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Laura Resnick: Verzaubert

„Verzaubert“ ist eins der kurzweiligsten Bücher, die ich in den letzten Tagen gelesen habe. Die Hauptfigur ist Esther Diamond, eine eher erfolglose Schauspielerin, die endlich mal wieder auf der Bühne stehen darf. Zwar ist sie in einem Off-Broadway-Stück nur die Zweitbesetzung für die Hauptdarstellerin und tummelt sich ansonsten als leicht bekleidete Nymphe im Chor dieses Musicals, aber all das ist besser als weiterhin als Kellnerin arbeiten zu müssen.

Als eines Tages die Hauptdarstellerin Golly Gee während eines Zauberkunststücks während der Vorstellung verschwindet, kommt Esthers große Chance. Doch so ganz ist sich die Schauspielerin nicht sicher, dass Golly wirklich nur einen Nervenzusammenbruch hatte und heimlich aus der gläsernen Kiste geflohen ist. Vor allem als Esther dann auch noch anonyme Mitteilungen bekommt, die sie davor warnen Gollys Rolle zu übernehmen, bekommt die junge Frau doch etwas Angst.

Zu schade, dass der attraktive Detective Lopez Esthers Sorgen nicht ernst nimmt, denn so ist sie gezwungen selber herauszufinden, was mit Golly passiert ist. Doch diese ist nicht die einzige, die in den letzten Tagen bei diesem speziellen Zaubertrick verschwand, und so muss sich Esther mit ihren Nachforschungen beeilen, bevor noch mehr Leute vermisst werden. Zusammen mit dem älteren Max Zodek und einem wirklich bunt gemischtem Haufen anderer Helfer entdeckt Esther eine ganze neue – und erstaunlich übernatürliche – Seite von New York.

Bei ihren Ermittlungen helfen der Schauspielerin nicht nur der magieerfahrene Max, sondern auch sein überaus unfreundlicher Assistent Hieronymus, ein Haufen Dragqueens, ein texanischer Cowboy mitsamt seiner entzückenden Tochter, ein Wall-Street-Finanzier und andere exzentrische Figuren. Und so klein ihr Auftritt auch ist, so habe ich auch die weiße Tigerdame Alice sehr in mein Herz geschlossen …

„Verzaubert“ bietet keine besonders anspruchsvolle Geschichte, aber die Handlung ist so nett und kurzweilig und liebenswert chaotisch, dass ich das Buch in einem Zug ausgelesen habe und am Ende kichernd auf dem Sofa saß. Esther hat einen ganz eigenen Galgenhumor, der ihr hilft mit all den seltsamen Vorgängen fertig zu werden, und obwohl viele der Figuren sehr klischeeüberladen dargestellt sind, haben sie mich hervorragend unterhalten. Ein kurzer Blick zu Amazon.com hat mir gezeigt, dass Laura Resnick in diesem Herbst den dritten Band um Esther Diamond herausbringen wird – und ich hoffe sehr, dass die weiteren Teile auch noch auf deutsch erscheinen werden.