Dies und Das (11)

Obwohl ich inzwischen schon zwei Jahre in der neuen Wohnung (und dementsprechend auch in der neuen Stadt) lebe, habe ich immer noch nicht das Gefühl, richtig angekommen zu sein, auch wenn ich mich in unserem Stadtteil recht wohl fühle. Dank diverser Problemchen ist die halbe Wohnung immer noch unrenoviert, auch wenn ich mir am letzten Wochenende endlich mal wieder eine der Türen vorgenommen habe. Ein bisschen unzufrieden bin ich da mit mir, denn eigentlich wollte ich doch am Ende dieses Sommers alle sechs Türen fertig abgezogen und neu gestrichen haben – und nun sind es bislang gerade mal zwei geworden. Aber das Wetter, der Hexenschuss und ähnliches waren da nicht gerade hilfreich. Trotzdem bin ich wild entschlossen, den Balkon im nächsten Jahr mal nicht zum Renovieren zu nutzen, sondern ihn mit Tisch und Stühlen, Blumen- und Kräuterkasten auszustatten und dort ein paar schöne Stunden zu verbringen. Gerade an heißen Abenden ist dort viel schöner als in der stickigen Wohnung!

Wie wenig ich bislang „angekommen“ bin, zeigt mir auch immer die Aufregung, wenn ich allein in die Innenstadt muss – was zur Zeit dank der Arzttermine regelmäßig der Fall ist. Bewaffnet mit Stadt- und U-Bahnplan, berechne ich vorher gründlich die Strecke (und löchere meinen armen Mann nach den besten Verbindungen), suche mir den kürzesten Weg und bin schrecklich nervös, bis ich endlich am Ziel angekommen bin. Naja, wohl auch, weil ich es hasse, wenn ich mir unbekannte Ärzte aufsuchen muss … Im Urlaub habe ich übrigens überhaupt kein Problem damit, mich in neues Gebiet zu wagen, aber da muss ich ja auch keine schwer zu erhaltenden Termine einhalten. 😉

Wenn der Arzt morgen sein „Okay“ gibt, dann geht es in den nächsten Wochen dem Garten an den Kragen. Etwas wehmütig habe ich heute eine große gelbe Rosenblüte angesehen, denn das wird vermutlich die letzte Blüte dieser Pflanze gewesen sein. Nur noch ein einziger tapferer Ausläufer hält sich mühsam am Leben, und so sehe ich mich gezwungen, diese Rose – ebenso wie einige andere Pflanzen – auszugraben. Außerdem soll in diesem Herbst ja unser Obstbaum gefällt werden, und danach muss ich mal sehen, wie ich unseren kleinen Garten in Zukunft gestalten werde. Das kommende Frühjahr wird wohl erst einmal keine so üppige Blüte bringen wie das vergangene, aber ich hoffe, dass der Garten langfristig von meiner Arbeit profitiert.

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Gerade ist mal wieder eine Phase, in der Awards durch die Blogger-Landschaft gereicht werden, und auch ich habe unter überaus amüsanten Umständen einen von Mila (von dem Blog Bibendum – auch wenn du deinen Blog zur Zeit eigentlich eingemottet hast, so passt ein Nice-Guy-Award zu dir und all den Aktivitäten, die ich auf die eine oder andere Weise verfolgen darf.

Natira, Irina – weil aus „normalen Blogbesuchern“ manchmal mehr wird … Danke für die Stunden, die ich dank euch im Chat, mit Mailschreiben, dem Betrachten von Katzenfotos, dem Anschauen von DVDs, dem Lesen von geliehenen Romanen und anderen schönen Dingen wie zum Beispiel dem Ausprobieren neuer Rezepte verbracht habe.

13 Kommentare

  1. Die Preisverleihung war wirklich lustig Irina-Katze *ggg*
    Wie schauts denn aus mit dem Stoffmarkt in der schwer erreichbaren Innenstadt? Eigentlich sollte ich nichts (oder wenigstens so gut wie nichts) mehr an neuem Material kaufen, aber wenn du mir auf die Finger guckst, bin ich bestimmt brav ;D
    Heute habe ich mich ja ein bisschen geärgert: da entdecke ich per Zufall, dass in der Stadt ein großer Benefizflohmarkt am Römer war (PfennigBazar), gestern und heute, gestern hätte ich Zeit gehabt, aber heute musste ich pünktlich nach Hause nach der Arbeit *schnüff* Und das, wo ich Flohmärkte doch soooooooo liebe 🙁 War dir der Bazar ein Begriff? Ich hatte heute zum ersten Mal davon gelesen, obwohl er bereits zum achten Mal stattfand *seufz und ärger*

  2. Die arme Irina hegte schon die schlimmsten Befürchtungen und unterstellte mir eine heimliche Übernahme ihres Blogs. ;D

    Die arme Mila war das wirklich etwas durcheinander gekommen – umso lustiger für uns. 😀

    Flohmärkte jeglicher Art sind ja grundsätzlich gefährlich und sollten gemieden werden, jawoll! *g* Auf der anderen Seite kann man manchmal so schöne Schnäppchen machen – sehr verlocken! 🙂

  3. Schade, dass du noch nicht so richtig in deinem neuen Zuhause angekommen bist – ich hoffe, dass es dir bald gelingt, dich heimisch zu fühlen, sodass ein Stadtbesuch nicht zum Abenteuer wird. Und mit ein wenig Geduld und Spucke werden Wohnung und Garten bestimmt über kurz oder lang ein perfektes kleines Königreich für dich und deine Untertanen! 😉

    Und vielen Dank für den Award – du findest doch immer wieder Worte, die mich alle Award-Vorbehalte vergessen lassen! Ich kann den Dank nur an dich zurückgeben! 🙂

  4. Katrin von Saiten

    Ich kann kaum was anderes sagen außer, dass mir sogar ohne Tee ganz warm im Bauch ist <3

    Und ich kann mich Irina nur anschließen, denn ich wünsche dir auch, dass du dich bald heimischer fühlst und finde den Nice Guy Award gerade richtig nice 🙂

  5. Auch hier, im Schweinchenland bei den Sieben Zwergen ist man sehr gerührt durch Deine Worte! Dankeschön, liebe Winterkatze – ich kann nur sagen, dass ich ganz ähnlich empfinde.
    Der NiceGuy-Award ist wirklich nett – wenn er dann noch mit so einem breiten Lachen daherkommt ist das toll.

    Was das heimisch werden anbelangt – das ist sicher nur eine Frage der Zeit und des Aktivitätslevels. Als ich im Ländle war habe ich mich aus Heimweh viel eingeigelt und das führte zu sehr ähnlichen Ergebnissen. Ich wünsche Dir, dass Du auf Deinen aktuellen Arztfahrten den einen oder anderen Anreiz findest, Dich nocheinmal herauszutrauen in den Stadtdschungel. Wie war das gleich mit dem Tipp: ein gutes Buch + Milchkaffee in einem netten Café? 😉
    Für die Wohnung: Geduld – und nicht überfordern (ja, ich weiss, wie schwer das ist – man will es ja fertig haben *seufz*)

  6. @Irina: Es gibt eindeutig schlimmere Städte als unser Wohnort und ich denke auch, dass ich mich hier langfristig schon wohlfühlen werde. Was nichts daran ändert, dass ich tief im Inneren doch einfach ein Landei bin und gern weniger großstädtisch wohnen würde. 😉

    Geduld? Beim Wohnungsrenovieren und -einrichten? Nene, das geht nicht! ;D

    Wenn mir kein guter Grund zum Überreichen einfallen würde, dann würde ich – egal wie lustig die Überreichung an mich war – so einen Award einfach versacken lassen. Aber bei dem Thema … 🙂

    @Katrin: Das kommt bestimmt vom Joggen! *guckt ganz ernsthaft* Dankeschön! 🙂

  7. @Sayuri: Ich finde es faszinierend und wunderschön, was in den letzten zwei Jahren so alles durch meinen Blog entstanden ist – und zu den positiven Dingen gehören auf jeden Fall die Menschen, die ich dadurch kennengelernt habe! 🙂

    Und ja, du hast recht: Ein Frage der Zeit und der Aktivitäten – ich versuche daran zu arbeiten! Aber wenn ich für die Fahrt zum nächsten Milchkaffee genausoviel ausgebe wie für den Kaffee selber, dann bleibe ich zur Zeit doch eher daheim. Außerdem ist es doch immer leichter anderen die guten Ratschläge zu geben, als selber welche zu befolgen … 😉

  8. Na ich freu mich, dass ich die halbe Blogger Landschaft unterhalten habe :p

    Viele liebe Grüße von einem Landei zum anderen – bin auf einem Bauernhof mitten auf dem Dorf aufgewachsen (damals noch so richtig mit Kühen, Pferden und Schweinen) und kann gut verstehen, dass es seine Zeit braucht, bis man in der Stadt wirklich "angekommen" ist. Als ich studieren gegangen bin, ist meine Mama nach Berlin gezogen und total glücklich dort. Aber ich bleib meinen Kleinstädten treu!

  9. Mila, so bekommt man seine fünf Minuten Blogger-Ruhm. 😉

    Ah, noch ein Landei! 🙂 Auf einen Bauernhof habe ich es nie geschafft, aber ich bin trotzdem mit dem nächtlichen Flutlicht der Erntemaschinen, den Hühnern vom Nachbarn, der Vollblutzucht um die Ecke und diversen Hofhunden (und leider auch Kettenhunden) – sehr schön, wenn man zeitungsaustragender Teenager ist – aufgewachsen. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich immer noch in einem Dorf oder einer Kleinstadt leben, aber die Liebe und die Arbeit hatten leider ein Wort bei der Wohnungssuche mitzureden. 😉

  10. liebe winterkatze!
    gaaaaaanz vielen dank für diesen gute-laune-award, über den ich mich sehr freu und der so strahlt, dass er auch auf mein derzeit etwas müdes gesicht ein lächeln zaubert 🙂
    mal davon abgesehen, dass ich mich meinen vorrednern nur anschließen und das kompliment zurückgeben kann!

    ja, es kann lange dauern, in einer neuer umgebung heimisch zu werden. aber du und dein winterkater seid ja auf dem besten wege. im nächsten jahr werden es mindestens zwei weitere türen sein und der balkon wird bestimmt lesend – und nicht nur arbeitend – von dir genutzt.

    liebe grüße!

  11. Natira: Gern geschehen. Und schön, dass der Award dein müdes Gesicht etwas aufhellen kann (soviel Arbeit ist eindeutig ungesund!). 🙂

    Von einem schönen und nutzbaren Balkon träume ich wirklich, immerhin habe ich mir schon zwei Stühle und einen Tisch ausgesucht – jetzt muss ich sie nur irgendwann (vermutlich im nächsten Frühling) nach Hause schleppen. 😉

  12. Vielen Dank, liebe Winterkatze!
    Ich hab daraufhin meinen Blog mal "wiederbelebt". 😉 Wer ein paar Bilder von der Küste sehen möchte, sollte also mal wieder bei mir vorbeischauen.

    Ich fühl mich übrigens bei Euch immer wohl, auch wenn die Wohnung noch nicht fertig ist. 🙂

  13. @Bibendum: Und mit was für schönen Fotos du deinen Blog wiederbelebt hast! Ich liebe Meerbilder! 🙂

    Was das Wohlfühlen angeht: Wir haben dir ja auch so eine kuschelige Umzugskartonshöhle gebaut und füttern dich immer gut. Satte Gäste sind deutlich leichter zufrieden zu stellen. 😉

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