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[Kurz und knapp] Jason Lethcoe: Der mysteriöse Mr. Spines – Wings

„Wings“ ist der erste Band der dreiteilligen Reihe um „Den mysteriösen Mr. Spines“ und da ich die „Benjamin Piff“-Bücher von Jason Lethcoe so gern mochte, habe ich mir das Buch zum Antesten aus der Bibliothek mitgenommen. Nun bin ich aber nicht sicher, ob ich weiterlesen soll, denn so ganz konnte mich die Geschichte nicht befriedigen. Für die Inhaltsangabe bemühe ich dieses Mal die Verlagsseite:

Es gibt Welten, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben.Welten,
die uns nicht einmal in unseren kühnsten Träumen einfallen würden. Und
die doch mit unglaublichen Kräften unser Leben beherrschen – und
unseren Tod!

Edward, gerade mal 14 Jahre alt, gilt als
Sonderling: Er stottert, ist eine fast 2 m lange „Bohnenstange“, baut am
liebsten Kartenhäuser – und dann ist da diese merkwürdige Stelle auf
seinem Rücken, die juckt und juckt … bis ihm eines Tages schwarze Flügel
wachsen! Von diesem Moment an ist nichts mehr wie es einmal war.

Auf
der Flucht vor Whiplash Scruggs, der es auf seine Flügel abgesehen hat,
bekommt Edward unerwartet Unterstützung von dem mysteriösen Mr. Spines.
Mit ihm taucht er ein in eine unbekannte Welt: die Welt nach dem Tod,
die von einem abgrundtief bösen Geschöpf beherrscht wird –. dem Schakal!
Ob Edward tatsächlich der Sohn eines gefallenen Engels und damit der
prophezeite Erlöser ist? Er selbst hat vorerst nur ein Ziel: seine
Mutter aus den Klauen des Schakals zu befreien …

Edward finde ich nicht unsympathisch, aber so richtig ans Herz gewachsen ist er mir noch nicht. Außerdem hat mich der Anfang der Geschichte zu sehr an die „Benjamin Piff“-Bücher erinnert, denn auch Edward ist ein Waisenkind und lebt in einer Einrichtung, die alles andere als kinderfreundlich ist. Dafür sagen mir Jason Lethcoes Ideen rund um die (gefallenen) Engel sehr zu! Er bemüht sich, die verschiedenen Figuren nicht zu direkt beim Namen zu nennen, aber trotzdem liegt schnell auf der Hand, wer sich hinter dem „Schakal“ und anderen gefallenen Wesen verbirgt.

Und während der Schakal und seine Getreuen absolut böse und sadistisch sind, gibt es auch einige wenige „Gefallene“, die sich noch einen guten Kern bewahrt haben. Ihnen ist es noch möglich, Wärme, Zuneigung, Liebe und Mitleid zu spüren, und sie kämpfen mit allen Mitteln gegen die Veränderung, die die Verbannung aus ihrer Welt – „Woodbine“ genannt – mit sich bringen. Und auch „Woodbine“ wird von Jason Lethcoe sehr liebevoll beschrieben – zumindest in den wenigen Passagen, in denen dieser Ort bislang vorgekommen ist.

Alles in allem würde ich der Reihe aufgrund der fantastischen Ideen des Autors eine weiter Chance geben, wenn mich nicht gerade das Ende so enttäuscht hätte. Für mich fühlt es sich an, als ob ich bislang nur einen ausschweifenden Prolog gelesen hätte, der am Ende ausläuft, bevor irgendetwas Relevantes passieren kann. Und ich kann nicht mal der Veröffentlichungspolitik des deutschen Verlags die Schuld geben, weil das auch im Original eine dreiteilige Reihe ist. So kommt es mir vor, als ob mich Jason Lethcoe als Leser in Stich gelassen hätte. Als es endlich richtig interessant wird, bricht die Geschichte ab und lässt mich dumm dastehen – und auch wenn das keine besonders erwachsene Reaktion ist, so habe ich jetzt das Bedürfnis, zu schmollen.

Mal gucken, ob sich das in den nächsten Wochen noch ändert und ich doch noch einen Versuch mit den folgenden zwei Bänden starte. 😉