Taylor Simonds: Collateral Damage

Die Handlung in „Collateral Damage“ von Taylor Simonds wird aus der Sicht der siebzehnjährigen Meg erzählt, die nach dem Tod ihrer Eltern versucht, auf sich allein gestellt in Luna City zu überleben. Dabei besteht ihr größtes Problem nicht darin, genug zu verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern darin, all die Gefahren zu überstehen, die in einer Stadt, in der täglich Superhelden gegen Superschurken kämpfen, für die normale Bevölkerung existieren. So beginnt die Geschichte auch damit, dass Megs Auto zerstört wird, als einer der vier Superhelden der Stadt (SuperVariant One bis Four) es als Wurfgeschoss gegen einen Superschurken verwendet. Meg ist also nicht wirklich gut auf die Superhelden zu sprechen, doch als sie kurz darauf die Leiche des ermordeten SuperVariant Three findet, erschüttert sie diese Entdeckung ungemein. Gemeinsam mit Threes Freundin Juniper versucht Meg herauszufinden, wer den Superhelden ermordet haben könnte und wie dies – trotz seiner übermenschlichen Selbstheilungskräfte – passiert sein könnte.

Ich muss zugeben, dass Taylor Simonds mit ihrer Superhelden-Geschichte, den Informationen rund um die Erschaffung der Helden durch Wissenschaftler und die Enthüllungen über die Intentionen der Bösewichte auf relativ übliche Klischees zurückgreift. Aber trotzdem habe ich „Collateral Damage“ sehr genossen, weil Megs Erzählstimme mir nicht nur ungemein sympathisch war, sondern auch weil die Autorin die Probleme, die für einen normalen Bürger in einer Stadt mit Superhelden entstehen, häufig überraschend stimmig zu Ende gedacht hat. Ich mochte es, dass Meg nur mit Schutzausrüstung aus dem Haus geht, weil sie ja nie wissen kann, wann zum Beispiel Gebäudeteile auf sie regnen würden, oder dass Megs Chefin fast jede Woche mit der Versicherung rumstreiten muss, um Gebäudeschäden reparieren zu lassen. Oder eben auch, dass einige Dinge nicht mehr repariert werden, weil sich die Besitzer es nicht mehr leisten können oder weil es keinen Sinn macht, wenn jeden Moment der nächste Kampf gegen einen Superschurken stattfinden könnte.

Dazu kommt noch die wunderbare Freundschaft zwischen Meg und ihrem langjährigen Freund Oliver, die dazu führt, dass beide sich immer wieder in Gefahr begeben, um den anderen zu beschützen. Und auch die Zusammenarbeit zwischen Meg und Juniper hat mich wirklich amüsiert, gerade weil die beiden jungen Frauen so unterschiedlich sind und Meg anfangs das Gefühl hat, sie wäre die einzige, die sich ständig irgendwelchen Risiken aussetzen muss, um an Informationen heranzukommen. Überhaupt findet die Protagonistin im Laufe der Geschichte überraschend viele Verbündete, und ich habe mit großem Vergnügen gelesen, wie sich die Figuren besser kennengelernt und mit all ihren Stärken und Schwächen ergänzt haben. Insgesamt fand ich, dass „Collateral Damage“ eine gute Mischung aus Actionszenen, freundschaftlichen Momenten und amüsanten Passagen, in denen Meg versuchte, Informationen zu beschaffen, bereit hielt. Taylor Simonds hat mit dem Roman zwar keine neue Geschichte erzählt, aber dem Superhelden-Thema eine wirklich unterhaltsame Facette hinzugefügt.

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