Ich habe gestern vor dem Schlafengehen „A Tale of Time City“ von Diana Wynne Jones beendet und muss zugeben, dass ich nicht sicher bin, was ich letztendlich von dem Roman halte. Es gibt sehr viele Elemente darin, die ich mag, inklusive der Protagonistin Vivian Smith und die Grundidee finde ich sehr spannend. Aber irgendwie fühlt sich das Ganze nicht gut genug durchdacht an und ich habe das Gefühl, dass ich einiges hinnehmen muss, ohne dass ich eine Erklärung dafür bekomme, die ich stimmig finde. Trotzdem hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich habe mich mit der Geschichte wohlgefühlt, aber es ist bislang nicht mein Lieblingstitel der Autorin. Aber das ist auch okay, denn sie hat wirklich viel geschrieben und da ist es eben so, dass mir der eine oder andere Roman besser oder schlechter gefällt.
Da ich mich noch zu müde für „Guns, Germs and Steel“ von Jared Diamond fühle, beginne ich den Lesetag mit „Mord in der Mangle Street“ von M. R. C. Kasasian – weder von dem Titel, noch von dem Autor habe ich bislang gehört. Ich fand die Inhaltsangabe und das Cover nur so ansprechend, als ich das Buch vor gut einer Woche in der Onleihe sah und hatte es deshalb vorgemerkt. Gestern Abend wurde es dann für mich freigeschaltet, so dass ich nun mal reinlesen kann.
Update 11:30 Uhr
Inzwischen habe ich mir eine lange heiße Dusche gegönnt und mich danach wieder mit meinem Buch auf dem Sofa eingerollt. Ich mag das aktuelle Regenwetter total gern. In unserer neuen Wohnung hört man das Pladdern der Regentropfen sehr schön, während der Straßenlärm überraschenderweise viel gedämpfter ist als sonst. Das ist ungemein gemütlich. 🙂
Nachdem mein Mann heute für mich Frühstück gemacht hat, konnte ich einfach weiter mit der Nase im Buch auf dem Sofa bleiben. Der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig, wobei ich mich zum Teil frage, wie gut der Übersetzer den wohl getroffen hat – nicht weil mir irgendwelche Fehler auffallen, sondern weil ich den Stil nicht immer als „rund“ empfinde und nicht weiß, ob das ein Problem der Übersetzung oder des Autors ist. Protagonistin in „Mord in der Mangle Street“ ist March – eine selbstbewusste junge Frau, die gern mal ein Schlückchen Gin trinkt und auch den Zigaretten nicht abgeneigt ist. Nach dem Tod ihres Vaters ist Marchs finanzielle Situation etwas angespannt und so kommt sie bei ihrem Patenonkel Sidney Grice unter. Sidney Grice ist ein anerkannter „persönlicher Ermittler“ und kein besonders sympathischer Mensch. So wird schon bei der ersten Begegnung der beiden Figuren deutlich, dass er seine Fälle nach der Zahlungskraft seiner Klienten auswählt und dass er anscheinend die einzige Person ist, von der er eine gute Meinung hat. Da das Ganze recht unterhaltsam ist und ich mich frage, wie es mit diesen beiden unterschiedlichen Figuren weitergeht, bleibe ich wohl noch eine Weile bei der Geschichte.
Update 16:00 Uhr
Während Christie es sich auf mir gemütlich gemacht hat, habe ich noch ein ganzes Stück in „Mord in der Mangle Street“ gelesen. Inzwischen habe ich gut die Hälfte des Romans und finde ihn nett und unterhaltsam. Es gab eine Phase in der Handlung, in der ich die Protagonistin untypisch passiv fand, weil sie der Meinung war, dass ein Verurteilter unschuldig sei, aber nicht wusste, was sie zu seiner Rettung tun könnte. Aber grundsätzlich finde ich es nett ihren Beobachtungen zu folgen und ihre kleinen Spitzen gegenüber ihrem Patenonkel zu verfolgen. So ganz sich bin ich noch nicht, wenn es um die Passagen zwischendurch geht, in denen March sich an einem Mann erinnert, mit dem sie mal verlobt war.
Ansonsten habe ich ungefähr ein Stündchen geschlafen (so ein kuscheliges Sofa) und dann die erste Episode von „The Tripods“ mitgeschaut und dabei Kuchen gegessen. An „Die dreibeinigen Herrscher“ haben mein Mann und ich beide gute Kindheitserinnerungen, wobei ich vor allem die Romane immer wieder gelesen habe, während er die Serie mochte. Wir sind uns noch nicht sicher, ob das Ganze gut genug gealtert ist, dass man es heute noch sehen kann, aber da wir die DVD geschenkt bekommen haben, testen wir das mal an. 😉
Ein bisschen gespielt habe ich auch schon, aber ich denke, ich werde jetzt erst einmal wieder zum Buch greifen, während ein Mann eine Doku über ein Frachtschiff schaut.
Update 21:30 Uhr
Inzwischen habe ich „Mord in der Mangle Street“ ausgelesen und fand den Roman wirklich nett. Ich weiß nicht, ob ich unbedingt weitere Bände der Reihe lesen muss, aber für einen netten und entspannten Sonntag Montag hat der Krimi definitiv gesorgt. Ich mochte die Protagonistin und ihr Patenonkel hatte – trotz diverser unsympathischer Seiten – seine Momente als Romanfigur. Ein paar Wendungen waren vorhersehbar, aber das Ganze wurde solide erzählt und hat mich gut unterhalten.
Abendessen gab es heute natürlich auch schon. Für den Flammkuchen hatte ich schon vor am Freitag den Teig angesetzt, darauf kamen dann nur noch Joghurt (mit Salz, Pfeffer und Oregano gewürzt), Frühlingszwiebeln und etwas Parmesan. Und für den Nachtisch habe den den Rest Joghurt einfach nur mit eingemachten Pfirsichen und einem Klecks Aronia-Fruchtaufstrich geschichtet. So lecker! Sonst mache ich das mit dunklem Fruchtgelee, aber Aronia passt geschmacklich noch besser. 🙂
Für heute reicht es mir mit dem Lesen und dem Bloggen. Ich werde vermutlich noch etwas spielen, während mein Mann „Soylent Green“ schaut, und früh ins Bett gehen. Es waren auf jeden Fall sehr erholsame Tage und ich habe den Austausch mit euch genossen. 🙂
Ich wünsche Dir ja, dass jeder D.W.J. Titel ein Volltreffer für Dich ist. Aber nun.
Mal sehen, was der Onleihe-Titel für Dich bereithält. 🙂
Schön wäre es, aber auch ziemlich unwahrscheinlich, dass mir alle ihre Titel gleich gut gefallen. *g*
Bislang einen unsympathischen Detektiv, eine selbstbewusste Protagonistin und diverse Tote. 😉
Ich habe in den letzten Tagen deine Leseeindrücke zu DWJ immer mitverfolgt 🙂 Bei mir steht das Buch auch schon im Regal, aber ich habe noch nicht entschieden, welches ich als nächstes lesen werde (mit Chrestomanci bin ich ja nun durch).
Bin gespannt, was du zu "Mord in der Mangle Street" sagst. Es interessiert mich, aber es soll in einem speziellen Stil geschrieben sein. Das heißt, ich muss mich wohl erstmal in eine Leseprobe vertiefen, um zu sehen, ob das passt.
@Kiya: Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, was du zu dem Buch sagst, wenn du es irgendwann liest. Aktuell bin ich sehr versucht noch einmal "House of Many Ways" zu lesen, weil ich das gemütlicher fand und darauf Lust hätte. (Ich müsste es nur vorher wiederfinden …)
Speziell ist der Stil schon, aber bislang finde ich die Figuren unterhaltsam. Mal schauen, ob mich der Krimianteil langfristig überzeugt.
Vielleicht hast Du ja über die kindle-App Gelegenheit, vom Originaltitel die engl. Leseprobe von dem Krimi zu laden, die ggf. lang genug ist, um Dir einen Eindruck vom Original-Stil zu verschaffen.
Mehr gemütliches Regenwetter für Dich! 🙂
"House of Many Ways" hat mir auch gefallen – besser als "Castle in the Air", aber das ist vielleicht einfach eine Setting-Vorliebe. Magst du eigentlich auch die Bücher von Eva Ibbotson? Ich habe zwei oder drei auf dem SuB, aber noch keines gelesen…
Guter Hinweis mit der Übersetzung. Für das Original spräche auch, dass es bereits 5 Bände gibt und man ja nie weiß, ob die auch alle übersetzt werden.
(Ich liebe Regenpladdern! Leider braucht man Dachfenster, um in den optimalen Genuss zu kommen)
@Natira: Das wäre vermutlich eine Möglichkeit, aber inzwischen habe ich mich an den Stil gewöhnt und lese einfach gemütlich vor mich hin. 😉
Oh ja, mehr Regenwetter für mich! Dummerweise zeigt sich gerade wieder die Sonne – wer will denn schon sowas?
@Kiya: "Castle in the Air" mag ich aus der Reihe auch am wenigstens – das orientalische Setting gefällt mir einfach nicht so gut wie das englische. Wobei ich den Roman irgendwann noch einmal lesen muss, um zu schauen, ob er mir mit der Auflösung im Hinterkopf noch etwas besser gefällt. Beim ersten Lesen habe ich zu sehr auf Sophie und das wandelnde Schloss gewartet.
Regenpladdern ist wunderschön! Allerdings hatten wir hier Ende Februar auch schon eine Nacht mit Hagel – und da klang es, als ob wir mit Schrot beschossen würden. Nicht sehr schön! 😉 Wir haben keine Dachfenster, aber Gauben über den Fenster, eine Wetter-Außenseite und über uns einen kleinen ungedämmten Dachboden. Da kommen sehr viele Regengeräusche durch. *g*
Eigentlich war "Castle in the Air" ein schönes Buch, man hat eben nur so seine Vorlieben, da ging es mir wie dir. Irgendwann lese ich die Reihe bestimmt auch noch mal, aber vorerst habe ich noch genug andere zu lesen (seit neuestem sogar den ersten Dalemark-Band…).
Hast du meine Frage zu Eva Ibbotson oben gesehen? 🙂
Klingt, als hättet ihr perfekte Gegebenheiten für gemütliche Lesestunden 🙂
@Kiya: Die Dalemark-Sachen stehen auch recht weit oben auf meiner Anschaffungsliste. Ich habe die Romane als Teenager das letzte Mal gelesen und bin sehr gespannt darauf, wie sie mir heute gefallen!
Oh, die Eva-Ibbotson-Frage hatte ich beim Antworten ganz vergessen. Ja, ich kenne die Autorin und habe schon ein paar Kinderbücher von ihr gelesen. Das ist schon eine Weile her und ich mochte die Bücher, aber nicht so sehr, dass ich mir ihre Sachen selber hätte zulegen müssen.
Es ist wirklich gerade wunderbar gemütlich bei uns. Allerdings muss ich mich jetzt wohl mal aufraffen und das Abendessen machen.
"The Tripods" – ich kenne die Bücher und die Serie nur dem Namen nach.
Schön, dass Dich Dein Krimi nach dem etwas ungewohnten Einstieg/Stil dann doch gepackt hat! Und ich freue mich immer über ein Christie-Foto. 😀
Dalemark scheint nicht ganz so gut angekommen zu sein wie ihre anderen Bücher, deshalb bin ich besonders gespannt darauf. Es hat eine Weile gedauert, bis es auch dort mit der Neuauflage geklappt hat, aber inzwischen ist sie ja da.
Ich hoffe, du hast gerade noch einen schönen Leseabend! Ich habe es mir gestern den ganzen Abend lang mit einem Buch beim Kachelofen gemütlich gemacht, aber heute wurde es dann nach der Rückkehr nach Wien leider doch nichts mehr mit einem (halben) Lesetag.
@Natira: Ich bin mir heutzutage nicht sicher, ob ich nicht als Kind eine gekürzte deutsche Fassung aus der Bibliothek hatte, aber die Romane habe ich mehrfach gelesen und fand sie sehr beeindruckend.
Ich freu mich auch über Christie-Fotos, auch wenn sie auf den meisten immer so ungnädig dreinschaut. *g*
@Kiya: Ich weiß gar nicht, welche ihrer Bücher besser oder schlechter bewertet wurden. Ich habe einfach immer nur alles gelesen, was ich von ihr in die Finger bekam – und die meisten Einzelbände sind meines Wissens nicht auf Deutsch erschienen.
Gibt es eigentlich eine Übersicht, welche ihrer Titel schon in der Neuauflage erschienen sind? Ich finde die Verlagsseite sehr unübersichtlich.
@Neyasha: Ich hatte einen wunderschönen Leseabend, werde jetzt aber langsam Schluss machen. Für morgen steht viel auf der To-do-Liste, also wäre es vernünftig früh ins Bett zu gehen. 😉
Am Kachelofen lesen klingt doch auch wunderschön! Eine gute Art einen Abend zu verbringen. 🙂
Hätte ich die Bücher früher entdeckt, wäre mir das wohl auch nicht aufgefallen 🙂 Die Dalemark-Bücher scheinen einfach in eine etwas andere Richtung zu gehen, aber viel mehr weiß ich noch nicht über sie. Bei mir ist vorerst der erste Teil ins Regal gewandert.
Es ist wirklich schade, wie wenig auf Deutsch erschienen ist. Andererseits haben mir ja auch die deutschen Chrestomanci-Ausgaben nicht gefallen.
Ich kenne keine Übersicht, ich habe in den letzten Jahren immer bei Amazon nach DWJ-Neuerscheinungen geschaut. Dalemark wurde verschoben und erschien erst letzten Herbst neu.
"Black Maria" und "Archer's Goon" musste ich mir jedenfalls gebraucht besorgen.
Lustig, dass du übers Pladdern von Regentropfen schreibst. Wir waren über Ostern bei meiner Mutter, wo wir unter dem Dach schlafen, und da hab ich das erste Mal seit einer halben Ewigkeit wieder dieses Geräusch gehört. Nicht, dass es in Köln nie regnen würde, aber hier haben wir vor bzw. über allen Fenstern Balkone, sodass die Tropfen nie direkt auf die Scheibe treffen. Ich fand das Pladdern großartig! (Es wäre mir aber trotzdem lieber gewesen, es hätte NICHT über ganz Ostern geregnet!)
Was den Erzählstil deines Buches angeht: Ich hab in diesem Jahr so viele englische Bücher gelesen wie noch nie und muss feststellen: Je mehr ich lese, desto unerträglicher finde ich (die meisten) Übersetzungen. Ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass diese ganz oft den Ton nicht treffen. 🙁
Der Flammkuchen sieht mega lecker aus! Aber setzt du echt schon TAGE vorher den Teig an? Ist das nötig?!
@Kiya: Wieso machen es einem die Verlage eigentlich immer so schwierig? Ich werde das nie nachvollziehen …
@Irina: Ich mochte das Regenwetter über Ostern – aber das hast du dir vermutlich denken können. *g* In unserer Stadt wird schon darüber nachgedacht in den kommenden Monaten das Wasser zu rationieren, weil es so viel trockene Jahre in Folge gab, da bin ich nicht nur wegen der Gemütlichkeit und dem Pladdern über jede Regenstunde froh.
Ich habe auch schon Bücher gehabt, da fand ich den Ton der Übersetzungen sehr passend. Aber es ist halt schon so, dass ich bei einer Übersetzung nicht beurteilen kann, ob es am Übersetzer oder am Autor liegt, wenn ich damit ein Problem habe.
Der Flammkuchen ist auch sehr lecker und so easy zu machen. Und nein, das mit dem Teig ist nicht nötig, aber da ich am Freitag Teigtaschen mit dem selben Teig gemacht habe und der eine Woche im Kühlschrank bleiben kann, habe ich gleich die doppelte Menge gemacht und musste ihn so gestern Abend nur noch ausrollen und belegen. *g*
Ich werde die Tripods auf meine Merkliste setzen. 🙂
Bislang habe ich mich an Aronia nicht rangetraut, weil ich dann immer gleich große Massen hätte kaufen müssen. Vielleicht kann ich ja einfach bei Euch mal probieren. Der Nachtisch sieht ebenso gut aus wie das Hauptgericht.
@Natira: Wenn wir unser Gläschen bis dahin geleert haben, kaufen wir einfach zusammen Nachschub. Wir haben uns auf jeden Fall fest vorgenommen, dass wir spätestens, wenn unsere drei Fruchtaufstrich-Gläser leer sind, wieder auf den Markt fahren. 😉
Ach wie schoen, dass ihr wieder ein Lesewochenende organisiert habt 🙂 Ich musste leider di Feiertage komplett arbeiten, in der hospitality branche ist da natuerlich immer viel los!
Ich merke gerade, wie sehr ich verregnete Tage vermisst habe. Wir hatten bis gestern noch 27 Grad, aber heute regnet es schon seit frueh am morgen. Ich werde mich gleich mit meinem Tee & Buch auf die Couch verziehen und es mir gemuetlich machen 🙂
@Sarah: Richtig "organisiert" war es dieses Mal ja nicht. Es hat sich nur so ergeben, dass Natira und ich eh an dem Wochenende durchlesen wollten und dass ein paar andere dann mitgemacht haben.
Regentage sind wirklich etwas schönes. Ich hoffe, du hast deinen Regentag genießen können und es dir gemütlich gemacht. Wenn man die Feiertage durcharbeitet, dann hat man sich auch jede Stunde auf der Couch gleich dreifach verdient. 😉