Über „Stand up – Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene“ von Julia Korbik bin ich im Rahmen der Sachbuch-Challenge gestolpert. Der Titel war von Hermia im ersten Jahr der Challenge gelesen worden. Natira hat auch noch 2014 zu dem Buch gegriffen, Julia hatte den Titel dann 2015 gelesen, während ich das Buch zwar Ende letzten Jahres angefangen, aber nach dem ersten Drittel erst einmal eine Pause eingelegt hatte. Die Pause wurde dann etwas länger als geplant, so dass ich jetzt erst wieder zu „Stand up“ gegriffen und es dafür dann in einem Zug ausgelesen habe.
Julia Korbik schreibt locker und informativ über den Feminismus und geht dabei auf die Entstehung und Geschichte des Feminismus ebenso ein wie auf die verschiedenen Strömungen und Meinungen, wobei sie auch nicht verschweigt, dass der Feminismus heutzutage – ebenso wie Alice Schwarzer, die in Deutschland vor allem mit dem Begriff verbunden wird – kein gutes Image hat, obwohl sich viele Menschen mit den Zielen des Feminismus eigentlich identifizieren können. Dabei fand ich es angenehm, wie wenig wertend die Autorin mit den verschiedenen Strömungen des Feminismus umging und wie sehr sie betonte, dass es auch bei zum Teil gegensätzlichen Ansichten bezüglich der Details und Methoden doch im Feminismus grundsätzlich darum geht, ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Das Ganze ist flüssig geschrieben und so angenehm lesbar formuliert, dass es wirklich auch für Anfänger geeignet ist. Die Kapitel sind relativ kurz und werden von Grafiken und Einschüben unterbrochen, ohne dass man dadurch aus dem Text gerissen wird. Stattdessen hat es den Effekt, dass man „nur noch eine Seite oder einen Abschnitt“ liest, bevor man das Buch aus der Hand legt. So lesen sich die 416 Seiten schnell weg und man bekommt eine Menge Tipps für den Fall, dass man sich intensiver mit dem Thema oder den verschiedenen Feministinnen (und Feministen) – nicht nur – in Deutschland beschäftigen möchte.
Ich fand es spannend, dass ich erstaunlich viele der in dem Buch erwähnten (deutschsprachigen) Bloggerinnen schon regelmäßig verfolge und wie viele Details aus „Stand up“ mir schon vertraut waren, obwohl ich mich nie aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe und das Gefühl hatte, ich wäre relativ uninformiert. Aber gerade dadurch, dass ich den Großteil der genannten Bloggerinnen schon kenne, ist in mir der Verdacht entstanden, dass es sich dabei um Personen handelt, die alle in derselben kleinen Filterblase existieren. Vielleicht täusche ich mich da, aber mir fällt oft auf, dass sich diese Bloggerinnen immer wieder gegenseitig zitieren und verlinken – was natürlich verständlich ist, schließlich scheinen sie die gleichen Ansichten zu teilen und möchten diese natürlich auch verbreiten. Aber ich frage mich, ob dadurch nicht auch ein gewisser Tunnelblick entsteht, der es schwierig macht, all die unterschiedlichen Aspekte eines solch komplexen Themas zu erfassen. Von dieser kleinen persönlichen Abschweifung abgesehen fand ich, dass das Buch eine angenehm gut lesbare und allgemein verständliche Übersicht über den Feminismus von seinen Anfängen bis heute bietet.
Du hast Dich ja wirklich intensiv mit den Leihgaben in der letzten Zeit beschäftigt. Ich stand gestern vor dem Karton und rotierte etwas, weil ich nicht wusste, wohin mit den ganzen Rückgaben, lach. Ich fürchte, ich muss mal wieder meine Bücher komplett aus den Regalen nehmen und neu sortieren, damit die Rückgabe wieder hinein passen. Danke für die Brotchips! Sie sind lecker!
Ich wollte sie einfach mal ernsthaft angehen (und die Stapel aus dem Haus haben 😉 ). Ich hatte schon befürchtet, dass du etwas Probleme beim Verstauen bekommen würdest, als ich sah wie groß der Karton war. *g*
Fein, dass die Chips schmecken! 🙂 Ich mag die auch sehr gern und sie sind – wenn man nicht gerade vier Bleche auf einmal macht *hüstel* – schnell gemacht.
Ja, doch, ich muss hier mal wieder umorganisieren, lach.
Nur gut, dass du durch das SuB-trahieren regelmäßig Titel aussortieren kannst und so wieder Platz gewinnst … 😀
*lacht* Gestern habe ich 30 Minuten vor dem TuB verbracht, ein Buch raus – anschauen – wieder rein – ein Buch raus – anschauen – wieder rein … Ich habe keine Ahnung, ob und wann ich diese Bücher in dem TuB wirklich je lesen werde. Vielleicht sollte ich irgendwann einfach einen Schnitt machen – Bücher, die nicht dieses oder letztes Jahr angeschafft wurden weg und den neu gewonnen Platz für meine gelesenen Bücher nutzen. 😉
So ein zeitlicher Schnitt wäre mir vermutlich zu radikal. Aber wenn du schon vor dem TuB stehst, könntest du einfach die ersten drei Titel (irgendwo müsste doch selbst ein TuB einen Anfang haben) rausziehen und anschauen, ob sie bleiben dürfen oder nicht. Bei vielen älteren Sachen kann man ja erstaunlich schnell sagen, ob sie einen noch interessieren oder nicht. 😀
Leider scheitert Dein Vorschlag schon daran, dass ich den TuB im Flur, den TuB-Tisch neben mir und eine TuB-Seite im Wohnzimmerturm (hauptsächlich Sachbücher, aber nicht nur) habe und daher schon überlegen muss, welchen ich in Angriff nehme und dann welche Seite und welches Fach, seufz. Ich fühle mich derzeit überfordert damit und ignoriere daher so ziemlich alles im .. älteren TuB (außer ich weiß, was ich will, so wie gestern den Christie) und greife zu den Büchern, die – da noch nicht lange da – noch nicht eingeordnet sind. 😉
@Natira: Du denkst zuviel! 🙂 Der TuB im Flur ist die Nummer 1, der TuB-Tisch die 2 und die Nicht-Sachbücher im Wohnzimmer die 3 – und wenn du das nächste Mal an den TuB gehen magst, dann stellst du dich mit geschlossenen Augen vor Nummer 1 und zeigst auf ein Fach. Aus dem kannst du ja dann drei Bücher ziehen. 😉
Wobei ich ja nichts sagen darf, denn mein SuB-trahieren stagniert auch gerade, während ich mich langsam durch den englischen SuB und da vor allem die Neuzugänge arbeite.