Auf „Mega Princess“ wurde ich durch meinen Mann aufmerksam, als er mir den US-Comic-Katalog hinhielt und meinte, dass das doch was für mich sein könnte. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht mehr über die Comics, als dass mir die Protagonistin auf dem ersten Cover gefiel und dass es inhaltlich um eine Prinzessin ging, die gern ein Detektiv sein wollte. Inzwischen habe ich die ersten fünf Hefte (und damit den Handlungsstrang rund um den verschwundenen Prinzen) gelesen und bin schwer verliebt in Prinzessin Maxine I. und ihr grumpiges Pony Justine.
Die Geschichte beginnt am zehnten Geburtstag der Prinzessin, wo sie – statt weiter in Ruhe in ihrem Baumhaus spielen zu können – an einem Reittunier teilnehmen muss. Max findet „Prinzessin-sein“ ziemlich langweilig, genauso wie die damit verbundenen Pflichten, und würde lieber ein viel aufregenderes Leben führen. So träumt sie von einer Tätigkeit als Detektivin und erfindet coole Ausstattungen für ihr – damit nicht gerade glückliches – Pony, die das Tier für Verfolgungen und Kämpfe optimieren soll. Dummerweise stehen Max nicht mehr Mittel zur Verfügung als jedem anderem Mädchen ihres Alters, und so besteht die erdachte Ausstattung bislang nur aus bemalten Pappkartons, einem Besen und anderen Elementen, die von der Kreativität des Mädchens zeugen.
Immerhin bekommt jede Prinzessin zu ihrem zehnten Geburtstag von einer guten Fee eine besondere Gabe verliehen. Und da die Fee Amber, die Max zu ihrem Ehrentag aufsucht, noch recht ungeübt in ihrem Job ist, verfügt das Mädchen kurz darauf nicht nur über alle erdenklichen Prinzessinen-Gaben auf einmal, sondern bekommt auch noch die erträumte Ausrüstung für Justine. Beides muss Max wohlüberlegt einsetzen, als sie sich auf die Suche nach ihrem entführten kleinen Bruder macht. Ihre Ermittlungen führen sie durch diverse Reiche – und bringen sie dazu, eine Menge über sich und all die anderen Bewohner ihrer Welt zu lernen.
Es gibt so viele Elemente, die ich an diesen Comics mag. Max ist ein selbstbewusstes und mutiges kleines Mädchen, das zielstrebig seinen Traum verfolgt. Und auch wenn man am Anfang eher das Gefühl hat, dass sie die Entführung ihres kleinen Bruders als Abenteuer empfindet, so ist ihr schon bewusst, dass der kleine Bobs in Gefahr ist, und sie macht sich große Sorgen um ihn. Sehr schön finde ich auch, dass Max von ihren Eltern so unterstützt wird. Ihre Mutter ist zwar eine „klassische Prinzessin“ und fände es angenehmer, wenn Max „mädchenhaftere“ Interessen hätte, aber man merkt deutlich, dass sie das kleine Mädchen nicht verbiegen will (auch wenn sie darauf besteht, dass Max ihren Prinzessinnen-Pflichten nachkommt).
Neben Max ist ihr Pony der große Star der Comics. Justine ist ein ungemein grumpiges Wesen, was mehr als verständlich ist, wenn man sieht, wie Max sie anfangs behandelt. Doch da zu den Prinzessinen-Gaben auch die Fähigkeit gehört, Tiere zu verstehen, muss Max sich im Laufe der Zeit nicht nur mit Justine anfreunden (und dabei so einige sarkastische Bemerkungen überstehen), sondern auch einsehen, dass selbst ein grumpiges Pony so seine Stärken hat. Die Geschichte ist wirklich witzig, Max und Justine sind ein großartiges Team, die fantastische Welt ist – inklusive all der popkulturellen Anspielungen auf unsere Welt – wunderbar und ich fand es sehr unterhaltsam, wie Max im Laufe der Handlung doch noch Verwendung für all die Prinzessinen-Gaben findet, die in ihrem Detektiv-Leben eigentlich keinen Platz haben. 😉
Wenn ihr Lust habt, mehr über „Mega-Princess“, die Autorin und die Zeichnerin, die feministischen Elemente und sonstige Hintergründe zu erfahren, dann könnt ihr HIER ein Interview mit den beiden Künstlerinnen (und noch ein paar Bilder aus dem Comic) finden.
[…] wieder eine Empfehlung von Konstanze! Letztens war es „Ladycastle“, heute ist es „Mega Princess“, das dank ihr […]