Nach „Und ruhe in Frieden“ , das ich gemeinsam mit Sayuri Ende Juli gelesen habe, geht es heute weiter mit „Kein Grund zur Trauer“ von Deborah Crombie. An den vierten Band der Kincaid-und-James-Krimis habe ich noch erstaunlich viele Erinnerungen, obwohl auch hier das letzte Lesen mehr als zehn Jahre her ist. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich noch weiß, wer der Mörder ist, obwohl ich natürlich nicht mehr alle Personen auf die Reihe bekomme, die in dem Buch vorkommen. Da Sayuri und ich auch dieses Mal keine Hemmungen haben werden zu spoilern, gibt es hier wieder die Warnung, dass dieser Beitrag nur für diejenigen geeignet ist, die diesen Roman schon kennen oder eh nicht lesen wollen. 😉
Update 11:15 Uhr
So ganz bin ich eben nicht ins Lesen gekommen, aber inzwischen bin ich dann doch in der Handlung drin. In diesem Roman dreht sich die Geschichte um die Ermordung von Commander Alastair Gilbert, einem hochrangigen Polizisten, der von seiner Frau Claire und seiner Stieftochter Lucy abends ermordet in der Küche gefunden wird, als die beiden von einem Einkaufstripp zurückkehrten. Ich mag es sehr, wie Deborah Crombie schon beim ersten Gespräch mit der Familie andeutet, dass der Ermordete kein freundlicher Mensch war. All die kleinen Bemerkungen, die dafür sorgen, dass man nebenbei mitbekommt, dass Gilbert mit seiner Frau nicht über seine Arbeit geredet hat, dass er Lucy nicht erlaubt hat ihren Hund mit ins Haus zu nehmen, obwohl dieser ihr offentlichtlich viel bedeutet, und die doch erst einmal keine so große Bedeutung zu haben scheinen, obwohl hier der Schlüssel zur Tat liegt.
Was das Verhältnis zwischen Gemma und Kincaid angeht, so bin ich hin und her gerissen. Auf der einen Seite war ich am Ende des dritten Bandes irritiert, weil die beide schon so früh im Bett miteinander gelandet sind (und ich beider Motivation nicht so recht verstehen konnte, weil er die ganze Zeit mit anderen Frauen flirtete, während sie von ihm nur genervt war), auf der anderen Seite finde ich es gut, dass beide erst einmal in der Lage sind ihre persönlichen Probleme zur ignorieren, um weiterhin professionell miteinander zu arbeiten.
Update 13:00 Uhr
Nach dem letzten Update habe ich erst einmal eine kurze Pause gemacht, um mir mein Frühstück fertig zu machen, bevor ich weiterlas. Ich freue mich gerade vor allem über das Wiedersehen mit Figuren, an die ich mich nicht spontan erinnert habe. Madeleine, die den Dorfladen betreibt, Gemmas ehemalige Kollegin Jackie, die – wenn ich mich recht erinnere – ihre Nase in gefährliche Angelegenheiten stecken wird, und ich hatte ganz vergessen, dass Gemma inzwischen im Garten von Hazel Cavendish wohnt, eine Frau, die Gemma und Duncan noch viele Jahre begleiten wird. Oh, und ich glaube, die immer wieder erwähnten Diebstähle haben mit einer Quest zu tun und nicht mit dem Mord – schon seltsam, was für Erinnerungen beim Lesen wieder auftauchen. Ich finde es auf jeden Fall spannend, dass „Kein Grund zur Trauer“ der Roman von Deborah Crombie ist, der mir bislang am lebhaftesten in Erinnerung geblieben ist.
Am Freitagvormittag geht es hier weiter mit dem Deborah-Crombie-Lesetag – ich bin gespannt, wie viel ich mich bis dahin in Gedanken mit all den kleinen Erinnungsfetzen beschäftige, die gerade wieder auftauchen. 😉
Update Freitag 10:20 Uhr
Die vergangene Nacht war nicht gerade erholsam, aber inzwischen habe ich die dringensten Haushaltssachen erledigt und kann mich nun mit dem Buch auf dem Sofa einrollen. Ich muss zugeben, dass ich seit Mittwoch so gut wie gar nicht an die Handlung von „Kein Grund zur Trauer“ gedacht habe. Auf der einen Seite bin ich mir immer noch sicher, dass ich mich richtig an den Täter erinnere, und auf der anderen Seite habe ich bis gestern Abend parallel einen spannenden japanischen Krimi gelesen, der mich doch etwas mehr beschäftigt hat. 😉 Jetzt geht es aber wieder weiter mit „Kein Grund zur Trauer“. Ich bin auf Seite 148 und so wie es aussieht werden Gemma und Duncan die nächsten Stunden miteinander verbringen, nachdem sie bislang vor allem getrennt ermittelt haben …
Update 11:30 Uhr
Wie immer in der ersten Stunden eines „Lesetages“ brauchte ich etwas, um wieder in meinem Buch anzukommen, aber inzwischen habe ich doch einige Seiten gelesen. Mit meiner Vermutung bezüglich der Diebstähle und der Quest lag ich nur zum Teil richtig, an Geoffs Problem hingegen kommt ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich mochte die Szene sehr, in der sich die „einflussreichen Frauen“ des Dorfes zusammengetan haben, um eine Verhaftung zu verhindern, auch wenn ich Duncans Ärger über die Aktion (und die damit erfolgte Unterlaufung des Rechtssystems) gut verstehen kann. Jetzt mache ich erst einmal eine kleine Pause, um mir Frühstück zu machen (und mich davor zu drücken die nächsten Seiten zu lesen, weil ich um Gemmas Freundin Jackie fürchte, die ich in den wenigen Szenen, die es bislang mit ihr gab, wirklich mochte).
Update 13:40 Uhr
Statt mir direkt nach dem letzten Update Frühstück machen zu können, habe ich mich erst einmal um das klingelnde Telefon kümmern müssen und eine Dreiviertelstunde mit meinem Vater telefoniert. Zum Frühstück ging es dann aber weiter mit den letzten Seiten von „Kein Grund zur Trauer“ und mit jedem Gespräch über den ermordeten Alastair Gilbert wird deutlich, was für ein unangenehmer Mensch er war und wie viele Personen einen Grund gehabt hätten, ihm den Tod zu wünschen. Leider hat mich meine Erinnerung bezüglich des Mörders nicht getrügt – es kommt bei Deborah-Crombie-Krimis regelmäßig vor, dass ich die Motivation des Täters nachvollziehen kann und mir am Ende wünsche, dass die Person in Zukunft nicht allzu sehr unter ihrer Tat zu leiden hat (und vor Gericht glimpflich davonkommt). Ein Beweis dafür, dass diese Autorin es immer wieder hinbekommt, dass einem selbst Figuren ans Herz wachsen, die nur kleine Szenen bekommen. Was mich daran erinnert, dass ich in die „Nebenfiguren, die wunderbar liebevoll dargestellt werden, obwohl sie nur kurz vorkommen“-Sammlung noch die Pfarrerin und die Ärztin aufnehmen wollte.
Was die Beziehung von Gemma und Duncan angeht, so musste ich über mich schmunzeln, als ich mich bei einem Gespräch über Duncan ärgerte. Er erzählt in diesem Gespräch Madeleine, dass seine Ehe daran kaputt ging, dass für ihn seine Arbeit höhere Priorität hatte als seine Frau, kommt aber nicht darauf, dass sich das ganze Problem mit Gemma darum dreht, dass sie ihre Arbeit wichtiger findet als eine potenzielle Beziehung zu ihm. Dabei müsste er doch Verständnis für diese Haltung haben, selbst wenn ihm nicht bewusst sein sollte, dass so ein Verhältnis für sie als Frau bei Scotland Yard (und dann auch noch als seine Untergebene) wirklich riskant ist. Sie riskiert damit nicht nur ihren Ruf, sondern auch ihre Karriere, und dabei ist sie als alleinerziehende Mutter nicht nur für sich selber, sondern auch für die (finanzielle) Zukunft ihres Sohns verantwortlich. Ganz ehrlich, Duncan macht es sich in der Regel viel zu leicht – erstaunlicherweise ist er trotzdem kein unsympathischer Charakter, was unter anderem daran liegt, dass ihm seine Schwächen und Fehler (wenn auch manchmal erst im Nachhinein) bewusst sind und er daran arbeitet.
Alles in allem habe ich es wieder sehr genossen einen Deborah-Crombie-Krimi nach all den Jahren wiederzuentdecken und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band „Das verlorene Gedicht“, auch wenn ich mich auch da an den Täter und das Motiv erinnere. 😉
Für mich ist der Deborah-Crombie-Lesetag für heute erst einmal vorbei. Ich bin gespannt, wie weit Sayuri heute noch mit dem Roman kommt und was sie zu den bislang gelesenen Kapitel zu sagen hat. Da ich in der kommenden Woche verreist bin, geht es mit den Deborah-Crombie-Romanen erst wieder im Oktober weiter.
Hallo und guten Morgen 🙂
Ich wünsche Dir viel Spass mit dem Buch und stürze mich jetzt auch gleich hinein …
Bis später!
Guten Morgen, Sayuri! Vielen Dank, den wünsche ich dir auch! 🙂 Im Moment hüpfe ich noch ein bisschen zwischen dem Roman und dem Internet hin und her, aber so ist es mir am Anfang immer. Es dauert halt etwas, bis ich wieder im Lesemodus bin. *g*
Hmm, leider muss ich Dir sagen, dass der neue Artikel bei mir in Feedly nicht auftaucht :/
Argh, ich hatte es schon befürchtet, als der Herbstlesen-Ankündigungspost heute morgen nicht bei Inoreader zu sehen war … *seufz*
Mir ging es ganz ähnlich wie Dir mit dem Lesefortschritt – habe es gerade auf meiner Seite nahezu identisch beschrieben 🙂
Aber darum war das ja nur ein Light-Lesetag und Freitag geht es weiter.
Was die Handlung angeht: ich bin ganz zufrieden mit dem Beginn, denn ich finde es erstaunlich, wie lebendig die Szene vor meinem inneren Auge auftaucht und wie schnell ich wieder an die Handlung vom vorangegangenen Buch anknüpfen konnte.
Ich wünsche Dir jetzt erstmal noch viel Spaß und werde die letzte 3/4 Stunde bevor ich los muss die Nase in mein Buch stecken, damit ich etwas besser reinkomme.
Wir lesen uns Freitag wieder – freue mich!
P.S: Jetzt ist alles bei Feedly angekommen 🙂
Irgendwie gibt es vormittags noch viel zu gucken, zum Drandenken und zu erledigen, dass das Ausschalten einfach eine Weile dauert.
Danke, den Lesespaß hatte ich! Ich genieße gerade sehr das Wiedersehen mit all den Figuren, an die ich mich erst wieder erinnere, wenn sie auftauchen. 🙂
Du hast mich schon wieder weit abgehängt 🙂
Aber ich habe jetzt bis 12 Uhr Zeit, danach muss ich fix Katzenfutter besorgen (Näheres dazu bei mir 😉 ) und freue mich aufs Weiterlesen. Und ich freue mich auf Hazel, die mag ich auch immer sehr gerne!
Ich kann es nicht ändern, ich lese nun einmal in meinem Tempo. *g*
Hazel mag ich auch sehr, auch wenn ich ein kleines Problem habe mit ihrem Verhalten rund um die Trennung, umso schöner fand ich den Schluss des aktuellen Bandes, wo sich das anscheinend gerade wieder hinruckelt.
Das ist klar – das erwarte ich natürlich auch gar nicht 🙂
Stimmt, bei der Trennung war Hazel wirklich sehr seltsam – das hatte mich damals auch sehr irritiert….
Ah, Du bist schon durch 🙂
Sehr schön – dann wünsche ich Dir erstmal noch einen schönen weiteren entspannten Lesenachmittag und werde auf meiner Seite weiter berichten.
Es ist schön, zu wissen, dass Du mitliest – so komme ich davon ab, irgendwelche Hausarbeiten „mal schnell“ zu machen und nehme mir wirklich die Zeit, mich auf meinen Krimi einzulassen.
An dieser Stelle schon mal eine schöne Reise 😉 🙂
Irgendwie ist es schon interessant, dass Deborah Crombie immer wieder Szenen mit ihren Figuren einbaut, die uns als Leser irritieren. Teilweise finde ich diese Sachen deshalb so irritierend, weil sie für mich nicht zu dem Charakter passen, wobei dann oft am Ende die „Auflösung“ für diese Situationen wieder stimmig ist und der Figur einen Weg zur Weiterentwicklung öffnet.
Danke! Ich fürchte, jetzt muss ich doch erst einmal zum Staubsauger greifen und den Wochenendputz beenden. Da ich heute morgen nicht so recht in den Tritt gekommen bin, habe ich das noch nicht erledigt, dabei weiß ich genau, dass ich mich morgen wohler fühle, wenn ich in einer sauberen Wohnung auf dem Sofa rumgammel. 😉
Ich mag diese Leseverabredungen auch sehr! Ohne würde ich vermutlich viel mehr Zeit online verbringen, statt mich wirklich aufs Lesen zu konzentrieren. Und es ist schon sich so entspannt über ein Buch beim Lesen auszutauschen und mal relativ wenig Hemmungen zu haben, wenn es um spoilern geht (auch wenn ich versuche dir nicht den Lesespaß zu nehmen, wenn klar ist, dass du noch nicht ganz so weit bist).
Danke! Ich hoffe, die Fahrt verläuft möglichst reibungslos. 🙂
[…] Irene kennenzulernen, auch wenn sie nur sehr wenig Raum einnahm, und dass Madelaine Wade (aus „Kein Grund zur Trauer“) noch einmal auftauchen durfte. Außerdem fand ich die Szenen berührend, in der Gordon und Lewis […]