Herbstlesen im Oktober 2023 (Sonntag, 01.10.)

Das Logo füs 2023er Herbstlesen zeigt unten eine Baumreihe mit gelben Blättern, an der linken Seite einen Baum mit dunkelroten Blättern und einen leicht bewölkten Himmel auf den der Text "Herbstlesen im Oktober 2023" geschrieben wurde.Ich bin definitiv bereit für den Herbst und kühlere Temperaturen (und nicht für die für morgen angekündigten 27 Grad!). Trotzdem fühlt es sich für mich im Moment noch gar nicht nach Oktober und „das Jahr geht langsam zuende“ an. Was vermutlich daran liegt, dass die vergangenen zwölf Monate aus einer ganzen Reihe von Ausnahmesituationen bestanden und ich noch immer nicht wieder so richtig in meinen Alltag zurückgefunden habe. Das mit dem „Zurückfinden in den Alltag“ schiebe ich auch noch eine weitere Woche, denn heute reist erst einmal die Schwiegerfamilie an und wir werden uns im Laufe des Nachmittags in ihrem Hotel treffen, um dann gemeinsam abends in einem Restaurant zu essen. Bis es soweit ist, starte ich erst einmal mit einer Abwaschrunde in den Tag, nehme eine Dusche und rolle mich dann mit einem Buch auf dem Sofa ein.

 

Update 10:45 Uhr

Ein kleiner Stapel aus zwei Büchern, der oberste Titel lautet "Begone the Raggedy Witches", daneben eine große Tasse mit dampfendem Tee. Im Hintergrund ein geöffnetes Fenster, das auf Wohngebäude schaut.

So langsam wird es Zeit für Buch, Tee und Sofa! Ich habe das Geschirr abgewaschen, geduscht, vorsichtig ein paar Dehnübungen für den Rücken gemacht und mich eine Zeitlang online rumgetrieben, um meine nächtliche Timeline aufzulesen. Außerdem haben mein Mann und ich einen Coronatest gemacht, um ein letztes Mal sicher zu gehen, dass unsere „lästige Erkältung“ auch wirklich nichts anderes war. Zum Glück sind wir beide schon wieder ziemlich fit, nur bei mir ist noch ein lästiger Husten vorhanden. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht mehr ansteckend bin und mich ohne Bedenken heute mit der Schwiegerfamilie treffen kann. Vorher gibt es für mich jetzt aber erst einmal ein paar Stunden mit „Begone the Raggedy Witches“ von Celine Kiernan. Das Buch habe ich vor … drei Jahren (Wieso ist das so lange her?!) schon einmal gelesen und habe es in guter Erinnerung! Ich weiß gar nicht mehr, zu welcher Jahreszeit die Geschichte spielt, aber es gibt lauter düstere Szenen, sehr viele Erwähnungen von Wald und Bäumen und insgesamt fühlt sich der Roman für mich nach „Herbst“ an. Außerdem will ich endlich die beiden Fortsetzungen lesen, die ich auf dem SuB liegen habe, und da passt es doch, wenn ich vorher meine Erinnerungen auffrische.

 

Update 15:00 Uhr

Ein Teller mit zwei Brötchenhälften (einmal Erdbeermarmelade, einmal Pistaziencreme) und zwei Möhren, rechts davon eine rot-weiß-geringelte Tasse mit dampfendem Pfefferminztee.

Da wir uns vermutlich innerhalb der nächsten halben Stunde auf den Weg machen, ist das hier für heute Nachmittag mein einziges Update. Aber ich werde mich auf jeden Fall noch einmal hier melden, wenn wir heute Abend vom Restaurant zurückkommen! Ich habe den Großteil der letzten Stunden mit „Begone the Raggedy Witches“ verbracht und genieße die Geschichte wieder sehr. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Mup (Pearl), die gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Tipper (Robert), ihrer Mutter Stella, ihrem Vater Daniel und Tante Boo in einem kleinen Haus am Waldrand aufwächst. Zu Beginn des Romans kommen Mup, Tipper und ihre Mutter gerade aus dem Krankenhaus zurück, wo Tante Boo im Sterben liegt, als Mup während der Autofahrt (weibliche und männliche) Hexen in den Baumwipfeln entdeckt. Diese Hexen versuchen Mups Mutter zurück ins „Glittering Land“ zu bringen, wo sie die Thronerbin ist. Von Anfang an steht fest, dass Tante Boo mit Mups Mutter vor vielen Jahren aus dem Glittering Land geflüchtet ist, weil die Königin grausam ist und Stella Gefahr vor ihr drohte. Es dauert nicht lange bis sich die Handlung ins Glittering Land verlagert und dort herrschen ganz eigene Regeln für die Personen, die dort leben. Die Königin verbreitet Angst und Schrecken, die Hexen sind ihre Handlanger und die Bewohner der Landes müssen immer extremere Regeln einhalten, um den Gesetzen der Königin zu entsprechen.

Für Mup, die in einem liebevollen und sicheren Haus aufgewachsen ist, sind all diese Regeln und Gesetze vollkommen unverständlich. Sie will ihren Vater wiederfinden, der ins Glittering Land entführt wurde und sie will, dass ihre Mutter sich wieder wie früher verhält. Ich mag es sehr wie Celine Kiernan Mup als die Person in der Geschichte darstellt, die Dinge hinterfragt oder bestehende Regeln nicht einfach hinnimmt. Während auf der anderen Seite für Stella all diese seltsamen Sachen vollkommen normal sind und sie in einer Mischung aus Trauer und Überforderung bereitwillig ihre Verantwortung für ihre Kinder abzustreifen scheint und es genießt, dass sie in der magischen Welt des Glittering Lands über Macht verfügt, die sie in unserer Welt nicht hatte. Es ist für mich faszinierend, dass „Begone the Raggedy Witches“ so eine ganz eigene Geschichte ist, mich Celine Kiernans Erzählweise aber trotzdem an die eher düsteren Veröffentlichungen von Astrid Lindgren erinnert. Ich mag das sehr und freue mich darüber, dass ich bei diesem erneuten Lesen auch ganz andere Elemente wahrnehme als beim ersten Mal.

Und jetzt habe ich so lange zum Schreiben gebraucht, dass wir auch schon losmüssen! Wir lesen uns später noch einmal! Habt einen schönen Nachmittag! 🙂

 

Update 23:30 Uhr (letztes Update)

Eine Collage aus drei Bilder. Links ein Blick auf das Schloss Höchst mit einer Kopfsteinpflaster-Auffahrt und etwas Grün hinter dem Gebäude. Rechts oben ein großer Teller mit Gnocchi in Tomaten-Käse-Sauce und unten rechts ein Teller mit dunklem Tartufo.

Uff, der „Nachmittag“ mit der Schwiegerfamilie wurde dann doch etwas länger als ich erwartet hatte. *g* Wir sind nach ein paar kleineren Schwierigkeiten mit ausfallenden Bahnen zum Hotel gefahren und haben dort eine Weile geplaudert, bis es Zeit wurde zum Abendessen zu fahren. Da mein Mann ursprünglich dachte, dass wir vermutlich alle gemeinsam von unserer Wohnung aus fahren würden (was eine Fahrt mit dem Bus vor unserer Haustür bis zum Restaurant bedeutet hätte), hatten wir ein Restaurant gewählt, das etwas weiter entfernt, aber eben an „unserer“ Buslinie liegt. Der Italiener war meinem Mann von einem Arbeitskollegen ans Herz gelegt worden und ich muss zugeben, dass das Essen absolut köstlich war. Aber die Fahrt dahin war dann doch vom Hotel aus etwas umständlicher und zeitraubender als ursprünglich gedacht. Trotzdem waren wir so früh, dass wir die letzten Meter sehr gemütlich zum Restaurant schlendern und typische Touristenfotos machen konnten. Das Essen war – wie schon erwähnt – wirklich sehr lecker (wir werden bestimmt noch einmal da essen, wenn wir mal Termine in der Ecke der Stadt haben sollten), allerdings fand ich es schrecklich laut, was doch sehr anstrengend ist, wenn man sich etwas unterhalten möchte. Danach haben wir die Schwiegerfamilie wieder zurück zum Hotel begleitet und sind dort noch etwas mit ihnen versackt, bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben.

Da wir morgen wieder früh los müssen, weil wir einen Tisch fürs Frühstück im früheren Lieblingscafé reserviert haben, drehe ich jetzt auch nur noch eine Blogrunde und falle dann ins Bett. Ich bin gespannt, womit ihr euch den Nachmittag und Abend so vertrieben habt! Auch wenn ich heute nur wenig anwesend war, fand ich es schön, dass so viele beim ersten Herbstlesetag dabei waren! Ich hoffe, ihr habt den Tag genossen und und wir lesen uns an den nächsten Wochenenden wieder! 🙂

***

Heutige Mitleser*innen:

JED
Kiya
Anette
Natira

21 Kommentare

  1. Liebe Konstanze, extra zum Herbstlesen komme ich heute zurück in die Bloggerwelt. Meine reale dort draußen war auch von einer Aneinanderreihung von Katastrophen geprägt, die immer noch kein Ende gefunden hat..

    Ich wünsche uns ein wirkliches zur Ruhe kommen. Schön, dass Ihr noch „da“ seid.

    Alles Liebe,
    JED

    • Konstanze

      Liebe JED, schön dich zu lesen! Ich habe in den letzten Tage noch an dich gedacht und mich gefragt, wie es dir geht. Das mit der Aneinanderreihung von Katastrophen klingt nicht gut, ich hoffe, dass das bald mal ein Ende findet und du in den nächsten Monaten zur Ruhe kommen und dich davon erholen kannst!

    • Konstanze

      Schön, dass du wieder dabei bist, Kiya! 🙂

      Ich mochte „Raggedy Witches“ beim ersten Mal schon sehr und kann das Buch gerade auch wieder genießen. Es ist halt für ein jüngeres Publikum als die Moorhawke-Reihe, aber ich mag die düstere Atmosphäre und die Protagonistin Mup. Ich schaue mal, dass ich beim nächsten Update mehr schreibe. Erst einmal muss ich mir aber Frühstück machen. *g*

      • Ich finde deinen Vergleich mit den düstereren Astrid Lindgren-Büchern interessant und auch, dass du bei den beiden Durchgängen so unterschiedliche Dinge wahrnimmst – das spricht schon für die Reihe. Ich erinnere mich, dass Moorhawke interessante Elemente beinhaltete, Geister und Katzen oder so… Muss das mal weiterlesen.

        Viel Spaß im Restaurant! Ich hoffe, ihr habt einen tollen Nachmittag.

        • Konstanze

          Vielleicht liest du einfach mal die Leseprobe, Kiya. Ich habe gerade mal geschaut und die endet zwar bevor es in die andere Welt geht, geben aber schon mal einen guten Eindruck von der Erzählweise und dem einen oder anderen fantastischen Element.

          Danke! Wir hatten einen sehr schönen Nachmittag (und Abend). Ich muss aber zugeben, dass ich jetzt auch ziemlich kaputt bin, weil ich so viele Fahrten quer durch die Stadt und so viel Lärm beim Essen ganz schön anstrengend fand. Aber es war toll die Schwiegerfamilie wiederzusehen und mit ihnen zu schwatzen. 🙂

    • Konstanze

      Danke, Anette! Sowohl Rücken, als auch Erkältung sind schon deutlich besser, aber ich muss immer noch etwas aufpassen, was soooooo lästig ist. 😉

      Ich bin so froh, dass inzwischen die Tage immerhin deutlich kürzer sind, so dass sich die Wohnung nachts auch abkühlt. Aber es wird wirklich Zeit für kuscheligere Temperaturen! Ein Kürbis? Was gibt es denn damit? Ich habe für das kommende Wochenende Kürbissuppe eingeplant, aber eher in eine „mediterrane“ Richtung und nicht so herbstlich.

      • Ist ein Spaghettikürbis, den mache ich im Ofen mit einer Füllung aus äh, muss ich nachschauen, auf jeden Fall veganem Feta und getrockneten Tomaten. Ist also auch eher mediterran. Auf meine klassische Kürbissuppe habe ich noch nicht so viel Lust, dazu muss es einfach ein bisschen kühler sein.

          • Konstanze

            Ah, das ist gar nicht so viel anders als meine Kürbissuppe, Anette! Da wird der Kürbis auch im Ofen vorgegart mit Knoblauch, Zwiebeln und Rosmarin. Allerdings nehme ich dafür einen Butternut.

            Wir waren in einem etwas gehobenen italienischem Restaurant. Meine Hauptspeise ist nicht gerade das beste Beispiel für die Gerichte, aber das vegetarische Angebot war etwas übersichtlich und die Gnocchi sehen vielleicht nicht nach viel aus, waren aber sehr lecker.

          • Sieht auch sehr gut aus, vor allem die Nachspeise! Und vom Bild her ja eine echt hübsche Location.

          • Konstanze

            Lustigerweise ist der Stadtteil vor allem für sein Industriegebiet bekannt, aber dank unseres „touristischen Schlenderns“ haben wir am Sonntag den Altstadtteil entdeckt und der war wirklich hübsch. Und das Essen war lecker und die Hauptgerichte der anderen waren auch deutlich dekorativer – meine Gnocchi in Tomatensauce gaben halt nicht viel Spielraum fürs Anrichten. *g*

  2. *kommtausderVersenkung*
    Hallo Konstanze. Erst einmal weiter gute Besserung Euch beiden! Ich überlege gerade, ob die Schwiegereltern in dem Hotel sind, in welchem ich vor, uff, ein paar Jahren übernachtet habe und dass quasi um die Ecke war.

    Ich bin heute und hoffentlich auch an anderen Oktobertagen beim Herbstlesen dabei. Und ja, aktuell fühlt es sich mal wieder nur spätabends, nachts und frühmorgens nach Herbst an.
    https://natirasblog.blogspot.com/2023/10/herbstlesen-2023-1.html

    • Konstanze

      Danke, Natira! Es ist sehr, sehr schön von dir zu lesen! 🙂

      Die Schwiegerfamilie übernachten in einem Hotel in der Nähe der Messe, weil sie da ein Einkaufszentrum in der Nähe haben, in dem sie sich rumtreiben können, wenn sie noch kurz irgendwo hingehen möchten, und die Anbindung zur Innenstadt sehr gut ist.

      Ich freu mich, dass du auch in diesem Jahr wieder beim Herbstlesen dabei bist! Ich hoffe, du hast wieder viel Spaß dabei!

      (P.S.: Ich weiß nicht, ob du deine Realnamen-Mailadresse überhaupt noch nutzt, oder ob du in den letzten Wochen keine Lust zu kommunizieren hattest, was vollkommen okay wäre, aber ich hatte dir eine Mail geschrieben.)

      • Das ist eine praktische Überlegung und Wahl Deiner Schwiegereltern – gerade auch bei der Anbindung ans Öffentliche.

        (Ja, ich nutze sie noch, habe die Mail bekommen und wollte fix antworten – aber dann wurde ich abgelenkt und habe sie vergessen, weil ich es nicht hinbekomme, einmal gelesene Nachricht wieder in die Benachrichtigungszeile auf dem Telefon zu bekommen. Das passiert mir leider auch bei WhatsApp-Nachrichten und so geht manchmal mehr als eine Woche ins Land … :/ )

        • Konstanze

          Das Hotel hatten sie schon einmal genutzt und es hatte ihnen da gut genug gefallen, um es erneut in Betracht zu ziehen. Es geht auch mit der Fahrt zu uns, da müssen sie nur einmal umsteigen – da ist es halt dann doch mal von Vorteil, dass in der Innenstadt so viele Linien zusammenkommen.

          Ah, gut zu wissen! Und ja, das Vergessen von einmal kurz angeschauten Mails kenne ich auch gut. Ich wollte dir auch keinen Stress machen, aber wir haben so lange nicht mehr per Mail kommuniziert, dass ich mir auf einmal nicht mehr sicher war, dass die Adresse noch aktiv ist.

          • Keine Sorge, kein Stress, es war gut, dass Du die Mail in Erinnerung gebracht hast. 🙂

            Ich finde es schön und interessant, wenn man zu Geschichten zurückkommt und neues in ihnen entdeckt.

            Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Nachmittag und Abend mit der Schwiegerfamilie.

          • Konstanze

            Dann ist es ja gut, Natira! Ich habe momentan immer etwas Probleme das richtige Maß an Aufmerksamkeit und „in Ruhe lassen“ zu finden und befürchte dann schnell, dass ich unnötigen Stress mache.

            Es ist lustig, weil ich dachte, ich hätte den Roman eigentlich noch gut in Erinnerung, aber ich reagiere gerade beim Lesen auf ganz andere Zwischentöne als beim ersten Mal. Und mir fallen einige neue Elemente auf, was wirklich cool ist!

            Der Nachmittag (und der Abend) waren wirklich schön, aber sehr viele Fahrten quer durch die Stadt. Das dürfte aber auch die „herausfordernste“ Strecke der Woche gewesen sein – die anderen Unternehmungen haben mehr U-Bahn- und Innenstadt-Anteil. 😉

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