Ich lese wirklich gern Comics, wobei ich weniger lese, als ich eigentlich möchte (zu viele Hobbies, zu wenig Zeit 😉 ) und wenn, dann hauptsächlich Manga, weil ich davon einfach mehr Nachschub bekomme. Trotzdem denke ich, dass ich ruhig häufiger auf dem Blog über Comics schreiben könnte, schließlich tauchen die auch immer wieder in meinen Leselisten auf. Einer der Comics, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, ist „Plume“ von K. Lynn Smith. Entstanden ist die Geschichte rund um die junge Vesper Gray in Amerika als wöchentlicher Online-Comic. Inzwischen gibt es eine Druckversion davon, die in wenigen Tagen von dani books in der deutschen Ausgabe erscheint.
Die Handlung rund um Vesper Gray ist nicht besonders anspruchsvoll, aber ich fand diesen ersten Band sehr unterhaltsam und freue mich auf weitere fantastische Abenteuer in diesem – sehr frei angelegten – Western-Setting. Mit sechzehn Jahren wohnte Vesper noch bei ihrer sehr korrekten und steifen Tante Agatha Murdock, während ihr Vater als Archäologe beruflich unterwegs war. Für Vesper war der Aufenthalt bei der Tante nicht ganz einfach, da sie von ihrer Erziehung und ihrem Temperament her nicht für ein so konventionelles Leben geeignet ist. Doch dann geriet sie durch eine Unachtsamkeit in Lebensgefahr und aus dem Amulett, das ihr ihr Vater geschenkt hatte, erschien Corrick und rettete ihr das Leben.
Von diesem Moment an ist selbst das ereignisarme Leben bei ihrer Tante für Vesper nicht mehr langweilig, da Corrick stets an ihrer Seite bleibt und seine Vergangenheit ebenso wie sein Verhalten der jungen Frau immer wieder Rätsel aufgeben. Wenig später ergibt sich für Vesper die Gelegenheit, gemeinsam mit ihrem Vater auf eine abenteuerliche Reise zu gehen – und schon muss Corrick einige Herausforderungen bestehen, während er versucht, Vesper vor Verbrechern und anderen Gefahren zu schützen.
Es gibt viele Dinge in „Plume“, die mich an die „Indiana Jones“-Filme erinnern. Da gibt es nicht nur den Vater, der als Archäologe viele Jahre auf der Jagd nach besonderen Artefakte war, sondern auch die übernatürlichen Elemente rund um Corrick und die magischen Fundstücke sowie die Gegenspieler, die ebenfalls auf der Suche nach den magischen Kostbarkeiten sind. Vesper ist eine sehr impulsive Protagonistin, was immer wieder zu unterhaltsamen Konflikten mit Corrick führt, der nicht nur deutlich lebenserfahrener ist als das Mädchen, sondern auch die Aufgabe hat, die leichtsinnige Vesper zu beschützen.
Das Geheimnis um Corricks Herkunft, die Geschehnisse, die zu seiner Bindung an das Amulett geführt haben, und überhaupt der ganze Charakter machen mich neugierig auf weitere Veröffentlichungen (auch wenn es noch etwas dauern wird, bis ein zweiter Teil erscheinen kann). Dazu kommen noch sympathische Nebenfiguren wie zum Beispiel die „Bardame“ Tegan, von der ich hoffe, dass sie noch weitere Auftritte in der Geschichte bekommen wird. Die Zeichnungen sind relativ detailarm und großflächig, aber schön atmosphärisch gehalten und zeigen immer mal wieder amüsante Momente. Ich mag das Charakterdesign sehr.
Wer sich einen ersten Eindruck von dem Comic verschaffen will, findet auf der Verlagsseite von dani books eine Leseprobe zu „Plume“. Oh, und für diejenigen, die sich noch an meine „Monster Allergy“-Rezension erinnern: Die deutsche Umsetzung von „Plume“ ging komplett an mir vorbei, auch wenn ich netterweise die fertige Version schon vor dem Druck lesen konnte, also denke ich, ich kann auf das „Achtung, Werbung!“ hier verzichten. 😉 Auch wenn ich dem kleinen Verlag viel Glück wünsche, so schreibe ich nicht grundsätzlich über jede Veröffentlichung, sondern nur zu den Comics, die mir gefallen haben.