Sommerpausenende

Die vergangenen Wochen waren wirklich nicht schön – auch wenn die Zeit mit dem Besuch im August sehr nett war und wir zumindest an den ersten Tage noch einigermaßen erträgliche Temperaturen hatten. Aber insgesamt hatten wir in den vergangenen 3 1/2 Monaten nur vier Tage, an denen die Temperatur in unserer Wohnung (direkt nach dem morgendlichen Lüften) unter 25 Grad sank. An den meisten Tagen lag die Temperatur um die 30 Grad und auch nachts wurde es nicht merklich kühler, da wir schon Wochen vor der „Hitzewelle“ eine tropische Nacht nach der anderen erleben durften.

Ohne mein morgendliches Lüften hätte sich die Wohnung noch weiter aufgeheizt, was der einzige Grund war, warum ich es wochenlang geschafft habe, morgens um vier aufzustehen. Dummerweise sorgte das dafür, dass ich in der Regel mehrere Tage hintereinander nicht mehr als vier bis fünf Stunden Schlaf pro Nacht bekam, was auf Dauer irgendwie nicht so gesund ist (und dazu führte, dass ich auch ohne jeglichen Anlass ständig in Tränen ausbrechen konnte) – vor allem, wenn es mit dem „Mittagsschlaf“ aus irgendeinem Grund (Kindergartenlärm, Baustellenlärm, klingelnde Postboten mit Paketen für die Nachbarn) nicht klappt. Außerdem ist „Mittagsschlaf“ bei über 30 Grad einfach nicht erholsam und dauert nie lange genug, um den fehlenden Nachtschlaf auszugleichen. Anfang August war alles, woran ich denken konnte, nur noch, wie müde ich war. Zu erschöpft, um irgendwas zu tun, zu müde zum Lesen, zu müde zum Denken – selbst Netflix bietet nicht genügend unterhaltsame, anspruchslose Wohlfühlunterhaltung, um so viele Wochen in diesem Zustand zu überbrücken.

Die zur Aufmunterung getroffene Frühstücksverabredung mit der ehemaligen Nachbarin endete überstürzt, weil wir bei jedem Bissen schauen muss, dass wir keine der Wespen, die auf und in allen Lebensmitteln saßen, mitaßen. So extrem habe ich das noch nie erlebt, und dabei bin ich normalerweise relativ gelassen, wenn es um Wespen geht. Überhaupt war das in den letzten Wochen mit den Insekten nicht so schön – was mich immerhin den einzigen Vorteil einer Dachgeschosswohnung im Sommer hat wiederentdecken lassen, da sich die Zahl der Wespen, die den Weg in die Wohnung fanden, in Grenzen hielt. Dafür haben wir vor ein paar Tagen ungebetene „Besucher“ in der Küche entdeckt – drei Monate, in denen kaum gekocht wird, ergeben anscheinend ganz ungeahnte Möglichkeiten für Mehlmotten. Inzwischen ist die Küche frei von Vorräten und Befall. Allerdings hätte ich den gründlichen Sommerendputz doch lieber bei weniger hohen Temperaturen betrieben.

Ich komme schon sonst nicht so gut mit dem Sommer zurecht, aber in diesem Jahr kamen so viele Faktoren zusammen, die das Ganze noch potenziert haben … Ich bin froh, dass das Schlimmste nun wohl vorbei ist (und versuche zu ignorieren, dass für Dienstag und Mittwoch schon wieder Temperaturen um die 30 Grad angekündigt sind) – solange es nachts abkühlt, kann ich auch die warmen Tage ertragen. Seit gestern haben wir sogar tagsüber in unserer Wohnung knapp unter 25 Grad und ich habe in den vergangenen drei Nächten endlich mal wieder richtig schlafen können. Das reicht natürlich nicht, um die Folgen der vergangenen drei Monate auszugleichen, gibt mir aber so langsam das Gefühl, ich könnte mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. Ich habe gestern sogar endlich mal wieder zum Buch gegriffen – was sehr gut ist, wenn man bedenkt, dass ich mir in den vergangenen Wochen die eine oder andere Trostbestellung gegönnt habe. 😉

 

10 Kommentare

  1. Du tust mir richtig leid. Für mich ist das ja zum Glück relativ abstrakt, wenn über Hitzeinseln usw. gesprochen wird. Aber dein Beispiel zeigt sehr deutlich, dass einige Städte nahezu unbewohnbar werden könnten, wenn sich das Klima aufheizt. Jedenfalls freue ich mich sehr, dass du nun zurück bist 🙂

    • Konstanze

      Wir wohnen halt in einer der wärmsten Gegenden Deutschlands und die „neue“ Wohnung ist alles andere als sommergeeignet. Mit einem gedämmten Dachboden, Rollläden und ohne die (denkmalgeschützte) Ziegelfassade sähe es hier vermutlich auch besser aus … Wenn wir nicht so oft die hohen Temperaturen mitnehmen würden, fände ich den Wetterbericht und die ganzen Vorhersagen einfach nur spannend mit all den warmen und kalten Bereichen in Deutschland und den Hoch- und Tiefdruckgebieten und welche Auswirkungen die auf unser Wetter haben.

  2. Willkommen zurück! Ich kann dich sehr gut verstehen. Wir sind vor allem in der Arbeit ziemlich verzweifelt und ich bin immer noch am Nacharbeiten, weil es mir vorkommt, als würden einfach mal 2-3 Wochen fehlen.

    In der Wohnung sind bei mir die Temperaturen inzwischen zum Glück auf 26 Grad zurückgegangen, womit ich gut leben kann.
    Immerhin habe ich das Gefühl, dass ich nach diesem Sommer nun gut für den anstehenden Urlaub in Kroatien gerüstet bin – zumal dort Meer und Entspannung statt Büroräumlichkeiten mit 34 Grad angesagt sind.

    • Konstanze

      Danke. 🙂 Ich glaube, wenn ich in den letzten Wochen hätte außer Haus arbeiten müssen, wäre ich wirklich verzweifelt. Obwohl mein Mann immer erzählte, wie gut die Klimaanlage bei der Arbeit tat. 😉 Es ist auf jeden Fall nicht verwunderlich, dass du das Gefühl hast, dir würden ein paar Wochen fehlen, ein normaler Arbeitsalltag war bei dem Wetter ja wirklich nicht drin.

      Bei uns ist es nach einigen kühleren Nächten auch deutlich angenehmer geworden und es gab doch nicht die für gestern und heute angekündigten Höchsttemperaturen, was mich sehr glücklich macht.

      Meer und Urlaub sollten Kroatien für dich hoffentlich wirklich zu einem schönen (und nicht zu heißem) Erlebnis werden lassen. Im Urlaub kann man ja zum Glück sein Leben an die Termperaturen anpassen und Wasser und die hoffentlich dazugehörige Brise sollten auch genügend Gelegenheiten zum Abkühlen bieten. Ich wünsche dir eine wunderschöne Zeit! Wann geht es los?

      • Ich war ja immer schon total frustriert/genervt, wenn (nicht in der Stadt lebende) Familienmitglieder/Bekannte ganz selbstverständlich meinten: „Ach, so schlimm ist das ja nicht. Tagsüber ist man ja in der Arbeit, wo es klimatisiert ist und abends ist es dann eh schon angenehmer.“ Ja, schön, wenn es bei euch klimatisiert ist, aber ich bin täglich in einem sehr heißen Büro, wo praktisch kein Lüften mehr möglich ist – und nein, nächtliche Abkühlung gibt es in einer Großstadt auch nicht. *mpf*

        Es geht am Samstag im frühen Morgengrauen los. Das wird mein erster Badeurlaub seit der Maturareise und ich bin mal gespannt, wie viele Tage es dauert, ehe mir das Entspannen am Meer zu fad wird. *lach*

        • Konstanze

          Wie viel Hitze solche Betonmassen speichern, können sich wirklich nur Menschen vorstellen, die in solcher Umgebung einen richtig heißen Sommer verbringen. Meine Mutter war auch bei jedem Telefonat wieder ganz verwundert, dass wir häufig locker zehn Grad mehr Außentemperatur hatten als sie und dass „abends mal eben durchlüften“ da nicht gegen die Hitze in der Wohnung hilft.

          Ui, das sind ja nur noch einige Stunden bis zum Urlaub. Reiner Badeurlaub ist auch nicht ganz mein Ding, aber ich bin mir sicher, dass dir die Erholung gut tun wird nach den vergangenen Monaten! Und wenn es doch zu langweilig wird, findest du bestimmt eine Beschäftigung. *g*

  3. Das nächste Frühstückstreffen wird hoffentlich deutlich wespenfreier ablaufen. Und dieses Mist-Lebenmittelmotten (zur Vermeidung eines stärkeren Wortes).

    Dass die Hitze in Kombination mit dem Dauerlärm und dem mangelnden Schlaf Dein Nervenkostüm zerrüttet haben, kann ich mir leicht vorstellen. Ich war dankbar, dass mir die Dinge nur getrennt passiert sind: Hitze u. Nachruhe-Probleme daheim, täglicher Baulärm ab 7 Uhr und wöchentlicher Laubbläser (so sinnfrei) und Stadtreinigungsarbeiten am Arbeitsort, sodass selbst früher Arbeitsstart mit Durchlüftoption im Büro ab 7 Uhr regelmäßig nichts mehr brachte. Geballt wie bei Dir hätte das vermutlich bei mir dazu geführt, nicht nur in Tränen auszubrechen, sondern jeden durch die Bank anzufauchen.

    Ich wünsche Dir wunderschöne erholsame Herbsttage, Konstanze.

    • Zum Glück war das Treffen am vergangenen Samstag vollkommen wespenfrei! (Dafür war der Service im Lieblingscafé überraschend durcheinander, so habe ich das in all den Jahre noch nicht erlebt. Oo) Die Motten verfolgen mich gerade wirklich, wir sind eigentlich lange genug Befall-frei (und ohne Vorräte *seufz*), um uns entspannen zu können, aber dann fliegt beim Lüften wieder was rein (oder auf?) und ich bin wieder vollkommen alarmiert. Gestern habe ich eine Bewegung in der Topfschublade gesehen und vor Schreck so geschrien, dass mein Mann panikartig angerannt kam. Es war nur eine Kleidermotte (nicht, dass die nicht schlimm genug wären), aber allein die Tatsache, dass sich was in meiner Küche bewegt hat, was Flügel hatte, war Schreck genug für mich. Ich habe echt ein Problem mit Insekten in Kombination mit Lebensmitteln …

      Danke, auf den Herbst warte ich noch etwas. Bei den gestrigen 30 Grad und wolkenlosem Himmel fühlt es sich trotz der angenehmeren Nächte noch nicht wie Herbst an. Heute sollte es zwar regnen, aber bislang gibt es nur grauen Himmel ohne einen einzigen fallenden Tropfen … Ich hoffe sehr, dass es spätestens im Oktober wirklich herbstlich wird. Wobei ich so langsam auch bereit wäre auf den Herbst zu verzichten und gleich in einen frühen Winter einzusteigen. 😉

      • Vielleicht hatten die Angestellten einen schlechten Tag (hoffentlich keine schlechten Nachrichten für das Team).
        Was die Motten angeht: Ich weiß, was Du meinst. Ich hatte das Problem ja auch schon mal und die Viechern können überall sein (selbst in Trockenfutter für die Katzen, weshalb ich das inzwischen nach Erwerb für zwei Wochen in die Tiefkühltruhe packe; Empfehlung vom TA). Ich habe inzwischen ganzjährig solche Kleb-Aufstellfallen stehen, 1x in der Küche und vorsorgl. 1x im Wohnzimmer, und auch wenn es wenig ist, leider ist immer mal wieder was drauf.

        Die Wettervorhersage kündigt auch hohe Temperaturen für die Mitte der kommenden Woche hier an – aber ich bin dann wieder im Büro und die Wände konnten sich inzwischen wieder auf Normaltemperatur abkühlen, sodass die Hitze dort nicht spürbar sein wird. Ich rechne eher damit, dass ich nach dem frühmorgendlichen Lüften dort frieren werde und erst nach der Mittagspause, wenn ich durch die warme Luft musste, mehr von den Temperaturen merke.

        • Keine Ahnung, was das war. Es könnte daran gelegen haben, dass der Chef ausnahmsweise nicht da war (die Chefin schon, aber die organisiert eher weniger das Personal, und sie haben seit einigen Wochen eine neue Bedienung, die ziemlich viele Fehler macht).

          Trockenfutter gibt es bei uns nicht (mehr) und alles andere packe ich ja immer in dichte Gläser, aber die waren auch bewohnt (vermutlich waren die Viecher da mit dem Inhalt reingekommen, da sie nun mal überall drin sind, und da wir drei Monate lang so gut wie nicht gekocht haben, hatten sie Zeit sich in Ruhe zu entwickeln).

          Ich hoffe auch, dass die Hitzeperiode in der kommenden Woche nicht so schlimm wird, da die Wohnung inzwischen abkühlen konnte und es ja nur drei Tage sein sollen (soweit das bislang absehbar ist). Trotzdem hätte ich so langsam gern kühlere Temperaturen … 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert