Wie schon in einem anderen Renovierungsbeitrag erwähnt, haben wir längere Zeit einen Handwerker gesucht, der uns einen neuen Küchenboden verlegt. Die Anfragen bei diversen Firmen aus den Gelben Seiten waren leider weniger erfolgreich, aber unser neuer Elektriker meinte, er hätte einen Bekannten, den er mal fragen könnte. Besagter Bekannter hatte auch Lust, uns den Boden zu machen, seine Preisvorstellungen waren akzeptabel und als das geklärt war, hatte er sogar relativ schnell Zeit für uns. Allerdings müssen wir das mit der Terminabsprache noch einmal üben …
Letzten Freitag habe ich dann das von mir ausgesuchte Linoleum-Laminat bestellt, und der Natur-Baumarkt sagte mir die Lieferung für Mittwoch zu, was hervorragend passte, denn mit dem Handwerker hatten wir uns inzwischen auf Freitag geeinigt. Auch wenn sich der Bodenbelag etwas an die Raumbedingungen gewöhnen soll, bevor man ihn verlegt, so hatte ich doch nicht vor, ihn länger als unbedingt nötig als Hindernisstapel in der Wohnung zu haben.
Glücklicherweise konnte sich mein Mann am Donnerstag den Nachmittag freinehmen und mit mir zusammen die Kartons abholen. Denn die sind verflixt schwer und ich hätte mir dabei bestimmt wieder den Rücken verrenkt oder ähnliche Sachen angestellt. Doch bei all dem Trubel mit mir, meinem Mann und dem Baumarktchef (der mich unbedingt darüber aufklären wollte, dass es kein Linoleum-Laminat, sondern Linoleum-Schichtbodenplatten oder so seien – mir egal, ich muss darüber keine Prüfung schreiben und für den Handwerker war nur wichtig zu wissen, dass es das gleiche Klick-System und der gleiche Aufbau ist wie bei Laminat!) landeten nur sechs Kartons im Kofferraum. Das war zwar die errechnete Menge, aber ich hatte eigentlich sieben Pakete bestellt, damit wir Luft für Verschnitt hätten. Außerdem will ich den gleichen Boden irgendwann auch noch in dem kleinen Zimmer neben der Küche verlegen und müsste mir deshalb auch keine Gedanken über eventuelle Reste machen.
Da ich mit dem Elektriker, über den bislang die Verhandlungen liefen, abgemacht hatte, dass mich der Fußbodenverleger noch einmal zurückruft, damit wir über den weiteren Materialbedarf reden, wartete ich nun die ganze Woche auf diesen einen Anruf. Und bin immer grummeliger geworden, weil mir klar war, dass wir schlecht am Freitag noch in letzter Minute was besorgen könnten. Der Samstag fiel ja sowieso ganz aus, sodass wir auch all die anderen Sachen, die sonst auf diesen Tag geschoben werden, schon am Donnerstag erledigten. Ach, ich muss einfach mal zugeben, dass es mich schrecklich aus dem Tritt bringt, wenn ich bei meinem durchgeplanten Tagesablauf alles umstellen muss. 😉
Freitagmittag saß ich immer noch hier und wartete auf den Handwerker, und so langsam kroch die Panik in mir hoch … Doch dann klingelte es und der Fußbodenverleger wollte reingelassen werden. Wieder etwas, was nicht ganz so einfach ist, wenn man einen Haushalt mit vier Katzen hat. Ich hatte zwar vorsorglich im Schlafzimmer schon ein Katzenklo und einen Wassernapf aufgestellt, aber es ist nicht so leicht, die vier Monsterchen dann auch dort einzusperren. Vor allem, wenn sie merken, dass irgendwas los ist. Shandy und Baltimore sind zum Glück verfressen genug, um sich mit Leckerli locken zu lassen, Christie wurde eingefangen und hat sich dann mit der Situation abgefunden, aber Logan musste mühsam vom Kratzbaum gelöst werden. Und jede Kralle, die er nicht mehr in den Baum schlagen konnte, landete in meinem Unterarm. Der arme Kerl hatte wirklich Angst …
Dann ging es damit los, den alten Küchenfußboden zu entfernen und alles für das Verlegen der Bodenplatten vorzubereiten. Der Handwerker war nicht nur mitsamt all seinen Gerätschaften, sondern auch mit einem Helferlein angereist – so war das schnell erledigt, wobei wir feststellen durften, dass unsere Vormieter wohl mal einen Wasserschaden in der Küche hatten. Zum Glück hatte diese Entdeckung keine Auswirkungen auf das Verlegen unseres Bodens. Auch mit den diversen Krümmungen unsere Wände wurde der nette Handwerker routiniert fertig. Insgesamt habe ich gut drei Stunden mit einem breiten Grinsen im Flur gelauert und zugeguckt, wie Stück für Stück unser neuer Fußboden entstand.
Ich will jetzt nicht weiter auf die kleinen Nebenbemerkungen eingehen, die den beiden Herren entfleuchten und die in mir mal wieder den Wunsch weckten, unsere Vormieter kräftig zu schütteln. Allerdings kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass mir in diesen Stunden mal wieder in den Sinn gekommen ist, dass tiefsitzende Hosen kein wirklich schöner Anblick sind. Selbst, wenn man neonpinkfarbende Slips oder knallrote Boxershorts über den Bund blitzen sieht … So ein Handwerkerdekolletee (ja, das „ee“ am Ende dieses Wortes ist die neue Rechtschreibung) ist selbst bei durchtrainierten und jungen Handwerkern kein wirklich hübscher Anblick.
Das letzte Laminatpaket wurde übrigens geöffnet, als noch eine ganze Reihe zu verlegen war – und nur der Schornstein hat uns davor bewahrt, dass uns das Material vorzeitig ausging. Jetzt haben wir noch genau eine Platte und fünf Reststückchen übrig, die wohl zu klein sind, um irgendwann noch einmal verarbeitet zu werden. Für den kleinen Raum werde ich dann auf jeden Fall auf meine sieben Pakete bestehen, auch wenn er etwas kleiner ist als die Küche … Tja, und dank der unglaublich guten Absprache mit dem (wie ich zugeben muss) ansonsten sehr patenten und sympathischen Handwerker hatten wir keine Fußbodenleisten, die breit genug sind, um die Fuge zwischen Bodenbelag und Wand zu verdecken.
Also kommt der nette junge Mann „nächste Woche“ (ich fürchte, den genauen Termin entscheidet er wieder eher spontan) wieder und beendet sein Werk. Immerhin besorgt er mir dann auch bei einem Bekannten, der Malermeister ist, Profiwandfarbe für meine Wände. Das bedeutet, dass ich die schweren Eimer ins Haus geliefert bekomme und preislich ist es auch etwas günstiger, als ich es als Privatperson normalerweise vom Maler verkauft bekomme. 🙂 Oh, und außerdem fragt er einen anderen Bekannten, der wiederum im Bad- und Sanitärbereich arbeitet, ob er eine Duschabtrennung schneiden und anbringen mag. Das wäre eine deutliche Verbesserung der Badezimmersituation! Denn aufgrund des Schnitts der Badewanne und der Anbringung neben dem Fenster und all der anderen hübschen Herausforderungen, die der Raum bietet, leben wir noch mit einem unschönen Duschvorhang-Drahtseil-Provisorium … 😉
Also, falls das noch nicht durchgeklungen ist: Ich liebe meinen neuen Küchenfußboden! Er ist wunderschön und hell und freundlich und wunderschön und langfristig hoffentlich wirklich so pflegeleicht wie erhofft, und wundeschön ist er auch noch. Außerdem haben wir seit Freitag auch eine passende Türschwelle zwischen Küche und Flur, eine perfekt gekürzte Küchentür (über die Rauchentwicklung, die dabei entstand, will ich lieber nicht reden) und sogar eine Schwelle zwischen Wohnzimmer und Flur (die war unseren Vormietern beim Auszug „abhanden gekommen“ *seufz*).
Allerdings werde ich die Küche wohl erst dann wieder „richtig“ einräumen, wenn die Bodenleisten angebracht sind, denn ich habe keine Lust, jetzt wöchentlich alles auszuräumen. Das wiederum bedeutet, dass ich die nächsten Tage vier Räume nutzen muss, um zu kochen: In dem kleinen Raum neben der Küche steht gerade das Kellerregal mit dem Geschirr und den Lebensmitteln, in der Küche steht der Schreibtisch mit der Kochplatte, im Badezimmer ist mein einziger Wasseranschluss und der Kühlschrank befindet sich gerade im Flur … Aber wer weiß, vielleicht finde ich ja schnell genug eine passende Küchenzeile, dass ich beim nächsten Rumräumen alles gleich fertig einrichten kann. Und ja, mir ist bewusst, dass das gerade haltlose Tagträumerei ist. *kicher*
"Allerdings müssen wir das mit der Terminab-sprache noch einmal üben"
Das hast Du aber versöhnlich gesagt 🙂 Ich kenne den "Anblick" unter der Bezeichnung Maurer-decolltee und ein solches ist regelmäßig nicht das non plus ultra *lach*. Der neue Boden schaut toll aus. Ich sehe die grinsende Winterkatze bei der Handwerkerbeobachtung förmlich im Flur vor mir *lach* .
Oh, und nicht nur ein neuer Küchenboden, auch Schwellen … aber hallo, das ist das super. Hoffentlich kommen auch die Fußleisten ganz schnell ran (toi toi toi, daß Vitamin B weiterhin so gut funktioniert).
@Natira: Wenn dann erst einmal alles geklappt hat, dann kann ich auch versöhnlich sein. Aber frag mich lieber nächste Woche nicht zu früh, ob ich schon was von dem Handwerker gehört habe, denn bestimmt werde ich spätestens Mittwoch wieder ungeduldig, weil ich auf einen Anruf warte. 😉
Ohja, die Maurerritze … Immerhin habe ich so Einblick in die Unterhosenode moderner junger Männer gewinnen können, aber ich hätte auch wirklich darauf verzichten können. *g*
Und unser Boden ist in natura natürlich noch viiiiel schöner als auf dem Foto, ich reiche irgendwann noch einmal eins mit Bodenleisten nach. 🙂 Das Grinsen ist mir übrigens immer noch nicht vergangen und so sehe ich wahrscheinlich recht … hm … heiter aus, wenn ich gerade die Küche betrete. Trotzdem gibt es heute Lieferpizza, wir sind zu müde, um ein Vier-Räume-Kochen in Angriff zu nehmen.
*sieht eine lächelnd durch die Wohnung schwebende Winterkatze*
Ach, dem neuen Küchenboden könnt ihr ruhig noch etwas Schonung gönnen 🙂 Und ein 4-Zimmer-Kochen hört zwar ungemein spannend an, aber auf einen Sonntag abend? Genießt Eure Pizza!
Hihi, für ein Schweben sollte ich vielleicht auf die Pizza verzichten. 😉 Und ich gebe zu, so ganz vertrau ich der aufgetragenen Pflege noch nicht und würde den Boden am Liebsten gar nicht nutzen – er ist noch so schön neu und markellos. *g*
Bestimmt schwebst Du heute immer noch vor Freunde über den Küchenboden, Pizza hin, Pizza her 🙂
Hey, schick ists geworden…
ich finde, es geht bei euch in ganz schön grossen schritten voran 🙂
Und vier-Räume-Kochen hört sich anstrengend an – da hätte ich auch die Liefer-Pizza vorgezogen 🙂
Und, bist Du mittlerweile schon mal auf den neuen Boden getreten?
@Sayuri: Ja, die Farbe ist wirklich toll – und ich hoffe, dass der Boden im Winter wärmer als das billige Laminat in unseren Wohnräumen ist. 🙂
Und ja, ich bin schon auf den neuen Boden getreten – hatte ich schon erwähnt, dass das ein schöner Boden ist? 😉 Aber das vier-Räume-Kochen ist schon ein wenig lästig. Zu schade, dass wir nicht jeden Tag liefern lassen können, dann müssten wir uns mit einer neuen Küche auch nicht so beeilen. 😉