Wie schon im vergangenen Jahr veranstalten Lyne und Neyasha ein „Stay home and read“-Lese-Wochenende, an dem ich gern teilnehme, auch wenn ich nicht das gesamte Wochenende durchgehend verbloggen, sondern mich dabei auf meine Lesestunden beschränken werde. Nachdem ich am Vormittag alles erledigt habe, was heute noch so anstand und danach eine Runde „Animal Crossing“ eingelegt hatte, bin ich jetzt soweit mich eine Runde mit Hörbuch und Häkelsachen auf dem Sofa einzurollen. Eigentlich wollte ich in den letzten Tagen mit dem Hörbuch „Trixter“ von Alethea Kontis anfangen, aber nach mehreren Versuchen kann ich sagen, dass ich gerade mit dem Sprecher Alastair Cameron nicht zurecht komme. Vielleicht liegt es nur daran, dass die Woodcutter-Geschichten mit diesem Titel von Katherine Kellgren zu einem männlichen Sprecher wechseln, aber ich habe das Gefühl, dass Alastair Cameron die eigentlich recht actionreiche und emotionale Anfangsszene der Geschichte liest, als ob er eine Liste abhaken würde. Ich habe auf jeden Fall gerade keine Lust auf seine Art und starte deshalb lieber mit in den Nachmittag Lucy Rayner, die mir den zweiten Cecelia&Kate-Band („The Grand Tour: Or, The Purloined Coronation Regalia“) von Patricia Wrede vorlesen darf. 😉
Update 16:20 Uhr

Die letzten zwei Stunden habe ich mit meinem Hörbuch und der Häkeldecke für meinen Mann verbracht. Wer meinen „Was schön war“-Beitrag von Mittwoch gesehen hat, dem fällt vielleicht auf, dass die Decke inzwischen ein bisschen gewachsen ist. Es sind zwar nur sechs weitere Reihen, aber ich freue mich darüber, dass man das Karomuster so ein bisschen besser erkennen kann. Bei „The Grand Tour“ freue ich mich gerade sehr über das Wiedersehen mit Cecy und Kate. Die beiden Cousinen sind gerade mit ihren Ehemännern und Kates Schwiegermutter auf Hochzeitsreise (mit genug Personal und Gepäck für insgesamt sechs Kutschen! *g*) – wobei sie bislang erst von London bis Calais gereist sind. Aber natürlich gab es schon eine mysteriöse Begegnung und einen Einbruch bei der schlafenden Herzoginnenwitwe und ein Gespräch, bei dem angedeutet wurde, dass all diese Vorfälle mit Nachwirkungen der Französischen Revolution zu tun hätten. Ich mag die Erzählweise von Patricia C. Wrede und Caroline Stevermer, amüsiere mich über die Tagebucheinträge der beiden Protagonistinnen und freue mich darüber ihre beiden Ehemänner mal in „alltäglicheren“ Situationen zu erleben. Das Hörbuch war definitiv eine gute Wahl (und wenn ich in ein paar Tagen auf weitere Abenteuer der beiden Charaktere haben sollte, dann habe ich auch noch den dritten Teil als Hörbuch in petto).
Update 18:30 Uhr

Nach meinem Update habe ich mir schon mal die beiden Bücher rausgelegt, die ich als nächstes lesen will, und mir dann ein Stück Kuchen gegönnt. Zum Kuchen gab es von Bernadette Banner das Video „Women’s Pockets Weren’t Always a Complete Disgrace – A Brief History: Women’s Pockets, England 15c-21c“. Ich finde es immer wieder amüsant, dass ich so gar kein Interesse an aktueller Mode habe, aber Personen, die sich mit der Geschichte von Mode und der Anfertigung von Mode beschäftigen, stundenlang zuhören könnte. Und beim Thema Taschen musste ich daran denken, dass ich als Kind/Jugendliche beim Jackenkauf immer darauf geachtet habe, dass ich zumindest ein normal großes Taschenbuch in den Taschen verstauen konnte. Heute hingegen trage ich kaum noch Jacken und schleppe stattdessen immer einen Rucksack mit mir herum, in dem sich dann der eReader befindet …
Nach dem Video habe ich dann zu „Das Blaue Schwert“ von Robin McKinley gegriffen. Meine Ausgabe ist von 1988 und nicht sehr gut gealtert, da ich diesen Roman sehr lange Zeit ungefähr einmal pro Jahr gelesen habe. Außerdem habe ich die beiden Bücher regelmäßig verliehen (und zum Glück auch immer wieder zurückbekommen), wobei nicht jede/r Leser.in mit ihnen allzu pfleglich umging. Ich lese „Das Blaue Schwert“ und „Die Heldenkrone“ in der Reihenfolge, in der die Autorin die Bücher geschrieben hat, auch wenn „Die Heldenkrone“ ein paar Jahrhunderte vor „Das Blaue Schwert“ spielt. Das letzte Lesen ist schon einige Zeit her (es gibt so viele Bücher, die ich wegen eines eklatanten Mangels an Regalfläche in den letzten zwölf Jahren nicht gelesen habe,) und es ist schön mal wieder in diese Geschichte einzutauchen. Ich liebe die Welt, die Robin McKinley da geschaffen hat, und bin heute noch empörter als früher über die „Siedler“, die über das eroberte Land Damar herrschen und so gar kein Verständnis für das Land und ihre Bewohner haben. Im Gegensatz dazu steht die Protagonistin Harry, die vor gerade mal drei Monaten nach Damar kam und sich schnell zuhause fühlte. Wobei sie natürlich nicht davon ausgehen konnte, dass sie in die Berge entführt und in einen drohenden Krieg verwickelt werden würde …
Sonntag
Update 9:00 Uhr
Eigentlich wollte ich gestern Abend früh ins Bett, aber nachdem unsere Nachbarin mal wieder der Meinung war, dass sie ab 22 Uhr laut Musik hören musste, habe ich statt schlafen zu gehen wieder zum Buch gegriffen. Ich finde es schön, wie sehr ich „Das Blaue Schwert“ von Robin McKinley nach all diesen Jahren wieder genießen kann. Die Autorin konzentriert sich sehr darauf, wie Harry nach ihrer Entführung das Leben der freien Bergvölker von Damar kennenlernt. Obwohl früh feststeht, dass sie eine Rolle in dem kommenden Krieg mit den Nordleuten spielen wird und sie keine Ahnung hat, ob sie dieser Rolle gerecht werden kann, gibt es so viele kleine Momente voller Freundschaft, voller Anerkennung und voller … Katze *g* Die Jagdhunde und -katzen in dieser Geschichte habe ich schon als Jugendliche geliebt und Narknon, die Jagdkatze, die Harry adoptiert hat, bringt mich auch heute immer wieder zum Schmunzeln. Die letzten hundert Seiten werde ich lesen, wenn ich mit Abwasch und der Sonntagmorgenrunde bei „Animal Crossing“ fertig bin, und bevor ich damit beginne, schaue ich noch eben, was Lyne und Neyasha gestern Abend so gemacht haben. 🙂
Update 13:45 Uhr

Nachdem ich heute Vormittag meine Insel für die anderen Rübenspekulanten geöffnet und auch sonst alles andere erledigt hatte, habe ich „Das Blaue Schwert“ beendet. Es war so schön Zeit mit Harry zu verbringen, Damar kennenzulernen und zu sehen, wie sie so viele neue Freunde findet. Weniger schön sind natürlich die Szenen, die sich mit der Vorbereitung auf den Kampf gegen die Nordleute beziehen, aber auch hier gibt es genügend schöne oder amüsante Szenen. Ich mag Robin McKinleys Erzählstil wirklich sehr und freu mich darauf, dass ich später noch zu „Die Heldenkrone“ greifen kann. Dort ist Aerin die Protagonistin und während sie in „Das Blaue Schwert“ eine legendäre Heldin ist, deren Geschichte immer wieder erwähnt wird, lernt man sie in „Die Heldenkrone“ als eine unsichere junge Frau kenne, die als Fünfzehnjährige all ihre Hartnäckigkeit und ihren Einfallsreichtum einsetzte, um das verletzte Schlachtross ihres Vaters wieder beweglicher zu machen. Ich erinnere mich daran, dass es in „Die Heldenkrone“ weniger schöne Momente gibt als in „Das Blaue Schwert“, aber dafür ist die Entwicklung von Aerin langsamer und spannender zu verfolgen. Bevor ich aber wieder zum Buch greife, lege ich erst einmal eine Hörbuch- und Handarbeitsrunde ein.
Update 18:30 Uhr (letztes Update)

Den Nachmittag über habe ich mir zwischen Hörbuch und Häkeldecke und „Die Heldenkrone“ aufgeteilt. Ich finde es spannend zu sehen, wie viel zwei weitere Reihen bei meiner Decke ausmachen und das Karo-Muster wieder ein Stückchen besser zu sehen ist. Und ich bin wirklich froh, dass meine Ungeübtheit beim Häkeln keine offensichtlichen Unregelmäßigkeiten erzeugen. *g* Was „The Grand Tour“ betrifft, so sind Cecy und Kate inzwischen mit der restlichen Familie in Paris angekommen. Wobei die Reise natürlich nicht ohne Unterbrechungen verlief – allein schon, weil sie überfallen und Cecys Ehemann dabei angeschossen wurde. Ich mag all die kleinen Details, die die Autorinnen Patricia C. Wrede und Caroline Stevermer eingebaut haben, und all die Eigenheiten der verschiedenen Figuren (und ich liebe den strickenden Bischof und all die Verweise auf die früheren Spionagetätigkeiten der Herzoginnenwitwe). Obwohl ich die Geschichte schon kenne, fühle ich mich wunderbar unterhalte und freue mich darauf in den kommenden Tagen weitere Stunden mit Cecy und Kate zu verbringen. 🙂

Übermüdung und das kalte Regenwetter sorgen definitiv für einen erhöhten Schokoladen- und Zuckerbedarf bei mir. 😉
Außerdem habe ich mir die ersten Kapitel von „Die Helden-Krone“ (wieso denke ich immer, dass der Titel zusammengeschrieben gehört?) gegönnt und musste überraschenderweise feststellen, dass ich zwei Figuren in der Geschichte komplett vergessen hatte. Vielleicht weil ich beide sehr unsympathisch finde und sie deshalb lieber verdrängt habe. 😉 Aber sowohl Galanna, als auch Perlith machen Aerin mit ihren kleinen Grausamkeiten das Leben schwer, während sie einen Weg sucht, um sich am Hofe ihres Vaters nützlich zu machen. Was ich wirklich gut in Erinnerung hatte, waren die kleinen Szenen mit ihrem Dienstmädchen, dem Hengst Talat oder Aerins chemischen Versuche – diese Momente genieße ich wieder sehr.
Da ich davon ausgehe, dass ich heute nach dem Abendessen nicht mehr viel Zeit mit Lesen verbringen werde, beende ich hiermit den Beitrag fürs Lese-Wochenende. Auch wenn ich eigentlich nur an den Nachmittagen richtig dabei war, habe ich es genossen. (Und ich verspreche, dass ich am kommenden Lese-Sonntag wieder etwas kommunikativer sein werde. 😉 ) Ich werde wohl später noch einmal schauen, wie es Lyne und Neyasha den Abend über so mit ihren Büchern/Hörbüchern ergangen ist. Habt noch einen schönen Wochenendausklang und einen guten Start in die Woche. 🙂