Lisa und Laura Roecker: The Liar Society

„The Liar Society“ von Lisa und Laura Roecker habe ich während des Herbstlesens am letzten Wochenende angefangen und Anfang der Woche dann gleich auch beendet. Die Handlung wird aus der Sicht von Kate erzählt, die vor gut einem Jahr mit Grace und Maddie noch zwei beste Freundinnen hatte, mit denen sie fast alles teilen konnte. Doch dann starb Grace – und niemand wollte Kate glauben, dass hinter ihrem Tod mehr steckte als ein bedauerlicher Unfall. Als sich Graces Todestag das erste Mal jährt, bekommt Kate eine Mail von der toten Freundin, die sie dazu bringt selber Ermittlungen anzustellen.

Dem Leser wird die Handlung auf zwei Ebenen erzählt. Einmal verfolgt man Tag für Tag Kates Bemühungen mehr über die Vorfälle von vor einem Jahr herauszufinden, auf der anderen Seite bekommt man nach und nach Kates Erinnerungen an die Zeit vor dem Tod von Grace präsentiert. So lernt man nicht nur Kate, Grace und Maddie immer besser kennen, sondern auch die anderen Schüler der PB Privatschule. Es gab – gerade am Anfang des Romans – so einige Elemente, die mich an die Veronica-Mars-Serie erinnerten, aber Kate ist keine Veronica. Ihr fehlt das detektivische Wissen, ihr fehlen (anfangs) die Verbindungen und sie hat nicht dieses Selbstbewusstsein, das Veronica ausmacht. Aber genau das fand ich auch sehr stimmig.

Kate ist anfangs total verschreckt von der Mail, die sie bekommen hat, sie hat das vergangene Jahre teilweise unter Beruhigungsmitteln und in Therapie verbracht und alles, was ihre Eltern von ihr erwarten, ist, dass sie wieder genauso wie früher funktioniert. Aber genau das kann sie nicht, sie muss herausfinden, was mit Grace passiert ist. Nicht nur, um der toten Freundin Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sondern auch um wieder zu sich finden zu können. Im Laufe der Geschichte wird sie skrupelloser und auch das hat sich für mich richtig angefühlt.

Auf der anderen Seite ist „The Liar Society“ ein Jugendbuch – und vielleicht liegt es daran, dass die Hintergründe rund um Graces Tod für den aufmerksamen Leser relativ schnell erahnbar waren. Das hat meinem persönlichen Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan. Ich mochte Kate und die Atmosphäre, die dadurch aufgebaut wurde, dass sie niemandem – weder Schülern, noch Lehrern, noch sonst jemandem – an der Schule (und in der Stadt) vertrauen konnte. Ich mochte ihre Hartnäckigkeit und oft mochte ich sogar die kleinen und großen Geheimnisse, die Kate über ihre Mitmenschen herausfand.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und all die kurzen Kapitel haben bei mir dafür gesorgt, dass ich ständig meine Lesezeit verlängert habe, weil ich eben nur noch ein weiteres Kapitel lesen wollte. Und seitdem ich das Ende des Romans gelesen habe, frage ich mich, wie es mit Kate und ihren Freunden wohl weitergeht – was bedeutet, dass ich mir die Fortsetzung in naher Zukunft wohl auch noch besorgen muss. 😉

4 Kommentare

  1. Es scheint so, als ob ich mit dem Buch nicht so viel falsch machen könnte – ich glaube, ich möchte es auch lesen. Und den zweiten Teil am besten gleich mit (wegen der blauen Haare ;-)).

  2. Gefährlich an dieser Herbstleseaktion ist für mich, dass mein Wunschzettel immer länger wird 😉
    Aber das Buch hört sich klasse an – ich denke, es wäre auch etwas für mich 🙂

  3. Ich mochte es wirklich gern! Es ist jetzt keine Geschichte, die mich tief bewegt hat, aber ein solider und unterhaltsamer Roman für Jugendliche mit einer stimmigen Protagonistin. 🙂

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