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Lisa und Laura Roecker: The Liar Society – The Lies That Bind

Im September hatte ich „The Liar Society“ gelesen und mochte den Roman von Lisa und Laura Roecker so gern, dass ich mir nun die Fortsetzung „The Lies That Bind“ zum Geburtstag gewünscht habe. „The Liar Society“ endete für mich befriedigend, obwohl es einige Aspekte gab, die nicht „gut“ ausgingen, hatte ich nach dem Lesen das Gefühl, dass Kate mit diesem Ergebnis ihrer Nachforschungen leben konnte. In „The Lies That Bind“ wird deutlich, dass sie wirklich versucht hat wieder ein „normales“ Leben zu führen. Sie hat in den vergangenen Monaten herausgefunden wie genau ihrer Freundin Grace gestorben ist und wer für ihren Tod die Verantwortung trägt. Auch weiß sie inzwischen, wo all die mysteriösen Botschaften herkamen, die die verstorbene Grace ihr gesendet hat.

Doch obwohl sie nun relativ zufrieden ist und versucht die Vergangenheit abzuschließen, kann Kate nicht vollständig loslassen. Sie hat immer noch das Bedürfnis diejenigen, die für Grace Tod nicht zur Rechenschaft gezogen würden, im Auge zu behalten – und so beginnt das Buch damit, dass sie aufgrund von Informationen handelt, die sie bekommen hat, weil sie jeden Morgen auf der Jungentoilette der PB Privatschule ein Aufnahmegerät installiert. Ich muss zugeben, dass das einer ihrer „professionelleren“ Momente ist, denn die folgenden Tage werden für Kate so belastend, dass sie wieder relativ planlos in gefährliche Situationen stolpert.

Denn bei einer Art Gedenkveranstaltung verschwindet eine Schülerin (Bethany) und niemand außer Kate und Bethanys bester Freundin Taylor scheint sich Sorgen um ihren Verbleib zu machen. Und da Kate nur zu gut nachvollziehen kann, wie es Taylor nun geht, setzt sie alles daran, um Bethany – die sie eigentlich gar nicht leiden kann – zu retten und herauszufinden, wer hinter dem Verschwinden des Mädchens steckt. Wie schon im ersten Band geht Kate recht kompromisslos zu Werke. Ihr ist bewusst, dass sich ihr Umfeld Sorgen um sie macht, aber sie kann einfach nicht ruhig bleiben und nichts tun, während andere Menschen in Gefahr sein könnten. Das sorgt für ein Zerwürfnis im Laufe der Geschichte, das ich sehr bedauerlich fand, aber auch für einige amüsante Situationen mit Kates einzigem treuem Verbündeten, ihrem Nachbarn Seth.

Letztendlich sind sich die beiden Romane relativ ähnlich, auch wenn Kate nach den Enthüllungen im ersten Band über so viel mehr Wissen verfügt als vorher. Aber das ändert nichts daran, dass sie wieder einmal nicht weiß, wem sie trauen kann und welche Motive die verschiedenen Beteiligten verfolgen. Dazu kommt die Gewissheit, dass die Machenschaften, die in der Privatschule ihren Anfang nahmen, sich über den ganzen Ort ausgeweitet haben, so dass sie sich nicht einmal an die Behörden um Hilfe wenden kann. Das alles führt wieder zu einer sehr atmosphärischen Geschichte, bei der es schwer fällt jemanden als „Freund“ oder „Feind“ einzuordnen. Ich mag das sehr! 🙂

Allerdings bin ich mir nicht sicher, was ich von dem Ende des Romans halten soll. Wieder habe ich das Gefühl, dass das Ganze nicht „gut“ ausgegangen ist. Und obwohl es stimmig ist, wie sich Kate durch die Ereignisse verändert – so wird sie zum Beispiel skrupelloser und sie lernt immer leichter zu lügen, um in Ruhe ihre Nachforschungen anstellen zu können -, gefällt es mir nicht, wie weit sie im Laufe der Zeit geht. Am Schluss habe ich das Gefühl, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wie die weitere Schulzeit auf der PB Privatschule für Kate enden könnte und beide gefallen mir nicht so recht. Auf der anderen Seite finde ich es gut, dass die Autorinnen die Handlung nicht zu einem simplen Happy End geführt haben, denn das wäre unglaubwürdig gewesen. So oder so, das Lesen hat wieder sehr viel Spaß gemacht und ich werde die beiden Bände ganz bestimmt nicht zum letzten Mal in der Hand gehalten haben. 😉

Lisa und Laura Roecker: The Liar Society

„The Liar Society“ von Lisa und Laura Roecker habe ich während des Herbstlesens am letzten Wochenende angefangen und Anfang der Woche dann gleich auch beendet. Die Handlung wird aus der Sicht von Kate erzählt, die vor gut einem Jahr mit Grace und Maddie noch zwei beste Freundinnen hatte, mit denen sie fast alles teilen konnte. Doch dann starb Grace – und niemand wollte Kate glauben, dass hinter ihrem Tod mehr steckte als ein bedauerlicher Unfall. Als sich Graces Todestag das erste Mal jährt, bekommt Kate eine Mail von der toten Freundin, die sie dazu bringt selber Ermittlungen anzustellen.

Dem Leser wird die Handlung auf zwei Ebenen erzählt. Einmal verfolgt man Tag für Tag Kates Bemühungen mehr über die Vorfälle von vor einem Jahr herauszufinden, auf der anderen Seite bekommt man nach und nach Kates Erinnerungen an die Zeit vor dem Tod von Grace präsentiert. So lernt man nicht nur Kate, Grace und Maddie immer besser kennen, sondern auch die anderen Schüler der PB Privatschule. Es gab – gerade am Anfang des Romans – so einige Elemente, die mich an die Veronica-Mars-Serie erinnerten, aber Kate ist keine Veronica. Ihr fehlt das detektivische Wissen, ihr fehlen (anfangs) die Verbindungen und sie hat nicht dieses Selbstbewusstsein, das Veronica ausmacht. Aber genau das fand ich auch sehr stimmig.

Kate ist anfangs total verschreckt von der Mail, die sie bekommen hat, sie hat das vergangene Jahre teilweise unter Beruhigungsmitteln und in Therapie verbracht und alles, was ihre Eltern von ihr erwarten, ist, dass sie wieder genauso wie früher funktioniert. Aber genau das kann sie nicht, sie muss herausfinden, was mit Grace passiert ist. Nicht nur, um der toten Freundin Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sondern auch um wieder zu sich finden zu können. Im Laufe der Geschichte wird sie skrupelloser und auch das hat sich für mich richtig angefühlt.

Auf der anderen Seite ist „The Liar Society“ ein Jugendbuch – und vielleicht liegt es daran, dass die Hintergründe rund um Graces Tod für den aufmerksamen Leser relativ schnell erahnbar waren. Das hat meinem persönlichen Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan. Ich mochte Kate und die Atmosphäre, die dadurch aufgebaut wurde, dass sie niemandem – weder Schülern, noch Lehrern, noch sonst jemandem – an der Schule (und in der Stadt) vertrauen konnte. Ich mochte ihre Hartnäckigkeit und oft mochte ich sogar die kleinen und großen Geheimnisse, die Kate über ihre Mitmenschen herausfand.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und all die kurzen Kapitel haben bei mir dafür gesorgt, dass ich ständig meine Lesezeit verlängert habe, weil ich eben nur noch ein weiteres Kapitel lesen wollte. Und seitdem ich das Ende des Romans gelesen habe, frage ich mich, wie es mit Kate und ihren Freunden wohl weitergeht – was bedeutet, dass ich mir die Fortsetzung in naher Zukunft wohl auch noch besorgen muss. 😉