Sonja Riker: Suppenglück

Nachdem ich das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, habe ich in den letzten Wochen ein paar Suppen gekocht. Angenehm ist für mich an diesem Kochbuch, dass sehr viele vegetarische Rezepte darin sind und selbst die Suppen, bei denen man Fleisch verwenden oder als Hühnchenspieß dazureichen soll, kann man häufig vegetarisch abwandeln. Spannend finde ich es auch, dass am Ende des Buches Rezepte für Basisbrühen (Gemüse-, Rinder-, Hühnerbrühe und Fischfond) sowie für Gewürzmischungen zu finden sind, ebenso wie ein paar grundsätzliche Aussagen zu Gewürzen wie Zimt, Chili und Pfeffer.

Insgesamt sind die Rezepte erstaunlich einfach, wobei ich zugeben muss, dass ich bislang vor allem die Gerichte ausprobiert habe, die mit den wenigsten Zutaten auskommen. Wenn ich für eine Suppe eine Möhre, einen Viertel Kohlkopf oder ähnliches benötige, dann muss ich vorher auch gut nachdenken, was ich mit den restlichen Möhren vom Bund oder einem Dreiviertel Kohlkopf noch anfangen will – und dazu war ich in den letzten Wochen zu uninspiriert. Dafür tummeln sich jetzt angefangene Mandel- und Nusspäckchen in meinem Vorratsregal, was wohl dafür sorgen wird, dass ich die schon ausprobierten Suppen bald noch einmal kochen werden.

Brokkolicrémesuppe mit gerösteten Zimtmandeln

Denn lecker waren alle bislang getesteten Rezepte, auch wenn ich zugeben muss, dass ich in Zukunft das Ganze zum Teil etwas variieren werde, damit es uns noch besser schmeckt. Den Anfang machte zum Beispiel die „Brokkolicrémesuppe mit gerösteten Zimtmandeln“, bei der ich in Zukunft den Zimt bei den Mandeln weglassen (oder vielleicht direkt in die Suppe geben werde). Die Geschmackskombination war zwar sehr lecker, aber meine Nase war von dem Zimtgeruch der Mandeln erstaunlich irritiert. Dabei habe ich in letzter Zeit Zimt in herzhaften Gerichten schätzen gelernt, aber eher als ein Bestandteil von mehreren und nicht als dominierender Geruch beim Essen.

Außerdem haben wir die „Rote Linsencrémesuppe mit Kreuzkümmel, Koriander und Vanille“ (die wird das nächste Mal mit der im Rezept vorgesehenen gemahlenen Vanille statt einer Vanilleschote gemacht – und vielleicht nehme ich dafür weniger Orangensaft als im Rezept vorgesehen), die „Pastinakensuppe mit Muskatblüte und gerösteten Pekannüssen“ (lecker und perfekt wie sie ist, vor allem, da die Nüsse mit Cayennepfeffer geröstet werden und eine tolle Schärfe zufügen) und die „Karotten-Maronen-Suppe mit Rosmarin“ (auch wirklich gut, aber unfassbar sättigend) probiert.

Bei der vorgestern gegessenen „Goldenen Maiscrémesuppe mit Chiliflocken“ waren Geschmack und Konsistenz auch total toll (obwohl mein Pürierstab nicht der Beste ist und ich kein Passiersieb habe, sondern die Suppe so sieben musste), aber dafür fand ich den produzierten Abfall erschreckend. Auch wenn ich die nach dem Pürieren zurückbleibenden Schalen nicht hätte essen wollen, so war das doch ganz schön viel. Die Suppe wird also vermutlich nicht so oft gekocht oder wir gucken mal, wie sie uns ohne das Pürieren schmeckt, denn Maiskörner mögen wir eigentlich immer.

Golden Maiscrémesuppe mit Chiliflocken

Mich irritiert allerdings, dass ich bei den Rezepten, die alle für vier Personen gedacht sind, so unterschiedliche Mengen herausbekommen habe. Mal hatten wir wirklich genug Suppe, um am zweiten Tag noch davon zu essen und dann wieder haben wir nur zwei Teller rausbekommen und hatten danach nicht das Gefühl, dass wir satt sind – Was dazu führte, dass wir kurz darauf in die Küche gesprintet sind, um uns noch ein Butterbrot zu machen. Da werde ich noch ein bisschen rumprobieren müssen, bis ich die perfekte Menge für meinen Mann und mich bei jedem Rezept gefunden habe.

Die fehlen Kochzeitangaben hingegen stören mich nicht. Wenn mal etwas länger gekocht werden muss (bei der Maissuppe sollte der Mais zum Bespiel eine halbe Stunde in der Brühe köcheln), dann ist es angegeben. Und bei normalem Gemüse kann ich aus Erfahrung sagen, wie lange es dauert bis es gar ist. Die Brokkolisuppe zum Beispiel hat mich (inklusive das Anrösten der Mandeln) gerade mal eine Viertelstunde Kochzeit gekostet, was allerdings auch daran liegt, dass Flüssigkeiten mit der Induktionsplatte so schnell heiß werden.

Und obwohl alle Suppen uns wirklich gut geschmeckt haben, streikt mein Mann inzwischen ein wenig und wir mussten uns auf eine Eine-Suppe-pro-Woche-Regel einigen. Als nächstes teste ich dann die Grießnockerln, die eigentlich für eine reine Gemüsebouillon gedacht sind, in unserer Standardgemüsesuppe. Und irgendwann probiere ich auch noch die „Pfannkuchensuppe mit Sesam und Karotten“ und den „Kartoffel-Buttermilch-Eintopf mit Sauerampfer“ und die „Zucchini-Limetten-Suppe mit Lauchsprossen“ oder den „Rote-Beete-Himbeer-Shot“. Ich glaube, so schnell werde ich mit dem Kochbuch nicht am Ende sein …

9 Kommentare

  1. Hm, das Kochbuch sollte ich mir vielleicht auch mal ansehen. Ich mach schon ab und zu Suppen, aber da auch eher meine "Standardsuppen", wovon die Karotten-Kokos-Ingwersuppe noch die kreativste ist, der Rest sind einfache Gemüsesuppen. *g*
    Aber diese hier klingen schon alle sehr lecker.

  2. Mir sind da wirklich einige neue Ideen gekommen und bislang hat alles geschmeckt. 🙂 Es gibt auch einige Suppen mit Kokosmilch, die habe ich aber bislang nicht ausprobieren können, weil man Mann Kokosmilch verweigert. 😉

    Schön finde ich es auch, dass die Suppen eigentlich alle auch zum Einfrieren geeignet sind. So dass man theoretisch die 4-Personen-Portionen kochen und etwas auf Vorrat einfrieren kann, wenn man zu zweit oder alleine isst. 🙂

  3. Einzelne Möhren kann man ja noch kaufen, aber ein Viertel Kohlkopf ist schon schwieriger zu erwerben.

    Für die Rezepte mit Kokosmilch stelle ich mich als Testperson zur Verfügung – schränke aber ein, ich für Tomatensuppen meinen Platz doch Anderen überlasse und womöglich auch in Bezug auf Himbeersuppen … 🙂

    Sauerampfer in der Suppe (die spannend klingt!): Da wirst Du wohl doch noch etwas warten müssen, auch wenn es schon recht warm ist…

  4. Das hört sich tatsächlich nach einem inspirierenden Kochbuch an, welches einen auch mal auf ganz neue Wege der Zusammenstellung bringen kann. Schön, ich behalte das mal im Hinterköpchen 😉 Ich finde ja die rote Linsencremesuppe schon sehr verlockend *hmmm* – ich glaube, jetzt gibt es heute meine Variante dieser Suppe, da hast Du mich nun auf eine Idee gebracht!

  5. @Natira: Wobei es im Supermarkt nur ein Bund oder eine Packung mit Möhren zu kaufen gibt und auf den Markt komme ich so selten. 🙂 Aber wenn es nur eine Zutat wäre, von der ich nur ein wenig brauchen würde, dann ginge es trotzdem. Blöd ist es halt, wenn ich nach einer Suppe mit einem Haufen Gemüse dasitze und mir was dafür überlegen muss. 😉

    Schön, dass du als Kokosmilchtester herhälst! 🙂 Tomatensuppe ist für mich auch nichts – es gibt da aber auch nur zwei Suppen, in denen neben anderen Zutaten auch Tomaten verwendet werden – und ich könnte mir vorstellen, dass die Himbeeren den erdigen Rote-Beete-Geschmack wunderbar abrunden. 🙂

    @Sayuri: Das netteste an dem Buch sind für mich nicht nur die Suppenvarianten, sondern auch die Idee mit dem Topping. Normalerweise würde ich so einen Extraschritt beim Alltagskochen schnell weglassen, aber durch das Ausprobieren diser Rezepte habe ich gemerkt wie viel das ausmacht. 🙂

  6. Ja, da Dein Mann inzwischen auch genug von Suppen hat… Im hiesigen Rewe habe ich übrigens mehr Glück, gibt es Möhren auch einzelnd.

  7. Du musst also mal zum Suppen- und Cafétesten ein paar Urlaubstage hier verbringen. 🙂 Für einzelne Möhren muss ich auf den Markt oder ins Gemüsegeschäft – und da gucken sie mich immer irritiert an. Abgesehen davon, dass ich da so selten hinkomme. 😉

  8. hwsetuiwgujgqtrui34tzheokirhterkaivh4ezitgqukze45tgfezt3wrdfzge4bkzwuc3qfk9r6ftzg54tvig 4u6tz4

    Peaace! Das Kochbuch ist genial!

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