Wenn ich das Genre, das ich gerade am liebsten lese, mit einem Label versehen müsste, so wäre es wohl „Cozy Fantasy“ – und „Legends & Lattes“ von Travis Baldree passt definitiv perfekt in dieses Genre! Die Handlung dreht sich um die Ork-Barbarin Liv, die nach Jahrzehnten als Abenteurerin von ihrem Job die Nase voll hat und beschliesst, dass es Zeit für einen Richtungswechsel ist. Genau gesagt möchte Liv in der Stadt Thune ein Kaffeehaus eröffnen und den Rest ihres Lebens damit verbringen, die Bewohner von Thune mit dem ungewöhnlichen Gebräu der Gnome vertraut zu machen. Startpunkt für diesen Traum war ein unvergesslicher Tag, den sie in einer Stadt der Gnome verbrachte und wo sie zu ihrer eigenen Überraschung von der Atmosphäre des örtlichen Kaffeehauses verzaubert wurde. Der Duft des Getränks, der Geschmack und die entspannende Umgebung, all das möchte Liv ihren zukünftigen Kunden bieten. Und nachdem sie bei ihrem letzten Abenteuer in den Besitz eines Scalvert’s Stones geraten ist, hofft sie, dass der Stein ihr genügend Glück bringt, um diesen Traum zu verwirklichen.
Nach einer Anfangsszene, bei der dieser letzte Moment in Livs Abenteurerleben gezeigt wird, dreht sich die Geschichte nur darum, wie die Protagonistin ein passendes Gebäude für ihr Kaffeehaus sucht, jemanden für die Reparaturen und Umbauten engagiert, eine Mitarbeiterin findet und so nach und nach das Kaffeehaus Wirklichkeit wird. Gemeinsam gelingt es Liv und ihrer Mitarbeiterin Tandri, die ersten Gäste anzulocken, und je größer die Gästezahl wird, desto mehr entwickelt sich auch Vivs Angebot in ihrem Kaffeehaus. Ich habe es wirklich geliebt, all diese kleinen Schritte rund um das Kaffeehaus zu lesen, Liv und all die anderen Figuren besser kennenzulernen und zu sehen, wie die Protagonistin treue Freunde und Stammkunden findet. Natürlich läuft nicht alles reibungslos in „Legends & Lattes“, denn es ist nun mal eine High-Fantasy-Welt und Livs Vergangenheit lässt sich nicht von einem Moment auf den anderen abschütteln. Aber ich mochte es sehr, wie Liv nach einem friedlichen Weg sucht, um zum Beispiel mit Schutzgeld-Erpressern fertig zu werden. Und selbst als es gegen Ende zu einer etwas dramatischeren Entwicklung kommt, hatten die vorhergehenden Kapitel so sehr dafür gesorgt, dass ich mir sicher war, dass alles gut ausgehen würde, dass mich dieser Teil nicht aus meiner entspannten Stimmung beim Lesen herausreißen konnte.
Travis Baldree ist es mit „Legends & Lattes“ nicht nur gelungen, eine wunderbar entspannte nd wohltuende Geschichte zu erzählen, sondern dabei auch noch all die kleinen Elemente einzubauen, die so typisch für High Fantasy sind, und die das sind, was ich immer noch an diesem Genre liebe, auch wenn ich es kaum noch lese. Allein die vielen verschiedenen Charaktertypen, die in der Geschichte wunderbar dargestellt werden, sind schon ein Grund, um diesen Roman zu lesen. Ich mochte es sehr, dass weder Liv noch ihre Freunde sich davon abschrecken ließen, dass ihnen dank ihrer Herkunft ein schlechter Ruf vorauseilt. Stattdessen versammeln sich im Laufe der Zeit rund um Liv so viele unterschiedliche Personen, die alle ihre eigenen Hoffnungen und Träume mit dem Kaffeehaus verbinden und die sich wunderbar gegenseitig ergänzen. Ich habe „Legends & Lattes“ so sehr genossen, dass ich das Buch am Veröffentichungstag in einem Zug durchgelesen habe. Es gibt nur eine einzige Sache, die ich kritisieren würde: Jeder neue Gast verliebt sich auf Anhieb in das ungewöhnliche Getränk! Für jemanden, der selbst Jahrzehnte brauchte, um Geschmack an Kaffee zu entwickeln (und ich trinke ihn nie pur!), ist das etwas unglaubwürdig. 😉
Oh, und wenn ihr nun ebenfalls Lust auf das Buch bekommen haben solltet: Für Kindle-Nutzer gibt es das eBook wirklich günstig zu kaufen oder bei KU zu lesen.
Hach, da musste ich mir das Buch doch gleich runterladen, ich habe eben einen anderen Roman beendet und diese Geschichte war mir vorher schon mal untergekommen, ich war aber noch etwas zögerlich. Hoffentlich eine nette Abwechslung zu all den Liebesromanen, die ich zuletzt verschlungen habe.
Oh, dann bin ich gespannt, wie es dir gefällt! Ich fand die Geschichte wirklich wunderbar erholsam und mochte all die kleinen High-Fantasy-Elemente, die hier halt mal von ihrer alltäglichen und nicht ihrer „abenteuerlichen“ Seite gezeigt werden. 🙂
[…] von Rebecca Thorne wurde – wie die Autorin selbst im Nachwort anmerkt – stark von Trevis Baldrees Roman „Legends & Lattes“ inspiriert, und das ist beim Lesen auch deutlich spürbar. Ich muss zugeben, dass es einige Aspekte […]