Nachdem ich im Juni solchen Spaß mit „The Unexpected Mrs. Pollifax“ hatte, musste ich mir in diesem Monat gleich das zweite Hörbuch rund um diese ungewöhnliche „Hobbyagentin“ besorgen. Seitdem Mrs. Pollifax aufgrund einer kleinen Verwechslung ihren ersten Auftrag von Mr. Carstairs bekommen hat, ist einige Zeit vergangen. Inzwischen lebt sie ganz zufrieden mit all den Verpflichtungen, die eine aktive Rentnerin so umtreibt, vom Gartenclub bist zum Kunstverein – wobei man die wöchentlichen Karatestunden, die Emily Pollifax inzwischen belegt hat, nicht unterschlagen sollte.
Von der CIA hat sie seit ihrem kleinen Kurierauftrag nicht mehr gehört, bis eines Vormittags das Telefon bei ihr klingelt und sie gefragt wird, ob sie innerhalb von zwanzig Minuten abreisebereit sein könne. Auch dieses Mal sucht Mr.Carstairs eine vertrauenswürdige und zuverlässige Person, die in Agentenkreisen unbekannt ist. So reist Mrs. Pollifax Hals über Kopf von ihrem gemütlichen Vorortleben in New Jersey nach Istanbul, um sich in einer Hotellobby mit einer kommunistischen Agentin zu treffen, die anscheinend überlaufen will. Damit Emily nicht wieder spurlos verschwindet und weil schon einer von Carstairs‘ Männern um Leben gekommen ist, bekommt die rüstige Rentnerin einen Aufpasser zur Seite gestellt, doch viel hilft das natürlich nicht.
So sieht sich Mrs. Pollifax wenige Stunden nach ihrer Ankunft in Istanbul von der Polizei befragt, von Unbekannten mit Waffen bedroht und überhaupt in großen Schwierigkeiten, die ihr allen möglichen Einfallsreichtum abverlangen. Zum Glück neigt diese ungewöhnliche Agentin dazu, immer wieder unerwartete Freundschaften zu schließen und so bekommt sie regelmäßig Hilfe von Menschen, von denen man das nicht hätte erwarten können. Viel mehr will ich über den Inhalt gar nicht sagen, denn dann würde ich zu viele amüsante Wendungen vorweg nehmen.
Abgesehen davon, dass ich ein wenig das Kartendeck vermisst habe, das Mrs. Pollifax in ihrem ersten Abenteuer stets begleitete, habe ich mich wieder großartig mit dieser Geschichte amüsiert. Es ist schon wieder ein paar Jahre her, dass ich die Romanvorlage gelesen habe, und obwohl ich mich an viele Details noch erinnerte (oh, dieser Hubschrauberflug oder das „love in“! :D), gab es immer wieder Momente, in denen mich die Ereignisse überrascht haben weil ich bestimmte Elemente nicht mehr parat hatte. Dorothy Gilman versteht es eine witzige Agentengeschichte zu erzählen, ohne dabei die schrecklichen oder bedrohlichen Momente zu vergessen. Dazu kommen noch einige wunderbar sympathische Charaktere, ein angenehmes 70er-Jahre-Feeling und Mrs. Pollifax angenehmer vorurteilsfreier Umgang mit anderen Menschen.
Wie schon beim ersten Teil (und bei „Crocodile on the Sandbank“) sagte mir die Lesung durch Barbara Rosenblat sehr zu. Ihre Mrs. Pollifax klingt alt, aber nicht gebrechlich, und auch wenn ich nicht beurteilen kann, ob ihre Art Akzenten dazustellen wirklich so ganz korrekt ist, so sorgt es für eine angemessene Atmosphäre. Es hat wirklich Spaß gemacht zuzuhören. Bei diesem Hörspiel habe ich mal wieder gemerkt wie viel leichter mir meine Arbeit (die letzten Stunden Tapetenkratzen mit der Flurtapete) von der Hand geht, wenn ich ein gutes Hörbuch auf den Ohren habe und wie viel eher ich das Ganze um einen Tag verschiebe, wenn ich auf mein Hörbuch – sei es wegen des Sprechers oder der Geschichte an sich – nicht ganz so viel Lust habe.
Ich freu mich immer noch so, dass Du engl. Hörbücher für Dich entdeckst.:)
Und ja, mit eine, guten Hörbuch kommt man selbst bei unschönen Tätigkeiten weiter. Und dabei hast Du ja nicht nur mit Mrs Pollifax Abenteuer erlebt, sondern bei der Arbeit auch eigene (Kabel). Gut, dass Dich das Hörbuch nicht zu sehr abgelenkt hat!
Wenn du Mrs. Pollifax als Karotte vor der Nase des Ese … der Winterkatze rumwedelst, dann musste ich ja über meinen Schatten springen. 🙂 Es hilft auch, dass ich die Geschichten schon gut kenne und Barbara Rosenblat so eine gute Sprecherin ist. Ich hatte schon zwei Anläufe mit den Velveteens versucht und komme da wegen der Sprecherin nicht so gut rein, obwohl mein Mann voll des Lobes ist, weil die so klar und verständlich spricht.
Oh, erinnere mich nur nicht an diese verflixten Kabel! Bei der Hälfte davon, weiß ich immer noch nicht, wohin sie führen und wie ich sie am Besten vor der weiteren Wandgestaltung verstecke bzw. schütze. Und dann diese diagonale Verlegung neben der Haustür – das ist gegen alle Bauregeln und so saugefährlich. Ich werde alles fotografieren, bevor ich anfange zu verputzen!