Der Realität ihrer Kindheit entflieht Eden Douglass, in dem sie sich schon früh der Kunst des Kochens und Backens widmet. Auch später, als sie an die falschen Männer gerät, ist die Küche ihr Zufluchtsort. Doch erst als sie endlich ihr Leben in beide Hände nimmt und das „Café Eden“ eröffnet, erfährt sie wahre Unabhängigkeit – und Glück. Und eines Tages kann vielleicht doch die Liebe in ihr Leben treten …
In dem Beitrag Eine Klappentextfrage! hatte ich gefragt, was für Erwartungen ihr anhand der Inhaltsangabe an diese Buch habt – und zum großen Teil stimmten eure Vorstellungen mit meinen überein. Ich war auch davon ausgegangen, dass Eden viel Pech im Leben gehabt hatte, dass sie vielleicht eine (oder mehrere) unglückliche Liebesgeschichten erlebt und sich dann verletzt zurückgezogen hatte. Doch eines Tages ergreift sie die Gelegenheit und eröffnet ein Café – und dieser Ort wird dann zum Mittelpunkt der Geschichte. Ich hatte erwartet, dass zumindest die Hälfte der Handlung in diesem Café stattfindet (und nicht nur das letzte Kapitel). Ein bisschen wie in „Chocolat“, wo die Chocolaterie zum Zentrum des Geschehens wird und wo sich Freunde finden und man Einblicke in die Lebensgeschichten der Figuren bekommt. Und ich war davon ausgegangen, dass ich im Laufe des Romans eine schöne Liebesgeschichte präsentiert bekomme …
Bevor ich die Besprechung zu dem Buch einstelle, gehe ich erst einmal auf eure Kommentare zum anderen Beitrag ein:
Eden ist keine introvertierte Person – und auch kein Mauerblümchen.
Es geht in der Geschichte sehr viel ums Essen, aber es wird nicht sinnlich über Gewürze und das Kochen geschrieben.
Edens Kindheit verläuft problematisch und doch nicht, denn ihre Eltern sind zwar nicht gerade geeignet Kinder aufzuziehen, aber dafür gibt es eine große Familie, die sich in alles einmischt und dafür sorgt, dass das Mädchen dann doch in gesicherten Umständen aufwächst.
Es gibt keinen besonderen Punkt, an dem Eden feststellt, dass ein Café sie glücklich machen könnte. Sie muss nur irgendwann eine Möglichkeit finden, um sich und ihre Familie ernähren zu können.
„Café Eden“ ist keine Selbstverwirklichungs- und Selbstfindungsgeschichte, auch wenn Eden lange Zeit auf der Suche nach dem richtigen Leben für sich ist. Sie ist sich nur einer Sache sicher: Sie will nicht so leben wie ihre weibliche Verwandtschaft, sie erwartet mehr vom Leben als eine brave mormonische Ehefrau mit einem Haufen Kinder zu sein.
Das Café eröffnet sie mit ungefähr fünfzig Jahren – und ich persönlich würde nur wenige der Rezepte aus dem Buch nachkochen wollen, was auch damit zusammenhängt, dass ich nun mal kein Fleisch esse.
Außerdem gab es mehr als einen „guten Geist“ im Hintergrund, doch vor allem hat Eden von ihrer Tante Afton das Kochen gelernt.
Ich finde nicht, dass Eden richtig leiden muss, auch wenn es traurige Momente in ihrem Leben gibt – allerdings kann mein mangelndes Mitgefühl mit ihr auch an der Erzählweise liegen.
In diesem Buch gibt es vor jedem Kapitel ein Rezept, es gibt Zutaten und kochende Frauen, aber es ist weniger ein emotionaler Roman oder gar eine seichte Geschichte.
Genau genommen ist „Café Eden“ nämlich eine Familien-Saga, aber das verrät einem nicht die Inhaltsangabe des Verlags. Erst wenn man das Buch in den Händen hält, dann fällt einem das Zitat des „Top Magazins“ auf, in dem dieser Punkt erwähnt wird.
Oh je, da lag ich ja ganz schön daneben, mit meinen Vermutungen 😉
Aber wenigstens hast Du, liebe Winterkatze, auch an manchen Stellen ähnlich gedacht wie ich 🙂
Ich bin gespannt auf Deine Besprechung, warte aber geduldig …
Ich glaube, bei dem Klappentext kann man mit seinen Vermutungen nur daneben liegen. Was schade ist, denn ohne meine Erwartungen hätten mich die ersten Kapitel vermutlich weniger irritiert. 😉
[…] Kindheit und/oder unglücklichen Beziehungen Erfüllung in ihrem eigenen Café findet. Meiner Erwartung nach hätte die Handlung sich spätestens ab der Hälfte des Buches um das Café herum entwickelt […]