B. B. Alston: Amari and the Night Brothers (Supernatural Investigations 1)

Auf das Lesen von „Amari and the Night Brothers“ von B. B. Alston habe ich mich fast ein Jahr lang gefreut, weil ich erst einmal auf die Taschenbuch-Ausgabe warten wollte und diese dann auch erst ein paar Monate nach dem Veröffentlichungstermin von meinem Buchhändler geliefert wurde. Immerhin kann ich nun sagen, dass die lange Wartezeit sich durchaus gelohnt hat, ich habe die Geschichte – nach einem etwas holprigen Start – nämlich sehr genossen. Die Handlung beginnt am Tag vor den Sommerferien, als Amari sich im Büro ihres Schuldirektors dafür verantworten muss, dass sie eine Klassenkameradin geschubst hat. Dass diese Amari schon seit Monaten damit „aufzieht“, dass Amaris verschwundener Bruder Quinton bestimmt längst tot ist, zählt weder für den Direktor noch für Amaris Mutter als ausreichende Entschuldigung, und so beendet das Mädchen das Schuljahr mit der Aussicht auf einen Schulverweis und Hausarrest. Doch dann sorgt eine überraschende Nachricht von Quinton, die er vor seinem mysteriösen Verschwinden auf den Weg gebracht hatte, dafür, dass Amari an einem ungewöhnlichen Sommercamp teilnehmen darf.

Dabei ist dieses Sommercamp nur die Tarnung für den Start einer Ausbildung zum Junior Agent des „Bureau of Supernatural Affairs“ und so sieht sich Amari von einem Tag auf den anderen nicht nur mit der Tatsache konfrontiert, dass es Magie und magische Wesen gibt, sondern auch damit, dass Quinton ein Agent des Büros war und in Ausübung seiner Pflicht von bösen Magiern entführt wurde. Während Amari noch versucht, mit all den neuen Dingen in ihrem Leben fertigzuwerden, stellt sich heraus, dass sie über die gleiche Magie verfügt wie die Magier – was dazu führt, dass viele Personen innerhalb des Büros sie automatisch als „böse“ einstufen und sie von der gerade begonnenen Ausbildung zum Junior Agent ausschließen wollen. So muss Amari nicht nur Wege finden, um Quinton aus der Gewalt der bösen Magier zu befreien, sondern auch um ihren Verbleib in der magischen Gesellschaft kämpfen.

Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte zu Beginn (während der Erklärungen rund um die magische Parallelgesellschaft) häufig an den Anfang der „Percy Jackson“-Romane von Rick Riordan denken ließ, während die weitere Entwicklung innerhalb des „Bureau of Supernatural Affairs“ bei mir starke Assoziationen an die Nevermoor-Reihe von Jessica Townsend weckte. Aber trotz dieser Nähe zu zwei Buchreihen, die ich sehr mochte bzw. mag, gelingt es B. B. Alsons immer wieder, so viele eigene Elemente in „Amari and the Night Brothers“ einzubauen, dass ich die Geschichte sehr genossen habe. Amari ist sowohl in ihrer Schule (als Schwarzes Mädchen, das mit einem Stipendium an einer eher elitären Schule gelandet ist) als auch in der magischen Gesellschaft (als geborene Magierin) eine Außenseiterin, aber sie findet nicht nur während des Sommercamps gute Freunde (ich fand ihre Werdrachen-Mitbewohnerin einfach großartig), sondern ihre Position erlaubt ihr auch eine ungewöhnliche Perspektive auf viele Elemente innerhalb des Büros.

Ich habe mit Spannung die vielen verschiedenen Herausforderungen verfolgt, denen sich Amari und ihr Partner während der Ausbildung stellen mussten, und ich habe die vielen ungewöhnlichen Elemente, die der Autor in seine fantastische Seite der Welt eingebaut hat, sehr genossen. Auch kann ich – zu meiner eigenen Überraschung – sagen, dass ich in „Amari and the Night Brothers“ kein Problem mit all den zwischenmenschlichen Problemen rund um Amari hatte. Denn so unschön es war, dass Amari sowohl in der Schule als auch im Sommercamp gemobbt wurd, so dreht sich die Handlung doch um Amaris Entschlossenheit, ihren Bruder wiederzufinden. Das führte dazu, dass ich die Passagen besonders genossen habe, in denen Amari Freunde und Verbündete findet und in denen sie sich wieder ein kleines Stückchen Anerkennung erkämpft hat, während ich mir bei den Szenen, in denen sie sich mit Vorurteilen und Intrigen konfrontiert sah, überraschend sicher war, dass sich eine Protagonistin wie Amari von solchen Gegnern nicht aufhalten lassen würde. Und da es am Ende des Romans noch so einige offene Fragen gibt, auf die ich wirklich gern die Antworten wüsste, geht für mich jetzt das Warten auf die Veröffentlichung der Taschenbuch-Ausgabe von „Amari and the Great Game“ los (dabei erscheint die Hardcover-Ausgabe dieser Fortsetzung erst im Mai *g*).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert