Immer wenn ich den Staubsauger raushole, um mal ein paar Katzenhaare zu beseitigen, herrscht hier in der Wohnung die große Panik. Erst einmal flüchtet die Viererbande ins Wohnzimmer – wohl wissend, dass das als letztes gereinigt wird. Wenn ich die Wohnzimmertür dann erreiche, haben die Katzen ein Problem, denn ihre Fluchtmöglichkeit scheint hoffnungslos versperrt zu sein. Logan stürzt sich daraufhin todesmutig über den Staubsauger hinweg in den rettenden Flur, rast ins Schlafzimmer und versteckt sich unter der Bettdecke. Shandy wartet ab bis die Tür wieder frei ist und verschwindet dann ebenfalls im Schlafzimmer, wobei sein Zufluchtsort die Fensterbank ist.
Baltimore bleibt cool auf dem Sofa liegen und tut so, als ob er schlafen würde. Ich muss schon sehr aufdringlich mit dem Staubsauger vor seiner Nase herumwedeln, damit er mal seinen Puschelhintern erhebt. Christie hingegen hat beschlossen, dass nur die CD-Regale sicher sind. Von der Fensterbank geht es mit einem großen Sprung auf die Regale und von dort aus werde ich bei meinem Kampf gegen die Wollmäuse beobachtet. Leider hat sie bei einem ihrer letzten Sprünge auf’s Regal eine Videokassette runtergestoßen. So stand ich dann vor einer zersplitterten Kassette und musste befürchten, dass ich sie nicht mehr ersetzen könnte.
Denn „Twelfth Night“ war mir von einer Freundin vor fast zehn Jahren aus London mitgebracht worden – und ich liebe diese Shakespeare-Verfilmung! Die Geschichte um Viola, die sich nach einem Schiffsunglück als Mann verkleidet in die Dienste des Herzogs Orsino tritt, wurde mit Imogen Stubbs als Viola und Helena Bonham Carter als Gräfin Olivia verfilmt. Und auch wenn Ben Kingsley als Narr seine Rolle wunderbar ausfüllt, so finde ich vor allem diese beiden Schauspielerinnen sehenswert. Sogar mit der Sprache habe ich recht wenig Probleme (abgesehen davon, dass einem die grobe Geschichte ja eh bekannt ist) und so habe ich in den letzten Jahren immer wieder diesen Film genossen.
Zum Glück habe ich dann doch noch einen Anbieter aus Großbritannien gefunden, der eine DVD davon zum Verkauf anbot – und so klingelte gestern der Postbote und brachte mir meinen Ersatz. 🙂 Leider hatte nicht dabei gestanden, dass es eine amerikanische DVD ist. Theoretisch kein Hindernis, unser DVD-Player kann auch amerikanische oder japanische Filme abspielen – nur leider gibt es da zur Zeit noch ein kleines Problem mit dem Anschluss des Players. Entweder gucke ich also „Twelfth Night“ mit einem unübersehbaren und auf die Dauer krankmachendem Grünton oder ich greife doch wieder zu einer DVD, die sich auch über die PS3 abspielen lässt.
zunächst einmal das phänomen mit dem staubsaugen ist mir auch wohl bekannt. merlin schaut sich das eine weile an und bewegt sich immer gerade soweit, daß der abstand zwischen staubsauger und ihm ca. 80 cm ist oder so :). meine angsthase marlowe dagegen benimmt sich wie logan und "ist dann mal weg" (wiederzufinden regelmäßig dann im schlafzimmer unter drei decken 😀 ).
die shakespeare-verfilmung hört sich gut an – habt ihr den player über scart oder hdmi angeschlossen? manchmal hilft "schon" ein etwas teureres kabel, vielleicht habt ihr ja jemanden, der testweise mal ein kabel leiht. meistens machen das auch die "kleinen örtlichen" elektronikhändler kulanzweise.
Die Verfilmung ist auch gut. 🙂 Und trotz der altmodischen Sprache und der fehlenden Untertitel kommt man gut mit. Was ich zur Zeit von "Life on Mars" nicht sagen kann, da würde ich ohne Untertitel – und meinen immer mal wieder erklärend einspringenden Mann – manchmal wirklich ratlos dastehen. 😉
Was den DVD-Player angeht, so fürchte ich auch, dass es entweder am Scartkabel oder an der Scartbox liegt. Da wir einen schon sehr alten (und winzigen) Fernseher haben, sind wir gezwungen die Kabel für Videorekorder, DVD-Player und die Konsolen in einer Umschaltbox zusammenlaufen zu lassen, damit wir per Knopfdruck zwischen den Geräten wechseln können. Eine neue Box oder Kabel wollten wir uns eigentlich verkneifen, in der Hoffnung, dass wir vorher doch noch zu einem neuen Fernsehre kommen, der die Box dann endlich überflüssig macht.
Einen "kleinen örtlichen" Elektronikhändler habe ich hier leider noch nicht gefunden, sonst würde ich den Kabeltest wohl wirklich einmal durchführen (übrigens: Vielen Dank für den Tipp 🙂 ). So ein Umzug in eine neue Stadt bringt erstaunlich viel Recherchearbeit mit sich … 😉
Ich verstehe da meine Katzen auch nicht, immerhin sauge ich täglich (!) mein Zimmer und die wohnen bei mir, seid sie 3/4 Monate alt sind… und immer wieder dieser Amoklauf. Wobei es bei mir nur die Mädels sind, die weglaufen, mein Kater bleibt ganz gelassen, so wie Baltimore =)
Eine Bekannte hatte mal einen tauben Kater – der schlief sogar auf dem laufenden Staubsauger! Aber ansonsten kenne ich keine Katze, die sich je an das Geräusch gewöhnen konnte. >g<
Hey, das find ich ja witzig, dass noch jemand Twelfth Night und Katzen liebt. Ich hab über die Kombination sogar geschrieben. 😉 Die Verfilmung muss ich mir aber mal zulegen, ich hab Twelfth Night im Globe gesehen und letzten Sommer im Wyndham's, oft gelesen natürlich, aber der Film klingt super!
lg Claudia
Hallo Claudia!
Willkommen auf meinem Blog! 🙂 Die Verfilmung kann ich dir wirklich nur ans Herz legen, wenn dich der englische Ton nicht abschreckt. Und bei dem Wetter gibt es doch nichts gemütlicheres als abends mit einer (oder zwei, drei …) Katze auf dem Schoß auf dem Sofa zu kuscheln und einen schönen Film zu gucken.
Um die Vorstellung im Globe beneide ich dich, dort muss doch eine großartige Atmosphäre herrschen! 🙂
Viele Grüße,
Winterkatze