkender Effekt ist: Ist man richtig zufrieden mit seinem eReader, dann liest man gern viel darauf. Ich finde mein Tablet zu schwer, mein iPhone zu klein und meinem alten Kindle zu eingeschränkt – weshalb ich doch lieber viel analog lese. Aber mit dem richtigen Gerät…

    Susanne hat es ja schon angemerkt, dass viele deiner vermissten Funktionen in einem neuen Gerät vorhanden wären. Aber ebenso wie du bin ich derzeit irgendwie zu geizig.

  12. Das mit den Metadaten geht am einfachsten mit Calibre, also nicht am Reader direkt. Da ich aber meine Ebooks sowieso alle über den Computer kaufe und dort verwalte (schon alleine für ein zusätzliches Backup), passt das für mich prima. Da du einen Kindle hast, wäre das für dich aber möglicherweise keine Lösung, da die Amazon-Ebooks immer mit Kopierschutz sind und dieser das Ändern der Metadaten verhindert, soweit ich weiß.

  13. Puh, ich kann gar nicht richtig sagen, was mir lieber ist.
    Ich liebe die Schriftgrösse, die ständige Verfügbarkeit, die Leichtigkeit, die Markierungen und die Möglichkeit, Wörter mit einem Klick nachschlagen zu können.
    Trotzdem würde mir was fehlen, wenn ich nicht ab und zu ein Buch hätte – aber wenn, dann soll es bitte auch ein hübsches Hardcover sein, kein Taschenbuch, die finde ich inzwischen wirklich nervig. 😉

  14. @Elena: Ein neues Gerät würde sich für mich definitiv nicht lohnen. Und es würde immer noch das Gefühl von "Buch" in meinen Händen fehlen. *g* Ich lese gerade sogar relativ viel mit dem Reader (dank einem Haufen kostenloser Kurzgeschichten, die ich gerade endlich in der richtigen Reihenfolge lese), aber es ist nicht so befriedigend wie zum Roman zu greifen.

    @Neyasha: Ah, gut zu wissen. Ja, ich habe einen Kindle, da viele "meiner" Autoren ihre kleinen selbstveröffentlichten Texte international nur über Amazon anbieten. Es ärgert mich, aber so ist es nun mal.

    @Helma: Die Schriftgröße ist wirklich der größte Pluspunkt. *g* Ich mag Taschenbücher, da muss ich mich nicht mit einem Schutzumschlag rumärgern. 😉 Wobei ich mir häufig wirklich wünsche, die Verlage würden sich da mal auf ein einheitliches Verlag (innerhalb des Verlags, aber auch insgesamt) einigen!

  15. Mir geht es da ähnlich wie Dir, ich trage mich auch oft mit dem Gedanken Platz zu schaffe und immer wieder sortiere ich auch aus bzw. habe in den letzten Jahren fast nur noch digital gelesen bzw. keine Papierexemplare mehr angeschafft.

    Übriggeblieben ist eien Kern aus immerhin mehr als 3 großen Buchregalreihen, was für viele sicher immer noch viel ist, aber irgendwie auch mein Leben.
    Davon kann ich mich nicht trennen.

    Und die Vorstellung, dass die EBOOK-Formate, die es derzeit gibt, vielleicht in 20 Jahren gar nicht mehr lesbar sind, weil dann wieder was Neues auf dem Markt ist, schreckt mich irgendwie auch. Die Papierbücher bleiben mir. Und ich blättere manchmal noch sehr gern darin, finde alte Lesezeichen, Fotos, Unterstreichungen von mir. Das kann kein Ebook.

  16. @JED: Ja, die Vorstellung, dass das Format irgendwann nicht mehr nutzbar sein könnte, schreckt mich auch zurück. Außerdem mag ich es nicht, dass ich eBooks nicht verleihen kann.

    Bei mir sind es schon deutlich mehr als 3 große Buchregalreihen, es läuft eher auf drei Regalwände in der neuen Wohnung hinaus. Aber die Bücher sind eben auch mein größtes Hobby. 🙂

  17. Anette Becker

    Geht mir ähnlich. Ich lese nicht sehr viel auf meinem Kindle, möchte eine richtige Bibliothek mit schönen Büchern haben, aber aller Platz ist begrenzt und ich werde mir wahrscheinlich, wenn ich aus meiner aktuellen Wohnung mal raus muss, keine größere Wohnung mehr leisten können. Seufz. Ich überlege übrigens gerade, meinen Kindle, der ebenfalls noch Tasten hat, durch einen neuen Paperwhite zu ersetzen, weil es bei den alten Modellen ja fast unmöglich ist, Notizen zu machen. Ein Touchscreen wär dahingehend schon besser. Aber dein Argument für die Tasten hat auch was. Ich werde wahrscheinlich noch lange überlegen 😉

  18. Tilia Salix

    Ich bin gerade neidisch. Du kannst STRICKEN und GLEICHZEITIG lesen?! Ich verglühe vor heftigstem Neidgekrämpfe … Ich habe zwar auch einen Reader, aber wenn ich lese, kann ich nichts anderes dabei machen. Manchmal nicht mal Busfahren, weil ich (bisher aber nur fast) das Aussteigen vergesse… Seufz.
    Mir geht es übrigens wie dir, ich finde die Handhabung von digitalen Büchern immer noch umständlicher als Printbücher. Aus den gleichen Gründen: schnell mal reinblättern oder zurückblättern ist immer so ein Gehopse im Menü. Einzig das Auffinden von Zitaten finde ich hilfreich – oft vergesse ich, die Stelle zu notieren und über die Suchfunktion lässt sich das halbwegs gut wieder finden. Vorausgesetzt, das erinnerte Zitat stimmt.
    Ebooks kaufe ich allerdings nur sehr selten, weil ich sie, anders als Taschenbücher, nicht weitergeben kann. Dafür nutze ich sehr gern die verschiedenen Leihmöglichkeiten.

  19. @ Winterkatze

    Mit Reihen meine ich Regalwände. *lach* Und das sind nur meine privaten Bücher. Frag nicht, was ich noch an beruflichen im Keller habe!

  20. @Anette: Notizen mache ich mir eh immer mit der Hand. Ich mag das und ich finde es eh erschreckend, wie wenig ich noch mit der Hand schreibe, weil so viel über den PC läuft.

    Ich finde eine Entscheidung für einen neuen Reader auch schwierig. Auf der einen Seite will ich nicht auf die Texte verzichten, die ich nur für den Kindle bekomme (und würde mich ärgern, wenn ich nicht mehr auf die erworbenen zurückgreifen kann), auf der anderen Seite will ich Amazon nicht noch mehr unterstützen und dann wieder bietet mein Buchhändler einen Reader an, der wohl gut in der Handhabung ist und mit dem ich auf die Bibliothek und ähnliche Angebote zurückgreifen kann. Aber will ich wirklich mit zwei Readern leben?

  21. @Tilia Salix: Keine überaus komplizierten Muster, bei denen ich mitzählen oder komplizierte Sachen machen müsste, aber simple Socken mit einem Muster aus rechten und linken Maschen gehen ohne hinschauen. Und dann ist es auch gut möglich nebenbei zu stricken (oder fernzusehen). Das würde ich aber auch nicht unterwegs parallel machen, denn da bin ich auch schon so manchen Kilometer extra gefahren. Was besonders schön war, als ich als Schülerin noch so mittags mit dem Bus nach Hause fuhr, dass ein Verpassen der Haltestelle zwei Stunden Wartezeit ohne Bushaltestellenhäuschen in der Pampa (oder die Fahrt bis in die nächste Stadt und wieder zurück) bedeutete. 😉

    Die fehlende Möglichkeiten eBooks zu verleihen oder zu verschenken, wenn man sie nicht mehr haben möchte, finde ich auch sehr doof. Das mit dem Ausleihen habe ich mal bei der Stadtbibliothek versucht, aber auf dem Tablet fand ich das Lesen noch unangenehmer als auf dem Kindle.

  22. @JED: Ah! Und ich war schon voller Bewunderung, weil du dein Ausmisten so radikal vorantreibst. 😀

    Unsere Planung sieht gerade eine Regalwand für meinen Mann (im Durchgangszimmer) und zwei Regalwände für mich (im Wohnzimmer) vor – und wir schwanken noch sehr, ob wir neben dem großen Tisch (den wir beide gern hätten) noch irgendwie eine Regalwand an die zweite Wand im Durchgangszimmer bekommen. Dummerweise könnte das dann ein winziges Bisschen eng werden mit den Stühlen … aber hey, ein Tisch ohne Stühle wäre doch auch ein Hingucker! Im Stehen essen und stundenlang Brettspiele spielen wäre doch mal ein neuer Trend! 😉

  23. Das mit dem Zurückblättern, um schnell mal was nachzuschauen, empfinde ich auch als nervig. Ansonsten hab ich alle Nostalgie in Sachen gedrucktes Buch abgelegt; ich lese praktisch nur noch E-Books und hab im letzten Jahr nur zwei oder drei Romane als gedruckte Version gekauft.

    Das liegt in erster Linie an der Lesefreundlichkeit. Ich kann Schriftart, Schriftgröße und Zeilenabstand nach Belieben einstellen und muss mich nicht mehr mit fürchterlichen Schriftbildern rumschlagen. Ich kann die Beleuchtungsintensität einstellen, und ich kann im Dunklen im Bett lesen, während mein Mann schon schläft. Ich kann mich bis auf einen Finger *g* unter der (Bett-)Decke vergraben und mit nur einem Finger blättern (bei meinem neuen Reader per Tastendruck am Gerät unten oder an der Seite oder per Screentap). Ich muss nur einen 200-g-Reader halten statt ein 500-g-Buch. Ich kann schöne/doofe/wichtige Stellen markieren und später superschnell abrufen. Ich kann auch nachts im Bett schnell Band 2 kaufen, wenn Band 1 mit einem Cliffhanger endet und ich SOFORT wissen will, wie es weitergeht (letzten Monat geschehen).

    Interessanterweise geb ich auch viel weniger Geld aus, ich kauf nämlich – bis auf wenige Ausnahmen (d.h. Sonderangebote) – nur Bücher, die ich dann sofort lese. Es gibt also quasi keinen SuB für mich (den ich irgendwann auflöse, indem ich ungelesene Bücher für nen Appel und n Ei verkloppe, weil sie mich gar nicht mehr interessieren). Und die E-Books sind häufig günstiger als die gedruckten Ausgaben. (Na gut, dafür hab ich nur ne Lizenz zum Lesen, aber das ist ein anderes Thema.)

    Das Lustige ist: Früher, als die E-Book-Reader aufkamen, hab ich noch behauptet, mir würde das Gefühl eines Buches in der Hand fehlen. Jetzt denke ich: Hey, es ist einfach Papier. Was soll denn das bitte so ein haptisches Highlight sein, einen Wälzer, der aus Papier und Druckerschwärze besteht, in der Hand zu halten? Und auch noch zwei Hände zum Umblättern (bzw. eine zum Halten, eine zum Umblättern) zu brauchen?! Oft riechen gedruckte Bücher sogar alles andere als gut, vor allem bei englischen Mass Market Paperbacks. Nee, das Argument schlägt bei mir gar nicht mehr ein.

    Ich glaube aber, dass es vom Reader abhängt. Ich hatte zuerst einen unbeleuchteten Kindle, den hab ich auch nur hin und wieder mal benutzt. Das hat sich dann mit dem Paperwhite geändert, also mit der beleuchteten Version, weil der weiße Hintergrund viel schöner/moderner wirkte als das graubraune und weil die Lesbarkeit/der Kontrast viel besser war. Allerdings hab ich mich über den Kindle in Sachen Verwaltung und eingeschränkter Bedienbarkeit sehr geärgert, weshalb ich auf ein Pocketbook umgestiegen bin. Das liebe ich wirklich, nicht nur wegen der zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten, sondern auch wegen der drei unterschiedlichen Blättermöglichkeiten und wegen der Darstellung/Sortierbarkeit der Bibliothek.

    Lange Rede, kurzer Sinn. Aus meinem Leben sind E-Books nicht mehr wegzudenken. Ich brauch keine gedruckten Bücher mehr – zumindest nicht bei Romanen. (Ich würde mir hingegen nie ein Kochbuch als E-Book kaufen, keinen Reiseführer und überhaupt tendenziell kein Sachbuch.)

  24. @Irina: Was die Schriftgröße und das unerträgliche Schriftbild mancher gedruckter Bücher angeht, sind wir uns einig. Wobei ich ja ein paar Jahre länger gebraucht habe, bis ich das so anstrengend fand wie du. 😉

    Im Bett lese ich ja überhaupt nicht mehr – und wenn ich lesen will, obwohl mein Mann schlafen muss, dann bleibe ich einfach länger auf dem Sofa. Das mache ich eh regelmäßig. *hüstel* Da habe ich dann nicht nur vollständige Beleuchtung, eine Kuschelkatze und etwas zu Trinken bei der Hand, ich muss mir auch keine Gedanken machen, wenn ich beim Lesen kicher oder fluche. ;D

    Das mit dem sofortigem Kauf der Fortsetzung habe ich erst einmal gemacht – und auch nur, weil es der Abschlussband einer Trilogie nicht in den Druck geschafft hat. *grummel* Sonst hätte ich den Roman halt beim Buchhändler bestellt.

    Das mit der Leselizenz habe ich lieber gar nicht erst angesprochen … Und was die Kosten angeht, so habe ich einen Bücher-Etat (also mein "Taschengeld") pro Monat, an den ich mich halte. (Auch wenn es gerade sehr schwer fällt, weil ich zu gern den Umzugsstress in einem Bücherkaufrausch ersticken würde. 😉 )

    Mir fehlt es bei einem eBook schon, dass ich kein Buch in der Hand habe. Nicht wegen des Geruchs (ich bin definitiv kein Mensch, der an Büchern schnuppert oder sie streichelt), sondern weil für mich das Gefühl für den Text ganz anders ist, wenn ich einen Buchblock in der Hand habe und sehe und fühle wie die Seiten (und das Gewicht) nach und nach von einer Seite zur anderen wechseln.

    Das Pocketbook gefällt mir eigentlich auch, aber dummerweise bleibt es dabei, dass sehr viele Autoren ihre selbstveröffentlichten Sachen – und die sind für mich immer noch der Hauptgrund für eBooks – nur für Kindle anbieten.

    Ich finde es aber wirklich immer wieder spannend, wie unterschiedlich das alles wahrgenommen wird – und auch wie sich die Ansichten im Laufe der Zeit ändern können. 🙂

  25. Ich kenne diese Gedanken zu gut. Bei meinem Umzug im letzten Jahr habe ich mich auch sehr damit beschäftigt, warum ich nicht mehr Ebooks lese. Zu Weihnachten ist dann ein Tolino bei mir eingezogen. Den finde ich sehr praktisch und ich möchte ihn auch nicht mehr missen. Auch wenn ich nach wie vor noch viel auf Papier lese, ich muss mich erst an die Umstellung gewöhnen.

    Deine Begründung, warum für dich das gedruckte Buch besser passt, kann ich aber auch gut nachvollziehen.

  26. @Julia: Ich wünschte mir gerade aber schon, ich würde mich mit eBooks wohler fühlen. 😉 (Vor allem, nachdem ich gerade wieder einige Kartons gefüllt und gestapelt habe und es sich anfühlt, als würden so wenig Bücher, so unfassbar viel wiegen.)

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