[Blogparade] Zum Jahresende 2014 …

… von Katrin von den BuchSaiten.

Wer ebenfalls Interesse an der Blogparade hat, findet HIER die Fragen und eine Möglichkeit, seinen Blogbeitrag bei Katrin zu registrieren. 

Wie schon in den letzten Jahren bin ich relativ früh mit dem Beantworten der Fragen. Aber ich habe diese Blogparade gern aus dem Kopf, bevor die Feiertage beginnen, sonst denke ich doch immer wieder darüber nach, ob ich nicht doch noch ein schöneres Cover, einen anderen Autor oder sowieso etwas ganz anderes erwähnen sollte.

Wie immer habe ich zum Beantworten der Fragen meine Leselisten gewälzt, trotzdem fand ich es wieder verflixt schwierig – und beschränke mich deshalb bei den Antworten nur selten auf einen einzigen Titel. 😉

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat? (und Begründung)

Ich hatte einige Rezensionen zu „Bienensterben“ von Lisa O’Donnell gelesen, bevor ich das Buch in der Bibliothek vorgemerkt hatte. Von mir aus lese ich eigentlich keine Romane (mehr), in denen Kinder – aus welchem Grund auch immer – von ihren Eltern verlassen werden, außerdem hatte ich sehr unterschiedliche Meinungen zu dem Titel gesehen. Deshalb waren meine Erwartungen nicht so hoch, als ich mit dem Buch anfing, aber nach der letzten Seite blieb mir nur noch dieses Fazit, um mal meine eigene Rezension zu zitieren:

„Auch wenn es mir etwas merkwürdig vorkommt ein Buch, in dem es um Vernachlässigung von Kindern, Tod, Misshandlung, Alkohol- und Drogenmissbrauch geht, als „schön“ zu bezeichnen, so hat mir „Bienensterben“ wirklich sehr gut gefallen. Dieser Roman verfügt über individuelle und faszinierende Protagonisten, eine tolle Erzählweise und eine Handlung, die mich – zum Teil gerade wegen diverser skurril wirkender Entwicklungen – sehr gepackt hat.“

Ein Titel, mit dem ich keine Erwartungen verknüpft hatte, war „Der Trümmermörder“ von Cay Rademacher. Das Buch ist bei irgendeiner Aktion auf meinen eReader gehüpft und dann hatte ich es ganz vergessen, bis ich während der „7 Days – 7 Books“ im April auf der Suche nach einem Krimi war, den ich zur Abwechslung lesen konnte. Ich habe den Roman dann an einem Tag durchgelesen und fand vor allem die Atmosphäre und die Darstellung der Nachkriegszeit wirklich gut gemacht. HIER hatte ich etwas mehr dazu geschrieben.

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? (und Begründung)


Bei dieser Frage ist mir ausnahmsweise sofort ein Buch eingefallen, nämlich „Wunder muss man selber machen“ von Sina Trinkwalder. So toll ich es finde, dass die Frau ein funktionierendes industrielles, ökologisches und soziales Textilunternehmen auf die Beine gestellt hat, so wenig informativ fand ich das Buch, das sie darüber geschrieben hat. Nähere Details kann man in meiner Rezension zu dem Titel nachlesen.

Auch bei „Die Listensammlerin“ von Lena Gorelik hatte ich Erwartungen, die der Roman nicht ganz erfüllen konnte. Dabei hat mir die eine Hälfte der Geschichte (die Passagen, die von Grischa erzählen) gut gefallen, aber bei den anderen Kapiteln hatte ich große Probleme mit der Protagonistin, und insgesamt hatte ich – aus welchen Gründen auch immer – erwartet, dass der Roman einen größeren und länger anhaltenden Eindruck bei mir hinterlassen würde. HIER geht es zu meiner Rezension.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?

Robert Galbraith – und ja, mir ist bewusst, dass es sich dabei um J.K. Rowling handelt, aber ich hatte nicht erwartet, dass die Autorin in der Lage wäre, einen Krimi zu schreiben, der mir so gut gefallen würde. Ich hatte zu „The Cuckoo’s Calling“ nur einen Leseeindruck geschrieben, aber den relevanten Teil möchte ich hier gern zitieren:

„… ich habe den solide geschriebenen Kriminalroman wirklich genossen. Genau genommen habe ich kaum etwas gefunden, worüber ich mich hätte aufregen können und das ist inzwischen wirklich eine Seltenheit, wenn ich Kriminalromane lese. 😉

J.K. Rolling hat es geschafft, mit „The Cuckoo’s Calling“ einen interessanten Fall mit überraschend realistisch wirkenden Figuren und einem sympathischen Protagonisten zu erzählen. Ich mochte ihren Umgang mit den verschiedenen Charakteren wirklich, niemand ist einfach nur gut oder böse, sie alle haben ihre Ecken und Kanten, und selbst mit der unsympathischsten Figuren gibt es Momente, die sie menschlicher wirken lassen. Die Handlung selbst wird sehr ruhig erzählt. Der Detektiv Cormoran Strike nähert sich dem vermeintlichen Selbstmord des Models Lula sehr systematisch und interviewt einen Zeugen nach dem anderen. So bekommt man Lula, ihren letzten Tag und ihr Umfeld aus den verschiedenen Perspektiven beschrieben und kann sich seine eigenen Gedanken zu den Motiven der Charaktere und zu ihrem Verhältnis zu Lula machen. Wenn es eine Fortsetzung mit Cormoran gibt, dann werde ich sie auf jeden Fall auch lesen!“

„Der Seidenspinner“ ist übrigens schon im Haus und wartet nun darauf, dass ich mal wieder etwas mehr Ruhe zum Lesen habe. 😉

Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?

Mein persönliches Lieblingscover dieses Jahres stammt eigentlich aus dem Jahr 2009, aber da ich den Roman in diesem Jahr zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, ist es mein Coverhighlight 2014. 😉

Genau genommen geht es um die Hardcover-Ausgabe von „The Thirteenth Child“ von Patricia C. Wrede. Abgesehen davon, dass ich die relativ einfache Gestaltung und die Farben des Covers mag, gefällt es mir auch, dass es so viel über den Inhalt des Buches aussagt. Die Geschichte spielt im „Wilden Westen“ einer fantastischen Parallelwelt, in der nicht die dort siedelnden Indianer den Fortschritt der Siedler „beeinträchtigen“, sondern wilde magische Wesen … Nur schade, dass die Gestaltung der Fortsetzungen nicht zu diesem schönen Cover passt.

Welches Buch wollt ihr unbedingt im Jahr 2015 lesen und warum?
Es gibt nicht das eine Buch, das ich unbedingt im kommenden Jahr lesen will. Es gibt eine Handvoll Neuerscheinungen – in der Regel Reihenfortsetzungen -, die 2015 veröffentlicht werden, auf die ich mich freue und die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bei mir einziehen werden. Aber vor allem möchte ich im nächsten Jahr meinen SuB um ein paar Titel erleichtern. Da gibt es (gerade bei den englischen Romanen) so tolle Geschichten, die ich so gern haben wollte und für die bislang irgendwie keine Zeit war. Das möchte ich in den kommenden Monaten wirklich ändern!

20 Kommentare

  1. Wow, das Cover ist wirklich wunderschön! Dazu dann unpassende Fortsetzungen, das ist ja der reinste Frevel.
    "The Cuckoo's Calling" möchte ich auch endlich mal lesen – wenn es denn nicht so viele Bücher geben würde, die ich endlich mal lesen möchte. 😉

  2. Ich finde es auch einfach toll. Der zweite Band zeigt dann eine junge Frau auf dem Cover … *seufz*

    Für "The Cuckoo's Calling" brauchte ich wirklich Zeit, aber das lag auch daran, dass ich eigentlich zu unkonzentriert war, um einen Krimi auf Englisch zu lesen.

  3. Von Patricia C. Wrede habe ich inzwischen auch zwei Titel auf der Wunschliste, gelesen habe ich von ihr aber noch nichts. Wie hat dir denn der Inhalt gefallen? Klingt ja mal nach was anderem.

  4. @cat: Ich habe das Buch erst seit drei Wochen und hatte noch keine Zeit zum Lesen. Aber ich liebe die Drachenprinzessinen-Geschichten von ihr ebenso wie die Cecy-und-Kate-Geschichten, die sie mit einer anderen Autorin geschrieben hat. Bislang mochte ich sowohl ihre Figuren, als auch ihre Art eine Welt aufzubauen und zu beschreiben.

  5. BücherFähe

    Wenn ich so den Inhalt von „Bienensterben" lese, denke ich, dass das ebenfalls kein Buch für mich wäre. Aber schön, dass es dich doch noch überzeugen konnte. 🙂

    „Die Listensammlerin"… ist das ein Teil dieser Grischa-Trilogie, die man auf so vielen Blogs derzeit findet?

    Dann wünsche ich dir mal viel Erfolg bei deinem SuB-Abbau-Vorhaben!^^ Vielleicht sollte ich auch "Vorsatz" sagen – oder ist es noch zu früh für gute Vorsätze? 😀

  6. BuchSaiten.de

    Also um ganz ehrlich zu sein… deine Teilnahme an der BSBP (übrigens ehrt es mich so sehr: zum SECHSTEN Mal – von sechs <3 ) lässt mich folgendermaßen zurück: WASWASWAS??? Ich dachte, dass ich das Buch von frau Trinkwalder auch unbedingt lesen müsse, aber nach deinem Urteil bin ich da nicht mehr so überzeugt. Was ich aber noch gar nicht wusste: J. K. Rowling veröffentlicht unter einem Pseudonym? Wo war ich wieder?!?!?! Offenbar nicht im Buch-Universum *lach* Danke für die Aufklärung!

  7. @BücherFähe: Mir hatte "Bienensterben" richtig gut gefallen, es hatte mich nur ein bisschen Überwindung gekostet damit anzufangen.

    Nein, nein, das hat überhaupt nichts miteinander zu tun! Leno Gorelik schreibt Romane, in denen sie sich unter anderem mit (russisch-)jüdischem Leben auseinandersetzt. Bei "Die Listensammlerin" gibt es zwei Handlungsstränge, einmal aktuell in Deutschland, wo die (zwanghaft listenschreibende) Protagonistin sich mit damit auseinandersetzen muss, dass ihre kleine Tochter zum dritten Mal am Herzen operiert wird. Gleichzeitig löst sie die Wohnung ihrer Großmutter auf und findet dabei Listen, die ihr Onkel Grischa geschrieben hat, der als homosexueller und unangepasster junger Mann in der Sowjetunion aufgewachsen ist.

    Pläne! Nennen wir es Pläne! 😀 Und ich habe sie ja nicht zum 1.1. gestartet, sondern schon damit angefangen – auch wenn der Dezember wohl nicht so erfolgreich sein wird. *g*

  8. @Katrin: Du erinnerst mich ja auch immer ganz dezent daran. *g*

    Bei dem Trinkwalder-Buch war ich wirklich enttäuscht. Ich hatte mir sehr viel mehr Hintergrundwissen erhofft. Die Informationen, die man auf der manomama-Homepage bekommt, sind da genauso ausführlich.

    Und um das mit J.K. Rowlings nicht mitzubekommen, musst du wirklich sehr weit weggewesen sein. 😀 Dabei gab es doch einen großen "Skandal", weil das Pseudonym vor Verkaufsstart gelüftet wurde. *g*

  9. BuchSaiten.de

    Ich meine mich seeeeeehr dunkel erinnern zu können irgendwo eine Buchbesprechung gesehen zu haben und ich dachte "Hä? Wieso steht da Rowling?! Hat doch wer ganz anderes geschrieben…!" 😀

  10. "Bienensterben" muss ich wohl wirklich mal lesen. Aber immerhin kenne ich den "Trümmermörder" (als einziges Buch hier übrigens…). 😉

    Das Cover ist wirklich schön. Und auf der Fortsetzung ist die übliche, nichtssagende? Wirklich schade!

    Bei der letzten Frage musste ich diesmal auch lange grübeln, aber dann fiel mir doch noch was ein. 😉

  11. @Hermia: Das war wirklich ein guter Tipp von Ariana! Das Buch solltest du wirklich mal lesen. 🙂

    Ich weiß auch nicht, warum das Coverprinzip nicht auch beim zweiten Band aufgenommen wurde. Es hätte theoretisch sogar gereicht, wenn man das Cover beibehalten und nur die Farbe (und den Titel natürlich) geändert hätte.

    Bewundernswert! Ich finde es wirklich schwierig die letzte Frage zu beantworten, es gibt so wenig Bücher, auf die ich so richtig hinfiebere.

  12. BücherFähe

    Hm, okay. Ich habe es nicht so mit Drogen-Büchern und so… Hast du mal "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gelesen? Also, es tut mir ja Leid, für Christiane F., aber nochmal anrühren würde ich das Buch sicher nicht…

    Na, wie ich mich auskenne – gar nicht nämlich! Aber danke für die ausführliche Aufklärung. 😀

    Okay, Pläne klingt gut. 🙂 Die mache ich demnächst auch… aber wahrscheinlich warte ich doch noch auf den 1. Januar. So ganz klassisch fahre ich dann meine Vorsätze auf.^^

  13. Ich habe diesmal einfach ein Buch genommen, das schon länger auf den Markt ist, ich aber erst kürzlich entdeckt habe. Theoretisch könnte ich es noch dieses Jahr lesen, praktisch gesehen komme ich aber wohl nicht dazu…

  14. @BücherFähe: So ein Drogenbuch ist es nicht. Der Kontakt zu dem Drogen dealenden Eisverkäufer ist nur ein kleiner Teil, vor allem geht es um das Verhältnis der Schwestern zueinander und um ihre Bemühungen nach dem Tod der Eltern einen Weg zu finden.

    "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" habe ich … uff … in den 80er Jahren oder so gelesen, weil das bei meiner großen Schwester im Regal stand. Und danach nie wieder, weil einmal wirklich reicht.

    Gern geschehen! 😀 Und es ist ja auch wirklich ein Zufall, dass beide Bücher mit "Grischa" um sich werfen. 🙂

    Mit Vorsätzen zu warten, bringt bei mir nix. 😀

  15. @Hermia: Solche Bücher nehme ich mir selten für einen bestimmten Zeitraum – und sei es ein ganzes Jahr 😀 – vor, das bekomme ich ja doch nie hin. *g*

  16. @Winterkatze: Ich freu mich sehr, dass ich dir mit "Bienensterben" ein Buch empfehlen konnte, das dich trotz anfänglicher Skepsis so begeistern konnte. 😀

    @Hermia: Ja, du solltest es lesen, es lohnt sich wirklich!

    @BücherFähe: Nein, mit "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" hat "Bienensterben" wirklich nichts gemeinsam. Wenn du mal reinlesen magst, gibt es hier eine Leseprobe: http://www.amazon.de/Bienensterben-Lisa-ODonnell/dp/3832197281/ref=tmm_pap_title_1?_encoding=UTF8&sr=8-1&qid=1419085802

    Ende der "Bienensterben"-Werbeaktion. 😉

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