Vorweihnachts-Lese-Challenge am 2. Advent

Am vergangenen Sonntag begann die „Vorweihnachts-Lese-Challenge“ von Ariana für mich mit einem gemütlichen 1. Adventssonntag. In der folgenden Woche habe ich „Den Nächsten, der Frohe Weihnachten zu mir sagt, bringe ich um“ erst einmal nicht weitergelesen. Einer der Vorteile an einer Anthologie ist ja, dass man sie hemmungslos aus der Hand legen kann, wenn man eine Kurzgeschichte beendet hat. 😉 Stattdessen habe ich mir einen Titel rausgesucht, der nicht nur zum „Vorweihnachtslesen“ passt, sondern auch für die „100 Bücher“-Challenge gezählt werden kann.


So habe ich also an den letzten Abenden zu „A Christmas Carol“ von Charles Dickens gegriffen und die Geschichte zum ersten Mal in meinem Leben auf Englisch gelesen. Ich gehöre zu den vielen Menschen, die die Handlung rund um den weihnachtsverachtenden Geschäftsmann Scrooge jedes Jahr wieder lesen (oder in einer der vielen – guten! – Verfilmungen sehen) können. 😉

Ich weiß selber nicht, warum ich bislang nie zum englischen Text gegriffen habe, aber ich fand ihn – trotz des einen oder anderen altmodischen Ausdrucks – gut lesbar. Damit habe ich also meine diesjährige Portion Scrooge schon genossen – ich hoffe trotzdem, dass in diesem Jahr wieder die Verfilmung mit Patrick Stewart im Fernsehn laufen wird …

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Heute habe ich mir wieder viel weihnachtliche Lesezeit vorgenommen und werde nicht nur die zweite Kurzgeschichte von „A Grosvenor Square Christmas“ lesen, sondern auch endlich „Den Nächsten, der Frohe Weihnachten zu mir sagt, bringe ich um“ beenden. Zumindest hoffe ich das, denn nachdem ich inzwischen acht der zwölf Kurzgeschichten gelesen habe und nur eine wirklich unterhaltsam fand, ist die Motivation zum Lesen nicht sehr groß. Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch nicht riskieren eine Perle unter den Weihnachtskurz“thrillern“ zu verpassen! 😉 Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass mich mein seit drei Tagen nicht angeschauter FeedReader und das Aufräumen und Putzen des Kellers, das ich mir für den Nachmittag vorgenommen habe, nicht zu sehr von dieser Anthologie ablenkt. 😉

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Nur noch zwei Kurzgeschichten liegen in der Anthologie vor mir, aber jetzt mache ich erst einmal eine Pause und widme mich dem Keller, damit morgen der Wäschtrockner einfach nur noch reingestellt und angeschlossen werden kann. *hüpf* Es gibt in meinen Augen überraschend viele Probleme mit „Den Nächsten, der Frohe Weihnachten zu mir sagt, bringe ich um“. Erst einmal sind die Geschichten so vielfältig gehalten, dass die meisten Leser vermutlich nur zwei oder so wirklich mögen werden, was in meinen Augen zu wenig ist, wenn man zwölf Geschichten vor sich hat. Dann habe ich das Problem, dass ich unheimlich viele der nicht so abgedrehten Handlungen sehr vorhersehbar finde. Das habe ich zwar auch bei vielen Krimis in Romanlänge, aber da gibt es dann immerhin noch genügend Figuren und „atmosphärische“ Passagen, die mich dann dafür entschädigen können. Bei einer Kurzgeschichte hingegen gibt es dafür nicht gerade viel Raum (und bei denen, die sich den Platz dafür nehmen, fühlt es sich oft so an, als ob da jemand Wörter geschunden hat, statt sich auf die Handlung zu konzentrieren). Bei den „skurrileren“ Geschichten hingegen haben ich oft das Gefühl, dass sich der Autor so sehr darüber gefreut hat, dass er sich etwas total unvorhersehbares und seltsames ausgedacht hat, dass er leider darüber vergaß, dass ein Leser mit seiner Geschichte auch noch etwas anfangen können muss … 😉

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„Den Nächsten, der Frohe Weihnachten zu mir sagt, bringe ich um“ habe ich dann heute doch noch beendet. Die letzten beiden Geschichten waren soweit ganz okay, aber insgesamt würde ich die Anthologie nicht weiterempfehlen. Ich hoffe nur, dass die andere Weihnachtssammlung („Süßer die Schreie nie klingen“) etwas mehr nach meinem Geschmack ist.

Um mich von der nicht ganz so gelungenen Lektüre zu erholen, habe ich mir eben zu Tee und Zitronenkuchen „One Kiss for Christmas“ von Vanessa Kelly gegönnt. Die zweite Geschichte der „A Grosvenor Square Christmas“-Anthologie war einfach nur zuckersüß, entspannend und niedlich. Am Anfang besucht man zusammen mit Nigel Dash einen Ball, auf dem er wieder einmal mit ansehen muss wie die junge Frau, die er liebt, von Verehrern umringt wird. Nachdem ihm ein guter Freund einen kräftigen Stupser gegeben hat, beschließt er, dass er von nun an nicht mehr der geduldige und nette Nigel zu sein, sondern etwas schneidiger und forscher aufzutreten, um die Amelias Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Natürlich ist Amelia ein bisschen verwirrt von dem ungewohnten Auftreten des Mister Dash, während er am Ende seine wahre Natur nicht verleugnen kann und sich immer wieder in Situationen wiederfindet, die zeigen, was für ein gutmütiger Kerl er ist. 😀

Da ich „One Kiss for Christmas“ als einen wirklich süßen und passenden Ausklang für den „Buchteil“ des zweiten Adventssonntags empfinde, werde ich heute wohl nichts mehr lesen. Stattdessen gönne ich mir gleich das Abendessen und teile mir dann den Abend zwischen FeedReader und dem DS auf. Mein schrecklich lieber Mann hat mir nämlich mit „Bravely Default“ ein neues Spiel zum Nikolaustag besorgt, das mir verflixt viel Spaß macht … 😉

Oh, und im Laufe der kommenden Woche werde ich nicht nur zu „Süßer die Schreie nie klingen“ greifen, sondern auch zu „Little Women“, denn schließlich lautet die erste Zeile dieses Klassikers:
„Christmas won’t be Christmas without any presents,“ grumbled Jo, lying on the rug.

25 Kommentare

  1. Das Kelleraufräumen geht bestimmt flott voran, es bedarf nur der notwendigen Motivation. 🙂 Vielleicht kannst Du ja ein Hörbuch nebenher genießen?

    Schade, dass die Anthologie bislang nicht so das Wahre für Dich war. Aber dafür gab es Scrooge. Und ich bin mir sicher, dass die Patrick-Stewart-Verfilmung dieses Jahr im TV laufen wird.

  2. Das Aufräumen wird auch nicht schlimm. Ich muss nur einen Haufen Wäschekörbe, Wäscheständer usw. in den großen Keller schleppen und die ca. 6 qm inklusive der dort stehenden Waschmaschine mal gründlich putzen. Was allerdings eine kleine Herausforderung ist, weil bei jedem Atemzug Sand aus den Fugen rieselt. 😀

    Zum Teil habe ich mich bei der Anthologie so sehr geärgert, dass ich zum Stressabbau das Bad geputzt und danach trotzdem noch meinem Mann die ganze Geschichte erzählt habe, wenn er abends endlich daheim war! Oo

  3. Oh, hm. Du solltest vielleicht die Anthologie weiterlesen, BEVOR Du in den Keller gehst. So hat sie vielleicht einen positiven Effekt? Das mit dem Sand ist ja reizend!

  4. So ist es geplant – mal gucken wie weit ich komme, wenn ich ständig alles mögliche andere nebenbei mache. 😀 Ach, an den Sand gewöhnt man sich – stört in einem Wäschekeller ja nur, wenn man mit der frischgewaschenen Wäsche an die Wand kommt. 😉 Und die Keller neu zu verfugen, ist dem Vermieter ja nicht zuzumuten. 😀

  5. Ich habe in den letzten zwei Tagen auch "A Christmas Carol" gelesen, allerdings als Graphic Novel. 😉 Von daher kann ich zur Sprache nicht so viel sagen, aber die bunten Bilder waren auch nett.
    Doof, das die Anthologie dich nicht so begeistern kann. Schade, der klang so toll, ich wollte schon reflexartig zu Amazonien rüber, bis ich weitergelesen hatte. 😉

  6. @Hermia: Die Geschichte bietet sich zur Zeit ja auch wirklich an. 😀

    Och, wenn du möchtest, dann kann ich dir den Titel auch gern beilegen, wenn ich dir (irgendwann) deine Bücher zurück schicke. Vielleicht kannst du damit mehr anfangen als ich. 😉

  7. Hihi, "Christmas Carol" steht bei mir auch noch auf dem Plan – allerdings erst kurz vor Weihnachten. Noch lese ich mich durch die ganzen Katzenbücher durch (unterbrochen von "Störfall", was natürlich so gar nicht weihnachtlich war.) Schade, dass die Anthologie nicht so richtig was taugt, aber vielleicht kommt das Highlight ja noch am Schluss?
    Ich wünsch dir einen schönen Adventssonntag mit viel Lesezeit!

  8. @Ariana: Ich gebe zu, dass ich gerade verzweifelt auf der Suchen nach Titeln für die "100 Bücher"-Challenge bin. Einige hat mir die Stadtbibliothek bislang nicht zur Verfügung stellen können, andere wollte ich nicht beenden – so lang die Weihnachtsgeschichte einfach auf der Hand. 😀 Du hingegen kannst dir ja Zeit lassen mit dem Lesen, die "Pflichtaufgaben" hast du locker geschafft, und der Rest liegt ja in deinem Ermessen. 🙂

    Diese Anthologie ist wirklich … äh … abwechslungsreich. Und das ist für mich auch das Problem, denn ich habe da von ganz guten über durchschnittlichen bis (für mich) total bescheuerten Geschichten alles dabei und da es so ein Glücksspiel ist, ob ich mich gut unterhalten fühle oder nicht, fehlt einfach die Motivation beim Lesen.

    Danke! Den wünsche ich dir auch! 🙂 Die Anthologie habe ich fast durch, danach gönne ich mir die historische Liebesgeschichte und dann werde ich mich vermutlich meinem vernachlässigtem FeedReader widmen und den Rest des Abends mit Bloglesen und Kommentieren beschäftigt sein. 😀

  9. Ich drücke dann mal die Daumen für die andere Anthologie. Aber One Kiss for Christmas war ja offenbar eine nette Geschichte, um den Adventssontag buchtechnisch ausklingen zu lassen. Und der Keller ist auch fertig! Super!

  10. Öhm, der Start am Montag ist aus meiner aktuellen Sicht nicht so berauschend, ich habe nämlich morgen meinen halbjährlichen Zahnarzttermin :/

  11. Oh, wie wundervoll! "Little Women"! Das will ich auch unbedingt mal lesen – ich kenne nur die Anime-Serie und diverse Realverfilmungen. Und die Geschichte passt doch sicher gut in die Vorweihnachtszeit!
    Ich wünsch dir noch einen schönen Abend und eine tolle Woche ohne Stress!

  12. Schön, dass du die Adventsonntag mit weihnachtlichen Bücher verbringst und das so genießt!

    Ich habe immer noch nicht begriffen, dass wir schon Halbzeit haben bis zu Weihnachten, aber man kann es wohl nicht mehr ignorieren 😉

  13. @Ariana: Für mich ist das wieder mal ein Re-read, aber da ich das Buch vor so langer Zeit gelesen habe, gehe ich davon aus, dass ich ganz viele Aspekte neu entdecken kann. 🙂 Und zum Glück steht auch dieses Buch auf der "100 Bücher"-Liste. 😉

    Danke! Das wünsche ich dir auch beides! 🙂 (Und ich warne dich schon mal vor, ich bin jetzt auf dem Weg zu meinen Buchblogs im FeedReader … 😉 )

  14. @Melli: Mir kommt diese entspannte "Challenge" da wirklich zugute. Sonst hätte ich vermutlich die Sonntage wie immer halb im Stress, halb dösend verbracht – so wie es jetzt läuft, ist es mir lieber. 😉

    Nein, ignorieren kann man das so langsam wirklich nicht mehr! Es ist bei uns in diesem Jahr total seltsam. Die Verwandtschaft hat schon lauter Pakete geschickt und wenn ich jetzt noch das Schreiben der Karten auf die Reihe bekomme, dann bin ich eigentlich mit allem durch und kann mich entspannt zurücklehnen. Naja, abgesehen davon, dass meine Mutter sich mal wieder "nichts, aber wenn du wieder Pralinen machen willst" gewünscht hat, was bedeutet, dass ich vermutlich direkt nach dem dritten Advent welche machen werde. 😉 Ach, ich mag diese Zeit und das Jahresende so gern! Es fehlt nur noch der Schnee, aber der wird wohl bei uns auf sich warten lassen.

  15. Diese Wunschäußerungen kenne ich ^^ man hat ja alles und braucht nichts und es ist ja schön, wenn man zusammen ist etc. aber was soll man sich schon wünschen. Und noch bevor man was sagen kann, kommt aber die Frage was man sich denn selbst wünschen würde und wehe man hat da keine Antwort darauf! *g*

    Das hört sich aber ansonsten doch sehr gut an – das muss man ja direkt genießen, wenn man die Geschenke schon zusammen hat 🙂 Ich brauch nur noch für meine Arbeitskollegin was und dann bin ich damit auch durch.

    Und wenn es dich tröstest – wir werden hier wohl auch grüne Weihnachten haben. Aber sollte ich irgendwo Schnee entdecken schick ich dir zumindest ein Foto davon 😉

  16. @Melli: Jupp, genau so ist es! Wobei meine Mutter es in diesem Jahr leicht hatte, da wir den Wäschetrockner bezuschusst haben wollten. 😀 Das ist ihr aber normalerweise auch nicht recht und deshalb nennen wir immer noch so etwas wie 5-Euro-englische-Bücher als "richtiges Geschenk". *g*

    Ich finde es auch schön, dass wir mit den Geschenken eigentlich durch sind. Aber die Pralinen werden am Wochenende noch lustig. Ich habe heute mal zwei Rezepte getestet. Die gingen auch gut, aber ich habe nur eine Form dafür und die muss dann für zwei Stunden in den Kühlschrank, also kann ich nur alle 2,5 Stunden eine neue Runde ansetzen. Also 30 Pralinen in fünf Stunden – und die ersten haben sich schon gemeldet, dass sie doch auch gern was hätten, wenn ich schon welche mache. *g*

    Für die Arbeitskollegin findet sich doch bestimmt in den nächsten Tagen noch etwas – ihr seht euch ja bestimmt in der kommenden Woche noch. 🙂

    Ohja, Schneefotos! Ich drücke die Daumen, dass wenigstens du welchen siehst! 🙂

  17. Das ist wirklich zeitintensiv. Mh, kurz ins Gefrierfach wird wohl auch nicht gehen, wenn es dann so kalt ist *grübel*

    Ich weiß zum Glück schon was ich ihr schenken werde und muss es nur noch besorgen 😉

  18. Ich habe auch keinen Platz im Tiefkühlfach, da lagern die Katzenfleischvorräte für die Tage, an denen der Futterladen über die Feiertage geschlossen ist. *g*

    Ah, das ist gut! Dann gönn dir einen schönen und entspannten Adventsbummel und lass dich von all den hektischen Last-Minute-Käufern nicht irritieren. 😀

    So viel Schnee habe ich seit sehr vielen Jahren nicht mehr gesehen. Oo

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