Drei Wochen ist es her, seitdem Christie ihren letzten kätzischen Mitbewohner verloren hat, und es zeigt sich deutlich, dass sie Baltimore vermisst. Auch wenn er die letzten Monate nicht mehr mit ihr spielen konnte, so waren sie sich doch noch immer recht nah.
Das letzte gemeinsame Foto mit den beiden. |
Zu Menschen hatte sie nie ein so besonders enges Verhältnis – vermutlich, weil sie als junge Katze kaum Kontakt zu Menschen hatte. Sicher werden wir es nie wissen, denn sie wurde vor dem Tierheim ausgesetzt und war damals in keinem guten gesundheitlichen Zustand, als ich sie aufnahm. Immerhin ist sie im Laufe der Jahre zutraulicher geworden und in den letzten Wochen hat sie deutlich gezeigt, dass sie unsere Aufmerksamkeit möchte. Und da sie keine Schmusekatze ist, bedeutet das, dass Christie bespaßt werden möchte.
Federwedel. Katzenangeln, Schnüre, Bälle, Luftschlangen – zur Zeit bekommt Christie möglichst viel verschiedenes Spielzeug angeboten, damit sie sich nicht langweilt. Sie braucht aber auch viel Abwechslung, denn wenn sie nicht zufrieden ist, dann macht sie das lautstark deutlich.
Foto von Natira |
Ich bin froh, dass sie so viel kommuniziert und deutlich macht, was sie will. Obwohl sie ganz eindeutig Baltimore und die anderen Kater vermisst, scheint sie uns als Ersatz zu akzeptieren. Nicht so schön ist es, wenn ich den Vormittag über unterwegs oder im Garten bin, dann benötigt sie am Nachmittag noch etwas mehr Aufmerksamkeit und kommt dann auch mal näher, um etwas Körperkontakt zu suchen. Aber wenn es so bleibt, wie es ist, dann kommt sie vermutlich ohne neue Katzengesellschaft aus. Wir sind natürlich kein vollwertiger Ersatz – gerade für eine Katze, die noch nie in ihrem Leben ein Grundvertrauen gegenüber Menschen entwickeln konnte -, aber wir sind, so gut es geht, für sie da.
Wollte ihr noch mal eine zweite Katze dazuholen? Ist ja immer so ein Lotteriespiel, ob sie sich dann vertragen. Ich hatte auch immer mal wieder überlegt, möchte es aber bei einem achtjährigen Kater nicht riskieren. Wie alt ist Christie denn?
Wir hoffen, dass sie ohne neue Gesellschaft auskommt. Erst einmal ist es ein Glückspiel und dann würden wir eine Katze nehmen, die ebenso alt ist wie Christie, und dann wäre das Risiko, dass wir wieder regelmäßig beim Tierarzt stehen, relativ hoch. Und ehrlich gesagt, brauchen wir mal eine Pause von den Tierarztbesuchen. Christie ist 15 Jahre alt und für ihr Alter noch relativ fit, aber auch das könnte sich ja schnell ändern – und dann hätten wir wieder eine alleinstehende Katze, die vielleicht neue Gesellschaft benötigen würde …
Ach, die Arme, aber gut, dass sie anscheinend doch einigermaßen klarkommt. Das ist ja auch schwierig, wie man das am besten handhabt.
Ich sehe das gerade im kleineren Maßbstab (weil es da um deutlich kürzere Zeiträume geht) bei den Wüstenrennmäusen meiner Nichten. Da sind in den letzten Monaten alle bis auf eine an Altersschwäche gestorben und jetzt ist auch die Frage, was mit der Maus machen, die alleine ist. Jung ist die ja auch nicht mehr mit etwa 3 Jahren und Mäuse sind auch relativ schwer zu vergesellschaften.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass Christie sich an die neue Situation gewöhnt.
@Neyasha: Wir haben uns da auch schon das ganze vergangene Jahr Gedanken gemacht, konnten aber natürlich nicht abschätzen wie es nun wirklich für sie werden würde, wenn sie nur noch Einzelkatze ist.
Bei Mäusen ist es auch wirklich schwierig – wobei da die Lebensspanne ja noch überschaubar ist. Theoretisch könnte Christie noch einige Jahre vor sich haben. Die Katze der Nachbarn ist z.B. inzwischen auch um die 20 Jahre alt. Wir müssen einfach abwarten, ob es so bleibt wie es ist oder schlimmer (oder gar besser) wird.
Wir hatten dabei keine Probleme mit unserem einen Kater. Aber der war ja auch viel draußen und hatte die Nachbarskatzen als Gesellschaft, weswegen da evtl. Problemlagen etwas kompensisiert aufgetreten sind bzw. ausgeblieben waren. Aber seitdem haben wir uns dafür entschieden nur noch ein Tier zu halten. Zumal bei uns in der Nachbarschaft regelmäßig neue Katzen/Kater auftauchen, die sehr zutraulich sind – und vermutlich ausgesetzt worden.
Aber für 15 Jahre sieht eure Christie noch sehr gut aus. Unsere eine Nachbarskatze, die jetzt auch ungefähr so alt sein dürfte, sieht sehr mager und klapprig aus. Ihre Schwester, die etwa gleich alt ist, aber besser drauf ist, habe ich erschreckt als ich ihren Namen gerufen habe. Das war ein Bild. Guckt mich an und erschreckt sich, weil ich ihren Namen gerufen habe. *gg*
Im Übrigen fand unser Kater immer das ganze Katzenspielzeug langweilig. Der fand uns Menschen immer eine bessere Gesellschaft, war sehr verschmust.
@animasoul: Ich denke auch, dass es etwas ganz anderes wäre, wenn Christie Freigängerin wäre. Aber in ihrem Alter und bei drei Hauptverkehrsstraßen in direkter Nähe, wäre mir das definitiv zu gefährlich für sie.
Für ihre 15 Jahre ist sie auch noch sehr fit. Sie hat Arthrose, die aber mit einem einfachen homöopathischen Mittel im Griff gehalten wird, und sie wird – wie es sich für ein altes Wesen gehört – immer dickköpfiger und eigener. Sie hört auch noch gut und springt problemlos auch in größere Höhen (obwohl sie im letzten Jahr so zugelegt hat). Bei der Nachbarskatze könnte es sein, dass sie nicht mehr so gut hört, deshalb nicht wusste, dass du da warst – und sich natürlich dann erschrocken hat, als du sie gerufen hast. Das war mit Logan zuletzt auch so. Da hörte er nicht mehr gut und schlief sehr tief und war deshalb schnell überrascht, wenn ihm jemand zu nahe kam. 🙂
Unsere Kater waren alle auch sehr kontaktbedürftig, aber sie waren auch alle eng mit Menschen aufgewachsen. Trotzdem gab es eigentlich für jeden von ihnen ein passendes Spielzeug. Christie hat früher gern allein gespielt, besonders mit harten Bällen, die schnell und unberechenbar durch die Wohnung flitzen konnten, aber diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Sie möchte jetzt eindeutig unterhalten werden.
Sie hatte viel Spass beim Spielen und schätzt dabei auch offenbar die Gesellschaft Deines Mannes. 🙂
Ich wüsste auch nicht, ob ich zu ihr noch ein neues Tier hinzunehmen würde, sie ist ja doch eigen und als Seniorin vielleicht auch nicht sehr geneigt, sich mit einem "Jungspund" herumzuschlagen und ihn zu erziehen oder mit einem älteren Tier mit eigenen Eigenarten klarzukommen. Vielleicht tut es ihr und Euch gut, wenn Ihr Euch aufeinander konzentriert.
@Natira: Zur Zeit ist es ihr zu warm, um tagsüber zu spielen, was dazu führt, dass wir uns zum Affen machen, während sie zuschaut. Nicht sehr anregend für uns. Und dafür macht sie dann nachts Rabatz und weckt uns regelmäßig, weil sie dann doch gern eine Runde spielen würde. *argh*
Wenn diese Nächte nicht wären, würde ich sagen, dass es gut so ist, wie es ist. Wir werden sehen, wie es weitergeht, wenn sie tagsüber wieder etwas aktiver sein mag.