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Tamora Pierce und Josepha Sherman: Young Warriors – Stories of Strength

In diesem Monat habe ich für die English-Challenge „Young Warriors – Stories of Strength“ gelesen. Diese Anthologie wurde von Tamora Pierce und Josepha Sherman herausgegeben und beinhaltet fünfzehn sehr unterschiedliche Kurzgeschichten, in denen „junge Krieger“ eine Rolle spielen. Ich muss zugeben, dass das Buch schon ziemlich lange auf meinem SuB sitzt, da ich nie so recht Lust hatte, mich auf die Geschichten einzulassen.

Dabei gehören zu den beitragenden Autoren so einige, die ich wirklich gerne lese und die mich zum Teil schon seit meiner Teenagerzeit begleiten. Besonders Tamora Pierce und Margaret Mahy mag ich sehr, aber auch Esther Friesner und Mike Resnick – deren Humor mich immer wieder erfreut – gehören zu diesen Autoren. Ein wenig überrascht war ich von der Vielfalt der Themen, weil ich ehrlich gesagt in erster Linie Fantasy-Geschichten erwartet hatte. Stattdessen habe ich Abenteuer im Amazonasgebiet erlebt, bin über eine Art afrikanische Steppe gelaufen und habe mich gemeinsam mit einem Maori gegen ein sagenhaftes Ungeheuer gestellt.

Hier und da habe ich auch „klassische“ Fantasy-Abenteuer erlebt, aber vor allem hielt diese Anthologie die verschiedensten Formen von „Warriors“ für mich bereit: klassische Krieger, die sich im Krieg gegen ein römisches Heer behaupten müssen ebenso wie junge Stammesangehörige, die jahrelang trainieren, um ihre Fähigkeiten zu vervollkommnen und sich im Kampf bewähren zu können. Aber es gab auch die unauffälligen Krieger, bei denen sich das „Erwachsenwerden“ nicht durch ihre Waffenfähigkeiten, sondern durch die Entscheidungen, die sie (oft unbemerkt von der Gemeinschaft) fällen, bemerkbar macht.

Ich finde es schon sehr reizvoll, wie vielfältig die Auswahl an Kurzgeschichten in dieser Anthologie ist und wie unterschiedlich die verschiedenen Autoren das Thema angegangen sind. Auf der anderen Seite hat es mir diese Vielfalt oft schwer gemacht, weiterzulesen. „Young Warriors“ war für mich kein Buch, dass ich in einem Zug durchlesen konnte – wie ich es auch schon mal bei Kurzgeschichtensammlungen mache, bei denen    sich die einzelnen Geschichten deutlich ähnlicher sind. Jede Geschichte erforderte, dass ich mich auf einen vollkommen anderen Erzählstil, eine andere Zeit, einen anderen Hintergrund einlassen musste, und das fiel mir nicht immer leicht.

Auch die schwankende Qualität der Geschichten hat mich nicht so begeistert. Die einzelnen Handlungen waren zwar in der Regel in sich stimmig, aber manche Schreibstile liegen mir eben doch mehr als andere. Dabei kann ich gar nicht sagen, dass bestimmte Geschichten schlecht waren, sie haben nur häufig meinen momentanen Geschmack nicht getroffen. Auf der anderen Seite war es in den letzten Wochen auch fast unmöglich für mich, ein Buch zu finden, das ich einfach genießen konnte …

Von der Sprache her fand ich die Geschichten gut verständlich, nur hier und da gab es (gerade bei den eher historischen Geschichten) Ausdrücke oder Formulierungen, die ich zwar vom Inhalt, aber nicht vom genauen Wortlaut erfassen konnte. Ansonsten macht es sich – meinem Gefühl nach – bemerkbar, dass sich die Anthologie vor allem an Teenager richtet, was der Verständlichkeit ja in der Regel zuträglich ist.