Luise Berg-Ehlers: Mit Miss Marple aufs Land – Englische Krimischriftstellerinnen zwischen Tearoom und Tatort

Auf „Mit Miss Marple aufs Land“ von Luise Berg-Ehlers wurde ich erst durch Hermias Rezension und dann wieder durch Natiras Meinung zu dem Buch aufmerksam. Nachdem mir Natira das Buch geliehen hatte, habe ich es einige Zeit lang auf dem Wohnzimmertisch liegen gehabt und immer wieder darin gelesen. Dafür war es genau richtig, wie ein klassisches „Coffee Table Book“ ist es dekorativ und voller ansprechender Fotos und den Text kann man gut in kleinen Portionen genießen. 😉

Luise Berg-Ehlers geht in sieben Kapiteln auf die verschiedenen „typisch britischen“ Elemente ein, die als unabdingbare Bestandteile in gemütlichen britischen Krimis angesehen werden wie der Tearoom, die Pfarrei oder der Dorfanger. Dabei zieht Luise Berg-Ehlers immer wieder Verbindungen zwischen den vorhandenen baulichen oder gesellschaftlichen Eigenheiten britischer Dörfer und den Geschichten bekannter Autorinnen von britischen Kriminalgeschichten – wobei ich mich hier und da schon gefragt habe, wie es zu dieser Auswahl gekommen ist und warum einige Autorinnen nicht aufgeführt wurden oder so wenig Raum in diesem Band bekommen haben.

Ich muss sowohl Natira zustimmen, die meinte, dass der Schwerpunkt bei den ganzen Beispielen sehr auf Agatha Christies Miss Marple lag und dass es schön gewesen wäre, wenn unbekanntere Figuren/Autoren mehr Aufmerksamkeit bekommen hätten, als auch Hermia, die in ihrer Rezension den besonderen Reiz der kleinen Informationen über die Autoren betonte. Diese kleinen Informationen waren für mich ehrlich gesagt das Interessanteste an diesem Buch, was vermutlich daran liegt, dass ich den größten Teil der erwähnten Autorinnen schon ausprobiert habe – und nicht immer die Begeisterung für die jeweilige Figur oder den Erzählstil nachvollziehen konnte. Auch fand ich die Auswahl der Romananfänge, die einen kleinen Eindruck von den jeweiligen Autorinnen bieten sollten, nicht immer sonderlich gelungen.

Vor allem habe ich bei diesem Band also die kleinen Details rund um die Autorinnen genossen und mich an den vielen hübschen Fotos erfreut. Ich fand es sehr entspannend immer wieder in dem Band zu blättern und zu lesen und meine Erinnerungen an schon gelesene Romane aufzufrischen. Sehr oft habe ich mir gedacht, dass ich diesen oder jenen Roman dringen wieder ausgraben und lesen müsste. Außerdem habe ich mir die beiden Autorinnen aufgeschrieben, die ich noch nicht ausprobiert habe, und werde nun die Augen aufhalten nach Patricia Wentworth und ihren „Miss Silver“-Romanen und den Albert-Campion-Krimis von Margery Allingham.

12 Kommentare

  1. Alysande

    Das Buch war ja mein diesjähriges Osterei (durch Natira angeregt)und auch ich habe es seitenweise genossen. Die Aufmachung hat mich angesprochen, jedes Bild habe ich bewusst angesehen. Zu den Autorinnen, die mir nicht so viel sagten, habe ich im Internet nach Information geschnüffelt und es gab bei den mir bekannten manchen re-read.
    Insgesamt war es für mich ein leckeres Osterei, den Verlag habe ich mir gemerkt.
    Aly mit den drei Mäusefängen

  2. Ich glaube, zu schnell sollte man das Buch nicht lesen. Aber zum gemütlichen Durchstöbern ist es perfekt! 🙂 Oh, und ich habe auch schrecklich viel Lust bekommen einige Autorinnen wieder zu lesen. Aber noch ruhen sie in meinen Umzugskartons (und die neuen Regale wurden schon wieder aufs nächste Jahr verschoben *seufz*). Aber irgendwann bekommt ihr hier auf dem Blog lauter alte Schätzchen von mir vorgestellt, weil ich wieder an meine Bücher komme! 😉

    Wie geht es dir und den drei erfolgreichen Jägern? Alles gut bei euch?

  3. Alysande

    Nächste Woche geht es ohne Fellis nach Großbritannien. Da ich noch nie da war, bin ich gespannt. Ob ich mit Lesestoff heimkommt?
    Aly mit den heute auf Krawall gebürsteten drei Kuhkatzen

  4. Oh, das klingt gut! Ich wünsche dir eine wunderschöne Zeit! Und ich hoffe doch sehr, dass du mit Lesestoff heimkommst – vielleicht fällt da ja auch die eine oder andere Empfehlung für mich ab. 😉

    Knuddel deine Krawallkatzen mal kräftig durch! Sie werden dich bestimmt vermissen, wenn du ohne sie verreist. 🙂

  5. Hilfe! Bitte stelle nicht so viele alte Schätzchen vor. Mir reicht schon Lord Peter und – zusammen mit Sayuri – Agatha Christie, lach!

    Ich überlege gerade, ob ich Dir auch "Alles über Shakespeare" mitgebracht hatte, das ist ja ein zumindest vergleichbares Format.

  6. @Natira: Pfff, Lord Peter hast du doch jetzt vollständig, bei Agatha Christie habe ich auch das Gefühl, dass dir einen für dich passenden Bestand gegönnt hast und nun wird es doch eindeutig Zeit, dass du deine Fühler nach neuen Autoren ausstreckst! 😀

    Ähm, ich glaube ja, ich habe es aber noch nicht gelesen und mir ist gerade vor allem "Stand up" vom Äußeren präsent.

  7. Ich habe inzwischen fast alle Bücher wieder von meiner Wunschliste gelöscht, weil ich doch gar nicht sooo große Lust auf die ganzen Krimis hatte. 😉

  8. @Hermia: Ich habe die beiden Autorinnen weiterhin im Hinterkopf, denn die Lust auf britische Krimis habe ich eigentlich durchgehend. Aber ich bin auch froh, dass ich nur zwei "Entdeckungen" über das Buch gemacht habe und die anderen genannten Schriftstellerinnen schon kannte. 🙂

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