Gestern Abend habe ich vor dem Schlafengehen noch „The Promise Witch“ beendet und kann sagen, dass mir die Trilogie insgesamt wirklich sehr gut gefallen hat. Es war schön mal eine mehrteilige Reihe zu lesen, bei der ich nicht das Gefühl hatte, dass ein Teil nur ein „Lückenfüller“ war oder qualitativ nicht mit den anderen mithalten konnte. 🙂
Theoretisch habe ich einen ganzen Haufen angefangener Bücher, auf die ich für heute zurückgreifen könnte, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob mich eins davon gerade reizt. Ich starte also wieder mit dem Abwasch (und ein paar anderen alltäglichen Dingen) in den Tag und überlebe mir dabei, was ich später gern lesen würde.
Update 11:30 Uhr
Der Abwasch und ein paar andere Dinge sind erledigt und ich habe mich eine Runde gedehnt. Ich wünschte mir oft, unsere Wohnung wäre groß genug, um die Yoga-Matte einfach liegen zu lassen, dann könnte ich über den Tag verteilt häufiger kleine Einheiten machen. Aber da ich die Matte nur an einer Stelle in der Wohnung platzieren kann, wenn ich noch genug Platz haben will, um genug Bewegungsfreiheit für meine Arme und Beine zu haben, und ich dafür auch jedes Mal einen Sessel wegräumen muss, bin ich schon sehr stolz auf mich, wenn ich das einmal am Vormittag auf die Reihe bekomme. 😉
Da ich eigentlich nicht erwartet hatte, dass ich an diesem Wochenende noch mehr lesen würde als die „The Wild Magic“-Trilogie, habe ich mir keine großen Gedanken über weitere Lektüre gemacht. Aber ich habe gestern vor dem Schlafengehen schon mal vier Titel aus dem Stapel neben dem Sofa gezogen, die ich eigentlich gern in den nächsten Tagen lesen würde. So ganz kann ich mich aber noch nicht für einen davon entscheiden, weshalb ich wohl einfach mal schauen muss, welcher davon meine Aufmerksamkeit fesseln wird.
Update 14:20 Uhr
Ich bin – nachdem ich noch ein bisschen mit meinen Büchern auf dem Sofa gedöst habe – dann bei „The Red Leather Diary“ von Lily Koppel hängen geblieben. Das im Titel erwähnte Tagebuch war ein sogenanntes „Mile Stones Five Year Diary“ und gehörte Florence Wolfson, die das Buch am 11. August 1929 zu ihrem vierzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. In den folgenden fünf Jahren hat Florence jeden Tag in einem kurzen Eintrag festgehalten, was sie beschäftigte, aber in den folgenden Jahren geriet das Buch in Vergessenheit. Erst im Oktober 2003 wurde es in einem Überseekoffer gefunden, der in dem Keller eines New Yorker Mehrparteienhauses stand, in das die Journalistin Lily Koppel gerade erst gezogen war. Im April 2006 konnte Lily Koppel Kontakt mit der inzwischen über 90jährigen Florence aufnehmen und so entstand aus den Tagebucheinträgen von 1929 bis 1934 und den Interviews, die die Autorin mit Florence führen konnte, dieses Buch. Ich finde es wirklich spannend diese Mischung aus kurzen Tagebuchzeilen und Szenen, die aus der Erinnerung von Florence stammen, zu lesen und so mehr über das alltägliche Leben eines Teenager-Mädchen zu dieser Zeit zu erfahren.
Update 18:30 Uhr
Nach dem letzten Update habe ich erschreckend viel Zeit damit verbracht ein bisschen vor mich hinzudösen, bis ich mich dann endlich aufraffen konnte, um mir einen Kaffee zu kochen. Milchkaffee und Pistazienschokolade haben mich dann wach genug gemacht, um noch eine Zeitlang in „The Red Leather Diary“ zu lesen. Ich mag die Erzählweise von Lily Koppel, die eine für mich passende Mischung aus den Erinnerungen von Florence und Informationen rund um das Leben einer relativ wohlhabenden Familie aus dem New Yorker Bildungsbürgertum in den 1920er Jahren beinhaltet.
Zwischendurch habe ich auch einen kurzen Blick in „The Undetectables“ geworfen, weil Kiya das im Kommentar erwähnt hatte, aber obwohl ich den Anfang schon mal reizvoll fand, war ich nicht so recht in der Stimmung für eine solche Geschichte. Ich denke, ich werde später eher noch einmal zu „The Red Leather Diary“ greifen, aber vorher heißt es für mich in die Küche zu wandern und das Abendessen in Angriff zu nehmen. Das Kochen wird heute etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil ich zwei unterschiedliche Saucen kochen werde. Ursprünglich sollte es heute (und morgen) eine klassische Lasagne (für meinen Mann) und eine vegetarische Lasagne (für mich) geben, aber da wir vergessen haben Lasagneplatten zu kaufen, werden es eher zwei verschiedene Varianten Nudelauflauf.
Update 23:00 Uhr (letztes Update)
Das Kochen hat heute Abend wirklich sehr lange gedauert, aber dafür war das Essen auch lecker (wenn auch nicht sehr fotogen 😉 ). Nach dem Abendessen habe ich etwas Zeit online verbracht, während ich versuchte die ersten Hochrechnungen für die Landtagswahlen in Bayern und Hessen zu verarbeiten. Diese Wahlergebnisse sind so frustrierend und machen mich so wütend und hilflos und sprachlos. Ich hätte nie gedacht, dass in meiner Lebzeit aus der Frage „Wie konnte es passieren, dass Nazis an die Macht kamen?“ ein „So fühlt es sich also an …“ werden könnte.
Als ich soweit war, dass ich mich wieder etwas ablenken wollte, habe ich wieder zu „The Red Leather Diary“ gegriffen. Ich finde Florence, die als Vierzehnjährige schon so viele Freiheiten hatte, weil ihre Eltern auf der einen Seite gut verdienten und sie auf der anderen Seite ziemlich viel allein ließen, wirklich faszinierend. Florence interessierte sich für Kunst, Bücher und Musik, sie ging in Bühnenshows, Museen, Konzerte, gab ihr Geld für die neuste Mode aus und schwärmte, küsste und schlief mit einigen junge Männer und Frauen – und hielt das alles in gerade mal vier kurzen Zeilen pro Tag in ihrem Tagebuch fest …
Ich denke, ich werde mit dem Buch in den nächsten Tage noch so einige faszinierende Lesestunden verbringen, aber für heute ist erst einmal Schluss. Für mich gibt es jetzt nur noch eine kleine Blogrunde und dann falle ich ins Bett. Ich hoffe, ihr hattet einen schönen und entspannten Tag und könnt morgen gut in die neue Woche starten! Es war schön, dass ihr mir wieder beim Herbstlesen Gesellschaft geleistet habt. 🙂
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Heutige Mitleser*innen:
Guten Morgen,
heute bin ich auch wieder mit dabei. Gestern bin ich nicht recht in die Pötte gekommen. Faul sein ist aber auch mal ganz schön.
Hab einen schönen Sonntag!
Wie schön, JED! Und gestern warst du nicht faul, du hast dir einen dringend notwendigen Erholungstag ohne weitere Verpflichtung gegönnt! 🙂
Ich wünsche dir auch einen schönen Sonntag!
ARGH! JED, dein Blog lässt mich gerade nicht kommentieren, also kopiere ich meinen Kommentar mal hierhin:
Das mit der Wasserschale und den Leckerlie ist wirklich eine fantastische Idee! Schön, dass du deine beiden damit so gut unterhalten konntest! 😀
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag mit deinem Buch auf dem Sofa! Oder musstest du dich auf dem Boden einkuscheln, weil deine Katze keinen Platz machen wollte? 😉
Das ist gerade echt ein Problem mit dem Kommentieren. Ich kann das selber bei anderen Blogspot-Blogs auch nicht und war schon total genervt.
Neyasha war dann aber mit einem anderen Browser erfolgreich. Bei ihr ging Safari und bei mir Chrome. Vielleicht klappt das bei Dir ja auch.
Ansonsten kann ich meine Yogamatte auch nicht liegen lassen, weil die Katzen sie für eine Kratzmatte halten. So sieht sie inzwischen auch aus. *stöhn*
Ich habe es gerade übers Smartphone versucht und da ging es – du wirst also heute von mir Kommentare mit lauter Tippfehlern bekommen, aber immerhin bekommst du so Kommentare. 😉
Das ist einer der wenigen Vorteile am Leben ohne Katzen! Ich könnte meine Matte liegenlassen (und Essen und Getränke und kleine „bespielbare“ Dinge und …) *g*
Sehr fein, dass „The Promise Witch“ einen guten Abschluss hatte. Das ist leider bei mehrteiligen Werken echt selten, dass es keinen Durchhänger zwischendurch oder am Ende gibt.
Viel Erfolg bei den notwendigen alltäglichen Dingen!
Mich hat das auch sehr gefreut, Neyasha! Ich hatte ein bisschen befürchtet, dass das nicht so sein würde, weshalb ich mit dem Lesen dann auch gewartet habe, bis ich den dritten Band im Haus hatte.
Danke! Ich lasse es langsam angehen. 😉
Es klingt, als hättest du heute einen gemütlichen Nachmittag gehabt. „The Red Leather Diary“ hört sich faszinierend an.
Das mit den Lasagneplatten ist ja schade, aber der Nudelauflauf (bzw. die -aufläufe) schmeckt sicher auch gut!
Der Nachmittag war definitiv sehr entspannt, Neyasha! Und „The Red Leather Diary“ ist wirklich faszinierend. Florence war nicht gerade ein durchschnittlicher Teenager, aber genau das sorgt für einen spannenden Einblick in ihr Leben in den 1920er/30er Jahren.
Unser Abendessen war wirklich sehr lecker und das Beste ist, dass wir für morgen noch genug Sauce für eine zweite Runde haben. Ich muss nur noch einmal Nudeln kochen und das Ganze geschichtet in den Ofen schieben. 🙂
Guten Morgen und heute noch einen schönen Herbstlesesonntag! Auch wenn ich selbst nur noch heute morgen etwas auf meinem Blog beigesteuert habe, lese ich sicher bei euch mit – mobiles Internet sei dank.
Du hast mir auf jeden Fall Lust darauf gemacht, es doch irgendwann mit der Reihe von Celine Kiernan zu versuchen, auch wenn ich vermute, dass es in diesem Jahr noch nicht so weit sein wird – immerhin liegen die Bücher jetzt bereit.
Guten Morgen, Kiya! Ich bin dann sehr gespannt, wie dir die Bücher gefallen! Mir haben sie wirklich gut gefallen und es war für mich an diesem Wochenende genau die richtige Kinderbuchreihe, um wieder ins intensivere Lesen zu finden.
Bin gespannt, wozu du greifst. Ich bin für „The Undetectables“, das hat mich nämlich auch gestern erreicht (Kurzkommentar aus dem Auto 🙂 )
Ich fürchte, es ist erst einmal „The Red Leather Diary“ geworden, weil nonfiction mich heute mehr reizte. Aber vielleicht greife ich später noch zu „The Undetectables“ – Sachbücher lese ich selten den ganzen Tag. 🙂
Ui, große Auswahl – bei dem Titel „One for all“ werd ich ja gleich hellhörig: Hat das was mit Musketieren zu tun?
Bin gespannt, was du am Ende lesen wirst!
Das sind lauter Titel, die ich in diesem Jahr gekauft und noch nicht gelesen habe, Birthe! Und ich möchte sie wirklich gern noch vor Jahresende lesen …
Hihi. Jupp, „One for All“ hat etwas mit Musketieren zu tun. Ich kopiere dir hier mal die Zeile rein, die mich zur Vorbestellung bewegt hatte: „One for All is a gender-bent retelling of The Three Musketeers, in which a girl with a chronic illness trains as a Musketeer and uncovers secrets, sisterhood, and self-love.“
Erst einmal habe ich zu „The Red Leather Diary“ gegriffen, weil ich den Anfang interessant fand. 🙂