„Happy Hour in der Unterwelt“ ist der dritte Band der Betsy-Taylor-Reihe, und weiterhin hat die Hauptfigur Probleme damit, sich in ihrer Rolle als Vampirkönigin zurecht zu finden. Betsy wohnt inzwischen nicht nur mit ihrer besten Freundin Jessica und dem Mediziner Marc zusammen, sondern auch ihr Gemahl Eric Sinclair und seine Assistentin Tina sind in das Herrenhaus eingezogen. Da Betsy immer noch darüber schmollt, dass sie nun zwar nach Vampirgesetz mit Eric verheiratet ist, dieser sich aber anscheinend nur mit ihr eingelassen hat, weil ihn dies zum Herrscher der Vampire machte, geht sie Eric so weit wie möglich aus dem Weg.
Besonders schmerzlich wird ihr die verfahrene Beziehung zwischen ihr und Eric bewusst, als sie gebeten wird eine Hochzeit zwischen einer Vampirin und ihrem menschlichen Freund zu vollziehen. Doch nach den ersten panischen Gedanken, die sich darum drehen, wie so eine Zeremonie auszusehen – und was man dazu anzuziehen – hat, kommen Betsy mal wieder andere Probleme dazwischen. Sie erfährt nicht nur, dass ihre verhasste Stiefmutter schwanger ist, sondern auch, dass diese vor Jahren schon einmal ein Kind von Betsys Vater bekommen hatte.
Und laut dem „Buch der Toten“ ist hat die Vampirkönigin somit nicht nur eine Halbschwester, sondern diese ist auch noch die Tochter des Teufels. Betsy wusste ja schon immer, dass ihre Stiefmutter das personifizierte Böse ist, aber das hätte sie ja dann doch nicht gedacht. Nun liegt es an der Vampirin und ihren Freunden und Verbündeten, die Tochter des Leibhaftigen ausfindig zu machen, bevor diese die Weltherrschaft an sich reißen kann. Um mehr über ihre Schwester zu erfahren, beschäftigt sich Betsy mit dem „Buch der Toten“, was verheerende Auswirkungen auf sie und ihre Umgebung hat.
Obwohl Mary Janice Davidson in „Happy Hour in der Unterwelt“ wieder viele gute Ansätze zeigt und ich den Teil um Betsys Schwester wirklich gern gehört habe, krankt auch dieses Hörbuch daran, dass die Autorin anscheinend nicht in der Lage ist eine durchgehend konstruierte Geschichte zu erzählen. Wie schon beim zweiten Teil habe ich das Gefühl, dass sie einfach drauflos geschrieben hat, mit einer vagen Vorstellung, wie die aktuelle Situation ist und dann hat sie sich von ihren Ideen treiben lassen. So kommt es aber nicht zu einer überzeugenden Handlung! „Happy Hour in der Unterwelt“ ist eher eine Ansammlung mehr oder weniger lustiger Momente, die zum Glück sehr schön von Nana Spier vorgetragen werden. Die Sprecherin ist es, die mich bei dieser Hörbuchreihe bei der Stange hält, denn sie leistet so gute Arbeit, dass ich über die Handlungsschwächen und die eine oder andere nervige Charaktereigenschaft hinwegsehen kann.