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Margaret C. Sullivan: The Jane Austen Handbook – A Sensible Yet Elegant Guide to Her World

„The Jane Austen Handbook“ von Margaret C. Sullivan gehört zu den Titeln, die ich auf anderen Blogs entdecke und dann selber unbedingt lesen muss. 😉 So war das mit der Sachbuch-Challenge zwar eigentlich nicht geplant, ursprünglich wollte ich doch meine eigenen ungelesenen Sachbücher mal in Angriff nehmen. Auf jeden Fall hat mir Hermias Meinung zu diesem Titel Lust auf das Buch gemacht, über Natira gelangte es dann in meine Hände und während der „7 Days – 7 Books“ habe ich mir immer wieder ein paar schöne Momente damit gemacht.

Aufgeteilt ist „The Jane Austen Handbook“ in vier Kapitel, dazu kommen dann noch einige Anhänge zu Jane Austen, ihrem Werk und Veröffentlichungen (Buch und Film), die darauf basieren. Im ersten Kapitel, „Jane Austen’s World And Welcome To It“, wird darauf eingegangen, was eine wahre Lady ausmacht. Dabei wird nicht nur auf ihre Herkunft eingegangen, sondern selbstverständlich auch auf ihre Erziehung und auf die Art und Weise, wo und wie man die verschiedenen Jahreszeiten verbringt und ähnliches. Die weiteren Kapitel („A Quick Succession of Busy Nothings; or, Everyday Activities“, „Making Love“ und „The Best Company; or, Social Gatherings“) beschäftigen sich dann mit den Kriterien, die ein potenzieller Ehemann zu erfüllen hat, mit der Kindererziehung, mit Haushaltsfragen und vielen andere Details bis hin zu der Frage, wie eine Lady selbst auf ehrbare Art und Weise Geld verdienen kann, wenn es das Schicksal (oder das Vermögen ihres Vaters) es nicht gut mit ihr gemeint hat.

Ich muss gestehen, dass ich das Vorwort an diesem Buch am wenigsten mochte, nicht nur weil Margaret C. Sullivan den Begriff „Janeites“ verwendet (ich mag solche Schubladenbegriffe nicht), sondern auch weil sie der Leserin unterstellt, dass sie Jane Austens Romane vor allem wegen der Liebesgeschichten, der Happy Ends, der Beschreibungen von Kleidern und Bällen lesen würde. Ich gebe zu, dass das eine nette Dreingabe ist, aber ich mag in erster Linie die Charaktere, die wundervollen Dialoge (gerade zwischen Figuren, die eben nicht in Begriff stehen sich ineinander zu verlieben) und die häufig sehr pragmatisch wirkenden Aussagen zum Leben in dieser Zeit.

Wer Jane Austens Geschichten oder Romane vergleichbarer zeitgenössischer Autoren gelesen hat, wird nicht so viele neue Informationen in „The Jane Austen Handbook“ finden. Auch wiederholen sich einige Details, weil sie eben zu unterschiedlichen Themengebieten passen und deshalb mehrfach aufgegriffen werden wie zum Beispiel die Tatsache, dass sich eine Lady um die Bedürftigen und Kranken zu kümmern hat und wie dieses geschehen sollte. Aber all diese Informationen werden wirklich in ansprechender Form präsentiert und immer wieder mit Zitaten aus Jane Austens Romanen oder Verweisen auf ihre Figuren belegt.

So bekommt man einen schönen Einblick in das Leben Anfang des 19. Jahrhunderts (zumindest für diese Gesellschaftsschicht), während die vielen verschiedenen Details und Informationen auf humorvolle Weise präsentiert werden. Vor allem den Teil des Buches, der sich mit dem Thema Kindererziehung beschäftigt, habe ich mit einem ständigen Schmunzeln gelesen. So ist „The Jane Austen Handbook“ informativ, unterhaltsam und sorgt mit den vielen kurzen Abschnitten zu den verschiedenen Themen für entspannte Lesestunden. Dazu kommen noch die liebevollen Illustrationen von Kathryn Rathke (bei Hermias Rezension könnt ihr davon ein paar Beispiele sehen), die die verschiedenen Aussagen ganz entzückend unterstreichen – und mich immer wieder an bestimmte Szenen aus Jane Austens Romanen erinnert haben.