Nachdem ich im Juni vor allem aussortiert hatte und im Juli und August gar nicht erst zum SuB-trahieren gekommen war, habe ich im September endlich mal wieder Titel von meinem Alt-SuB gelesen.
1. Mike Resnick: Mallory und der Taschendrache
Der erste Roman („Jäger des verlorenen Einhorn“) rund um den Detektiv John Justin Mallory hatte mir vor ein paar Jahren wirklich Spaß gemacht, den zweiten Band („Mallory und die Nacht der Toten“) fand ich hingegen nur noch so ganz nett. Was dazu führte, dass der dritte Teil drei Jahre auf meinem SuB ruhte, weil ich befürchtete, dass auch dieses Buch mich nicht so überzeugen könnte. Inzwischen habe ich den Roman gelesen und muss sagen, dass er mich wirklich nicht so begeistert hat. In „Jäger des verlorenen Einhorn“ mochte ich den schwarzen Humor und die fantastische Parallelwelt, in die der Detektiv geriet, in der es von kritischen Anspielungen auf unseren Alltag nur so wimmelte. Bei den beiden folgenden Bänden ist der Humor übertrieben und bemüht, die Anspielungen auf unseren Alltag wirken platt und die Handlung zieht sich beim Lesen ins Unendliche. Wenn ich dann sehe, dass der ersten Roman 1987 veröffentlicht wurde und die Fortsetzungen ab 2008, denn denke ich, dass Mike Resnick daraus ursprünglich keine Serie machen wollte und dass es auch besser gewesen wäre, wenn er den ersten Band einfach so stehen gelassen hätte.
Bei „Dornenkuss“ weiß ich genau, warum es in meinem Regal gelandet ist und auch warum es so lange auf dem SuB ruhte. Ich fand den ersten Teil („Splitterherz“) bei Erscheinen schon so irgendwie „mäh“. Die Hauptfigur Ellie war nervig und doof, aber dafür gab es ein paar nette Naturbeschreibungen, eine ansprechende Grundidee und die letzten Szenen in „Splitterherz“ waren dann gar nicht so schlecht. In der Hoffnung, dass die Fortsetzung besser würde, habe ich dann auch noch „Scherbenmond“ gelesen, und es blieb bei „ich finde den Großteil der Geschichte und die Protagonistin doof, aber hier und da gibt es eine ansprechende Szene“. Ich wusste also bei „Dornenkuss“, dass ich mich mindestens 4/5 des Buches über ärgern würde, aber trotzdem hoffte ein Teil von mir, dass es zwischendurch Elemente in der Geschichte gibt, die mich dafür entschädigen würden, und irgendwie neugierig auf das Ende der Reihe war ich auch. Tja, ich kann nun nicht sagen, dass es sich für mich gelohnt hätte, auch noch den dritten Teil zu lesen. Ellie war weiterhin entsetzlich nervig und für mich bleibt es unverständlich, warum die wenigen Figuren, die es überhaupt mit ihr aushalten, ihr nicht minütlich eine runterhauen wollen. Außerdem zog sich die Handlung – wie erwartet – entsetzlich hin und das Ende war auch nur so ganz nett. Immerhin hat die Autorin kein rosarotes Happy End geschrieben, sondern hier ausnahmsweise einen Hauch Realismus einfließen lassen.
3. Cinda Williams Chima: Das Vermächtnis der Zauberer
Den schrecklich langweiligen Titel kann ich der Autorin nicht zum Vorwurf machen, ebensowenig wie die Tatsache, dass der Verlag nirgendwo vermerkt hat, dass das Buch der zweiter Band einer Reihe ist. Zum Glück kann man die Geschichte – dank eines Protagonistenwechsels – auch ohne Vorwissen folgen. Der Inhalt lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Sechszehnjähriger findet heraus, dass es eine komplexe Gesellschaft voller Zauberer gibt, zu der er theoretisch auch gehört. Während er nur auf der Suche nach ein paar Antworten und jemanden, der ihn ausbildet ist, gibt es verschiedene Parteien, die ihn entweder aufgrund seiner Fähigkeiten oder seiner Verbindungen benutzen wollen. Locker-flockig geschrieben, unterhaltsam, mit sympathischen Figuren und voller vertrauter Elemente erinnert mich die Geschichte an den ersten „Hex Hall“-Band oder die Mythos-Academy-Romane und hat mir somit – wie erhofft – einen entspannten und netten Nachmittag bereitet.
4. Akram El-Bahay: Flammenwüste
Bei „Flammenwüste“ reizten mich die „orientalischen Elemente“, die der Klappentext versprach. Dank einer – nicht ausgeprägten, aber vorhandenen – High-Fantasy-Unlust ruhte der Roman auch eine Weile auf dem SuB. Inzwischen ist er gelesen und wie bei „Das Vermächtnis des Zauberers“ hatte ich auch hier das Gefühl, dass die Geschichte eher für Jugendliche geschrieben wurde. Mehr Details zu dem Buch findet ihr HIER.
5. Will Hill: Department 19 – Die Wiederkehr
6. Will Hill: Department 19 – Das Gefecht
Mal wieder eine der Serien, die ich nett genug finde, um sie weiter zu verfolgen, bei denen die Fortsetzungen aber schneller veröffentlicht werden (im jährlichen Rhythmus, also wirklich! :D), als ich das Lesen auf die Reihe bekomme. Nachdem ich in diesem Monat Lust auf Jugendbücher in einem Urban-Fantasy-Umfeld hatte, habe ich den ersten Band noch einmal gelesen, um meine Erinnerung aufzufrischen und dann den zweiten und dritten Teil gleich hinterhergeschoben. Hat mich gut unterhalten, war genau richtig zum Entspannen und nun frage ich mich, wann wohl der vierte Teil auf Deutsch erscheint.
Der September lief ja ganz gut bei dir 🙂
Bettina Belitz… Liest man den Namen nicht öfter auf Blogs, der kommt mir so bekannt vor. Aber so richtig was verpassen tut man wohl nicht, wenn man ihre Bücher nicht gelesen hat.
Das wurde auch mal wieder Zeit. 😀 Dafür habe ich meine Bibliotheksbücher sträflich vernachlässigt und hatte Glück, dass ich sie verlängern konnte. *g*
Die Autorin hat inzwischen so einige Sachen veröffentlicht, wobei die Splitterherz-Bücher bislang das einzige sind, was ich von ihr gelesen habe – und da hast du wirklich nichts verpasst. 🙂
Oh, bei Splitterherz habe ich nach dem 1. Band aufgegeben, weil mich Ellie so genervt hat (und die Grundidee mochte ich auch nicht wirklich). Ich kann es also gut nachvollziehen, dass dich der 3. Band nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen hinreißt.
@Neyasha: Ich bin selber verwundert, dass ich die Reihe bis zum Ende gelesen habe. Die Idee mit Colins Hintergrund fand ich schon reizvoll (und ihn auch, solange man kaum etwas über ihn wusste), aber Ellie wurde im Laufe der Zeit immer schlimmer (was auch schon wieder faszinierend war, weil ich nie gedacht hätte, dass das möglich wäre!) und die Phasen, in denen ich die Handlung nervig fand, wurden auch länger.
Auch wenn das Buch nicht so das wahre war, das Wort "Taschendrache" mag ich. 😀
Ansonsten: Du hast beim SuB-Trahieren gut geschafft. Weiter so! 🙂
@Natira: Der Taschendrache ist auch das Beste an der Geschichte! Allerdings frisst er nur ganz spezielle Marshmallowkekse und das finde ich auf Dauer etwas anstrengend. 😉
Ich hätte gerade Lust weiter Reihen zu lesen, aber dafür muss ich noch etwas auf die Suche nach den ersten Bänden gehen. 😀
Und wenn der Taschendrache sie nicht bekommt, setzt er Taschen in Brand? 🙂
Nein, dann ist er schlechtgelaunt und versagt bei Ausstellungen. 😀
Ich wäre auch schlecht gelaunt, wenn ich Hunger hätte und er nicht mit einer Ersatznahrung gestillt werden könnte. 😀 Ah, er ist dann also sozusagen im Sicherheitsmodus? *g*
@Natira: Nein, dann ist er gut gelaunt – und das ist alles, was bei der Dressur von Drachen zählt. 😉
okay 😉
*lässt das Wort Taschendrachen noch einmal über die Zunge rollen* Ich mag das Wort. Ich mochte allerdings auch das Werbewort Rachendrachen. 😀
@Natira: Manche Wörter sind ja auch einfach hübsch. 🙂
Ja, das sind sie. 😀
Splitterherz fand ich ja ganz wunderbar – aber mit jedem Band nahm meine Begeisterung ab. Die Bücher sind dann auch nicht mehr mit mir umgezogen. 😉
@Hermia: "Splitterherz" habe ich direkt nach dem Lesen weitergegeben, der zweite Band wartet noch darauf, dass ich ihn wiederfinde, und der dritte wird in dem Moment, in dem ich den zweiten Band in den Händen halte, mit diesem zusammen zum Bücherschrank wandern. 😀 Für dich finde ich es schade, dass es eine dieser Reihen war, die immer schlechter wurde …
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