In den letzten Wochen habe ich ganz viele Blogbeiträge angefangen und kaum einen davon beendet. Ich hoffe, dass sich das bald mal wieder ändert, denn ich neige dazu solche Anfänge irgendwann zu löschen, wenn sie zu lange daliegen. Und da die „Dies und Das“-Beiträge mich oft motivieren, wird es wohl mal wieder Zeit für eine Runde „Belanglose Dinge aus dem Leben der Winterkatze“. 😉
Eigentlich nähe ich immer noch an meinen Wohnzimmervorhängen. Die Motivation ist niedrig, außerdem ist es lästig, dass der Stoff so steif ist, dass ich nicht einfach durchnähen kann, sondern jeden Stich gezielt setzen muss. Ihr seht schon, der perfekte Stoff für Vorhänge! 😀 Inzwischen überlege ich schon, ob ich die Schlafzimmervorhänge vorziehe, die sollten schnell gefertigt sein, da der Stoff deutlich geschmeidiger ist und somit deutlich schneller ordentlich nähen lässt. Dass ich mit der Hand auch immer entsetzlich kleine Stiche mache, ist auch keine Hilfe.
Um also mal wieder ein schnelles Erfolgserlebnis zu haben und die Sockenschublade wieder aufzustocken, habe ich mir zur Jahreswende neue Sockenwolle gegönnt. Aber irgendwie ist bei diesem Sockenprojekt der Wurm drin und von „schnellem Erfolg“ kann ich da nicht sprechen. Normalerweise stricke ich Socken mit 3er-Nadeln aus Holz, die gehen fix, sehen gut aus und sitzen. Doch noch hübscher und bequemer sind die Socken, die ich früher aus 2er-Nadeln gestrickt habe, allerdings habe ich in der Größe nur Metallnadeln und die finde ich deutlich unangenehmer als Nadeln aus Holz oder Bambus. Also habe ich mir zum Jahresende nicht nur neue Sockenwolle, sondern auch teure Nadeln in der Stärke 2,25 aus Veilchenholz gegönnt und so ging es dann weiter:
– Einige Tage später die Nadeln ausgepackt, festgestellt, dass mir welche in 3,25 geschickt wurde, Mail an die Verkäuferin geschrieben.
– Drei Tage später neue Nadeln inklusive Porto für die Rücksendung der ersten Nadellieferung erhalten. Am selben Abend Maschen für Socken aufgenommen und losgestrickt.
– Wieder ein paar Tage später halte ich 1 1/2 wunderschöne Socken in den Händen. Der fertig Socken passt perfekt, sitzt gut, hat eine tolle Schaftlänge und die (angeblich wirklich hässliche :D) Farbe gefällt mir so gut wie erhofft. Allerdings muss ich feststellen, dass die Wolle nicht mehr für den fehlenden Fuß reichen wird und ribbel schweren Herzens wieder auf.
– Am nächsten Tag also der Neuanfang mit ein paar Maschen weniger und einem kürzerem Schaft. Dieses Mal komme ich nur bis zur ersten Ferse und es macht „knack“ – und ich halte zwei unfassbar teure Zahnstocher aus Veilchenholz in der Hand. Natürlich gibt es von diesem Anbieter keine einzelnen Nadeln und ein komplett neues Nadelspiel möchte ich dann doch nicht kaufen.
– Wieder aufribbeln und ein weiterer Neuanfang – jetzt mit 3er-Nadeln. Aber glücklich war ich damit nicht, ich wollte doch dieses Mal feinere Socken stricken. Nach mehreren Anfängen hatte ich dann erst einmal aufgeben und die Wolle weggepackt.
– Dann traf ein überraschendes Päckchen von meiner Mutter ein, mit der ich am Telefon über mein kaputtes Nadelspiel gesprochen hatte. Inhalt war ein Nadelspiel aus Bambus mit 2mm-Nadelstärke – ich wusste gar nicht, dass es die inzwischen so fein gibt! Also wieder die Wolle rausgeholt und angefangen zu stricken, doch wohl war mir mit den Bambusnadeln nicht. Ich weiß, dass Bambus nicht nur biegsam, sondern auch stabil ist, aber diese Nadeln haben sich beim Stricken so durchgebogen, dass ich mich kaum traute die nächste Masche aufzunehmen. (Dazu kommt, dass ich inzwischen eigentlich nur noch mit den kürzeren Handschuh-Nadelspielen stricke, was meine Mutter sich aber wohl nicht gemerkt und deshalb ein normal langes Nadelspiel besorgt hat.)
– Inzwischen habe ich den angefangenen Socken dann doch auf meine alten Metallnadeln gepackt (dabei ist mir aufgefallen, dass ich die vor ungefähr 25 Jahren aus dem Bestand meiner Mutter gemopst habe – ganz schön lange her). Die erste Ferse ist fertig und ich betrachte (trotz weniger Maschen und ziemlich kurzem Schaft) mit bangem Blick mein Wollknäuel. Nur gut, dass ich so schlichte Socken stricke und mich nicht auch noch jedes Mal von neuem durch ein Muster arbeiten muss, aber trotzdem wäre es schön, wenn ich bei diesem Versuch auch zu einem tragbaren Ergebnis kommen würde.
– Wenn die Wolle wieder nicht reicht (was ich total seltsam finde, denn normalerweise habe ich am Ende meiner Socken immer noch Wolle übrig – mit ein Grund, warum ich mit dem Stricken für Frühchen angefangen hatte), dann muss ich wohl eine zweite Farbe besorgen und Ringelsocken machen …
Eigentlich würde ich ganz gerne mal wieder etwas Größeres oder Komplizierteres als Socken stricken. Aber für Draußen sind mir gestrickte Sachen in der Regel zu warm und für die Wohnung lohnt es sich auch nicht, da die vier Monsterkatzen sich ja doch nicht davon abhalten zu lassen, mich mit ihrem Milchtritt zu bearbeiten. Und ihr wollt gar nicht wissen, was das für Folgen hat, wenn man Gestricktes trägt. So groß ist meine Neigung zum Kunststopfen dann doch nicht, dass ich mir das freiwillig antue.
Und da ich schon bei diesem Thema festhänge: Erinnert ihr euch noch an meine UFO-Liste vom Oktober? Die Mützen, die darauf standen, sind natürlich immer noch nicht vernäht. Ich schiebe es auf den fehlenden Winter. Hätte ich einen Anlass gehabt, um eine Mütze zu tragen, hätte ich das bestimmt schon in Angriff genommen! Ganz bestimmt …
Dafür sind die Flanelltaschentücher inzwischen fertig. Noch gab es keine Gelegenheit sie ausgiebig zu testen, aber sie fühlen sich schon mal schön weich und kuschelig an. Wir warten also auf die nächste größere Erkältung für einen Intensivtest. 😉
Zum Schluss gibt es noch ein Beispiel aus der Kategorie „Dinge, die die Winterkatze glücklich machen“:
Nachdem ich nun doch beschlossen habe, dass ich mir wieder Möbel selber baue, und da ich ja keine vollständig eingerichtete Werkstatt mehr dafür zur Verfügung habe, habe ich mir eine Bohrschablone für Taschenbohrungen gegönnt. Das ist die simpelste Form der verdeckten Verbindungen, wenn man nicht mit (Flach-)Dübeln arbeiten möchte. Als nächstes steht dann eine vernünftige Stichsäge auf dem Wunschzettel … 😉
Tolle Wollfarbe!
Aber bei dem ganzen Nadelchaos und dem wiederholten Auftrennen und von neuem Beginnen, hätte ich wohl schon keine Motivation mehr. Respekt, dass du die Socken nicht schon längst aufgegeben hast!
Ich hab übrigens noch nie mit was anderem als Metallnadeln gestrickt – sollte ich vielleicht mal ausprobieren. Wobei ich derzeit allgemein schon länger nicht mehr gestrickt habe, ich bin ja inzwischen eher im Häkelfieber. 😉
Ich finde die Farbe auch toll! Mein Mann und meine Schwägerin hatte dafür aber ganz andere Bezeichnungen. *g*
Es ist halt auch mit all den Fehlversuchen weniger frustrierend als das Vorhangnähen, von daher greife ich dann doch wieder zur Wolle.
Die Metallnadeln finde ich inzwischen viel zu kalt und zu hart, bei den Holz- oder Bambusnadeln verkrampfen die Hände nicht so schnell und gerade die Holznadeln sind so glatt, dass die Maschen da ganz geschmeidig gleiten, ohne dass es so sehr rutscht wie bei den Metallnadeln. Zum Häkeln nehme ich auch nur noch Bambus. Das ist etwas gewöhnungsbedürftiger, weil man keinen Griff mehr in der Hand hat, aber auch hier finde ich das Naturmaterial schöner als Kunststoff oder Metall. 🙂
Hach, ich muss endlich auch mal meinen Sockenversuch starten – inzwischen habe ich wunderschöne Wolle und Nadeln (Metall, zwei Stärken, von meiner Mutter abgestaubt) und auch eine Anleitung hier (auch von meiner Mutter geerbt). Und mein Hörbuch wartet ja auch aufs Weiterhören …
@Birthe: Dann auf in den Kampf! Socken sind wirklich simpel zu stricken – die einzige "Herausforderung" besteht in der Ferse und auch damit kann man eigentlich gut fertig werden. 😉
Ich habe auch nur mit Metall-Nadelspielen gearbeitet und wenn ich hier Deine Holz/Bambuserfahrungen lesen, bleibe ich wohl beim Metall. Ich stricke ja auch so wahnsinnig häufig, das werden die Nadeln glatt warm. *g*
Die Farbe hat so am Stück durchaus etwas: Da kommt Frühling ins Haus bzw. in das Schuhwerk!
Da ich handarbeitstechnisch eher ein bequemer Mensch bin (man bedenke nur meinen Osterdecken-Stickfortschritt), bin ich auch hier voller Bewunderung für die Projekte, egal wie schnell sie voranschreiten. Bei mir blieben die Sachen auf Dauer im Keller. Und ich bin absolut gespannt auf Dein(e) Möbelprojekt(e)!
@Natira: Wenn du bei Nadelstärken ab 3 mm bleibst, sind die Holz- und Bambusnadeln super! Die habe ich schon jahrelang, sehr viel eingesetzt und keine davon ist je kaputt gegangen. Dabei haben die meisten meiner Holz-Nadelspiele sogar schon vom Hersteller aus eine sechste Ersatznadel dabei – aber gebraucht habe ich die nie. Bei diesem Hersteller ist es natürlich anders … 😉
Ich wäre ja dafür, dass du der Osterdecke mal einen ernsthaften Versuch gönnst. 😀
Bei den Möbeln fehlt mir jetzt definitiv noch eine Säge und dann brauche ich Holz und in paar trockene Tage auf dem Balkon. Bis dahin muss ich mich nur entscheiden, womit ich dann anfange. Erst einmal etwas Kleines oder doch gleich ein Bücherregal oder vielleicht doch erst die Sachen für das kleine Zimmer, damit man da mal Besuch einquartieren kann? (Wobei wir dann da noch Laminat verlegen müssten … )
Das mit den Socken ist aber wirklich Pech. Das wirkt ja schon fast so, als solle es nicht sein. Manchmal ist es auch einfach nur wie verhext.
Dein neues Projekt mit den Möbeln klingt sehr interessant und ich bin gespannt, was du bauen wirst.
Liebste Grüße,
Julia
@Julia: Irgendwie war da bislang wirklich der Wurm drin. Der aktuelle Versuch sieht aber ganz vielversprechen aus – wenn jetzt die Wolle auch wirklich bis zum Ende reicht, bin ich zufrieden.
Die Flurrenovierung hat erst einmal Vorang (wenn ich mich endlich mal etwas entschiedener dazu aufraffen kann) und dann muss ich mal sehen. Bücherregale wären wichtig, aber davon brauche ich so viele, dass vielleicht die anderen Möbel sich früher anbieten würden. Ach, so viel zu tun und so wenig Zeit … 😉