Klappentext:
„Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. An der bezeichneten Stelle wartet ein grausiger Fund: eine Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und ein Rätsel, dessen Lösung zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. In einer besonders perfiden Form des Geocachings, der modernen Schnitzeljagd per GPS, jagt ein Mörder das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger von einem Leichenteil zum nächsten. Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, und die Morde geschehen immer schneller. Den Ermittlern läuft die Zeit davon, sie ahnen, dass erst die letzte Station ihrer Rätselreise das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird …“
Den Roman habe ich gestern – dank einer mehrstündigen Wartezeit beim Arzt – in einem Stück durchgelesen. Seitdem ich „Knochenfinder“ gelesen hattbe, wollte ich herausfinden, ob sich die beiden Geschichten wirklich so ähnlich sind wie hier und da in den Rezensionen angedeutet wird. Zum Glück haben beide Romane bei mir ein komplett anderes Gefühl hinterlassen, so dass ich nicht ständig versucht war zu vergleichen – ich überlege aber seit gestern, ob mich „Knochenfinder“ auch so gut unterhalten hätte, wenn ich „Fünf“ vorher gelesen hätte. Bei „Fünf“ kamen mir die diversen Nebenfiguren deutlich näher, obwohl einige von ihnen auch nur sehr kurze Szenen hatten und zum Teil nicht so relevant für die Geschichte waren, aber sie fühlten sich für mich einfach realer an als beim „Knochenfinder“.
Fasziniert bin ich davon, dass ich inzwischen mehrere Rezensionen gelesen habe, bei denen es hieß, dass der Täter so offensichtlich gewesen wäre. Normalerweise bin ich immer genervt davon, dass ich spätestens nach dem ersten Drittel eines Krimis genau weiß, in welche Richtung die Geschichte geht, aber das war für mich bei „Fünf“ nicht der Fall. Vielleicht lag es an all den Ablenkungen und Nebengeräuschen im Wartezimmer oder einfach daran, dass es Ursula Poznanski gelungen war, für mich weniger ins Auge springende Spuren zu legen. Für mich war das eine erfrischende Abwechslung, dass die Auflösung am Ende zwar keine große Überraschung, aber auch nichts war, was ich von Anfang an schon erahnt habe.
Für mich war „Fünf“ sehr unterhaltsam, ich mochte die Charaktere (zum Teil auch trotz der Häufung von privaten Problemen, die mich sonst vielleicht eher genervt hätten) und die Geocachingbeschreibungen gefielen mir hier auch besser als beim „Knochenfinder“. Irgendwie genau das richtige Buch für den gestrigen Tag … 🙂