[Kulinarisches] Chili-Polenta und Radieschen-Tzatziki

Ostermontag habe ich – mit leichten Abwandlungen – Chili-Käse-Rosmarin-Polenta aus dem „Täglich vegetarisch“-Kochbuch von Hugh Fearnley-Whittingstall und dazu Radieschen-Tzatziki – mit ein paar größeren Veränderungen – nach einem Rezept von Steph vom Kuriositätenladen gekocht. Beides schmeckt schon für sich fantastisch, aber zusammen gewinnen beide Gerichte noch einmal ein ganzes Stück. Es ist einfach die perfekte Kombination von heiß, knusprig, würzig-scharf und kühl, erfrischend und würzig.

Weil ich noch Salat und Möhre vom Wochenende übrig hatte, gab es bei uns noch Eisbergsalat mit gehobelter Möhre und Vinaigrette dazu und die leichte Süße der Möhre ergab noch einen dezenten Kontrast zum Essen, den ich sehr mochte, der aber nicht unbedingt nötig ist.

Chili-Käse-Rosmarin-Polenta (für 4 Portionen)

etwas Öl zum Andünsten
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
Chiliflocken
1 EL getrockneter Rosmarin
Rosenpaprika-Pulver
800 ml Wasser
150 g Instant-Polenta
100 g geriebener Hartkäse (z.B. Parmesan oder Pecorino)
Salz
Pfeffer
noch etwas Öl zum abschließenden Braten

Laut dem Originalrezept benötigt man unter anderem eine Pfanne, einen Topf und eine frische rote Chilischote, aber da ich ungern mit frischem Chili hantiere, habe ich – nicht nur – das geändert. 😉

Die Knoblauchwürfelchen in etwas Öl mit den Chiliflocken und dem Rosmarin andünsten. Dann das Wasser zugeben und zum Kochen bringen, Unter ständigem Rühren (am Besten mit einem Schneebesen) die Polenta einrieseln lassen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Masse sehr fest geworden ist – dabei auf gar keinen Fall das Rühren vergessen! Dann den Topf von der Flamme nehmen und eine kräftige Prise Rosenpaprika, Salz, Pfeffer und den geriebenen Käse unterrühren. Die Polentamasse soll eine gute Schärfe haben und nur leicht nach Käse und Knoblauch schmecken. Zuletzt die Polenta auf einen Teller oder ein Blech streichen, so dass sie ungefähr 1,5-2 cm dick ist und abkühlen lassen. (Ich mache die Polenta gern vormittags, wenn wir sie abends essen wollen.) Wenn die Polenta abgekühlt und fest ist, kann sie in Stücke geschnitten und in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten angebraten werden.

Radieschen-Tzatziki

1 Bund Radieschen
3 confierte Knoblauchzehen (Rezept findet ihr HIER), aber ich bin mir sicher, dass feingehackter frischer Knoblauch auch funktionieren würde
450 g griechischer Abtropfjoghurt
1 EL Rapsöl
1 EL Balsamico Bianco
kleingehackte Petersilie oder Dill (beides ausprobiert, beides schmeckt)
Rosenpaprika-Pulver
1 Prise Zucker
Salz
Pfeffer

Die Radieschen groß raspeln (wir haben eine Käsereibe zum Kurbeln, mit der das hervorragend geht, solange die Radieschen frisch sind), aber das geht natürlich auch mit einer normalen Reibe, und mit einer Prise Salz bestreut etwas stehen lassen. Dann die Radieschen kräftig ausdrücken, um möglichst viel Flüssigkeit aus ihnen zu bekommen.

Die konfierten Knoblauchzehen mit der Gabel zerdrücken und dann mit den Radieschen, dem Joghurt, der Petersilie (oder dem Dill) dem Öl und dem Essig gründlich vermischen. Die Masse mit einer Prise Zucker, Salz, Pfeffer und Rosenpaprika abschmecken. Vor dem Servieren ruhig noch etwas ziehen lassen und im Zweifelsfall noch einmal nachwürzen.

***

Die Polenta schmeckt auch am nächsten Tag (kalt oder warm) sehr gut, was die Reste zu einem perfekten Snack oder zum passenden Bestandteil einer Lunchbox macht.

Und das restliche Radieschen-Tzatziki lässt sich ganz einfach zu (frischem) Brot genießen.

32 Kommentare

  1. Das Polenta-Rezept hab ich mir auch schon markiert in "Täglich vegetarisch". Glaubt du, dass ich noch NIE Polenta gemacht und auch nicht gegessen hab? Muss ich wirklich nachholen, das ist ne kulinarische Bildungslücke! (Ich muss dann nur noch irgendeine "Beilage" für meinen Fleischfresser finden! *g*)

  2. Das ist wirklich eine kulinarische Bildungslücke! Mein Mann meint, dass alles Fleisch, das nur kurz in die Pfanne geworfen werden muss passt. Aber da er selber werfen müsste, isst er lieber vegetarisch. 😉

  3. Ha! Mir ist auch schon was eingefallen: Hähnchenkassler. (Notfalls kann er sich ein Baguette dazu aufbacken, falls die Polenta nicht sein Ding ist.)

  4. Ah, ich hatte schon auf das Polenta-Rezept gewartet 😉 Polenta gibt es bei uns irgendwie zu selten… Radieschen mag ich zwar weniger, aber an sich kann ich es mir mit Tzatziki auch für mich vorstellen. Bevorzugen würde ich aber doch ein Stück Tier daneben *g*

  5. @Kiya: Es hat doch nur eine Woche gedauert! 😉 Ich mag Radieschen pur auch nur in kleinen Dosen, aber in diesem Tzatziki sind sie super! Und es hindert dich ja niemand daran, ein Tierchen zu braten. 😉

  6. Das sieht richtig lecker aus. Besonders das Tzaziki-Rezept, ich liebe Radischen. 😀 Da ich Polenta noch nie gegessen habe, bin ich was das angeht etwas skeptisch, was der Bauer net kennt, das frisst er nicht, so in der Art. ^^ Und ich weiß nicht einmal, was Polenta eigentlich ist. XD Aber lecker sieht es auf jeden Fall aus.

  7. @Lucina: Es ist auch lecker! 😉 Polenta wird in der Regel aus Maisgrieß gemacht. Instant-Polenta ist schon vorgegart und braucht nur wenige Minuten Garzeit. Insgesamt hat Polenta an sich einen sehr dezenten Geschmack, weshalb man da gut mit Gewürzen arbeiten und dem Ganzen den gewünschten Geschmack verleihen kann. Theoretisch kann man Polenta auch warm als Brei essen, aber ich mag sie deutlich lieber, wenn sie erkaltet in Stücke geschnitten und dann von beiden Seiten in der Pfanne knusprifiziert wird.

  8. Radieschen und Polenta – ganz mein Geschmack. Der Drache liegt hier noch, war in den letzten Tagen nicht so konzentriert fürs Lesen. Aber heute ist er dran… LG mila

  9. Das sieht zu lecker aus! Ich liebe Polenta ja und bin begeistert, was man mittlerweile alles damit machen kann. Erst letzte Woche gab es bei mir eine Art Polentapizza, mit Polenta als Teig (so zubereitet wie du es hier beschrieben hast) und dann einfach mit Tomatensauce, Gemüse und Käse belegt *hach* aber ganz klassisch schmeckt er mir noch am Besten – Polenta erst kurz anschwitzen damit er ein bisschen Röstaroma bekommt, mit Wasser aufgießen, ziehen lassen und dann mit kalter Buttermilch genießen. So hat ihn meine Oma immer gemacht 🙂 und jetzt hätte ich direkt Lust darauf ^^

  10. @Mila: Dann passt das Rezept ja perfekt für dich! 🙂 Viel Spaß mit den Drachen – und du musst mir erzählen wie es dir gefallen hat! 🙂

    @Melli: Deine klassische Polentaversion kenne ich gar nicht, aber Gerichte, die Oma schon so gemacht hat, kann ja eigentlich gar nichts toppen. 🙂 Polentapizza … hm … das klingt auch interessant! 😀

  11. Das mache ich. Und jetzt hast du mich schon wieder zu (mehreren) Lektürewünschen gebracht… Tistou!!!

  12. Moment mal! Was war das denn gerade wieder für eine absurde Anti-Robot-Abfrage von Blogspot. Das habe ich ja noch nie gesehen. Ich soll alle Muffins anklicken, die dem ersten Bild ähnlich sind?!??? Irre. Mal sehen, was ich absurdes für diesen Kommentar tun muss. (Jetzt hatten sie die Captcha-Dinger endlich vereinfacht und dann DAS?????)

  13. @Mila: Lesen ist gefährlich, denn es ist ansteckend. 😀

    Oh, du hattest eine "ich bin kein Roboter"-Meldung mit Muffins? Unfassbar! Oo Wenn du nicht so intensiv bei mir kommentierst, hast du aber keine solche Anfrage, oder? Denn grundsätzlich habe ich den Captcha ja deaktiviert und der sollte dann eigentlich nur kommen, wenn man intensiv in kurzer Zeit bei einem Beitrag kommentiert.

  14. Bisher hatte ich die Anfragen noch nicht, das kann tatsächlich daran liegen. Eben war es Pizza… Vielleicht werden die Captchas von Bäckerinnungen gesponsort. Es ist Mittagszeit und ich habe jetzt Hunger auf Pizza und Muffins….

  15. @Mila: Okay, dann liegt es wirklich nur daran, dass wir gerade so viel kommentieren. Ich hatte schon Angst, dass Blogspot wieder etwas neues eingeführt hat.

    Oh, ich könnte endlich mal frühstücken … keine Pizza, auch wenn der Gedanke verlockend ist. 😀

  16. Ich habe auch eine Bildungslücke – Polenta habe ich auch noch nie gegessen, geschweige denn fabriziert. Muss ich aber anscheinend unbedingt nachholen.

    Und dann Radieschen – lecker!

  17. Neiiiin, es ist eine neue Blogspot-Idee. Ich habe das jetzt bei anderen Blogs auch. Heute morgen auf nüchternen Magen als Vegetarierin: Steaks…

  18. @Sarah: Zum Glück eine Bildungslücke, die sich ganz schnell schließen lässt und sogar noch für ein leckeres Essen sorgt. 🙂

  19. So, wir haben dein Rezept gerade probiert (und tatsächlich waren die Tiere im Haushalt alle, weshalb es dann doch Tzatziki dazu gab, aber ohne Radieschen 😉 ) – die Polenta ist röter als bei dir geworden, was wohl am Paprikapulver lag; hat lecker geschmeckt und gibt es bestimmt mal wieder. Für uns 2 haben wir die Menge halbiert – jetzt bin ich gespannt, wie lange ich davon satt bin!

  20. @Kiya: Fein, dass es euch geschmeckt hat! 🙂 Und ich habe das Paprikapulver wirklich dezent dosiert, weil ich ja schon die Chiliflocken verwendet hatte. 🙂

    Wie? Menge halbiert? Dann kannst du morgen ja gar keine Rest essen! ;D

  21. Morgen bin ich ohnehin mit Freundinnen unterwegs 🙂 Aber man kann das Essen ja relativ fix wieder frisch herstellen bei Bedarf… Polenta ist so schön wandelbar, finde ich, man kann irgendwie alle möglichen Zutaten reinrühren.

  22. @Kiya: Na gut. *g* Und ja, schnell, wandelbar – und ganz hervorragend, wenn man am zweiten Tag nicht kochen, sondern Rest essen möchte. 😉

  23. Die Polenta-Bildungslücke habe ich auch. Die muss ich auch bald mal schließen.

    Zaziki mag ich gerne und die Idee da Radieschen rein zu raspeln finde ich super. Das werde ich auf jeden Fall nachmachen.

  24. @Julia: Polenta kann man auch schön personenweise portionieren – oder eben am nächsten Tag noch essen. 🙂

    Ich fand das mit den Radieschen auch spannend. Aber bei Kuriositätenladen findet man oft Rezepte, die simpel sind und das kleine Etwas haben, das sie zu etwas Besonderem macht. Ich lasse mich da sehr gern inspirieren. 🙂

  25. Dem Kuriositätenladen folge ich sogar auch, weil du immer wieder davon schwärmst! Da gibt es wirklich schöne Rezepte. Ich glaub, ich muss die Seite mal wieder durchstöbern 🙂

    Dass man die Polenta gut portionieren kann finde ich praktisch. Kann man sie auch einfrieren oder wird sie dann matschig?

  26. @Julia: Der ist aber auch toll. Heute gibt es bei uns wieder Clafoutis nach ihrem Rezept. 😀

    Mit Einfrieren habe ich bei Polenta noch keine Erfahrung. Die ist so schnell gemacht und die Rest sind bei uns so schnell weg, dass ich da noch nie drüber nachgedacht habe. Vermutlich würde ich gebratene und eingefrorene Polenta direkt im Ofen aufbacken und nicht vorher auftauen und hoffe, dass sie so knusprig bleibt (bzw. wird). Du kannst es nur ausprobieren. 😉

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