[Lese-Tag] Ostermontag

Schon der letzte Tag des langen Osterwochenendes … Ich ertappe mich dabei, wie ich schon wieder meine Arbeit für morgen plane, dabei will ich den Tag doch eigentlich nur entspannt verbringen. Gestern Abend habe ich mich dann doch noch für einige Seiten in „The House Called Hadlow“ entschieden – ein märchenhaftes Kinderbuch, angenehm altmodisch und sehr britisch, rund um ein Haus, auf dessen Bewohner ein Fluch liegt. Dieser Fluch wurde ausgesprochen, nachdem eine schöne junge Frau das Vertrauen des Kleinen Volks gebrochen hat – und nun liegt es an zwei Kindern, die in diesem Haus zu Besuch sind, den Fluch zu brechen und das Unrecht, das dem Kleinen Volk angetan wurde, wieder gut zu machen. Ich mag die Geschichte sehr, hebe sie mir aber gerade deshalb auch etwas auf. Schließlich weiß ich nicht, wann ich das nächste Mal ein so angenehm klassisches Kinderbuch für mich neuentdecken darf.

Ansonsten habe ich gestern noch etwas an meinem aktuellen Socken gestrickt – ich muss weiterhin unsere Vorräte aufstocken, nachdem in den letzten Monaten ein Paar nach dem anderen durchgelaufen war. Und da mein Mann gestern „The Sandbaggers“ beendet hat (leider mit einem etwas offenen Ende, aber dafür war das auch eine spannende Folge), werden wir heute gemeinsam mit „The Pretender“ anfangen – wozu ich dann auch wieder stricken kann. Ich mochte die Serie früher sehr gern und inzwischen haben wir die DVD-Box, so dass ich sie nicht nur noch einmal vollständig sehen kann, sondern auch die später gedrehten Filme mal kennenlerne.

Oh, und nachdem mich die Julia-Quinn-Klappentexte spontan nicht so ansprachen, habe ich gestern noch „I can see clearly now“ von Brendan Halpin aus dem Regal gezogen. Von dem Autor habe ich schon mal ein Buch gelesen, das ich unterhaltsam fand – mal schauen, ob mich dieser Titel von ihm heute durch den Tag begleitet oder ob ich mich noch umentscheide. Jetzt koche ich aber erst einmal Chili-Polenta, damit ich die heute Abend nur noch anbraten muss und mache mir Frühstück. 🙂

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Update 14:45 Uhr

Zum Frühstück ging es dann wirklich mit „I can see clearly now“ los und ich denke, ich werde das Buch heute noch beenden. Es geht um eine Gruppe von Musikern, die von einem Fernsehsender engagiert werden, um lehrreiche Lieder für eine pädagogische Kindersendung zu schreiben. Das Ganze spielt in den 70er Jahren in New York und Sex und Drogen spielen keine geringe Rolle im Alltag dieser Musiker. Zum Schmunzeln bringen mich so „gelungene“ Formulierungen wie „Magnetwellen der Geilheit“, die von dem Bett einer bekannten Sängerin ausgestrahlt werden. Ansonsten wird die Handlung mit sehr vielen Perspektivwechseln erzählt, was dafür sorgt, dass mir keine der Figuren wirklich nahe kommt, aber auch dafür, dass es nicht langweilig wird.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat der Autor schon bei dem anderen Buch („Song about you“), das ich gelesen habe, mit vielen Perspektivwechseln und massenhafter Musikerwähnung gearbeitet. Genau kann ich das aber nicht mehr sagen, musste ich eben doch erst einmal die Inhaltsbeschreibung durchlesen, um überhaupt ein paar Erinnerungen an den Titel heraufzubeschwören. Außerdem hatte ich mir damals notiert, dass die Geschichte deutlich besser gewesen wäre, wenn die Protagonisten (vor allem die männliche Hauptfigur) nicht so sehr von Sex bzw. dem Mangel daran besessen gewesen wäre. Ich glaube, ich sollte in Zukunft immer erst einmal meine Notizen zu Rate ziehen, bevor ich mir Romane von Autoren besorgen, die ich als „unterhaltsam“ in Erinnerung hatte. *g*

Während ich so lese, hängt Christie auf meinen Beinen ab und sorgt mit grummeligen Blicken dafür, dass ich mich auf keinen Fall bewege.

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Update 17:30 Uhr

Auch wenn es schön ist, mal wieder ein Buch beendet zu haben (*g* irgendwie fühlt es sich nach all den Abbrüchen an diesem langen Wochenende so an), war „I can see clearly now“ kein Roman, den ich jetzt unbedingt hätte lesen müssen. Genau genommen bin ich mir sogar sicher, dass ich in einer Woche schon wieder Schwierigkeiten haben werde, mich an den Inhalt zu erinnern … Den Rest des Tages werde ich wohl ohne ein neues Buch verbringen und meine Lesezeit (wenn ich mir davon überhaupt noch welche gönne und nicht vor dem DVD-Player und dem DS versumpfe) nur noch mit meinem englischen Kinderbuch verbringen.

So hübsch die von den Nachbarn geschenkte hauchdünne Himbeer- und Kaffee-Schokolade aussieht, geschmacklich kann sie leider nicht so recht überzeugen. Oh, und irgendwie habe ich eine Schwäche für diese Flower-Power-Hippie-Cover – nur dumm, dass die Handlung nicht überzeugen konnte.

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Update 21:45 Uhr

Uff, war das Abendessen gut! 😀 Theoretisch könnte ich hier zumindest das Rezept für das Radieschen-Tzatziki verlinken. Aber da ich das ziemlich abgeändert habe, habe ich mir überlegt, dass ich eigentlich das gesamte Abendessen in den nächsten Tagen verbloggen könnte.

Zum Essen haben wir die Pilotfolge von „The Pretender“ geschaut. Zum ersten Mal mit Originalton und es macht mir höllischen Spaß. Michael T. Weiss hat im Original eine tolle Stimme, dafür finde ich Patrick Bauchau ganz fürchterlich zu verstehen (die Synchronstimme war deutlich angenehmer) und an Miss Parkers Originalstimme muss ich mich auch noch gewöhnen. Aber es ist lustig die Serie nach so langer Zeit mal wieder zu sehen – und ich mag den Humor heute immer noch so gern wie 1997 bei der Erstausstrahlung in Deutschland. 🙂

18 Kommentare

  1. "The House Called Hadlow" klingt aber nett, habe ich mir auch gleich mal auf die Wunschliste gelegt… Viel Glück mit der Bücherauswahl für heute – an diesem Wochenende scheinen dich nicht so viele zufriedengestellt zu haben 😉

  2. Es ist auch nett. 🙂 Aber du solltest vorher vielleicht "The Winter of Enchantment" lesen – das ist der Vorgängerband. (Rezi kommt in den nächsten Tagen. :D)

    Auch wenn mein SuB noch so manche Perle beinhaltet, so liegt das eine oder andere Buch nicht ohne Grund schon so lange dort. Und wenn ich mich dann noch beim Anlesen über die Schreibweise des Autors aufrege, hat es wohl wenig Sinn mit mir und dem Buch.

  3. Schön, dass Du noch etwas Ansprechendes gefunden hast 🙂 Von der Lycidas-Reihe fand ich eigentlich auch nur den ersten Teil gut… Chili-Polenta klingt gut!
    Ich habe zur Zeit so gar kein Händchen für die richtigen Bücher… Aber der neueste Crombie liegt noch hier – da kann ja eigentlich nicht so viel schief gehen 😉

  4. @Sayuri: Marzis Bücher und ich, wir passen einfach nicht zusammen. 😉

    Chili-Polenta ist gut! Bislang hatten wir sie nur mit einem Chutney von meiner Schwiegermutter gegessen, heute versuchen wir sie mal mit Radieschen-Tzatziki. Die Kombination stelle ich mir großartig vor!

    Den neuesten Crombie habe ich mir noch gar nicht besorgt – ich freu mich zwar sehr darauf, aber ich kann mir damit auch Zeit lassen, weil es eh bis zum nächsten Band wieder dauern wird. 😉 Ich wünsche dir aber schon mal viel Spaß damit! 🙂

  5. BücherFähe

    Dein Osterwochenende war ja ein richtiger „SuB-trahier-Marathon". Selbst, wenn dir nicht alle Bücher zugesagt haben, bist du insgesamt dann ja doch gut vorwärts gekommen.
    Ich wünsche dir jedenfalls einen entspannten (letzten?) Lesetag. 🙂

  6. @BücherFähe: Ja, es sind so einige Bücher aus dem SuB geflogen. Mir wäre es zwar lieber, wenn ich mehr davon gelesen hätte, aber was weg ist, ist weg. 😉

    Danke! Und ja, erst einmal der letzte Lesetag – bis zum nächsten Wochenende werde ich brav sein und meine Lesezeit auf den Feierabend beschränken müssen.

  7. Ah, danke für den Hinweis 😉 Ich habe "The Winter of Enchantment" bemerkt, aber nicht gesehen, daß es der Vorgänger ist.

    Ich versuche bei den SuB-Büchern auf die passende Stimmung zu warten – normalerweise kommt die irgendwann. Ich bin gespannt, ob sich das ändert, ich also wirklich das Interesse verliere, wenn ich Bücher erstmal 10 Jahre oder länger auf dem SuB habe.

    Bei Marzis Büchern bin ich immer etwas zwiegespalten: ich mochte (trotz einiger negativer Punkte, die ich durchaus sehe) die Lycidas-Reihe und Grimm auch halbwegs, aber viele andere sind mir zu romantisch. Ich hoffe bei seinen neuen Büchern aber trotzdem immer wieder auf eines, das ich mögen kann.

    Chili-Polenta klingt übrigens sogar für mich lecker 😉

  8. @Kiya: Gern geschehen. 🙂 Mir ging es andersrum, ich hatte nach "The Winter of Enchantment" gesucht und war total überrascht, dass es dazu eine Fortsetzung gab.

    Auf die passende Stimmung habe ich jahrelang gewartet und in all der Zeit andere Bücher gelesen. Immerhin hatte ich an diesem Wochenende Lust mir überhaupt diese Romane mal vorzunehmen und anzulesen. Bei manchen Titel kann ich mir einfach sicher sein, dass ich denen "entwachsen" bin. Wenn ich innerhalb der ersten Kapitel das Wort "Germane" nicht ohne den Zusatz "blond" zu lesen bekomme und überhaupt die klischeeüberfrachteten Beschreibungen sich so sehr häufen, dass es mich nervt, dann werde ich wohl mit dem Rest des Buches auch nicht mehr glücklich werden. 😉

    Mit "Lyra" wäre ich deutlich glücklicher gewesen, wenn der Protagonist nicht auf den ersten Seiten so schrecklich leiden – und Marzi dieses Leid nicht in unglaublich blumigen Sätzen zum Ausdruck bringen würde. Ich denke, ich muss einfach einsehen, dass mir seine Sprache nicht liegt.

    Chili-Polenta ist auch lecker und so angenehm einfach zu machen. Ich bin mir sicher, das wäre auch eine gute Beilage zu einem gebratenen Stück Fleisch. Ebenso wie das Radieschen-Tzatziki, das es dazu gibt … 😉

  9. Ich finde, Radieschen-Tzatziki hört sich richtig gut an! 🙂

    Oh, "The Pretender" – das ist eine Serie, die ich früher immer sehen wollte, aber irgendwie nie dazu gekommen bin. Obwohl es mal eine Zeit gab, in der ich ziemlich viel Serien geschaut habe (wie zum Beispiel "Der Sentinel", "Highlander" oder "Strange Luck" – hach, da kommen Erinnerungen hoch! :D).

  10. @Sarah: Es ist auch richtig gut! Schön erfrischend, mit dem richtigen Grad Schärfe und Würzigkeit und trotzdem mild – schwer zu beschreiben. *g*

    Kann es sein, dass wir früher mehr Serien geschaut haben, weil wir weniger hatten und weil man die Chance nutzen musste, solange die Sachen im Fernsehen liefen? "Pretender" mag ich auf jeden Fall noch immer! Es gibt zwar eine relativ simple Vordergrundstory, bei der Jarod in jeder Folge ein Unrecht aufklärt, in dem er in einen neuen Job schlüpft, aber eben auch die Hintergrundstory rund um das mysteriöse "Center". Und die Figuren sind toll erdacht, vielschichtig und machen einfach Spaß. Bei Jarod mag ich die Mischung aus Naivität, Lebensfreude und Boshaftigkeit, bei Miss Parker die Skrupellosigkeit, durch die nur sehr, sehr selten ein weicher Kern schimmert und überhaupt gibt es in der ganzen Serie eigentlich nur einen einzigen Charakter, der genau so ist, wie er sich immer gibt. 😀

    Ich muss allerdings zugeben, dass bei der Hintergrundgeschichte im Laufe der Zeit der eine oder andere Widerspruch auftaucht – vermutlich, weil die Autoren nie gedacht haben, dass sie über so viele Staffeln ihre Geschichte erzählen könnten. Aber das stört mich hier überraschenderweise nicht.

  11. Oh, ich bin gespannt auf die Rezension zu dem Vorläufer deiner britischen Klassiker-Entdeckung. Das könnte ja auch was für mich sein. Leider warte ich immer noch darauf, dass der Drachen-Forscherinnen-Band endlich bei mir ankommt.Und "The Pretender" habe ich nie gesehen, das hat mir noch gar nichts gesagt. LG mila

  12. @Mila: Ich kann es schon mal für dich zusammenfassen: Das Buch ist bezaubernd. 🙂

    "The Pretender" war auch damals nicht so bekannt – manchmal denke ich, dass in Deutschland nur alle Staffeln gezeigt wurden, weil "Profiler" gut lief und die Serie zwei Überschneidungen mit dem Pretender hat. Wenn du einen Regionalcode-freien DVD-Player haben solltest, könnte ich dir die erste Staffel mal zum Antesten leihen, wenn wir damit durch sind. 🙂

  13. Das mit dem Regionalcode weiß ich jetzt gar nicht. Ich glaube schon, schließlich gucke ich immer amerikanische und britische DVDs drauf. Insofern würde ich auf das Angebot gerne zurückkommen. Eigentlich müsste die Miss Fisher jetzt aber bald bei dir ankommen. Habe sie mit zwei anderen Paketen am Samstag losgeschickt – und beide sind heute schon dagewesen…

  14. @Mila: Dann müsste das auf jeden Fall mit dem Abspielen klappen – und ich bin gespannt, wie dir die Geschichte gefällt. *g*

    Heute hat der Paketbote bei mir nur Post für die Nachbarn abgegeben – vielleicht kommt Miss Fisher ja morgen an. Ich sage Bescheid, sobald ich sie in den Händen halte. 🙂

  15. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich die Serien im Fernsehen gesehen habe, oder auf Video – ich hatte damals einige Jahre DF-1 (später Premiere) und habe tonnenweise Serien aufgenommen (und den Großteil nie geschafft auch anzusehen, wie eben den Pretender).
    Aber was das betrifft, waren "frühere" Zeiten echt hart – kein große Auswahl an DVDs zu kaufen, kein Maxdome oder Lovefilm, kein Youtube. Wenn du etwas im Fernsehen verpasst hast, dann war die Chance groß, dass du es nie wieder sehen zu bekommen hast. Was dann aber diese eine Ausstrahlung wiederum zu etwas Wertvollem gemacht hat…

  16. @Sarah: Ach, so hart fand ich das gar nicht. (Auch wenn es fast zehn Jahre gedauert hat, bis ich endlich die letzte Twin-Peaks-Folge sehen konnte! *eeks* Inzwischen bin ich so übersättigt von dem Überangebot, dass ich kaum noch neue Serien anfange. Man kann ja jederzeit so viele Sachen sehen und hat Zugriff zu DVDs aus der ganzen Welt, dass das Fernsehen kaum noch eine Rolle spielt. Früher habe ich die wenigen fesselnden Serien viel mehr geschätzt. Ich vermisse es eher, dass man früher eine Woche lang auf die nächste Folge hingefiebert und sich nach dem Schauen direkt aufs Telefon geworfen hat, um sich mit der Freundin darüber auszutauschen. *g*

  17. "Pretender" hab ich jede Woche geschaut und jedes Mal auf den Tag hin gefiebert bis es endlich die Fortsetzung gab. Hach ja.
    Ich hab die erste Staffel bei mir, hab mich aber noch nicht getraut anzufangen, weil ich Angst habe, dass sich dann die ganze Faszination in Luft auflöst. Und weil es nur diese eine Staffel auf Deutsch gibt. Mein englisch reicht nicht dazu aus, alles – das Wichtigste – zu verstehen.

  18. @Silas: Für mich funktioniert "Pretender" immer noch sehr gut. Natürlich ist es teilweise etwas altmodisch und es die Folgen haben immer eine sehr ähnliche Struktur, aber die Charaktere und die Hintergrundgeschichte machen mir immer noch genau so viel Spaß wie früher.

    Ich bin zum Teil auch auf die Untertitel angewiesen (vor allem bei Sydney), aber damit geht es sehr gut. Vielleicht übst du erst einmal mit Serien, die du schon gut kennst und bei denen es nicht so frustrierend ist, wenn du nicht alles verstehst. So habe ich angefangen mit den englischen Filmen (und Hörbüchern). 🙂

    Oh, und wie ich gerade bei einer kurzen Suche sah, gibt es anscheinend die Komplett-Box mit allen Staffeln und den beiden Filmen gar nicht mehr! Das war wirklich eine fantastische Gelegenheit an die Serie zu kommen.

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