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Marian Keyes: Glück ist backbar

Von Marian Keyes habe ich bislang erst ein Buch („Märchenprinz„) gelesen, und das hatte mich jetzt nicht so sehr begeistert, dass ich mir weitere Romane von der Autorin holen musste. Auf der anderen Seite sah das erste  Backbuch der Autorin so verlockend aus, dass ich es unbedingt ausprobieren wollte. Mit dem Backen hatte Marian Keyes angefangen, als sie dringend eine Therapie gegen ihre Depression benötigte und dann feststellte, dass Kuchenbacken ihr hilft. In „Glück ist backbar“ finden sich dementsprechend Rezepte, die nach Marian Keyes‘ Meinung glücklich machen – beim Backen ebenso wie beim Verzehr der fertigen Kuchen, Cupcakes und anderen Leckereien.

Ich habe versucht, für meinen Text aus jedem Kapitel („Klassiker“, „Cupcakes“, „Käsekuchen“, „Flüssige Kuchen“, „Tarte, Pie & Co.“, „Baiser und Macarones“, „Plätzchen und Cookies“, „Vitaminspritzen“, „Schokolade“) etwas auszuprobieren, aber ganz habe ich es nicht geschafft. 😉

Versuch Nr. 1 – „Dreierlei Milch“-Kuchen („Flüssige Kuchen“)
[aufgrund eines Wunsches von Bibendum in einer besonderen Backform gebacken]

Aus den Zutaten ergab sich ein cremiger und lecker duftender Teig, den ich auf die von Bibendum mitgebrachte Backform und eine Kinderkuchenform von mir verteilt habe. Die Backzeit musste ich trotz der kleineren Menge deutlich verlängern, bis die Garprobe stimmte. Nach dem Abkühlen wird der Kuchen mit einer Mischung aus Créme double und süßer sowie ungesüßter Kondensmilch getränkt, wobei wir trotz mehrerer Versuche nicht die ganze Flüssigkeitsmenge in den Kuchen bekommen haben. Nach dem Anschneiden war der Kuchen erstaunlich fest, fast wie Grießpudding, aber sehr lecker – und unglaublich sättigend!

Versuch Nr. 2 – Chocolate Cheesecake Cupcakes („Cupcakes“)

[auch ein Wunsch von Bibendum]

Sehr gehaltvoll, sehr cremig, sehr schokoladig und sehr lecker! Aber meiner Meinung nach reicht ein Cupcake, um eine Großfamilie zu sättigen 😉 – Bibendum und mein Mann hingegen konnten davon deutlich mehr essen als ich. Aufgrund der Frischkäse-Problematik (siehe unten) war der Cupcake meiner Meinung nach aber etwas weich (man musste sie aus dem Papierförmchen herauslöffeln!), was dem Geschmack allerdings nicht geschadet hat!

Versuch Nr. 3 – Ungebackener Ingwer-Limetten-Käsekuchen („Käsekuchen“)

Links: So sollte es aussehen! Rechts: So sah mein Ergebnis aus …

Weder Ingwerkekse noch unbehandelte Limetten oder gar Limettenwackelpudding waren beim Einkaufen aufzutreiben … Die zum Ersatz herangezogenen Butterkekse scheinen deutlich leichter als Ingwerkekse zu sein, ich hatte ungefähr ein Drittel der Keksmasse übrig, musste dafür aber mehr Butter nehmen. Außerdem kam das mit dem (Zitronen-)Wackelpudding nicht so recht hin: Ich hatte zwar versucht, meine Pulvermenge irgendwie umzurechnen, aber die gesamte Masse wurde einfach zu fest. Und das, obwohl bei mir das „Creme in die Form geben und glattstreichen“ – wieder dank der Frischkäse-Problematik – zu „Flüssigkeit in die Form gießen und verzweifelt gucken“ wurde. Mit ganz normalem Frischkäse wurde das einfach nur eine flüssige Plörre und nichts anderes! Überraschenderweise ist das Ganze am Ende trotzdem fest geworden … *g* Wobei fest geworden kein Ausdruck mehr war: Man hatte im Mund eine so extrem gelierte Masse, dass das Essen schon fast unangenehm wurde. Da ist jeder Wackelpudding schmeichelnder für den Mund! Dazu muss ich allerdings sagen, dass meinem Mann der Kuchen gut geschmeckt hat, und er würde ihn auch noch einmal essen (aber er musste ja auch nicht die drei Fertigungsrunden hinter sich bringen 😉 ). Wenn mir irgendjemand eine auf deutsche Zutaten angepasste leckere Version zukommen lässt, dann versuche ich es noch einmal mit diesem Kuchen – bis dahin stürze ich mich lieber auf bewährte Rezepte, die sich zu ähnlichen Varianten abwandeln lassen.

Versuch Nr. 4 – Red Velvet Cupcake Swirls („Cupcakes“)

Diese Cupcakes sahen auf dem Foto im Backbuch ein wenig so aus wie ein Marmorkuchen. Sie hatten zwei deutlich getrennte, aber miteinander „verswirlte“ Teige – genauer gesagt werden ein Schokoladenteig und ein Käsekuchenteig in eine Muffinform gefüllt und dann rührt man mit einem Spieß vorsichtig um, bis sich ein „Swirl“ bildet. Bei mir stimmte von Anfang an die Konsistenz nicht: Der Schokoladenteig war sehr fest (wenn auch unglaublich lecker!), während die Frischkäsemasse wieder einmal deutlich zu flüssig war – „swirlen“ konnte man da gar nichts. Während des Backens haben sich bei mir die beiden Schichten dann komplett getrennt (sehr gut auf dem rechten Foto beim Anschnitt zu sehen), außerdem musste ich die Backzeit verdoppeln, weil das Ganze einfach nicht fest wurde. Geschmacklich war es sehr gut, aber insgesamt waren diese Cupcakes für mich etwas unbefriedigend …

Beim zweiten Versuch habe ich dann statt des Frischkäses Mascarpone verwendet, und so ließ sich das Ganze besser „verswirlen“ (kann mir bitte jemand ein deutsches Wort dafür nennen? 😉 ) und die Cupcakes wurden auch deutlich fluffiger als bei der Variante mit dem Frischkäse.

Mein Fazit zu diesen Cupcakes ist ganz simpel: Ich werde in Zukunft mein Standard-Muffinrezept in der schokoladenhaltigen Variante machen und nach dem Backen ein vanilliges Mascarpone-Topping draufsetzen. Das macht weniger Arbeit und schmeckt bestimmt noch besser!

Versuch Nr. 5 – Scones („Klassiker“)

Bislang das problemloseste Gebäck aus diesem Backbuch – allerdings hat mich die Angabe „5 cm dicker Teig“ irritiert. So hätte ich nämlich nur sechs Scones bekommen, statt der beiden Bleche, die da rauskommen sollten. So habe ich mich dann an das Foto im Backbuch gehalten und meinen Teig auf eine Dicke von ca.  2,5 cm ausgerollt. Schade finde ich es auch, dass nirgendwo etwas zum Abstand stand, mit dem man die Rohlinge aufs Blech legen sollte, genauso wenig gab es eine Angabe, ob man die beiden Bleche zusammen oder nacheinander in den Ofen tun sollte. Nacheinander wäre im Rückblick deutlich besser gewesen, denn die auf dem unteren Blech gingen so gut wie gar nicht auf … Aber geschmeckt haben die Scones! Frisch und auch nach nach zwei Tagen, mit Butter und Marmelade ebenso wie pur auf die Hand!

Versuch Nr. 6: Rita-Annes Cola-Geburtstagskuchen („Flüssige Kuchen“)

Von diesem Kuchen gibt es kein Foto! Das Ergebnis war weder appetitlich anzusehen noch schmeckte es besonders gut! Naja, ein Foto während des Backens, um das Problem zu verdeutlichen:

Der Teig war anfangs wirklich lecker. Ein geschmeidiger, appetitlicher, wenn auch etwas süßer Schokoladenteig (bei dem ich mich zwar fragte, was die Cola darin überhaupt für eine Wirkung haben soll, aber immerhin klingt ein Colakuchen ja lustig). Und dann kamen die Mini-Marshmallows … Die Mini-Marshmallows, die für „kleine klebrige Inseln purer Köstlichkeit“ sorgen sollten und für eine „besondere Konsistenz“. Im Rezept stehen 200 Gramm und ich haben das wirklich fünfmal nachgeschlagen, weil ich es nicht glauben konnte.

Und dann habe ich die Marshmallows zum zweiten Mal gewogen und dann erst habe ich diese Menge an Mini-Marshmallows unter den Teig gerührt. Ganz ehrlich, diese Mengenangabe kann nicht stimmen! Nach dem Zusammenrühren von Marshmallows und Teig hatte ich Marshmallows mit Schokoteigüberzeug und nicht einen Teig mit Marshmallows, die beim Backen kleine Löcher im Teig hinterlassen können. Das hat dann dazu geführt, dass die Marshmallowmasse beim Backen eine zusammenhängende Schicht auf dem Kuchen gebildet hat. So wurde der Teig darunter nicht richtig gebacken, was zu einer sehr klitschigen Konsistenz führte, und bevor der noch gar werden konnte, hatten die Marshmallows schon die Zustandsschritte „Karamell“ und „leicht angebranntes Karamell“ hinter sich gebracht. Und das Ganze sollte zum „krönenden“ Abschluss noch ein Topping aus Cola, Butter, Kakaopulver und einem Paket Puderzucker bekommen.

Wenn ich die Zutaten nicht schon abgewogen und in einen Topf getan hätte, hätte ich an dieser Stelle das Experiment beendet. So aber habe ich auch noch das Topping gemacht – was ebenfalls nicht so aussah wie auf dem schicken Foto im Backbuch. Heraus kam eine übersüße schokoladige Sauce, die zwar sehr appetitlich aussah, aber zu flüssig war, um sich auf dem Kuchen verstreichen zu lassen. Es hieß zwar im Rezept, dass man das Ganze abkühlen lassen sollte und es bildeten sich bei mir nach vier Stunden „Abkühlzeit“ eine Art Kruste auf der Masse, die so aussah wie das Topping auf dem Foto. Aber die Sauce unter der Kruste wollte nicht die richtige Festigkeit annehmen und letztendlich habe ich dann nach einige Stunden die Geduld verloren und den „Kuchen“ mit der „Schokosauce“ getränkt …

Auf die Deko mit sauren Cola-Fläschen habe ich dann verzichtet, weil ich nicht noch mehr Lebensmittel vergeuden wollte. „Das Schokodesaster“ ist irgendwie essbar gewesen … und ein Haufen Erstklässler wäre vielleicht begeistert davon gewesen … aber nach zwei Löffeln wäre die ganze Bande so aufgedreht vor Überzuckerung, dass für eine Woche an Schlaf nicht zu denken wäre. Von der Cola war am Ende übrigens geschmacklich auch nichts mehr festzustellen.

Versuch Nr. 7: Mams Apfeltarte („Tarte, Pie & Co.“)

Lecker, lecker, lecker! Einfach zu machen und genau richtig zwischen Süße und Säure (was auch daran lag, dass ich die perfekten Äpfel dafür bekommen habe), eine dünne, knusprige Teigdecke, die beim Essen einfach nur dahingeschmolzen ist, ein saftiger, dünner Boden und insgesamt unglaublich köstlich! Am zweiten Tag etwas weniger knusprig, aber dafür umso aromatischer … Diese Tarte wird von mir bestimmt noch so einige Male gemacht – für mich das beste Rezept von den bislang ausprobierten. Ich freu mich schon auf einen Herbst voller Apfeltarte!

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Das Problem mit dem Frischkäse

Bei allen von mir ausprobierten Rezepten mit (Doppelrahm-)Frischkäse passte die Konsistenz nicht und der jeweilige Teig wurde viel zu flüssig, dabei habe ich mit unterschiedlichen Marken gebacken. Inzwischen denke ich, dass da im Original etwas deutlich Gehaltvolleres verwendet wurde, etwas, das eine deutlich festere Konsistenz hat als der durchschnittliche (Doppelrahm-)Frischkäse. Bei meinem zweiten Versuch mit den „Red Velvet Cupcake Swirls“ habe ich deshalb Mascarpone verwendet und da war die Konsistenz wesentlich besser! Deshalb werde ich vermutlich bei weiteren Experimenten mit diesem Backbuch (und es wird noch so einige geben) gleich auf Mascarpone zurückgreifen!

Fazit

Nachdem ich sieben sehr unterschiedliche Rezepte aus diesem Backbuch ausprobiert habe, bin ich nicht so ganz davon überzeugt, aber auch nicht so richtig abgeschreckt. Es gibt noch so einige Rezepte, die ich gern ausprobieren möchte, auch wenn ich bei einigen Mengen- und Zutatenangaben unsicher bin, ob das wirklich so gemeint ist. Dank Kiya kann ich nun zwar sicher sein, dass auch im englischen Original „cream cheese“ als Zutat angegeben ist, aber da das bei meinen Versuchen selbst mit unterschiedlichen Frischkäsesorten nicht geklappt hat, bin ich etwas frustriert – gerade weil der dem Gefühl nach in jedem zweiten Kuchenrezept vorkommt.

Außerdem habe ich ein ernsthaftes Beschaffungsproblem mit einigen Zutaten – wer nicht gerade einen englischen Shop oder einen fantastisch ausgestatteten Supermarkt in seiner Nähe hat, der dürfte bei so manchen Rezepten aufgeschmissen sein. (Vor allem, da ich es nicht einsehe, für einen Kuchen Zutaten online zu bestellen und dann dafür auch noch saftiges Porto zu zahlen.) Und selbst wenn es vergleichbare deutsche Produkte gibt, so muss man in der Regel erst einmal gründlich online recherchieren, um herauszufinden, was nun genau diese eine Zutat ausmacht und was als Ersatz dafür herhalten könnte.

Und so sehr ich die therapeutische Wirkung des Backens unterschreiben kann, so stand ich oft in der Küche und habe mir das Endergebnis angeguckt und gedacht, dass ich einen gleichwertigen (oder sogar leckeren Kuchen) mit einfacheren und weniger zeit- und zutatenaufwendigen Rezepten machen kann. Ein saftiger Schokoladenkuchen mit einem cremigen Topping ist keine Kunst und lässt sich problemlos ohne die Zugabe von Cola fertigen, und wenn es etwas Erfrischend-Fruchtiges sein soll, dann würde ich doch lieber auf einen lockeren Biskuitteig mit einer erfrischenden Creme und je nach Vorliebe sogar Fruchtstücken zurückgreifen.

Auch wenn es um die Süße der verschiedenen Kuchen – besonders bei den schokoladigen – geht, wäre für mich weniger mehr gewesen. Und wer einmal gesehen hat, wie ich meinen Milchkaffee trinke, der weiß, dass ich es gern süß mag. 😉 Aber hier fehlte mir bei den meisten Rezepten einfach das Gegengewicht zur Süße. Ich muss aber auch zugeben, dass mein Mann (der ein überführter Schokoholiker ist) damit deutlich weniger Probleme hatte als ich. Ihm war nur „Das Schokodesaster“ viel zu süß – was wiederum eine Menge über diesen Kuchen aussagt. 😉

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Rezeptbeschreibungen. Marian Keyes hat zwar den einen oder anderen guten Tipp für Backanfänger, aber auch immer wieder relativ ungenaue Arbeitsschritte angegeben, so dass man sich den Text zum Teil gründlich durchlesen muss. Auch finde ich die Aufteilung der Texte nicht sehr übersichtlich. Mal stehen wichtige Punkte im Einleitungstext, mal muss man sie innerhalb der Anleitung suchen. Verschiedene Backangaben zu unterschiedlichen Herdtypen gibt es auch nicht, dabei macht es schon einen deutlichen Unterschied, ob man mit Ober- und Unterhitze oder Umluft backt. Doch vor allem hat mich die fehlende Übersichtlichkeit gestört, weil ich so nicht mal eben während des Backens mit einem Blick nachgucken konnte, ob ich die Anleitung noch richtig im Kopf habe. Gerade bei Teigen, die schnell gefertigt werden müssen, ist es lästig, wenn man dann wieder mehrere Absätze gründlich durchlesen muss, um sich zu vergewissern.

Auf der anderen Seite findet man tolle Ideen in „Glück ist backbar“ und die Fotos von den fertigen Backwaren lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Außerdem gibt es zu den Rezepten unterhaltsame Annekdoten, die wirklich nett zu lesen sind. Es gibt noch eine Menge Rezepte, die ich ausprobieren werde, weil sie so gut klingen und die – wenn man nur nach dem Lesen der Anleitung geht – einfach zu backen sind. Wer ernsthaft über die Anschaffung dieses Backbuchs nachdenkt, sollte meiner Meinung nach das Original kaufen und sich im Zweifelsfall per Internetsuche durch die Zutatenliste wühlen. So könnte man sich dann aber zumindest sicher sein, dass die Zutatenangaben genau so sind, wie es die Autorin im Sinn hatte, und kann sich einfach aufs Backen konzentrieren!

Sonja Riker: Suppenglück

Nachdem ich das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, habe ich in den letzten Wochen ein paar Suppen gekocht. Angenehm ist für mich an diesem Kochbuch, dass sehr viele vegetarische Rezepte darin sind und selbst die Suppen, bei denen man Fleisch verwenden oder als Hühnchenspieß dazureichen soll, kann man häufig vegetarisch abwandeln. Spannend finde ich es auch, dass am Ende des Buches Rezepte für Basisbrühen (Gemüse-, Rinder-, Hühnerbrühe und Fischfond) sowie für Gewürzmischungen zu finden sind, ebenso wie ein paar grundsätzliche Aussagen zu Gewürzen wie Zimt, Chili und Pfeffer.

Insgesamt sind die Rezepte erstaunlich einfach, wobei ich zugeben muss, dass ich bislang vor allem die Gerichte ausprobiert habe, die mit den wenigsten Zutaten auskommen. Wenn ich für eine Suppe eine Möhre, einen Viertel Kohlkopf oder ähnliches benötige, dann muss ich vorher auch gut nachdenken, was ich mit den restlichen Möhren vom Bund oder einem Dreiviertel Kohlkopf noch anfangen will – und dazu war ich in den letzten Wochen zu uninspiriert. Dafür tummeln sich jetzt angefangene Mandel- und Nusspäckchen in meinem Vorratsregal, was wohl dafür sorgen wird, dass ich die schon ausprobierten Suppen bald noch einmal kochen werden.

Brokkolicrémesuppe mit gerösteten Zimtmandeln

Denn lecker waren alle bislang getesteten Rezepte, auch wenn ich zugeben muss, dass ich in Zukunft das Ganze zum Teil etwas variieren werde, damit es uns noch besser schmeckt. Den Anfang machte zum Beispiel die „Brokkolicrémesuppe mit gerösteten Zimtmandeln“, bei der ich in Zukunft den Zimt bei den Mandeln weglassen (oder vielleicht direkt in die Suppe geben werde). Die Geschmackskombination war zwar sehr lecker, aber meine Nase war von dem Zimtgeruch der Mandeln erstaunlich irritiert. Dabei habe ich in letzter Zeit Zimt in herzhaften Gerichten schätzen gelernt, aber eher als ein Bestandteil von mehreren und nicht als dominierender Geruch beim Essen.

Außerdem haben wir die „Rote Linsencrémesuppe mit Kreuzkümmel, Koriander und Vanille“ (die wird das nächste Mal mit der im Rezept vorgesehenen gemahlenen Vanille statt einer Vanilleschote gemacht – und vielleicht nehme ich dafür weniger Orangensaft als im Rezept vorgesehen), die „Pastinakensuppe mit Muskatblüte und gerösteten Pekannüssen“ (lecker und perfekt wie sie ist, vor allem, da die Nüsse mit Cayennepfeffer geröstet werden und eine tolle Schärfe zufügen) und die „Karotten-Maronen-Suppe mit Rosmarin“ (auch wirklich gut, aber unfassbar sättigend) probiert.

Bei der vorgestern gegessenen „Goldenen Maiscrémesuppe mit Chiliflocken“ waren Geschmack und Konsistenz auch total toll (obwohl mein Pürierstab nicht der Beste ist und ich kein Passiersieb habe, sondern die Suppe so sieben musste), aber dafür fand ich den produzierten Abfall erschreckend. Auch wenn ich die nach dem Pürieren zurückbleibenden Schalen nicht hätte essen wollen, so war das doch ganz schön viel. Die Suppe wird also vermutlich nicht so oft gekocht oder wir gucken mal, wie sie uns ohne das Pürieren schmeckt, denn Maiskörner mögen wir eigentlich immer.

Golden Maiscrémesuppe mit Chiliflocken

Mich irritiert allerdings, dass ich bei den Rezepten, die alle für vier Personen gedacht sind, so unterschiedliche Mengen herausbekommen habe. Mal hatten wir wirklich genug Suppe, um am zweiten Tag noch davon zu essen und dann wieder haben wir nur zwei Teller rausbekommen und hatten danach nicht das Gefühl, dass wir satt sind – Was dazu führte, dass wir kurz darauf in die Küche gesprintet sind, um uns noch ein Butterbrot zu machen. Da werde ich noch ein bisschen rumprobieren müssen, bis ich die perfekte Menge für meinen Mann und mich bei jedem Rezept gefunden habe.

Die fehlen Kochzeitangaben hingegen stören mich nicht. Wenn mal etwas länger gekocht werden muss (bei der Maissuppe sollte der Mais zum Bespiel eine halbe Stunde in der Brühe köcheln), dann ist es angegeben. Und bei normalem Gemüse kann ich aus Erfahrung sagen, wie lange es dauert bis es gar ist. Die Brokkolisuppe zum Beispiel hat mich (inklusive das Anrösten der Mandeln) gerade mal eine Viertelstunde Kochzeit gekostet, was allerdings auch daran liegt, dass Flüssigkeiten mit der Induktionsplatte so schnell heiß werden.

Und obwohl alle Suppen uns wirklich gut geschmeckt haben, streikt mein Mann inzwischen ein wenig und wir mussten uns auf eine Eine-Suppe-pro-Woche-Regel einigen. Als nächstes teste ich dann die Grießnockerln, die eigentlich für eine reine Gemüsebouillon gedacht sind, in unserer Standardgemüsesuppe. Und irgendwann probiere ich auch noch die „Pfannkuchensuppe mit Sesam und Karotten“ und den „Kartoffel-Buttermilch-Eintopf mit Sauerampfer“ und die „Zucchini-Limetten-Suppe mit Lauchsprossen“ oder den „Rote-Beete-Himbeer-Shot“. Ich glaube, so schnell werde ich mit dem Kochbuch nicht am Ende sein …